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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Das Problem, die nach wie vor mittelalterliche Entsorgung von Zigarettenresten. In einem Zeitalter mit Flügen zum Mars und Abtauchen in Meerestiefen von 15.000 m entsorgen wir das Abwasser unserer Aborte nicht mehr mittelalterlich mittels „Köttelbeckengräben“ in Flüsse und Seen, Meere usw. Damals wurde in diesen Flüssen auch die Wäsche gewaschen, geschwommen und Fische geangelt (und verzehrt). Bei unserer heutigen Entsorgung der Fäkalien leiten wir diese nicht mehr ungereinigt in die Gewässer, sondern aufbereitet und gereinigt. Wir können das also.
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Warum entsorgen wir Zigarettenkippen nach wie vor so mittelalterlich? Warum vergiften wir unseren Planeten?
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Ca. 137 Millionen Zigarettenkippen, das sind 40 % aller täglich anfallenden Zigarettenkippen werden alleine in Deutschland täglich nicht gesammelt, sondern in die Natur entsorgt (Angaben Städt. Reinigung Hamburg 2020). Gesammelt werden 60 % = 339 Mill. Davon gehen ca. 15 % = 50 Mill. in das WC-Becken und damit ebenfalls mittelalterlich, in die Natur.
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Weltweit sind dies laut WHO 2,2 Billionen Zigarettenkippen (Angaben WHO 2016) täglich.
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Davon werden mühsam mittels Klemmzangen oder Besen geschätzt nur ca. 1 % wieder eingesammelt.
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Die Zigarettenkippen stellen durch die enthaltenen Gifte wie Nikotin und Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol uva. und die im Wesentlichen nicht einfach und schnell abbaubaren Zigarettenfiltern aus Kunststoff ein sehr großes Problem für die Umwelt da. Nikotin wird sehr schnell durch Regen oder in der Kläranlage aus den Kippen ausgewaschen und gelangt dann in die Erde und/oder im Bach, Fluss und später u.U. in den Meeren und stellen für alle Lebewesen eine große Gefahr dar. Darüber hinaus werden die Kunststoff-Filteranteile in den Kippen nur langsam über viele Jahre abgebaut und geben Ihre zerkleinerten Partikel (Mikroplastik) in die Umwelt ab, werden dort von Lebewesen direkt oder über die Nahrungskette aufgenommen und schädigen diese dabei und landen dann wieder bei uns auf dem Teller zum Verzehr.
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Die Haltbarkeit von Zigarettenkippen (hier der Kunststofffilter) beträgt in der Natur ca. 15 Jahre und im Salzwasser bis 40 Jahre. Giftstoffe und Schwermetall verunreinigen Erde und Wasser. Ein Versuch hat gezeigt: 1 Zigarettenkippe in ein Forellenbecken ließ die Forelle binnen weniger Stunden verenden. Eine Kippe verseucht 60 Liter Wasser innerhalbl Stunde.
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Die TU Berlin spricht davon, dass 50 % der Giftstoffe in einem Filter auf dem Boden liegend bei Regen schon nach 30 Minuten herausgelöst werden, damit in Böden und Gewässer gelangen.
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Wie ist das darüber hinaus mit dem heutigen Zeitgeist vereinbar, dass auf Gehsteigen, Plätzen, Wegen, Stränden, Rasen, Haltestellen usw. Mengen von Abfall in Form von Zigarettenkippen herumliegen und kein ästhetisches Bild abgeben.
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Bekannt sind Zigaretten-Kippensammler in Form von Aschern in Taschen-, Tisch-, Wand- und Ständer-Form für den Innen - und im Außenbereich. Die Raucher sollen damit veranlasst werden, in diesen Aschern Ihre Zigarettenreste zu hinterlassen und insbesondere, diese nicht in z.B. Markthallen, Messegelände, Haltestellen, Parkplätzen, Kirmes, Festen usw. und/oder in anderen Außenbereichen einfach auf den Boden und in die Natur zu schnippen.
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Nach Untersuchungen geschieht die Verbringung in Aschern nur zu ca. 60 %, wobei die Ascher in Häusern zu ca. 15 % in das WC entleert werden und in die Kläranlage gelangen. Also grob landen 45 % der Kippen im Restmüll, 55 % in der Natur. Das sind 55 % zuviel
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Nach dem Stand der Technik gibt es Hunderte von Kippensammlern -auch Ascher- genannt. Z.B.
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DE 20 2017 003 807 ,
DE 20 2015 100 516 U1 2015.04.16,
DE202009014110U1 ,
DE202009011977U1 (Löschraum),
DE202008008029U1 ,
DE202004013048U1 ,
10 2020 129 907.9 ,
DE102015001760A1 ,
DE000029909646U1 ,
DE000020206919U1 ,
DE000009419644U1
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Aber mir ist keine Vorrichtung wie meine Erfindung bekannt, die Regengeschützt ist, über mindestens 2 Löschräume verfügt und damit das Ausdrücken der brennenden Zigarette am Kippensammler oder irgendwo anders unnötig macht und die Kippen dann als trockener, unzerquetschter Wertstoff, für die Wiederverwertung nutzbar macht und bei neu konstruierten Kippensammlern eingebaut, aber auch bei bereits vorhandenen Kippensammlern nachgerüstet, werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik stark verbesserte, wirtschaftliche, neue Lösung für das Einsammeln, Lagern von Kippen in dem Zustand, in dem diese dann auch als Wertstoff weitere Verwendung finden können, zu erreichen, sowie den Einbau in neue, aber auch die Nachrüstbarkeit in bereits vorhandene Kippensammler zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung sind:
- 1. dass die Erfindung nur den Einwurf von Gegenständen erlaubt, die kleiner sind als die Einwurf-Öffnungen von ca. 10 mm.
- 2. dass in mindestens einer luftdicht verschlossenen Löschkammer, der Sauerstoffmangel, noch brennende Zigarettenreste zum Verlöschen bringt. Der Raum-Inhalt ist so klein gehalten, dass die Sauerstoffmenge in diesen Löschkammern so gering ist, um Glut oder evtl. entstehendes Feuer innerhalb von 30-90 Sekunden zu löschen. Dies, weil der Sauerstoff verbraucht ist und Feuer ohne Sauerstoff nicht möglich ist.
- 3. dass zusätzlich eine 2. Löschkammer, die nach dem gleichen Prinzip konstruiert ist und arbeitet, verwendet wird, um in dem Fall, dass aus der 1. Löschkammer noch nicht erloschene Kippenreste in die 2. Kammer fallen.
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Dies kann dann passieren, wenn im Augenblick, wenn das Gewicht der in Löschkammer 1 eingeworfenen Kippen das Gewicht erreicht hat, das nötig ist, die Fallklappe zwischen beiden Kammern zu lösen, aber im selben Moment eingeworfene Kippen noch nicht die nötigen 30 Sekunden zum Erlöschen in der Kammer 1 waren.
- 3. dass die Filter nicht durch Ausdrücken der Glut zerquetscht werden.
- 4. dass die Einwurföffnungen, innen, mit jeweils sich selbst schließenden Verschlussklappen versehen sind, die ein Nachströmen von Sauerstoff ausschließen.
- 5. dass die regensicheren Einwurföffnungen dafür Sorge tragen, dass die im Kippensammler lagernden Zigarettenkippen trocken bleiben und keine Gerüche diffundieren lassen.
- 6. dass die Vorrichtung in fast alle handelsüblichen Zigarettenkippensammlern auch nachträglich, eingebaut und Verwendung finden kann.
- 7. 7. dass die jeweiligen gelenkig angebrachten Fallklappen in den Kammern so austariert sind, dass diese bei einem bestimmten Gewicht nach unten schwingen und den Inhalt ebenfalls nach unten fallen lässt und die im Gelenk.
- 8. dass diese Klappen dann, um das Gewicht erleichter durch im Gelenk eingebaute Druckfedern wieder nach oben gedrückt werden und die Kammern verschließen.
- 9. Die Vorrichtung, mit nur 2 Schrauben demontierbar und zu Servicezwecken benutzt werden kann.
- 10. dass die Vorrichtung im Innen- und Außenbereich einsetzbar ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen 1 und 2 näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 zeigt einen schematischen seitlichen Schnitt der Vorrichtung (17).
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Die erfindungsgemäße Konstruktion weist einen 1. Löschkammer (4) auf, in dem die Zigarettenkippen, in die ca. 10 mm Durchmesser großen Einwurföffnungen (7) gesteckt und in den 1. Löschkammer fallen. Deckel (2) an den Einwurföffnungen (7) sind so angebracht sind, dass diese im Versatz zu den Öffnungen (7) etwa 10 mm weiter nach vorne oberhalb der Öffnungen angebracht sind. Durch die Schwerkraft verschließen Sie damit die Öffnungen. Alternativ kann dieser Vorgang noch durch Anbringen von kleinen DauerMagneten (9) verstärkt werden.
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Nach Ansammlung einer entsprechenden Anzahl Zigarettenkippen veranlasst das Gewicht die Drehung mindestens einer horizontal oder leicht abfallenden, gelenkig und mit einer mit Rückholfeder unterhalb der Einwurföffnungen angebrachten Verschlussklappe (5), die Freigabe der eingeworfenen Zigaretten-
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Kippen in die darunter befindlichen 2. Löschkammer (17). Nach entsprechender Ansammlung von Gewicht löst sich die hier befindliche Verschlussklappe (12) und entlässt den Inhalt in den darunter befindlichen Sammelbehälter (6).
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Die Vorrichtung weist eine überstehende Dachabdeckung (1) als Flachdach(1), oder Spitzdach oder Runddach auf, welches auch schützend als Vordach (3) über den Einwurföffnungen vorhanden ist und den Inhalt Regensicher macht.
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Die Vorrichtung weist des weiteren Verbindungselemente (8,13, 15,16,18) auf, die ein schnelles Montieren und lösen des Sammelbehälters ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Dachabdeckung
- (2)
- gelenkige Anbringung mit Einwurföffnungsdeckel
- (3)
- Regenschutz-Vordach Einwurföffnungen
- (4)
- 1. Löschkammer
- (5)
- Verschlussklappe Löschkammer 1
- (6)
- Sammelbehälter
- (7)
- Einwurföffnungen für Zigaretten
- (8)
- Aufkantung zum Verbinden mit dem Sammelbehälter durch Einstecken
- (9)
- Aufleger für den Verschlussdeckel 2, alternativ mit Magnet
- (10)
- Seitenwände der Vorrichtung
- (11)
- Gelenk mit Druckfeder von Verschlussklappe Löschkammer 1
- (12)
- Gelenk mit Druckfeder von Verschlussklappe Löschkammer 2
- (13)
- Aufkantung an Vorrichtung(17) zum Halt auf dem Sammelbehälter(6)
- (14)
- alternativ Magnet zur Verschlussklappenfixierung
- (15)
- Spezial-Schraube zur Fixierung der Vorrichtung(17) auf dem Sammelbehälter (6)
- (16)
- Auflage für Vorrichtung (17)
- (17)
- Vorrichtung zum Einwurf von Zigarettenkippen
- (18)
- Nute zur Einführung und Fixierung der Aufkantung 8
- (19)
- Entleerungsklappe Sammelbehälter (6)
- (20)
- Löschkammer 2
- (21)
- Bohrungen für Verschraubung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017003807 [0014]
- DE 202015100516 U1 [0014]
- DE 202009014110 U1 [0014]
- DE 202009011977 U1 [0014]
- DE 202008008029 U1 [0014]
- DE 202004013048 U1 [0014]
- DE 102020129907 [0014]
- DE 102015001760 A1 [0014]
- DE 000029909646 U1 [0014]
- DE 000020206919 U1 [0014]
- DE 000009419644 U1 [0014]