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Die Erfindung betrifft einen Sterilisationsbehälter, insbesondere zur Aufnahme und sterilen Aufbewahrung von chirurgischem Besteck oder chirurgischem Material, mit einem wannenförmigen, eine Boden-Wandung und Seiten-Wandungen aufweisenden Aufnahmebehälter, einem den Aufnahmebehälter verschließenden Deckel mit einer Oberseite und einer Unterseite, einer zwischen dem Aufnahmebehälter und dem Deckel wirksamen Dichtung und einem Sterilfilterelement, wobei mindestens eine Wandung und/oder der Deckel zumindest bereichsweise aus dem Sterilfilterelement bestehen.
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Ein solcher Sterilisationsbehälter ist beispielsweise aus der
DE 28 39 219 A1 oder der
DE 10 2018 110 662 A1 bekannt. Die Filterelemente sind fest in den Sterilcontainer eingebaut und ersetzen einen Abschnitt der Wandung im Aufnahmebehälter oder im Deckel. Sie können aus transparentem Keramikmaterial bestehen und sind dann eingeklebt oder aus einem Sintermetall und können dann eingeschweißt oder eingelötet werden.
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Für die Wiederverwendung vorgesehene medizinische Instrumente müssen sterilisiert und steril aufbewahrt werden. Die hierzu vorgesehenen Sterilisationsbehälter bestehen üblicherweise aus einem Kasten mit einer oder mehreren Öffnungen für den Durchlass von Sterilisationsmedien, die typischerweise gasförmig sind und Wasserdampf, Wasserstoffperoxid oder Ethylendioxid umfassen. Die Behälter werden so dicht verschlossen, dass die Sterilisationsmedien in den Behälter eintreten, aber verunreinigende Mikroorganismen nicht eindringen können. Die Durchlässe in dem Aufnahmebehälter können mit einem Dauerfilter aus Polytetrafluorethylen (PTFE) abgedeckt sein. Der scheibenförmige Filter ist in einem Filtergehäuse untergebracht, das mit dem Deckel und/oder einer oder mehrerer Seiten-Wandungen des Aufnahmebehälters verbunden werden kann.
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Bei einem Sterilisationsbehälter nach dem Stand der Technik ist der Filter in eine Filtereinheit integriert, die mit zwei Haltebügeln, die diametral gegenüberliegend benachbart der Öffnung am Deckel befestigt sind, befestigt wird. Im Inneren kann der Aufnahmebehälter Strukturen aufweisen, um die Instrumente zu halten oder das chirurgische Material aufzunehmen und zu verhindern, dass sie beim Transport des Behälters umherrollen.
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Nachteilig an der Filtereinheit ist ihre umständliche Befestigung über der Öffnung im Aufnahmebehälter. Zum Reinigen des Filters muss das scheibenförmige Element aus der Filtereinheit entnommen werden, ausgetauscht oder gereinigt, dann wieder in dieser eingesetzt und die Filtereinheit am Aufnahmebehälter wieder befestigt werden, wobei sorgfältig darauf geachtet werden muss, dass eine sichere Abdichtung zwischen der Filtereinheit und der Auflagefläche am Aufnahmebehälter erfolgt, um eine Kontamination der steril aufbewahrten Utensilien sicher auszuschließen. Zur Vermeidung dieses Nachteils werden die Keramikfilter oder Metallfilter verwendet, die stoffschlüssig in die Ausnehmungen eingesetzt sind. Diese können durch Spülen mit einem Fluid gereinigt werden.
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Es werden vielfach mehrere Sterilisationsbehälter übereinander abgestapelt, was natürlich nur möglich ist, wenn die Filterkassette in den Seiten-Wandungen vorgesehen ist oder das Filterelement in der Boden-Wandung oder im Deckel eingesetzt ist. Durch die glatten Metalloberflächen verrutschen aneinander angrenzende Sterilisationsbehälter leicht und der Stapel wird instabil und ist kippgefährdet. Das Problem besteht umso mehr, wenn das Sterilfilterelement in den Deckel bzw. in den Boden integriert ist. Dann werden die Behälter in der Regel zueinander versetzt abgestapelt, damit ein Spalt entsteht, der einen Luftaustausch zulässt.
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Von dieser Problemstellung ausgehend soll der eingangs beschriebene Sterilisationsbehälter verbessert werden.
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Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Sterilisationsbehälter dadurch aus, dass der Deckel plattenförmig ausgebildet und die Dichtung an seiner Umfangskontur umlaufend angeordnet ist, und die Dichtung sowohl über die Oberseite als auch über die Unterseite hervorsteht.
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Durch diese Ausgestaltung liegt bei aufeinander gestapelten Sterilisationsbehältern die Dichtung des unteren Behälters an der Boden-Wandung des darüberliegenden Behälters an. Durch den gegenüber einer Metalloberfläche wesentlich höheren Reibkoeffizienten der Dichtung wird der Stapel sicher gehalten und ein Verschieben aneinander angrenzender Sterilisationsbehälter wirksam verhindert.
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Wenn die Dichtung eine Mehrzahl von der Oberseite des Deckels wegweisende Vorsprünge aufweist, bilden sich zwischen dem Deckel des unteren Sterilisationsbehälters und dem Boden des oberen Sterilisationsbehälters Zwischenräume aus, die zuverlässig einen Gasaustausch zulassen. Durch die Wahl der Größe der Vorsprünge und ihrer Anzahl kann der wirksame Zwischenraum gut variiert und optimiert werden.
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Vorzugsweise ist das Sterilfilterelement aus Metall, beispielsweise aus Aluminium oder Edelstahl, stoffschlüssig in zumindest einen Teilbereich der Wandung und/oder des Deckels eingesetzt und insbesondere vorzugsweise in den Ausschnitt eingelötet bzw. eingeschweißt.
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Das Sterilfilterelement kann auch vollständig den Deckel bilden.
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Vorzugsweise besteht das Sterilfilterelement zur Vergrößerung seiner Oberfläche aus polygonalen Zellen. Insbesondere vorzugsweise können diese Zellen hexagonale Waben sein.
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Aus der
DE 695 22 774 T2 ist ein poröser Metallkörper bekannt, der als Filterelement Verwendung finden kann. Bei der Herstellung des Metallkörpers muss auf eine Porosität und Porengröße geachtet werden, die in geeigneter Weise den Bedingungen und Anforderungen, die die Durchlässigkeit für sterile Zwecke fordert, angepasst werden muss.
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Ein solcher poröser Metallfilter kann als Blech ausgeführt sein und für die Anwendung zugeschnitten werden. Ebenfalls denkbar ist die Herstellung durch das Pressen von Metallpulver in einer Form mit geometrischen Ausprägungen in drei Dimensionen. Durch anschließendes Sintern des Pulververbunds entsteht ein mechanisch belastbares Bauteil. Einschränkungen in der geometrischen Gestaltung bestehen durch die Pressform, welche keine Hinterschnitte erlaubt. Außerdem müssen konstruktive Gestaltungsrichtlinien für den Prozess des Sinterns berücksichtigt sein. Beispielweise muss der Querschnitt verstärkt sein, wie das beispielsweise durch ein Rillenprofil oder einteilig mit dem Körper ausgeprägten Verstrebungen erreichbar ist. Ebenfalls muss für eine ebene Auflagefläche gesorgt sein. Generell müssen Maßnahmen zu Vermeidung von geometrischen Abweichungen von der Soll-Geometrie durch thermisch induzierten Verzug getroffen werden. Mit diesem Verfahren kann der Deckel vollständig als Filterelement ausgebildet sein. Einschränkend ist die maximal abbildbare Projektionsfläche. Aus diesem Grund kann bei Überschreitung der Größe durch den Deckel das Filterelement stoffschlüssig in diesen eingebracht werden.
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Aus der
US 2017/0239726 A1 ist ein laser-additiv hergestellter poröser Filter bekannt. Durch Variation von Material und Herstellungsprozess-Spezifikationen und - bedingungen kann eine gewünschte und maßgeschneiderte Porengröße und Morphologie erreicht werden. Mit diesem Verfahren können zumindest ein Ausschnitt des Deckels oder der Deckel vollständig als Filterelement ausgebildet sein. Die geometrische Gestaltungsfreiheit durch die additive Fertigung kann ausgenutzt werden, um die Eigenschaften des Filters in Bezug auf die Durchlässigkeit und Filterleistung zu optimieren. Durch eine dreidimensionale Gestaltung kann auf einer minimalen Projektionsfläche eine maximale Gesamtoberfläche erreicht werden, womit die wirkende Filteroberfläche maximiert wird.
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Um die Sterilität im Inneren des Aufnahmebehälters zu gewährleisten, ist zwischen dem Deckel und dem Aufnahmebehälter eine umlaufende Dichtung vorgesehen. Diese Dichtung besteht beispielsweise aus Silikon. Sie kann entlang der Umfangskontur des Deckels befestigt werden, weil dieser plattenförmig ausgebildet ist. Hierzu weist die Dichtung vorzugsweise einen im Wesentlichen quadratischen Querschnitt auf und ist bevorzugt einseitig rundum geschlitzt. Mit diesem Schlitz wird sie auf die Umfangskontur des Deckels dichtend aufgeschoben. Mit ihrer Unterseite liegt sie dann auf den Seiten-Wandungen des Aufnahmebehälters auf und ragt mit ihrer Oberseite über die Oberseite des Deckels hinaus und bildet eine Lagerung und die Möglichkeit weitere Sterilisationsbehälter zu tragen. Zu diesem Zweck sollte die Dichtung geometrisch so gestaltet sein, dass sie für einen auffliegenden Behälter ein stabiles Lager bildet. Dazu kann die Dichtung an der innenliegenden Oberseite mit einer Fase versehen sein. Um die Kompatibilität mit verschiedenen Sterilisationsbehälter-Systemen zu gewährleisten, kann diese in mehreren Stufen mit geometrischem Versatz ausgeführt sein.
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Alternativ kann die Dichtung auch generativ durch Umspritzen des Deckels erzeugt werden.
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Wenn diese Dichtung an ihrer Oberseite Vorsprünge aufweist, weisen diese im montierten Zustand der Dichtung von der Oberseite des Deckels weg. Die Unterseite der Dichtung kann plan ausgebildet sein, wodurch sich Zwischenräume bei zwei aufeinander liegenden Sterilisationsbehälter die für den Luftaustausch notwendigen Zwischenräume von selbst einstellen. Die Anzahl der Vorsprünge ist beliebig, wobei jedoch darauf zu achten ist, dass ausreichend Auflagefläche vorhanden ist, um die Haftreibung ausreichend groß zu belassen und dadurch ein Verrutschen der Behälter zu verhindern. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann sehr vorteilhaft, wenn der Deckel vollständig aus dem Material des Sterilfilterelementes besteht.
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Über mindestens zwei einander gegenüberliegend angeordnete Verschlusselemente ist der Deckel kraftschlüssig mit dem Aufnahmebehälter verbindbar und dicht zu verschließen. Die Verschlusselemente sind vorzugsweise monolithisch, d.h. einstückig, vorzugsweise aus Blech, ausgeführt. Damit kann die Materialelastizität des Materials (insbesondere Metall) ausgenutzt werden, um die Funktion eines Verschlusshebels nachzubilden. Hierzu greifen die Verschlusselemente insbesondere vorzugsweise mit einem an ihnen ausgebildeten Ausschnitt in einen Hinterschnitt des Schilderhalters, der an den Seiten-Wandungen befestigt ist, ein.
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Der Schilderhalter besteht vorzugsweise aus einem gestanzten Blechteil und kann Schilder definierter Geometrien durch Federkraft halten. An ihm können Tragegriffe befestigt sein. Die Schilderhalter können vorzugsweise an den Stirnwänden des Sterilisationsbehälters angenietet werden.
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Mit Hilfe einer Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden. Es zeigen:
- 1 - eine Explosionsdarstellung eines ersten Sterilisationsbehälters;
- 2 - eine perspektivische Darstellung eines zweiten Sterilisationsbehälters;
- 3 - eine perspektivische Schnittdarstellung eines dritten Sterilisationsbehälters;
- 4 - eine Explosionsdarstellung des Sterilisationsbehälters nach 4;
- 5 - eine perspektivische Darstellung eines weiteren Sterilisationsbehälters;
- 6 - die Ansicht gemäß Sichtpfeil VI nach 5;
- 7 - den Sterilisationsbehälter nach 5;
- 8 - den Schnitt entlang der Linie VIII-VIII nach 9;
- 8a - die vergrößerte Darstellung gemäß Sichtpfeil Vllla nach 8;
- 9 - die Seitenansicht des Sterilisationsbehälters gemäß Sichtpfeil IX nach 7;
- 10 - die vergrößerte Darstellung der 8a;
- 11 - eine perspektivische Teildarstellung des Sterilisationsbehälters nach 7;
- 12 - einen Sterilisationsbehälter in perspektivischer Darstellung;
- 13 - einen perspektivisch im Schnitt dargestellten Sterilisationsbehälter;
- 14 - das Sterilfilterelement in Teildarstellung gemäß Sichtpfeil XIV nach 12;
- 15 - einen Deckel in perspektivischer Darstellung;
- 16 - ein Sterilfilterelement in der Draufsicht;
- 17 - das Sterilfilterelement nach 16 in Seitenansicht;
- 18 - den Schnitt entlang der Linie XVIII-XVIII gemäß 17;
- 19 - die Dichtung in perspektivischer Darstellung;
- 20 - die Schnittdarstellung eines Verschlusselements in vereinfachter Einbaudarstellung;
- 21 - eine der 20 entsprechende Darstellung mit Teilen des Sterilisationsbehälters;
- 22 - eine der 20 entsprechende Darstellung mit Teilen des Sterilisationsbehälters;
- 23 - eine der 20 entsprechende Darstellung mit Teilen des Sterilisationsbehälters.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele werden die Bauteile mit der gleichen Funktion mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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Der Sterilisationsbehälter besteht aus dem wannenförmigen Aufnahmebehälter 1 mit einer Boden-Wandung 1.1 und vier sich hiervon nach oben erstreckenden Seitenwandungen 1.2. Über den Deckel 2 wird der Aufnahmebehälter 1 dichtend verschlossen. Im Deckel 2 ist eine rechteckige Öffnung 2.0 vorgesehen, in der das Sterilfilterelement 3 stoffschlüssig eingesetzt ist. Das Sterilfilterelement 3 ist ein poröser Metallkörper, der beispielsweise durch Sintern oder im 3D-Druck (laseradditiv) hergestellt worden ist. Vorzugsweise besteht das Filterelement 3 aus Edelstahl oder Aluminium. In Abhängigkeit vom Material des Sterilfilterelements 3 ist dieses in die Öffnung 2.0 eingeklebt, eingelötet oder eingeschweißt. Wie in 1 erkennbar ist, sind die Ränder des Deckels 2 umgebördelt, sodass der Deckel 2 den Aufnahmebehälter 1 an seinen Seitenwandungen 1.2 umlaufend übergreift und umschließt. In die Unterseite des Deckels 2 ist eine Dichtungsnut eingebracht, in die eine Kunststoff-Dichtung 4, vorzugsweise aus Silikon, eingelegt ist, um den Deckel 2 gegenüber dem Aufnahmebehälter 1 dichtend aufbringen zu können. Zum festen Verschließen des Sterilisationsbehälters können Verschlusshebel 8 als Schnappverschlüsse vorgesehen sein.
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Der in 2 dargestellte Sterilisationsbehälter unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten dadurch, dass zusätzlich in einer der Seiten-Wandungen 1.2 ein weiteres Sterilfilterelement 3 eingesetzt ist, das sich von dem Sterilfilterelement 3 im Deckel 2 nur durch seine geometrischen Außenabmessungen unterscheidet.
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Der im Teilschnitt in den 3 und 4 dargestellte Sterilisationsbehälter weist in zwei gegenüberliegenden Seiten-Wandungen 1.2, in der Boden-Wandung 1.1 und im Deckel 2 Filterelemente 3 auf. Die Filterelemente 3 können in Ausschnitte stoffschlüssig eingesetzt sein, wie der in 1 dargestellte Ausschnitt 2.0 im Deckel 2 oder in von den Seitenrändern 1.2.1 der Seiten-Wandungen 1.2 bzw. 2.1 ausgehenden Ausschnitten 1.2.2 bzw. 2.3. Bevorzugt sind die Ausschnitte wie in 1 und 2 allseitig aus dem Deckel 2 bzw. den Seitenwandungen 1.2 ausgeschnitten, um eine umlaufende stoffschlüssige (Kleben, Löten, Schweißen) und damit gegenüber dem Ausschnitt dichte Verbindung herstellen zu können und insbesondere den Rand des Deckels 2 umlaufend umbördeln zu können, damit die Seitenwandungen 1.2 des Aufnahmebehälters 1 umlaufend übergriffen werden.
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Das Material des Sterilfilterelements 3 kann - wie 15 zeigt - auch verwendet werden, den Deckel 2 vollständig daraus auszubilden, sodass keine stoffschlüssige Verbindung zwischen Deckel 2 und Sterilfilterelement 3 hergestellt werden muss. Die Herstellung wird dadurch vereinfacht. Der Deckel 2 dient dann vollständig als Sterilfilter. Der Deckel 2 ist dann plattenförmig ausgebildet und an seinem Rand bzw. seiner Umfangskontur 2.1 mit der Dichtung 4 vorgesehen, die über die Oberseite 2.2 und die Unterseiten 2.3 des Deckels 2 hervorsteht. Hierzu ist die Dichtung 4 ringförmig ausgebildet an ihrem inneren Umfang mit einer Nut 4.1 versehen, mit der sie auf dem Rand 2.1 des Deckels 2 aufsetzbar ist. Denkbar ist aber auch, eine umlaufende, streifenförmige Dichtung auf die Oberseite 2.2 und eine umlaufende streifenförmige Dichtung auf die Unterseite 2.3 des Deckels 2 aufzubringen. Die Dichtung 4 kann mit dem Deckel 2 verklebt sein.
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An den gegenüberliegenden Stirnseiten des Sterilisationsbehälters ist an jeder Seitenwand 1.2 ein Tragegriff 6 schwenkbar angeordnet. Ebenfalls schwenkbar sind an den gegenüberliegenden Seiten Verschlusselemente 5 vorgesehen. Sie bestehen aus einem monolithischen Metallblech, das bedeutet, dass die Materialelastizität des Metalls ausgenutzt wird, um die Funktion eines Verschlusshebels 8 nachzubilden, wie er an dem in 12 gezeigten Sterilbehälter vorgesehen ist. Das Verschlusselement 5 ist im Schnitt in 20 bis 23 dargestellt. An seinem oberen äußeren Ende ist ein Riegel 5.1 vorgesehen, der mit der Oberseite 2.2 des Deckels 2 fest verbunden ist. Durch Herabschwenken des Verschlusselements 5 kannder lange Schenkel 5.2, der sich an den Riegel 5.1 anschließt, deformiert werden und der kurze Schenkel 5.3, der das gebogen auslaufende freie Ende bildet, kann in einem Hinterschnitt 7.1, der an einem Schilderhalter 7 vorgesehen ist, einhaken. Beim Verschließen durch Schwenken des Verschlusselements 5 wirkt eine Kraft F in Normalrichtung der Wirkstelle. Bei Überschreiten des Druckpunktes wird das Verschlusselement 5 aufgrund der Kräfteverhältnisse arretiert. Die Wirkungsweise des Verschlusselementes 5 verdeutlichen die 22 und 23. Dadurch, dass der Riegel 5.1 fest am Deckel 2 befestigt ist, kann das Verschlusselement 5 durch Krafteinwirkung auf seinen langen Schenkel 5.2 verschwenkt werden, bis der kurze Schenkel 5.3 mit seiner Spitze in den Hinterschnitt 7.1 am Schilderhalter 7 eingreift (22). Bei weiterem Druck auf den langen Schenkel 5.2 wird dieser von der in 23 gezeigten Position I in die Position II verschwenkt, wobei die Dichtung 4 um den Betrag Δh zusammengepresst wird und den Deckel 2 gegenüber dem Aufnahmebehälter 1 abdichtet. Aufgrund der bestehenden Hebelverhältnisse verharrt das Verriegelungselement 5 dann in der Position II und verriegelt den Sterilisationsbehälter. Zum Lösen wird der lange Schenkel 5.2 in die entgegengesetzte Richtung gezogen, sodass die Position I erreicht wird.
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Der Schilderhalter 7 besteht aus einem Blechteil und kann Schilder 8 definierter Geometrien durch Federkraft halten. Er bildet gleichzeitig die Lagerung 7.2 für den Tragegriff 6 aus und kann beispielsweise mittels mehrerer Nieten an der die Stirnwand bildenden Seiten-Wandung 1.2 befestigt werden.
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Der Deckel 2 kann an den Seitenrändern umgebördelt sein, sodass er die Seiten-Wandungen 1.2 des Aufnahmebehälters 1 umgreift. Er kann aber auch, wie 8 zeigt, plattenförmig ausgebildet sein und insbesondere aus dem Material 3.1 des Sterilfilterelements 3 bestehen, sodass er vollständig einen Sterilfilter ausbildet. In diesem Fall ist eine umlaufende Dichtung 4 vorgesehen, die umlaufend mit einem Schlitz 4.1 versehen ist und auf den Rand 2.1 des Deckels 2 aufschoben wird. Über diese Dichtung 4 stützt sich der Deckel 2 auf den Seiten-Wandungen 1.2 des Aufnahmebehälters 1 ab und verschließt diesen dichtend. Durch die Anbringung am Rand 2.1 des Deckels 2 (als ein ebenes Blechteil) wird die Produktkomplexität minimiert. Vorzugsweise besteht die Dichtung 4 aus Silikon.
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Bei der Gestaltung der Dichtung 4 ist darauf zu achten, dass die Stapelbarkeit von Sterilisationsbehältern (Containern) verschiedener Hersteller möglich ist und außerdem Spalte zwischen zwei benachbarten Sterilisationsbehältern vorgesehen sind, um einen Durchlass für den Dampf im Deckel 2 zu gewährleisten. Hierzu ist die in 19 dargestellte Dichtung 4 ringförmig ausgebildet und weist an ihrer Oberseite eine Mehrzahl von Vorsprüngen 4.2, 4.3 auf. Mit ihrer innenliegenden Umfangsnut 4.1 wird die Dichtung auf den Rand bzw. die Umfangskontur 2.1 des Deckels 2 aufgesetzt. Die Vorsprünge 4.2, 4.3 ragen dann weiter über die Oberseite 2.2 des Deckels 2 hervor als die übrigen Teile der Oberseite der Dichtung 4. Wie 19 zeigt, sind die Vorsprünge 4.2 gegenüberliegend auf der Längsseite und die Vorsprünge 4.3 über die vollständige Querseite ausgebildet, sodass sich dazwischen Vertiefungen 4.4 ausbilden, die es gestatten, den Dampf ausströmen zu lassen.
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Der Deckel 2 muss nicht wie in 15 gezeigt mit einem Rand 2.1 ausgebildet sein, der flanschförmig vom Umfang 2.4 absteht. Wenn die Dichtung 4 entsprechend groß gewählt wird, kann sie unmittelbar den Umfang 2.4 umschließen. Genauso wie der in 15 gezeigte Deckel 2 kann auch ein Sterilfilterelement 3 ausgebildet sein und in den Ausschnitt 2.0 eingelegt werden.
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Wie 15 bis 18 zeigen, ist das Sterilfilterelement 3 zur Vergrößerung seiner Oberfläche aus polygonalen Zellen 3.1 zusammengesetzt, die hier eine hexagonale Wabe (Bienenwabe) bilden. Jede andere Form ist aber denkbar. Auch können die Zellen unregelmäßig angeordnet sein und unterschiedliche Größen aufweisen. Eine regelmäßige Form und Größe ist allerdings anzustreben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufnahmebehälter
- 1.1
- Boden-Wandung
- 1.2
- Seiten-Wandung
- 1.2.1
- Rand/Umfangskontur
- 1.2.2
- Ausschnitt
- 2
- Deckel
- 2.0
- Ausschnitt
- 2.1
- Rand
- 2.2
- Oberseite
- 2.3
- Unterseite
- 2.4
- Umfang
- 3
- Sterilfilterelement
- 3.1
- Zelle
- 4
- Dichtung
- 4.1
- Nut
- 4.2
- Vorsprung
- 4.3
- Vorsprung
- 5
- Verschlusselement
- 5.1
- Riegel
- 5.2
- kurzerSchenkel
- 5.3
- langer Schenkel
- 6
- Tragegriff
- 7
- Schilderhalter
- 7.1
- Hinterschnitt
- 7.2
- Lagerung
- 8
- Verschlusshebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2839219 A1 [0002]
- DE 102018110662 A1 [0002]
- DE 102004020805 B3 [0003]
- DE 10345493 A1 [0003]
- DE 69522774 T2 [0015]
- US 20170239726 A1 [0017]