-
Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für Gegenstände, Bauteile o. dgl. während des Ein- und Ausdrehens von Schrauben mittels Schraubwerkzeugen, wie Schraubendreher, Schraubendrehereinsätze, Steckschlüsseleinsätze, Mehrkantstiftschlüssel u. dgl.. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Montageanordnung mit einer derartigen Schutzeinrichtung.
-
Bei der Anbringung von einzelnen Bauteilen o. dgl. mittels unterschiedlichste Schraubenkopfantriebe aufweisenden Schrauben, die von Hand oder auch maschinell betätigten Schraubwerkzeugen der zuvor genannten Art ein- und/oder ausgedreht werden, kommt es immer wieder vor, dass die Schraubwerkzeuge beim Benutzen an benachbarten Gegenständen, Bauteilen o.dgl., beispielsweise durch Unachtsamkeit, beengte Platzverhältnisse usw. anliegen und dabei Beschädigungen an denselben bzw. deren Oberflächen verursachen. Je nach Beschädigung kann es dann erforderlich sein, den beschädigten Gegenstand, das beschädigte Bauteil o. dgl. auszutauschen, wodurch ein erhöhter Arbeitsaufwand notwendig wird und zudem zusätzliche Kosten entstehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzeinrichtung der angegebenen Gattung zu schaffen, mit der Beschädigungen beim Ein- und Ausdrehens von Schrauben mittels Schraubwerkzeugen, wie Schraubendreher, Schraubendrehereinsätze, Steckschlüsseleinsätze, Mehrkantstiftschlüssel u. dgl. an umliegenden Gegenständen, Bauteilen o. dgl. vermieden werden können, wobei sich die Schutzeinrichtung durch Ihre Einfachheit und Kompaktheit sowie durch geringe Herstellungskosten auszeichnet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schutzeinrichtung mit den Kennzeichnungsmerkmalen des Schutzanspruchs 1 und eine Montageanordnung mit den Kennzeichnungsmerkmalen des Schutzanspruchs 11 gelöst.
-
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung ist aus einem während des Ein- und Ausdrehens von Schrauben an dem jeweiligen Gegenstand, Bauteil o. dgl. anlegbaren Schutzelement gebildet, wobei sich ein Teil bzw. eine Klinge des Schraubwerkzeugs mit dessen rundem und/oder mehrkantigem Querschnitt durch eine Längsbohrung des Schutzelementes mit Abstand zu dem jeweiligen Gegenstand, Bauteil o.dgl. zu der Schraube hin erstreckt. Das an dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o.dgl. anliegende Schutzelement in Verbindung mit der Längsbohrung sorgt dafür, dass der sich durch die Längsbohrung erstreckende Teil bzw. die sich durch die Längsbohrung erstreckende Klinge des Schraubwerkzeugs zu dem Gegenstand, Bauteil o. dgl. auf Abstand gehalten ist, so dass keinerlei Kontakt des Teils bzw. der Klinge des Schraubwerkzeugs zu dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. entstehen kann und es somit zu keinen Beschädigungen an demselben kommen kann. Zudem sorgt die Längsbohrung noch für eine gewisse Führung des Teils bzw. der Klinge des Schraubwerkzeugs mit geringem Spiel, wodurch die Bewegungsfreiheit des Schraubwerkzeugs innerhalb der Längsbohrung im Wesentlichen in axialer Richtung gewährleistet ist und ein Wegkippen des Schraubwerkzeugs vermieden wird.
-
Das Schutzelement kann hülsenartig ausgebildet sein, wobei die Längsbohrung das Schutzelement zentral durchdringen kann. Diese Ausbildung ermöglicht eine kostengünstige Herstellung des Schutzelementes, wobei die Anordnung der Längsbohrung für einen gleichmäßigen Abstand des Teils bzw. der Klinge des Schraubwerkzeugs zu dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. sorgt.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform der Schutzeinrichtung bzw. des Schutzelementes können in die Längsbohrung Buchsen einsetzbar und gehalten sein, wobei die Buchsen jeweils eine koaxiale weitere Längsbohrung zur Anpassung an unterschiedliche Größen von Schraubwerkzeugen aufweisen können. Die Buchsen ermöglichen eine individuellere Nutzung der Schutzeinrichtung bzw. des Schutzelementes, da auch kleinere Querschnitte der Teile bzw. der Klingen des Schraubwerkzeugs in der weiteren Längsbohrung mit geringem Spiel geführt werden können, so dass auch hier die Bewegungsfreiheit des Schraubwerkzeugs innerhalb der Längsbohrung im Wesentlichen in axialer Richtung gewährleistet ist und ein Wegkippen desselben vermieden wird.
-
Als Einführungshilfe für das Teil bzw. die Klinge des jeweiligen Schraubwerkzeugs in die Längsbohrung des Schutzelementes bzw. Längsbohrungen der Buchsen können die Übergange vom vorderen Ende des Schutzelementes bzw. der Buchsen und vom hinteren Ende des Schutzelementes bzw. der Buchsen zu der Längsbohrung des Schutzelementes bzw. den Längsbohrungen der Buchsen abgerundet sein.
-
In der Längsbohrung des Schutzelementes bzw. in den Längsbohrungen der Buchsen können mehrere Zungen zur Führung des Schraubwerkzeugs vorgesehen sein. Die Zungen schränken das geringe Spiel weiter ein und sorgen für einen gewissen Halt des Schraubwerkzeugs innerhalb der Längsbohrung des Schutzelementes bzw. der Längsbohrungen der Buchsen, so dass das Schraubwerkzeug nicht bei einem versehentlichen Loslassen desselben in axialer Richtung aus der Längsbohrung des Schutzelementes bzw. aus den Längsbohrungen der Buchsen unkontrolliert herausrutschen kann.
-
Das Schutzelement kann bei einer bevorzugten Ausführungsform an seinem Außenumfang eine sich vom vorderen Ende des Schutzelementes zum hinteren Ende desselben erstreckende umlaufende konkave Einformung aufweisen. Die Einformung sorgt dafür, dass der Abstand zwischen dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. und dem Schraubwerkzeug nicht zu groß wird und das Schraubwerkzeug weitestgehend koaxial auf den jeweiligen Schraubenkopfantrieb trifft, so dass die Kraft zum Ein- oder Ausdrehen der jeweiligen Schraube möglichst optimal auf den Schraubenkopfantrieb einwirkt und ein Herausrutschen aus demselben vermieden wird. Ferner sorgt die Einformung für einen guten Halt des Schutzelementes an dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl., so dass eine axiale Verschiebung des Schutzelementes und ein Abrutschen desselben von dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. weitestgehend ausgeschlossen ist.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform kann das Schutzelement an seinem Außenumfang eine sich vom vorderen Ende des Schutzelementes zum hinteren Ende desselben erstreckende umlaufende V-förmige Einformung aufweisen. Auch hier sorgt die Einformung dafür, dass der Abstand zwischen dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. und dem Schraubwerkzeug nicht zu groß wird und das Schraubwerkzeug weitestgehend koaxial auf den jeweiligen Schraubenkopfantrieb trifft, so dass auch hierbei die Kraft zum Ein- oder Ausdrehen der jeweiligen Schraube möglichst optimal auf den Schraubenkopfantrieb einwirkt und ein Herausrutschen aus demselben vermieden wird. Des Weiteren sorgt auch hierbei die Einformung für einen guten Halt des Schutzelementes an dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl., so dass hier ebenfalls eine axiale Verschiebung des Schutzelementes und ein Abrutschen desselben von dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. weitestgehend ausgeschlossen ist.
-
Die Übergänge vom vorderen Ende des Schutzelementes und vom hinteren Ende des Schutzelementes zu der konkaven Einformung bzw. zu der V-förmigen Einformung können abgerundet sein. Durch die abgerundeten Übergänge können zum einem eventuelle Verletzungen durch scharfe Kanten bei dem Benutzer der Schutzeinrichtung bzw. des Schutzelementes und zum anderen eventuelle Kratzer an dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. vermieden werden.
-
Zur Vermeidung von Beschädigung an dem jeweiligen benachbarten Gegenstand, Bauteil o. dgl. kann das Schutzelement aus Kunststoff gebildet sein, wobei der Kunststoff vorzugsweise elastisch ausgebildet sein kann.
-
Die erfindungsgemäße Montageanordnung umfasst eine Schutzeinrichtung, Gegenstände, Bauteile o. dgl., ein Schraubwerkzeug und Schrauben.
-
Dabei kann die Längsbohrung des Schutzelementes bzw. können die Längsbohrungen der Buchsen derart ausgebildet sein, dass das jeweilige Teil bzw. die jeweilige Klinge des Schraubwerkzeugs mit geringem Spiel in der Längsbohrung des Schutzelementes bzw. in den Längsbohrungen der Buchsen geführt sein kann.
-
Weitere vorteilhafte Ausführungen des Montagesystems ergeben sich aus der Merkmalbeschreibung der auf den Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
-
Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Schutzeinrichtung näher erläutert.
-
Es zeigen
- 1 eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Schutzeinrichtung,
- 2 eine Seitenansicht der Schutzeinrichtung nach 1,
- 3 perspektivisch ein Anwendungsbeispiel der Schutzeinrichtung nach 1,
- 4 eine Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Schutzeinrichtung und
- 5 eine Seitenansicht der Schutzeinrichtung nach 4.
-
Bei der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
-
Die in 1 bis 5 dargestellten Schutzeinrichtungen 1 sind zur Vermeidung von Beschädigungen beim Ein- und Ausdrehens von Schrauben 2 mittels Schraubwerkzeugen 3, wie Schraubendreher 4, Schraubendrehereinsätze, Steckschlüsseleinsätze, Mehrkantstiftschlüssel u. dgl. an umliegenden Gegenständen, Bauteilen o. dgl. vorgesehen, worauf später bei der Beschreibung des in 3 dargestellten Anwendungsbeispiels noch eingegangen wird.
-
Die Schutzeinrichtungen 1 bestehen im Wesentlichen aus einem während des Ein- und Ausdrehens von Schrauben 2 an dem jeweiligen Gegenstand, Bauteil o. dgl. anlegbaren, aus Kunststoff gebildeten, vorzugweise elastischem Kunststoff bestehenden Schutzelement 5, wobei das Schutzelement 5 hülsenartig ausgebildet ist und zentral von einer Längsbohrung 6 durchdrungen ist (siehe 1, 2, 4 und 5). Die Längsbohrung 6 ist einerseits zum Durchstecken und zur Zentrierung eines Teils bzw. einer Klinge 7 des jeweiligen Schraubwerkzeugs 3 mit dessen rundem und oder mehrkantigem Querschnitt, wobei sich das Teil bzw. die Klinge 7 bis zu der Schraube 2 hin erstreckt, sowie andererseits zur Beabstandung des Teils bzw. der Klinge 7 des jeweiligen Schraubwerkzeugs 3 von dem jeweiligen Gegenstand, Bauteil o.dgl. vorgesehen (siehe insbesondere 3).
-
Das Schutzelement 5 weist bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform an seinem Außenumfang vorzugweise eine sich vom vorderen Ende 8 des Schutzelementes 5 zum hinteren Ende 9 desselben erstreckende umlaufende konkave Einformung 10 auf (siehe 1 und 2), durch die der seitliche Abstand des Schraubwerkzeugs 3 bzw. dessen Teils bzw. Klinge 7 zu dem jeweiligen Gegenstand, Bauteil o.dgl. relativ gering gehalten wird. Alternativ dazu kann bei einer zweiten Ausführungsform eine V-Förmige Einformung 11 vorgesehen sein (siehe 4 und 5). Zur Vermeidung von scharfkantigen Eckbereichen sind die Übergänge vom vorderen Ende 8 des Schutzelementes 5 und vom hinteren Ende 9 des Schutzelementes 5 zu der konkaven Einformung 10 bzw. zu der V-förmigen Einformung 11 vorzugsweise abgerundet.
-
Bei einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Schutzeinrichtung 1 sind in die Längsbohrung 6 des Schutzelementes 5 Buchsen auswechselbar einsetzbar und gehalten. Die Buchsen weisen jeweils eine koaxiale weitere Längsbohrung auf und dienen der Aufnahme und Zentrierung von Schraubwerkzeugen 3 bzw. deren Teile bzw. Klingen 7 mit einem geringeren Querschnitt.
-
Zum leichteren Einführen der Schraubwerkzeuge 3 bzw. deren Teile bzw. Klingen 7 in die Längsbohrung 6 des Schutzelementes 5 bzw. in die Längsbohrungen der Buchsen sind die Übergänge vom vorderen Ende 8 des Schutzelementes 5 bzw. der Buchsen und vom hinteren Ende 9 des Schutzelementes 5 bzw. der Buchsen zu der Längsbohrung 6 des Schutzelementes 5 bzw. den Längsbohrungen der Buchsen vorzugsweise abgerundet.
-
Bei weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen der Schutzeinrichtung 1 sind für einen sicheren Halt und zur Führung der Schraubwerkzeuge 3 bzw. deren Teile bzw. Klingen 7 in der Längsbohrung 6 des Schutzelementes 1 bzw. in den Längsbohrungen der Buchsen in denselben mehrere Zungen angeordnet.
-
Das in 3 dargestellte Anwendungsbeispiel zeigt einen Ausschnitt einer Tür 12 im Bereich des Schließsystems 13. Im Bereich eines Türdrückers 14, der hier als Gegenstand, Bauteil o. dgl. betrachtet wird, wird ein Montagebauteil 15 für eine Rosette (nicht dargestellt) an dem Türblatt 16 festgeschraubt. Dabei liegt das Schutzelement 5 der Schutzeinrichtung 1 mit seiner konkaven Einformung 10 an dem Türdrücker 14 an und eine Klinge 7 eines Schraubendrehers 4 erstreckt sich durch die Längsbohrung 6 des Schutzelements 5 zu der zu befestigenden Schraube 2 hin, wobei die Klinge 7 in einen Schraubenkopfantrieb 17 (hier beispielsweise als Schlitz ausgeführt) der Schraube 2 hineinragt. Die Wandung zwischen der konkaven Einformung 10 des Schutzelementes 5 und der Längsbohrung 6 bildet hierbei den Abstandsgeber zu dem Türdrücker 14. Das Schutzelement 5 gewährleistet, dass es an dem Türdrücker 14 bei Eindrehen (und Ausdrehen) der Schraube 2 zu keinerlei Beschädigungen kommen kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf das zuvor beschriebene Anwendungsbeispiel beschränkt, das lediglich zur Veranschaulichung der Erfindung dient. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung 1 ist sehr vielfältig.