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Die Erfindung bezieht sich auf ein Möbelstück mit Flaschenträgerfunktion.
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Auf der Internetseite www.krombacher.de wird eine Holzbank beschrieben, die in an sich bekannter Weise Seitenstützen mit Armlehne, eine Sitzfläche und eine Rückenlehne umfasst. Die Armlehne der Seitenstützen weist eine nach vorne hinausragende Flaschenaufnahme auf, bestehend aus einem unteren Trägerbrett und einem oberen Führungsbrett mit einer auf den Flaschendurchmesser angepassten Ausnehmung, so dass eine Bierflasche oder sonstige Flasche durch die Ausnehmung eingesetzt werden kann, die vom unteren Trägerbrett gehalten wird.
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Auf der Internetseite www.bierhocker.de wird eine Trägervorrichtung für ein Sixpack Bier beschrieben, bestehend aus zwei Seitenstützen, mit denen ein Bodenbrett und mit Abstand zum Bodenbrett eine obenliegende Griffstange verbunden ist. In die Trägervorrichtung kann ein Sixpack eingesetzt und die Trägervorrichtung über die Griffstange getragen werden.
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Die Trägervorrichtung kann im leeren Zustand umgedreht und als Hocker genutzt werden, wobei die Außenseite des Bodenbretts als Sitzfläche dient.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Maßnahmen ein Möbelstück mit Flaschenträgerfunktion zu schaffen, das sich zur Aufnahme einer oder mehrere Flaschen eignet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das erfindungsgemäße Möbelstück weist zusätzlich zur originären Möbelfunktion auch eine Flaschenträgerfunktion auf, so dass in dem Möbelstück eine oder mehrere Falschen aufgenommen werden können. Bei dem Möbelstück handelt es sich beispielsweise um einen Hocker, bei dem die originäre Möbelfunktion eine Sitzgelegenheit ist, oder um einen Tisch, bei dem die originäre Möbelfunktion eine Abstellfunktion ist. Das Möbelstück ist vorteilhafterweise im Hinblick auf seine Größe und sein Gewicht über kürzere oder längere Strecken tragbar ausgebildet. Grundsätzlich kommen aber auch größere und schwerere Möbelstücke in Betracht, die im Hinblick auf ihre Dimension und ihr Gewicht nicht ohne weiteres getragen werden können.
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Das Möbelstück ist in der Weise ausgebildet, dass mehrere Einzelflaschen im Möbelstück aufgenommen und gegebenenfalls transportiert werden können. Es ist nicht erforderlich, mehrere Flaschen zu einem Gebinde wie zum Beispiel einem Sixpack zusammenzufügen. Es ist möglich, nur eine einzelne Flasche im Möbelstück aufzunehmen.
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Das Möbelstück weist Seitenträger und eine obenliegende, mit den Seitenträgern verbundene Nutzfläche auf, die eine auf den Einsatzzweck des Möbelstücks angepasste Funktion übernimmt, beispielsweise eine Sitzfläche oder eine Abstellfläche bildet. Das Möbelstück umfasst des Weiteren eine Flaschenträgerplatte, die unter der obenliegenden Nutzfläche angeordnet und direkt oder indirekt ebenfalls mit den Seitenträgern verbunden ist, wobei in die Flaschenträgerplatte Flaschenaufnahmeöffnungen zur Aufnahme von Flaschen eingebracht sind. Die Flaschenträgerplatte ist bei direkter Verbindung unmittelbar an den Seitenträgern befestigt, wohingegen bei indirekter Verbindung die Flaschenträgerplatte an der Nutzfläche befestigt ist, über die das Gewicht der Flaschenträgerplatte einschließlich der darin aufgenommenen Flaschen auf die Seitenträger übertragen wird. Aufgrund der Anordnung der Flaschenträgerplatte unterhalb der obenliegenden Nutzfläche befinden sich auch die Flaschen unterhalb der Nutzfläche, ohne die Funktion der Nutzfläche zu beeinträchtigen. Umgekehrt beeinträchtigt die reguläre Nutzung der Nutzfläche auch nicht die Aufnahme oder Entnahme der Flaschen in der Flaschenträgerplatte. Vorteilhaft ist es außerdem, dass die Flaschenetiketten von außen sichtbar sind, so dass das Möbelstück gegebenenfalls als Werbeträger eingesetzt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist die Flaschenträgerplatte maximal so groß ist wie die obenliegende Nutzfläche. Zweckmäßigerweise liegt hierbei die Flaschenträgerplatte innerhalb der Kontur der obenliegenden Nutzfläche und überragt die obenliegende Nutzfläche nicht. Dies erlaubt es, bei kompakter Ausführung die obenliegende Nutzfläche in der vorbestimmten Weise beispielsweise als Sitzfläche oder Abstellfläche ohne Behinderung durch die darunterliegende Flaschenträgerplatte zu nutzen. Zugleich ist ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild gegeben.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind die Flaschenträgerplatte und die obenliegende Nutzfläche parallel zueinander angeordnet. Dies stellt eine platzsparende Anordnung dar. Alternativ ist es auch möglich, dass die obenliegende Nutzfläche und die Flaschenträgerplatte nichtparallel zueinander angeordnet sind, beispielsweise die Nutzfläche horizontal liegt und die Flaschenträgerplatte geringfügig geneigt sind oder umgekehrt die Nutzfläche geneigt ist und die Flaschenträgerplatte horizontal ausgerichtet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind in die Flaschenträgerplatte an gegenüberliegenden Seiten Flaschenaufnahmeöffnungen eingebracht, so dass entsprechend von gegenüberliegenden Seiten Flaschen in die Flaschenträgerplatte eingesetzt und wieder entnommen werden können. Die Flaschenaufnahmeöffnungen erlauben das Einhängen einer Flasche mit dem Flaschenhals, wobei die Flasche mit der verbreiterten Flaschenöffnung sicher in der Flaschenaufnahmeöffnung des Flaschenträgerplatte gehalten wird.
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In noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass unterhalb der Flaschenträgerplatte eine Trennleiste angeordnet ist, die mittig zur Flaschenträgerplatte verläuft. Die Trennleiste ist insbesondere an den Seitenstützen gehalten. Die Trennleiste separiert den Raum unterhalb der Flaschenträgerplatte in zwei Teilbereiche und verhindert, dass Flaschen, die von gegenüberliegenden Seiten in die Flaschenträgerplatte eingehängt sind, versehentlich aneinanderstoßen.
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Es kann zweckmäßig sein, dass die Seitenträger Griffe aufweisen, um im Fall eines transportablen Möbelstücks dieses an den Griffen zu tragen. Die Griffe sind beispielsweise als integrierte Griffmulden in den Seitenträgern ausgebildet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist ein Flaschenöffner an einem Bauteil des Möbelstücks befestigt, insbesondere an der Nutz- oder Sitzfläche, vorzugsweise an der Unterseite der Nutz- oder Sitzfläche. Außerdem kann es zweckmäßig sein, dass ein Kronenkorkensammler an einem Bauteil des Möbelstücks befestigt ist, insbesondere an der Flaschenträgerplatte, vorzugsweise an der Oberseite der Flaschenträgerplatte. Der Kronenkorkensammler ist beispielsweise als ein Magnet ausgeführt und hält die metallischen Kronenkorken in magnetischer Weise.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines als Hocker ausgeführten Möbelstücks mit integrierter Flaschenträgerfunktion,
- 2 eine 1 entsprechende Darstellung, jedoch mit eingehängten Flaschen in einer Flaschenträgerplatte des Hockers,
- 3 eine Ansicht eines Seitenträgers des Hockers,
- 4 eine perspektivische Ansicht der Flaschenträgerplatte,
- 5 eine Ansicht einer Leiste, die sowohl als Trennleiste als auch als Sitzleiste eingesetzt wird,
- 6 eine Ansicht einer Sitz- und Griffleiste
- 7 der Hocker mit eingehängten Flaschen in einer perspektivischen Ansicht von unten,
- 8 der Hocker in Seitenansicht,
- 9 der Hocker in einer Ansicht auf seine Schmalseite,
- 10 der Hocker in Draufansicht.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den 1 und 2 ist ein als Hocker ausgeführtes Möbelstück 1 dargestellt, das mit einer Flaschenträgerfunktion ausgestattet ist. Der aus Holz gefertigte Hocker 1 umfasst zwei gegenüberliegende, identisch aufgebaute Seitenträger 2, welche jeweils einen X-förmigen Fuß aufweisen, eine obenliegende Nutzfläche 3, die als Sitzfläche dient, eine unter der Sitzfläche 3 liegende, parallel angeordnete Flaschenträgerplatte 4 zum Aufnehmen von einzelnen Flaschen 8 und eine vertikal angeordnete, unmittelbar unterhalb der Flaschenträgerplatte 4 und mittig zur Flaschenträgerplatte 4 verlaufende Trennleiste 5, welche verhindern soll, dass die eingehängten Flaschen versehentlich aneinander stoßen. Die Sitzfläche 3 besteht aus drei Leisten, von denen die beiden äußeren Leisten jeweils eine Sitzleiste 6 mit geradem, parallel zueinander liegenden Seitenkanten bilden und die mittlere Leiste eine Sitz- und Griffleiste 7 bildet, welche einen mittleren, verjüngten Griffabschnitt 7a aufweist, über den der Hocker 1 ergriffen werden kann (6). Wie 5 zu entnehmen ist, sind die Trennleiste 5 und die Sitzleiste 6 identisch aufgebaut.
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Die Trennleiste 5, die Sitzleiste 6 und die Sitz- und Griffleiste 7 besitzen an beiden gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils zwei Vorsprünge 9, die in korrespondierende Vertiefungen 10 im Seitenträger 2 hineinragen (3). Zu erkennen ist, dass zwei Vertiefungen etwa in der Mitte des Seitenträgers 2 vertikal übereinstehen, wobei diese Vertiefungen 10 zur Aufnahme der Vorsprünge 9 der Trennleiste 5 dienen, welche unterhalb der Flaschenträgerplatte 4 angeordnet ist und deren Mittelebene vertikal verläuft.
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Wie der Einzeldarstellung der Flaschenträgerplatte 4 in 4 zu entnehmen ist, sind an den gegenüberliegenden Längsseiten jeweils drei Flaschenaufnahmeöffnungen 11 in die Flaschenträgerplatte 4 eingebracht. Die Flaschenaufnahmeöffnungen 11 liegen einander unmittelbar an den beiden Längsseiten gegenüber und sind jeweils als zur Seitenkante hin offene Ausnehmung ausgebildet. Jede Flaschenaufnahmeöffnung 11 dient zur Aufnahme einer Flasche 8, die mit verjüngtem Flaschenhals in die Flaschenaufnahmeöffnung 11 eingehängt werden kann, wobei die verbreiterte Flaschenöffnung bzw. der Deckel auf der Flasche verhindert, dass die Flasche nach unten herausfällt.
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An beiden gegenüberliegenden Stirnseiten befinden sich zwei verbreiterte Vorsprünge 12 an der Flaschenträgerplatte 4. Den Vorsprüngen 12 sind korrespondierende Vertiefungen 13 in dem Seitenträger 2 zugeordnet, in die die Vorsprünge 12 hineinragen.
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Die Flaschenträgerplatte 4 weist maximal die gleiche Größe auf wie die Sitzfläche 3, welche sich aus den zwei äußeren Sitzleisten 6 und der mittleren Sitz- und Griffleiste 7 zusammensetzt. Außerdem ist die Flaschenträgerplatte 4 in der Weise im Hocker 1 angeordnet, dass die Kontur der Sitzfläche 3 von der Flaschenträgerplatte 4 nicht überragt wird. Dadurch ist sichergestellt, dass auf dem Hocker 1 ein bequemes Sitzen möglich ist, auch wenn Flaschen 8 in die Flaschenträgerplatte 4 eingehängt sind. Außerdem sind die Flaschen 8 in dieser Ausführung so weit wie möglich innerhalb des Hockers angeordnet und hierdurch vor äußeren Einflüssen und Beschädigungen am besten geschützt.
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In jeden Seitenträger 2 ist ein Griff in Form einer Griffmulde 14 eingebracht, die als Ausnehmung in dem Seitenträger 2 ausgeführt ist und zum manuellen Ergreifen des Hockers 1 dient. Die Griffmulde 14 befindet sich unmittelbar oberhalb der Vertiefungen 13 für die Flaschenträgerplatte 4.
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Der Hocker 1 kann gegebenenfalls auch als Beistelltisch verwendet werden. In diesem Fall wird die obenliegende Nutzfläche 3 als Tischfläche genutzt.
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In 7 ist der Hocker 1 mit eingehängten Flaschen 8 in einer perspektivischen Ansicht von unten dargestellt. Etiketten, die sich auf den Flaschen 8 befinden, können von außen ohne weiteres wahrgenommen werden, so dass sich der Hocker auch als Werbeträger beispielsweise für Getränkehersteller eignet.
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Wie 7 in Verbindung mit den weiteren 8 bis 10 zu entnehmen ist, ist an der Unterseite der Sitzfläche 3 ein Flaschenöffner 15 befestigt, mit dem Kronenkorken auf den Flaschen 8 entfernt und die Flaschen 8 geöffnet werden können. Der Flaschenöffner 15 befindet sich an der Unterseite einer äußeren Sitzleiste 6. Zum Öffnen einer Flasche 8 kann der auf dem Hocker sitzende Benutzer den Kronenkorken der Flasche in den Flaschenöffner 15 einhängen und die Flasche 8 in bekannter Weise durch kurzes Kippen der Flasche öffnen.
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Die 8 bis 10 zeigen außerdem einen Kronenkorkensammler 16, der als Magnet ausgebildet ist und an dem magnetisch haftend Kronenkorken gesammelt werden können. Der Kronenkorkensammler 16 befindet sich an der Oberseite der Flaschenträgerplatte 4 und kann ebenfalls von dem auf dem Hocker sitzenden Benutzer erreicht werden.