-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abstützung einer
oder mehrerer Platten, insbesondere Glasplatten, durch die eine
an einem vertikal verlaufenden Mauerwerk angeordnete Geländerbrüstung gebildet
ist nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
-
Aus
der
DE 103 38 816
A1 ist eine Halterung für
eine Platte, die an einem Mauerwerk zur Bildung einer Geländerbrüstung angebracht
ist, zu entnehmen. Die Halterung umfasst dabei eine U-förmig ausgebildete
Profilschiene, in die die Platte eingesetzt und die an dem Mauerwerk
angebracht ist.
-
Als
nachteilig bei dieser Halterung hat sich herausgestellt, dass die
Profilschiene, die die Platte umgreift, sichtbar ist. Des weiteren
verdeckt die Profilschiene einen Teilbereich der Platte, denn diese
ist in die Profilschiene eingeschoben.
-
Insbesondere
an vertikal verlaufenden Mauerwerken, die beispielsweise bei Flachdächern und teilweise
auch bei Balkonanlagen vorhanden sind, kann zwar die Halterung nach
dem Stand der Technik zur Abstützung
der Platten verwendet werden, jedoch sind solche Halterungen ungeeignet,
denn diese werden oftmals im unteren Bereich des Mauerwerkes befestigt,
so dass die in vertikaler Richtung verlaufende Höhe der Platte ausschließlich durch
die Profilschiene abgestützt
ist. Da bei solchen Konstruktionen jedoch eine erhöhte Sicherheitsleistung
wünschenswert
ist, um ein Verkippen der Platte nach außen zu verhindern, ist an die
Profilschiene und deren konstruktiven ausgestalteten Steifigkeit
eine erhöhte Anforderung
zu stellen, so dass deren Herstellung kostenintensiv ist.
-
Des
weiteren ist bekannt, derartige Platten unmittelbar auf die horizontal
verlaufende Oberfläche des
Mauerwerkes aufzusetzen und die Platten seitlich durch Pfosten bzw.
Profilrahmen zu fixieren. Die Platten sind demnach, insbesondere
bei einem längeren
Vorbau, räumlich
voneinander beabstandet und die Pfosten bzw. Profilrahmen trennen
die Platten voneinander, so dass die Durchsicht in diesem Teilbereich
verhindert ist. Die die Platte abstützenden Rahmen sind fluchtend
zueinander auszurichten, um die Montage der Geländerbrüstung zu ermöglichen.
-
Für eine freie
Durchsicht ist es jedoch oftmals wünschenswert, dass keinerlei
den Blick behindernde Bauteile durch die die Geländerbrüstung an dem Mauerwerk gehalten
ist verlaufen, um den Blick von innen nach außen bzw. umgekehrt nicht zu
behindern.
-
Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Abstützung einer
oder mehrerer Platten der eingangs genannten Gattung bereit zu stellen, durch
die gewährleistet
ist, dass die Platten zuverlässig
an einem Mauerwerk abgestützt
sind, ohne dass die zur Abstützung
der Platten notwendigen Bauteile die Blickrichtung stören und
von außen
sichtbar sind. Die Vorrichtung soll einfach herzustellen und an
dem Mauerwerk anzubringen sein.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
-
Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
-
Dadurch,
dass zusätzlich
zu der die Platte insbesondere in vertikaler Richtung abstützenden Profilschiene
ein weiteres Lagerelement vorgesehen ist, das räumlich von der Profilschiene
getrennt ist, wird die jeweilige Platte durch diese Lageranordnung zuverlässig und
dauerhaft am Mauerwerk abgestützt. Das
Lagerelemt wird nahezu ausschließlich auf Druck belastet. Je
größer der
räumliche
Abstand zwischen der Profilschiene und dem Lagerelement ausgebildet
ist, desto größer ist
der zur Verfügung stehende
Sicherheitsfaktor, denn das durch die Platte übertragene Drehmoment wird
von beiden am Mauerwerk arretierten Bauteilen aufgenommen.
-
Es
ist besonders vorteilhaft, wenn das zweite Lagerelement mittels
einer Klebeschicht mit der Platte verbunden ist, denn dadurch ist
gewährleistet, dass
die Klebeschicht ausschließlich
mit Druckkräften
beaufschlagt ist, die diese auch bei einer dauerhaften Belastung
nicht zerstören.
Die Krafteinleitung erfolgt dabei am freien Ende der Platte, wenn
beispielsweise Menschen gegen die Platte drücken oder wenn Pflanzenkübel oder
sonstige Körper
auf der Außenseite
der Platte angebracht sind.
-
Lediglich
Windkräfte,
die von außen
nach innen anstehen, wirken auf die Platte und erzeugen in der Klebeschicht
Zugspannungen durch die diese unter Umständen zerstört wird. Sollte dies jedoch passieren,
fällt die
Platte auf den Balkon bzw. das Flachdach, so dass eine Personengefährdung ausgeschlossen
werden kann.
-
Aufgrund
der räumlichen
Trennung zwischen der Profilschiene und dem Lagerelement ist eine
einfache und schnelle Montage der Platte an dem Mauerwerk möglich, denn
die Profilschiene und ein erstes Bauteil des Lagerelementes können bereits
am Mauerwerk vormontiert werden, so dass die Glas-Platte lediglich
in die Profilschiene vor Ort einzusetzen ist. Werksseitig kann bereits
das zweite Bauteil für
das Lagerelement an der Oberfläche
der Platte vormontiert werden, so dass zur Montage auf der Baustelle keinerlei
zeitaufwendige Arbeiten anfallen sind.
-
Die
die Platte abstützenden
Bauteile werden durch diese nahezu vollständig verdeckt, lediglich im unteren
Bereich der Glas-Platte, also dem Untergrund zugewandte Ende, ragt
ein Schenkel der U-förmig
ausgebildeten Profilschiene nach außen. Dieser Schenkel kann jedoch
durch einen entsprechenden Bodenaufbau vollständig verdeckt werden.
-
Des
weiteren ist vorteilhaft, wenn das Lagerelement in unterschiedlichen
Höhenniveaus
verlaufende Aufnahmentaschen aufweist, denn dadurch ist ein Lagerelement
für unterschiedliche
geometrische Abmessungen des Mauerwerkes einsetzbar.
-
In
der Zeichnung sind zwei erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele jeweils im
Schnitt dargestellt, die nachfolgend näher erläutert werden. Im einzelnen
zeigt:
-
1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung durch die eine Glasplatte an einem vertikal verlaufenden
Mauerwerk abgestützt
ist, bestehend aus einer U-förmig
ausgebildeten Profilschiene und einem zweiteiligen Lagerelement,
durch die die Platte am Mauerwerk gehalten ist,
-
2 die
Vorrichtung gemäß 1 mit
einem die Profilschiene verdeckenden Bodenaufbau, an dem diese befestigt
ist,
-
3 die
Profilschiene und das Lagerelement gemäß 1 in vergrößerter Darstellung,
-
4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Abstützung
einer Platte an einem vertikal verlaufenden Mauerwerk,
-
5 die
Vorrichtung gemäß 4 in
einer ersten abgewandelten Ausführungsform
und
-
6 die
Vorrichtung gemäß 4 in
einer zweiten abgewandelten Ausführungsform.
-
Den 1, 3 und 5 kann
eine Vorrichtung 1 zur Abstützung einer eine Geländerbrüstung bildenden
Platte 2, entnommen werden. Die Platte 2 ist dabei
zweilagig ausgebildet; beide Lagen der Platte 2 sind aus
dem Werkstoff Glas gefertigt und mittels einer Folie fest miteinander
verbunden. Am freien Ende der Platte 2 ist ein Handlauf 3 angebracht,
durch den die Geländerbrüstung nach
oben abgeschlossen ist. Die Folie wird im oberen Sichtbereich meist
aus einem transparenten Werkstoff gebildet sein; im unteren dem
Mauerwerk 4 zugeordneten Bereich wird eine mit Farbe partielle
beschichtete Folie eingesetzt, um das Mauerwerk 4 abzudecken.
-
Die
Platte 2 ist an einem Mauerwerk 4, und zwar parallel
zu diesem verlaufend, angeordnet und wird durch eine U-förmig ausgebildete
Profilschiene 8 an diesem gehalten. Die Platte 2 ist
insbesondere in vertikaler Richtung durch die Profilschiene 8 abgestützt. Dabei
kann die Profilschiene 8 auch an einem Boden 6 im
Bereich des Mauerwerkes 4 befestigt sein.
-
Die
Profilschiene 8 wird über
eine in eine in dem Mauerwerk 4 eingearbeitete Bohrung 9 eingedrehte
Schraube 10 gehalten. Um nunmehr nach außen wirkende
Drehmomentsbelastungen nicht nur durch die Profilschiene 8 am
Mauerwerk 4 abzustützen,
ist ein zweiteilig ausgebildetes Lagerelement 11 vorgesehen,
das in mindestens einer in das Mauerwerk 4 eingearbeiteten
Bohrung 9 sowie die darin eingedrehte Schraube 10 an
diesem gehalten ist. Das Lagerelement 11 besteht aus einem
ersten Profilglied 12, das in der vorbeschriebenen Art
und Weise am Mauerwerk 4 angebracht ist.
-
Insbesondere
den 3 und 5 kann entnommen werden, dass
das erste Profilglied 12 eine Haltenase 15 aufweist,
die im montierten Zustand parallel zu der Platte 2 ausgerichtet
ist.
-
An
der dem Mauerwerk 4 zugewandten Oberfläche der Platte 2 ist
mittels einer Klebeschicht 17 ein zweites Profilglied 13 fest
angebracht. An dem zweiten Profilglied 13 sind zwei Aufnahmetaschen 16 angeformt,
die parallel zueinander in unterschiedlichen Höhenniveaus, bezogen auf den
montierten Zustand des zweiten Profilgliedes 13 verlaufen.
Das obere der beiden Aufnahmetaschen 16 ist dabei in die
Haltenase 15 des ersten Profilgliedes 12 nach
Art einer Hinterschneidung eingehängt und wird somit durch das
erste Profilglied 12 am Mauerwerk 4 abgestützt.
-
Das
zweite Profilglied 13 überragt
das freie Ende des Mauerwerkes 4 und weist als Abschluss eine
Lasche auf, in die ein Abdeckblech 14 eingesetzt ist. Durch
das Abdeckblech 14 wird das Mauerwerk 4 gegen
Schlagregen und sonstigen Witterungseinflüssen geschützt.
-
Bei
Druckbelastung die auf das freie Ende, also im Bereich des Handlaufe 3,
auf die Platte 2 einwirkt, wird die Klebeschicht 17 ausschließlich mittels Druckkräfte belastet durch
die die Klebeschicht 17 nicht wesentlich beansprucht wird.
Die Gewichtskräfte
der Platte 2 werden durch das erste und das zweite Profilglied 12, 13 sowie
die Profilschiene 8 aufgenommen und in das Mauerwerk 4 eingeleitet.
-
Den 2, 4 und 6 kann
entnommen werden, dass die Profilschiene 8 auch an einem Bodenaufbau 6 anbringbar
ist, durch den die Profilschiene 8 vollständig abgedeckt
ist, denn die Profilschiene 8 wird durch den Bodenaufbau 6 der über Distanzstücke 7 an
dem Boden 5 des Balkons fixiert gehalten Die an dem zweiten
Profilglied 13 angeformten Aufnahmetaschen 16 ermöglichen
die Anpassung der Platte 2 bei der Montage unmittelbar
an die geometrischen Gegebenheiten auf der Baustelle, so dass das
zweite Profilglied 13 bereits werkseitig auf die Platte 2 montierbar
ist.
-
Der 4 ist
zu entnehmen, dass das zweite Profilglied 13 bündig mit
der freien Stirnseite des Mauerwerkes 4 abschließt.
-
Durch
den vorhanden Abstand, also der räumlichen Trennung zwischen
der unteren Profilschiene 8 und dem oberen Lagerelement 11 wird
gewährleistet,
dass auf die Platte 2 einwirkende Kräfte, insbesondere Drehmomente,
zuverlässig
und sicher aufgenommen werden, denn die Platte 2 wird durch beide
Bauteile 8 und 11 an dem Mauerwerk 4 abgestützt.