-
Die Erfindung betrifft einen wiederbefüllbaren Kosmetikstift sowie eine zugehörige Patrone.
-
TECHNISCHER HINTERGRUND
-
Kosmetikstifte werden häufig als sogenannte Minenstifte gebaut. Bei Minenstiften ist eine Mine vorgesehen, die aus dem zu applizierenden Material besteht. Die Konsistenz der Mine ist - oft durch Verwendung eines entsprechenden Fett- oder Wachsanteils - typischerweise so eingestellt, dass bei Applikation die Spitze der Mine mit dem nötigen Druck über die zu behandelnde Hautpartie gezogen wird und dann die benötigte Menge des zu applizierenden Materials von der Mine abgezogen und auf der Hautpartie abgelagert wird.
-
Sehr bewährt haben sich Minenstifte, bei denen die Minen ähnlich wie bei Buntstiften in einer Hülse aus Holz gehalten werden. Die Hülse aus Holz kann mit einem Spitzer nach Art eines Bleistiftspitzers zerspant werden. Auf diese Art und Weise kann der Benutzer oder die Benutzerin die Spitze des Kosmetikstifts immer wieder von neuem in ihre optimale Form bringen, solange, bis der Stift aufgebraucht ist. In jüngerer Zeit kommen auch Hülsen aus Kunststoff zum Einsatz. Nachteilig an dieser Art von Kosmetikstift ist, dass ein relativ großer Teil der Mine bei der Neukonditionierung der Spitze zerspant wird und damit letztendlich ungenutzt bleibt.
-
Um dem abzuhelfen, werden vielfach Stiftsysteme mit Mechaniken zum Vorschub der entsprechenden Minen angeboten, die ein verschwenderisches Anspitzen der vorgenannten Art überflüssig machen. Bei solchen Stiften mit Vorschubmechanik kann die Mine wesentlich effektiver genutzt werden.
-
Manche Systeme, wie beispielsweise jene, die so ausgeführt sind, wie man das von den Klebestiften für Papierbastelarbeiten her kennt, bedienen sich einer Gewindespindel, die mittig die hohle Mine durchdringt, um den auf ihr laufenden Kolbenteller, der die Mine von ihrer Hinterseite her abstützt, nach vorne spindeln zu können.
-
Üblicherweise wird bei solchen Systemen der gesamte Stift, einschließlich der Vorschubmechanik, verworfen, sobald die Mine aufgebraucht ist - entsprechend dem Vorbild des Klebestifts. Denn es ist im Kosmetikbereich aus hygienischen Gründen nicht denkbar, die noch mit Anhaftungen der alten, verbrauchten Mine kontaminierte Spindel kurzerhand so, wie sie ist, wieder in die neue Mine einzuführen.
-
Aktuell herrscht aber ein sehr starker Trend zur Nachhaltigkeit und das immer stärker werdende Umweltbewusstsein hat in den letzten Jahren das Konsumentenverhalten im Alltag bereits in unterschiedlichsten Bereichen stark gewandelt. So hinterfragen bereits einige Konsumenten ihr gesamtes Konsumverhalten und achten beispielsweise auf den bewussteren Konsum, die Unterstützung von Recyclingkreisläufen oder auf eine Reduktion von überflüssigen Verpackungen.
-
Lösungen, bei denen der gesamte Stift mitsamt dem anspruchsvoll gebauten Spindelvorschubmechanismus nach Erschöpfung verworfen wird, kommen daher kaum noch in Frage.
-
Vielmehr steigt aktuell das Interesse an der Möglichkeit eines einfachen und ressourcenschonenden Erneuerns der Mine.
-
Verschiedene Hersteller haben daher bereits mit dem Gedanken gespielt, die Mine in einem eine Patrone bildenden separaten Gehäuseteil unterzubringen, der vom Rest des weiter zu benutzenden Kosmetikapplikators abgetrennt ist und verworfen werden kann, wenn die in ihm enthaltene Mine erschöpft ist. Teilweise wurden entsprechende Prototypen vorgestellt. Als gravierendes Defizit erwies sich aber die Notwendigkeit, dass im Zuge des Entfernens des den verbrauchten Minenrest enthaltenden Gehäuseteils in den Vorschubmechanismus eingegriffen werden muss. Die bisherigen Konstruktionen erforderten es, den Vorschubmechanismus im Zuge des Einbaus des Gehäuseteils mit der frischen Mine mit geschickten Fingern wieder in Gang zu setzten.
-
Ein anderes, schon recht geschicktes System ist aus der europäischen Patentanmeldung
EP 3 332 667 A1 bekannt.
-
Dieses System weist aber einen teilweise an den praktischen Bedürfnissen der Benutzerin vorbeigehenden Betätigungsmechanismus auf: Die Mine kann zwar mittels des Betätigungsmechanismus, der eine bloße Druckstange umfasst, ausgefahren werden. Sie kann aber nicht problemlos wieder eingefahren werden, wenn sie weiter ausgespindelt wurde, um vorübergehend mit einer dies erfordernden Auftragstechnik zu arbeiten, und dann wieder zum Arbeiten mit einer nur kurz ausgespindelten Mine übergegangen werden soll. Diese Option besteht auch dann nicht, wenn der Benutzer oder die Benutzerin versehentlich viel zu viel Mine ausgefahren hat. Um die Mine wieder einzufahren, muss der Betätigungsmechanismus zurückgedreht werden. Dann gilt es, die Mine durch vorsichtigen Druck auf ihre Spitze wieder zurückzubewegen. Gerade bei weicheren Minen tritt hierbei nicht selten eine unbeabsichtigte Verformung auf, die ein Noch-Weiter-Zurückschieben der Mine verhindert.
-
Eine intern weiterentwickelte Variante der aus der
EP 3 332 667 A1 bekannten Konstruktion sah vor, dass die Mine so gehalten wird, dass sie auf dem gleichen Wege, auf dem sie ausgespindelt wurde, auch wieder eingespindelt werden kann - durch bloßes Drehen in umgekehrter Richtung. Interne Praxistests ergaben dabei aber, dass es in der Praxis immer wieder dazu kommt, dass von der Benutzerin beim schnellen Wiedereinspindeln versehentlich zu weit gedreht wird und der relativ empfindliche, da bei Einwegprodukten gänzlich aus Kunststoff bestehende Spindelmechanismus beschädigt wird, was - genauso wie ein zu umständlicher Kartuschenwechselvorgang - schnell eine mangelnde Produktakzeptanz bewirkt. Das gleiche Problem zeigte sich bei den Praxistests auch dort, wo spontan versucht wurde, eine eigentlich erschöpfte Mine doch noch ein Stück weiter auszuspindeln, um noch einmal applizieren zu können und dann im Laufe des Tages eine frische Mine zu beschaffen.
-
AUFGABE
-
Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Kosmetikapplikator mit verschiebbarer Mine zu schaffen, der nach der Erschöpfung seiner Mine problemlos mit einer frischen Mine ausgerüstet werden kann und der einen robusten Mechanismus zum Verschieben der Mine aufweist, welcher auch unbedachte Fehlbedienungen schadlos übersteht.
-
LÖSUNG
-
Als erste Lösung des Problems wird ein wiederbefüllbarer Kosmetikapplikator mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
-
Der Kosmetikapplikator besitzt eine Patrone, die eine relativ zu ihr verschiebbare Mine beherbergt. Die Patrone kann sehr unterschiedlich gestaltet sein. Eine Patrone im Sinne der Erfindung liegt nicht nur, aber jedenfalls dann vor, wenn die Mine in einem Gehäuse untergebracht ist, das sie vor Zugriff von außen schützt und ihren Einbau in den Kosmetikapplikator ermöglicht, der ohne unmittelbare Berührung der Mine durch die Benutzerin vonstattengehen kann. Die Außenhülle der Patrone ist bevorzugt ein fester Gehäuseteil, relativ zu dem die Mine im Gebrauch translatorisch verschoben werden kann.
-
Der Kosmetikapplikator besitzt einen Applikatorhauptteil, an dem die Patrone festgesetzt werden kann
-
Erfindungsgemäß umfasst der Kosmetikapplikator zwei Kupplungen, nämlich eine erste Kupplung, die so gestaltet ist, dass eine von der Benutzerin am Applikatorhauptteil erzeugte Drehbewegung derart an die Patrone weitergeleitet wird, dass die Mine relativ zu ihr verschoben wird. Darüber hinaus ist eine als solche davon verschiedene zweite Kupplung vorgesehen. Sie ist so ausgestaltet, dass verhindert wird, dass noch länger eine Drehbewegung an die Patrone übertragen wird, sobald die Patrone dieser Drehbewegung nicht mehr folgen kann. Dadurch wird der empfindliche Spindelmechanismus vor unbedacht-spontanen Fehlbetätigungen geschützt.
-
Idealerweise ist es nur eine, bevorzugt die erste Kupplung, die die beim Auswechselvorgang betätigte Trennstelle zwischen der auszuwechselnden Kartusche und dem Applikatorhauptteil bildet.
-
Der Applikatorhauptteil kann durch ein Griffstück gebildet werden, das z. B. besonders verziert oder in sonstiger Art und Weise aufwendig gestaltet ist und daher immer wieder verwendet werden soll. Im Regelfall ist die erste Kupplung in Richtung der Betriebsdrehachse gesehen näher an der Mine gelegen als die zweite Kupplung, die bevorzugt in kontaminationssicherer Entfernung von der Mine angeordnet ist. Daher ist es besonders günstig, die erste Kupplung derart formschlüssig zu gestalten und arbeiten zu lassen, dass ihre Funktion auch dann nicht beeinträchtigt wird, wenn doch einmal das an sich nicht Vorgesehene passiert, nämlich die Kupplung im Laufe der vergleichsweise langen Gebrauchszeit etwas mehr als nur unwesentlich mit Kosmetikum „kontaminiert“ und dadurch dann „geschmiert“ wird.
-
Erfindungsgemäß besteht für die Benutzer bevorzugt die Möglichkeit, sehr einfach während eines einzigen Schminkvorgangs kreativ zu variieren und Minen unterschiedlicher Farben einzusetzen, um Mischtöne zu erzeugen oder in schneller Abfolge mit Minen unterschiedlicher Durchmesser zu arbeiten.
-
OPTIONALE MÖGLICHKEITEN ZUR AUSBILDUNG DER ERFINDUNG
-
Für sich allein und/oder im Verbund mit anderen Ansprüchen beansprucht wird auch ein wiederbefüllbarer Kosmetikapplikator 1 mit einer Patrone, die eine relativ zu ihr verschiebbare Mine beherbergt, und einem Applikatorhauptteil, an dem die Patrone festgesetzt werden kann, und der sich dadurch auszeichnet, dass er eine Kupplung aufweist, die eine Formschlusskupplung ist, welche aus zwei völlig voneinander trennbaren Kupplungshälften besteht, die durch eine (rein) translatorische Bewegung entlang ihrer Betriebsrotationsachsen formschlüssig verdrehfest miteinander ge- und entkoppelt werden. Dabei verriegeln die Kupplungshälften als solche in Richtung ihrer Betriebsrotationsachsen nicht miteinander. Stattdessen können die Kupplungshälften auch unter Last Relativbewegungen zueinander in Richtung der Betriebsrotationsachse ausführen. Dabei ist die eine der besagten Kupplungshälften ein fester Bestandteil der Patrone und die andere der Kupplungshälften ist fester Bestandteil des Applikatorhauptteils. Eine solche Ausgestaltung z. B. der ersten Kupplung kann es u. U. überhaupt erst möglich machen, dass die zweite Kupplung bei Bedarf ansprechen kann, weil sie so die nötige Bewegungsmöglichkeit hat.
-
Für sich allein und/oder im Verbund mit anderen Ansprüchen wird auch ein wiederbefüllbarer Kosmetikapplikator mit einer Patrone, die eine relativ zu ihr verschiebbare Mine beherbergt, und einem Applikatorhauptteil, an dem die Patrone festgesetzt werden kann, beansprucht. Der Kosmetikapplikator zeichnet sich dadurch aus, dass er eine Kupplung aufweist, die eine Überlastkupplung ist. Diese ist so gestaltet, dass sie jedenfalls dann durchrutscht, wenn der Applikatorhauptteil im Begriff ist, ein zerstörerisches Drehmoment auf die Kartusche zu übertragen. Idealerweise ist die Überlastkupplung dabei so gestaltet, dass sie nach Beendigung der Überlast selbstständig wiedereinkuppelt.
-
Besonders günstig ist es, wenn die Überlastkupplung vollständig ein Bestandteil des Applikatorhauptteils ist. Bevorzugt ist sie vollständig innerhalb des Applikatorhauptteils ausgebildet. Sie ist dann besonders geschützt, auch langfristig, z. B. vor Verschmutzung.
-
Besonders günstig ist es, wenn die dem Applikatorhauptteil zugeordnete Kupplungshälfte der Formschlusskupplung zugleich integral-einstückig auch eine Kupplungshälfte der Überlastkupplung ausbildet. Durch diesen hohen Integrationsgrad wird der Bauteilaufwand deutlich verringert.
-
Besonders günstig ist es, wenn die Überlastkupplung keine rein reibschlüssig arbeitende Kupplung ist, sondern eine zumindest partiell formschlüssig arbeitende Kupplung, deren Formschlusselemente so ausgebildet sind, dass sie die Kupplungshälften im Falle der Überlast in Richtung in und/oder entgegen der Betriebsrotationsachse auseinanderdrücken, also die Kupplung „lüften“ oder zumindest „übersetzen“ lassen. Besonders bevorzugt ist es, wenn eine Kupplungshälfte der Reibschlusskupplung eine relativ zum Rest des Applikatorhauptteils drehbewegliche Mitnehmerscheibe (ggf. mit Formschlusselementen versehen) ist, die reibschlüssig gegen einen Innenmitnehmerbund des Applikatorhauptteils (ggf. mit komplementären Formschlusselementen versehen) anliegt.
-
Für sich allein und/oder im Verbund mit anderen Ansprüchen beansprucht wird auch die folgende Gestaltung, die einen besonders einfachen Ein- und Ausbau der Patrone ermöglicht:
- Es ist dann eine - bevorzugt eine Gewindevorschubmechanik für die Mine tragende - Patrone vorgesehen, die eine relativ zu ihr verschiebbare Mine beherbergt. Ferner ist ein Applikatorhauptteil vorgesehen, an dem die Patrone festgesetzt werden kann. Die Konstruktion zeichnet sich dadurch aus, dass die Patrone einen männlichen oder weiblichen Vollrohrabschnitt aufweist, der durch ein vollständig von der Rohrstirnseite erfolgendes, teleskopartiges Ineinanderschieben an einem weiblichen oder männlichen Vollrohrabschnitt befestigt werden kann - im Regelfall so, dass der nicht teleskopartig engagierte Teil der Patrone und der nicht teleskopartig engagierte Teil des Applikatorhauptkörpers gemeinsam einen meist rotationssymmetrischen Stift nach Art eines Minenstifts bilden. Vorzugsweise erfolgt die Verriegelung aneinander, indem der eine Rohrabschnitt an seiner Außenumfangsfläche eine Rastwulst trägt und der andere Rohrabschnitt an seiner Außenumfangsfläche eine Rastvertiefung trägt. Besonders günstig ist es, wenn die Patrone bzw. ihr Außengehäuse relativ zum Applikatorhauptkörper drehbar bleibt, bevorzugt derart, dass die Mine ein- und/oder ausgespindelt werden kann, indem die Benutzerin mit einer Hand die Patrone festhält und mit der anderen Hand den Applikatorhauptkörper relativ zur Patrone verdreht.
-
Aufgrund entsprechender Ausgestaltung der betreffenden Teile bildet die Kartusche 15 zusammen mit dem Minenführungsrohr 21 und der Verschlusskappe 7 eine luftdichte Einheit.
-
Weitere Funktionsweisen, Effekte und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispiel und insbesondere auch aus seinen zwar vergrößerten, aber in sich maßstäblichen Figuren.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Applikators.
- 2 zeigt den Applikator gem. 1 in unterschiedlichen Zusammenbaustadien.
- 3 zeigt einen Mittellängsschnitt durch den von 1 gezeigten Applikator.
- 4 zeigt einen - verglichen mit 3 - um 90° um die Betriebsrotationsachse 19 gedrehten Mittellängsschnitt.
- 5 zeigt eine Ausschnittvergrößerung aus 3.
- 6 zeigt eine Ausschnittvergrößerung aus 4.
-
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
-
Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kosmetikapplikators 1, hier in Gestalt eines stiftförmigen Eyeliners.
-
Gut zu erkennen ist der Applikatorhauptkörper 2, von dem hier nur seine ein- oder mehrteilige Außenhülse 3 und seine in manchen Fällen separat angebrachte rückwärtige Kappe 4 zu erkennen sind. In den Applikatorhauptkörper 2 ist eine Patrone 5 eingesetzt, von der man hier nur den optional vorhandenen radialen Außenbund 6 sieht, der als Anschlagsbegrenzer fungiert und vorgibt, wie weit die Patrone 5 in den Applikatorhauptkörper 2 bzw. seine Außenhülse 3 eingeschoben werden kann. Sodann sieht man die Verschlusskappe 7, die über den aus dem Applikatorhauptkörper herausstehenden Teil der Patrone 5 geschoben und in dieser Position vorzugsweise verrastet ist.
-
Noch etwas genauer zu erkennen ist der Aufbau des Kosmetikapplikators 1 beim Blick auf die 2. Hier sieht man den Kosmetikapplikator auf der linken Zeichnungsseite in zusammengebautem Zustand bei abgenommener Verschlusskappe 7. Daneben, also im Bereich der Bildmitte und der rechten Zeichnungsseite, ist dieser Kosmetikapplikator 1 in auseinandergenommenem Zustand nach Art einer Explosionszeichnung dargestellt.
-
Gut zu erkennen ist der Applikatorhauptkörper 2 mit seiner hier einteilig ausgeführten Außenhülse 3 und seiner rückwärtigen Kappe 4. Die Außenhülse 3 bildet ein innen durchgängig hohles Rohr und beherbergt in ihrem Inneren das hier als Druckfeder ausgebildete Federelement 8, welches im konkreten Fall die Gestalt einer Schraubenfeder hat, aber auch ein federndes Kunststoffelement sein könnte. Darüber hinaus beherbergt die Außenhülse 3 auch die Kupplungskomponente 9.
-
Wie man schon recht gut erkennen kann, besteht die Kupplungskomponente 9 hier aus einem Topf 13 mit einer stirnseitigen Öffnung und einem Stiftfortsatz 10. Am freien Ende des Stiftfortsatzes ist ein bevorzugt nach Art eines Rasthakens ausgebildetes Rastorgan 25 vorgesehen. Dieser Topf 13 bildet hier eine Kupplungshälfte 11b der ersten Kupplung 11a, 11b aus. An seiner stirnseitigen Öffnung abgewandten Ringfläche bildet der Topf 13 eine Kupplungshälfte 28a der zweiten Kupplung 28a, 28b aus.
-
Ebenfalls gut zu erkennen ist der Aufbau der Patrone 5, die im Rahmen der Explosionszeichnung in einer vom Applikatorhauptkörper 2 abgezogenen Position gezeigt wird. Die Patrone 5 umfasst ein Mantelrohr 15, das auf seiner einen Stirnseite eine Auslassöffnung bildet, über die die Mine 16 - vorzugsweise von besagter Auslassöffnung geführt - nach außen geschoben werden kann, in eine Position, in der von ihrer Spitze Kosmetikmasse abgezogen werden kann. Das Mantelrohr 15 bildet hier einen männlichen Vollrohrabschnitt 17 aus, der teleskopartig in einen komplementären weiblichen Vollrohrabschnitt 18 des Applikatorhauptkörpers hineingeschoben werden kann und zwar bevorzugt durch eine Bewegung, die ausschließlich in Richtung der Betriebsrotationsachse 19 verläuft. Idealerweise bildet der Vollrohrabschnitt 17 ein erstes Rastorgan 20 an seiner Umfangsaußenmantelfläche aus, das derart mit einem hier figürlich nicht gezeigten zweiten Rastorgan an der Umfangsinnenmantelfläche der Außenhülse verrastet werden kann, dass die Patrone 5 im Idealfall allein hierdurch in ihrer vollständig betriebsbereiten Stellung am Applikatorhauptkörper 2 gehalten wird und zwar bevorzugt drehbar relativ zu diesem.
-
Das Mantelrohr 15 der Patrone 5 beherbergt in seinem Inneren ein Minenführungsrohr 21. Das Minenführungsrohr ist überwiegend oder sogar im Wesentlichen geschlitzt, vgl. den mit der Bezugsziffer 22 versehenen Schlitz des Minenführungsrohrs 21. Das Minenführungsrohr 21 ist relativ zum Mantelrohr 15 drehbar in dem Mantelrohr 15 festgesetzt.
-
Das Mienenführungsrohr 21 weist seinerseits den Minensockel 23 auf, derart, dass der Minensockel in dem Minenführungsrohr eine translatorische Gleitbewegung relativ zu ihm ausführen kann. Der Minensockel 23 besitzt hier einen radial über seine restliche Umfangsmantelfläche nach außen vorspringenden Teilgewindeblock 24. Dieser Teilgewindeblock 24 ragt durch den Schlitz 22 hindurch radial nach außen und kann auf diese Art und Weise mit dem in dieser Figur nicht dargestellten Innengewinde des Mantelrohrs 15 interagieren.
-
Wie das Ganze im Mittellängsschnitt bei völligem Zusammenbau aussieht, das zeigen die 3 und 4.
-
Zuerst mag sich der Leser der 6 zuwenden.
-
Besonders gut zu erkennen ist in beiden Figuren die durch ihre auffallend enge Schraffierung erkennbare Kupplungskomponente 9 mit ihrem Stiftfortsatz 10. Wie man schon grob anhand der 2 erkennen kann, bildet der Stiftfortsatz 10 an seinem freien Ende ein Rastorgan 25 aus, insbesondere nach Art eines doppelzüngigen Wider- oder Fanghakens. Dieses Rastorgan 25 bzw. seine voneinander beabstandeten Zungen sind in 5 nicht unmittelbar angeschnitten.
-
Das Rastorgan 25 ist mit dem Federstütztopf 26 verrastet, der vorzugsweise nicht unmittelbar mit der Außenhülse 3 interagiert.
-
Hierdurch kann sich das Federelement 8 einerseits am Federstütztopf 26 abstützen und andererseits an dem Innenbund 27, der von der Innenumfangsfläche der Außenhülse radial nach innen absteht. Das Federelement 8 wird zwischen diesen beiden Bauteilen komprimiert gehalten.
-
Der Innenbund 27 bildet auf seiner dem Federelement 8 abgewandten Seite zugleich die zweite Kupplungshälfte 28b der zweiten Kupplung 28 aus. Die zugehörige erste Kupplungshälfte 28a der zweiten Kupplung 28 bildet die Rückseite des Topfes 13 aus.
-
Sobald man dies vor Augen hat, erkennt man, dass das Federelement die Funktion hat, die erste Kupplungshälfte 28a und die zweite Kupplungshälfte 28b der zweiten Kupplung 28 gegeneinander zu drücken und damit geschlossen zu halten.
-
Die zweite Kupplung 28 kann eine rein reibschlüssige arbeitende Kupplung sein. Bevorzugt ist die zweite Kupplung eine Kupplung, deren Kupplungshälften jeweils eine Stirnverzahnung oder eine Art Stirnverzahnung tragen. Die beiden Stirnverzahnungen können ein Drehmoment übertragen, solange bestimmtes Grenzdrehmoment nicht überschritten wird. Auf diese Art und Weise kann eine Drehbewegung, die die Benutzerin an der Außenhülse 3 oder einem Teil davon aufbringt, zunächst auf die Kupplungskomponente 9 übertragen werden, solange das Drehmoment dieser Drehbewegung nicht zu groß ist.
-
Sobald das Drehmoment zu groß ist, rutscht die eine Kupplungshälfte 28a der zweiten Kupplung 28 auf der zweiten Kupplungshälfte 28b der zweiten Kupplung ab. Tragen die Kupplungshälften die als bevorzugt beschriebene Stirnverzahnung, dann führt das dazu, dass die Kupplungskomponente 9 gegen die Vorspannung des Federelements 8 nach links entlang der Betriebsdrehachse 19 geschoben wird, sodass die Stirnverzahnung übersetzt und dadurch kein unzulässig hohes Drehmoment übertragen kann.
-
Interessant ist nun der Aufbau der ersten Kupplung 11 mit ihrer ersten Kupplungshälfte 11a und ihrer zweiten Kupplungshälfte 11b. Dies wird anhand der 5 veranschaulicht.
-
Wie man gut anhand der 5 sieht, besitzt die wieder durch ihre besonders enge Schraffierung kenntlich gemachte Kupplungskomponente 9 an ihrem einen Ende einen Topf 13. Dieser hier an seiner linken Stirnseite offene Topf 13 bildet die zweite Kupplungshälfte 11b der ersten Kupplung 11. Er hat eine Innenumfangsmantelfläche, die mindestens, einen bevorzugt mehrere Mitnehmervorsprünge aufweist, die radial nach innen ragen. Das Minenführungsrohr 21 bildet an seinem der Mine 16 abgewandten Ende eine erste Kupplungshälfte 11a der ersten Kupplung 11 aus. Letztgenannte ragt in Richtung der Betriebsrotationsachse 19 in den die zweite Kupplungshälfte 11b ausbildenden Topf 13 hinein. Hierdurch wird sie von dem oder den Mitnehmern der zweiten Kupplungshälfte formschlüssig mitgenommen.
-
Bemerkenswert ist hier noch der bevorzugte und platzsparende sehr hohe Integrationsgrad der Konstruktion. Das Minenführungsrohr 21 bildet eine Führungsschürze 29 aus, die bevorzugt den Topf 13 ein Stück weit außenseitig übergreift. Die Führungsschürze 29 bildet ein Gleitlager aus, mit dem das Minenführungsrohr 21 drehbar und in definierter Position an dem Mantelrohr 15 der Patrone gehalten wird.
-
Höchst bemerkenswert ist, dass die erste Kupplungshälfte 11a der ersten Kupplung 11 und die zweite Kupplungshälfte 11b der ersten Kupplung 11 auch im Betrieb relativ zueinander eine (in der Regel kleine) Bewegung in Richtung der Betriebsdrehachse ausführen können. Diese Bewegung kann erforderlich sein, um im Überlastfall überhaupt erst die zweite Kupplung ansprechen zu lassen.
-
Das wird erkennbar, wenn man sich vor Augen führt, wie das gesamte Ensemble funktioniert.
-
Um die Mine 16 nach vorne links (in den hiesigen Figuren) aus der Patrone 5 herauszuschieben, hält die Benutzerin vorzugsweise die Patrone 5 mit der einen Hand fest und dreht ihr gegenüber die Außenhülse 3 des Applikatorhauptkörpers. Diese Drehbewegung wird über die besagte zweite Kupplung von der Außenhülse 3 auf die Kupplungskomponente 9 übertragen. Hierdurch dreht sich die Kupplungskomponente 9 in der Außenhülse 3. Ihr Topf 13, der die zweite Kupplungshälfte 11b der ersten Kupplung 11 ausbildet, überträgt diese Drehbewegung auf die erste Kupplungshälfte 11a der ersten Kupplung 11. Da letztgenannte Kupplungshälfte Bestandteil des Minenführungsrohrs 21 ist, dreht sich auch das Minenführungsrohr 21. Durch die Drehbewegung des Minenführungsrohrs 21 interagieren die Gewindeorgane des Teilgewindeblocks 24 des Minensockels 23 mit dem Innengewinde an der Innenumfangsfläche des Mantelrohrs 15. Dadurch bewegt sich der Minensockel 23 mit der im Regelfall von ihm formschlüssig geklemmt gehaltenen Mine 16 nach links, d. h. die Mine 16 wird ausgeschoben.
-
Betrachtet man die 5 und 6 gleichzeitig neben den 3 und 4, dann erkennt man, dass die erste Kupplung 11 so ausgeführt ist, dass sich die beiden Kupplungshälften 11a und 11b von alleine ohne weiteres Zutun der Benutzerin miteinander verbinden oder lösen, sobald die Patrone 5 durch eine im Wesentlichen in Richtung entlang der Betriebsrotationsachse 19 ablaufende Bewegung in die Außenhülse 3 eingeschoben oder aus ihr herausgezogen wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kosmetikapplikator
- 2
- Applikatorhauptkörper bzw. Applikatorhauptteil
- 3
- Außenhülse
- 4
- rückwärtige Kappe
- 5
- Patrone
- 6
- radialer Außenbund
- 7
- Verschlusskappe
- 8
- Federelement
- 9
- Kupplungskomponente
- 10
- Stiftfortsatz
- 11
- erste Kupplung
- 11a
- Kupplungshälfte der ersten Kupplung
- 11b
- Kupplungshälfte der ersten Kupplung
- 12
- stirnseitige Öffnung des Topfes
- 13
- Topf
- 14
- nicht vergeben
- 15
- Mantelrohr
- 16
- Mine
- 17
- männlicher Vollrohrabschnitt zum Festsetzen der Patrone am Applikatorhauptkörper
- 18
- weiblicher Vollrohrabschnitt zum Festsetzen der Patrone am Applikatorhauptkörper
- 19
- Betriebsrotationsachse
- 20
- erstes Rastorgan
- 21
- Minenführungsrohr
- 22
- Schlitz
- 23
- Minensockel
- 24
- Teilgewindeblock
- 25
- Rastorgan
- 26
- Federstützorgan bzw. -topf
- 27
- Innenbund
- 28
- zweite Kupplung
- 28a
- erste Kupplungshälfte der zweiten Kupplung
- 28b
- zweite Kupplungshälfte der zweiten Kupplung
- 29
- Führungsschürze
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 3332667 A1 [0011, 0013]