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Die Erfindung betrifft eine Fassaden-Reinigungsvorrichtung zur Reinigung verschmutzter oder mit Ablagerungen versehener Fassaden.
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Auch an Fassaden von Gebäuden lagern sich mit der Zeit diverse Verschmutzungen wie z.B. Staub, Moos, Schimmelpilze und andere unerwünschte Ablagerungen ab. Durch derartige Ablagerungen kann nicht nur die Sauberkeit von Fassaden beeinträchtigt, sondern auch deren Oberfläche geschädigt werden. Es ist daher empfehlenswert, die Gebäudefassaden von Zeit zu Zeit zu reinigen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fassaden-Reinigungsvorrichtung zu schaffen, die eine schnelle und effektive Reinigung von Gebäudefassaden auch von hartnäckigen Ablagerungen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Fassaden-Reinigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Fassaden-Reinigungseinrichtung weist eine an ein Trägerfahrzeug ankoppelbare Tragkonstruktion und eine an der Tragkonstruktion angeordnete Reinigungseinheit mit einer um eine Längsachse drehbare Bürstenwalze auf, wobei die Tragkonstruktion einen über einen Drehkranz um eine Drehachse drehbaren und durch einen Linearantrieb rechtwinklig zur Drehachse linear verfahrbaren Längsträger enthält, an dessen einem Ende die Reinigungseinheit um eine zur Drehachse rechtwinklige Querachse schwenkbar angeordnet ist. Mit einer derartigen Fassaden-Reinigungseinrichtung kann eine Bürstenwalze sowohl horizontal als auch vertikal ausgerichtet und an einer Fassade zu deren Reinigung optimal positioniert werden. Die Fassaden-Reinigungseinrichtung ist mit vielen Trägerfahrzeugen kompatibel und kann deren Fahrzeughydraulik nutzen. Durch die spezielle Aufhängung der Bürstenwalze und die Möglichkeit zum Schwenken der Bürstenwalze zwischen einer Horizontal- und Vertikalstellung lassen sich auch schwer erreichbare Flächen schnell und effektiv reinigen. Die Fassaden-Reinigungseinrichtung ist außerdem schnell und unkompliziert an unterschiedlichen Trägerfahrzeugen montierbar und ermöglicht auch eine ferngesteuerte Reinigung aus sicherer Entfernung.
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In einer zweckmäßigen Ausführung weist der Drehkranz einen oberen feststehenden Teil und einen mittels eines Motors drehbaren unteren Teil auf. An dem drehbaren unteren Teil des Drehkranzes ist vorzugsweise eine Trägerplatte angeordnet, an welcher der Längsträger über eine Linearführung verschiebbar geführt ist.
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Die Trägerplatte kann in einer besonders bevorzugten Ausführung um eine Achse schwenkbar und mittels einer Stelleinrichtung in der Neigung verstellbar an dem drehbaren Teil des Drehkranzes angeordnet sein. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der horizontale Längsträger auch bei einer z.B. aufgrund eines Spiels zwischen Transportfahrzeug und dem Drehkranz bedingten Schrägstellung des drehbaren Teils des Drehkranzes exakt horizontal ausgerichtet und dadurch für die Bürstenwalze ein gleichmäßiger Abstand zur der zu reinigenden Fassade bzw. ein gleichmäßiger Anpressdruck ermöglicht werden kann. Auch bei einer Drehung des Drehkranzes um 180° ist gewährleistet, dass die horizontale Ausrichtung der Längsträgers ohne weitere Nachstellung beibehalten bleibt.
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Der Stellmechanismus kann eine mit einem Rechts- und Linksgewinde versehene Stellschraube und mit entsprechenden Innengewinden versehene Gegenstücke zwischen der Trägerplatte und dem drehbaren Teil des Drehkranzes enthalten.
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An der Trägerplatte kann außerdem ein Druckspeicher als Teil einer Lastausgleichseinrichtung zur Steuerung des Anpressdrucks der Bürstenwalze angeordnet sein.
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Die Bürstenwalze kann in einer weiteren zweckmäßigen Ausführung an dem Längsträger über einen Halter um die Querachse zwischen einer Horizontalstellung und einer Vertikalstellung schwenkbar angeordnet sein. Eine weitere Verstellung kann dadurch erreicht werden, dass die Bürstenwalze über eine Halterung um eine zur Querachse rechtwinklige Schwenkachse drehbar an dem Halter angeordnet ist.
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Zur einfachen Kopplung der Fassaden-Reinigungsvorrichtung mit einem Trägerfahrzeug können an dem feststehenden Teil des Drehkranzes zueinander parallele Aufnahmen zur Einführung einer Gabel des Transportfahrzeugs angeordnet sein. Auch andere Kopplungseinrichtungen sind möglich.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 eine Fassaden-Reinigungsvorrichtung in einer Vorderansicht;
- 2 die in 1 gezeigte Fassaden-Reinigungsvorrichtung in einer Seitenansicht von rechts;
- 3 die in 1 gezeigte Fassaden-Reinigungsvorrichtung in einer Perspektive;
- 4 eine Detailansicht des Bereichs A von 3;
- 5 eine Detailansicht des Bereichs B von 3;
- 6 eine Detailansicht des Bereichs A von 3 in einer Vorderansicht;
- 7 die in 1 gezeigte Fassaden-Reinigungsvorrichtung in einer Draufsicht und
- 8 bis 11 verschiedene Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Fassaden-Reinigungsvorrichtung.
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In den 1 bis 3 ist eine für die Montage an einem Traktor, Bagger, Teleskoplader oder einem anderen geeigneten Trägerfahrzeug konzipierte Fassaden-Reinigungsvorrichtung zur Reinigung verschmutzter oder mit Ablagerungen versehener Fassaden in verschiedenen Ansichten gezeigt. Die Fassaden-Reinigungsvorrichtung weist eine an ein Trägerfahrzeug ankoppelbare Tragkonstruktion 1 und eine an der Tragkonstruktion 1 angeordnete Reinigungseinheit mit einer um eine Längsachse 2 drehbaren Bürstenwalze 3 und einer Sprüheinrichtung 4 zum Aufsprühen von Wasser oder einem anderen Reinigungsfluid auf. Die Bürstenwalze 3 ist an einer gabelförmigen Halterung 5 um die Längsachse 2 drehbar gelagert und durch einen Antriebsmotor 6 motorisch drehbar. An der Halterung 5 ist die Sprüheinrichtung 4 mit zwei schrägen Streben 7 und jeweils einer entlang der Bürstenwalze 3 auf beiden Seiten verlaufenden Längsschiene 8 zur Halterungen von Sprühleitungen und Sprühdüsen befestigt.
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Die Tragkonstruktion 1 enthält einen aus einem Rechteckprofilrohr bestehenden horizontalen Längsträger 9, der über eine Linearführung 10 in der Längsrichtung verschiebbar an der Unterseite einer Trägerplatte 11 geführt und durch einen Linearantrieb 12 in der Längsrichtung verschiebbar ist. An dem vorderen Ende des Längsträgers 9 ist die gabelförmige Halterung 5 der Bürstenwalze 3 über einen dreieckigen Halter 13 um eine Querachse 14 schwenkbar angeordnet. Über den um die Querachse 14 schwenkbaren dreieckigen Halter 13 kann die Bürstenwalze 3 zwischen der in 1 gezeigten horizontalen Stellung und einer vertikalen Stellung geschwenkt werden. An dem dreieckigen Halter 13 ist die gabelförmige Halterung 5 für die Bürstenwalze 3 außerdem um eine zur Querachse 14 rechtwinklige Schwenkachse 15 drehbar.
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Wie besonders aus der Detailansicht von 4 hervorgeht, weist die Tragkonstruktion 1 außerdem einen Drehkranz mit einem oberen feststehenden Teil 16 und einem mittels eines Motors 17 drehbaren unteren Teil 19 auf. An dem unteren drehbaren Teil 18 des Drehkranzes ist die Trägerplatte 11 über seitliche Lagerteile 19 und Gelenkbolzen 20 um eine Achse 21 schwenkbar angelenkt. An den seitlichen Lagerteilen 19 der Trägerplatte 11 sind in 1 gezeigte Stützen 22 befestigbar. Über die Stützen 22 kann die Fassaden-Reinigungsvorrichtung auf dem Boden abgestellt werden.
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Auf der Oberseite des feststehenden oberen Teils 16 des Drehkranzes sind zwei voneinander beabstandete, zueinander parallele Aufnahmen 23 zur Montage der Fassaden-Reinigungsvorrichtung an einem Trägerfahrzeug angeordnet. In der gezeigten Ausführung sind die beiden Aufnahmen 23 als Rechteckprofilrohre zur Aufnahme einer z.B. an einem Teleskoplader angeordneten Gabel ausgeführt. Die an dem Teleskoplader oder einem anderen geeigneten Trägerfahrzeug angeordnete Gabel kann zum Anheben und zur Positionierung der der Fassaden-Reinigungsvorrichtung in die beiden Aufnahmen 23 eingefahren werden. An dem Längsträger 9 ist eine als Energiekette ausgebildeter Leitungskanal 24 für die Führung von Versorgungsleitungen angeordnet. An dem Längsträger 9 ist außerdem ein Druckspeicher 25 für eine im Folgenden noch näher erläuterte Lastausgleichseinrichtung angeordnet.
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Über einen in der Detailansicht von 5 und der Seitenansicht von 6 gezeigten Stellmechanismus 26 kann die Neigung des Längsträgers 9 gegenüber dem unteren Teil 18 des Drehkranzes eingestellt werden. Der Stellmechanismus 26 besteht aus einer mit einem Rechts- und Linksgewinde versehene Stellschraube 27 und mit entsprechenden Innengewinden versehenen Gegenstücken 28 und 29, die zwischen der Trägerplatte 11 und dem unteren Teil 18 des Drehkranzes angeordnet sind. Durch Drehung der Stellschraube 27 kann so gemäß 6 die Neigung des horizontalen Längsträgers 9 gegenüber dem unteren Teil 18 des Drehkranzes innerhalb eines Winkels α verändert bzw. eingestellt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der horizontale Längsträger 9 auch bei einer durch ein Spiel zwischen den Zinken der Gabel eines Transportfahrzeugs und den Aufnahmen 23 bedingten Schrägstellung des unteren Teils 18 des Drehkranzes exakt horizontal ausgerichtet werden kann und für die Bürstenwalze 3 somit ein gleichmäßiger Abstand zur der zu reinigenden Wand oder Fassade bzw. ein gleichmäßiger Anpressdruck ermöglicht wird.
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In 5 ist auch der als Pneumatikzylinder ausgebildete Linearantrieb 12 mit einer linear verschiebbaren Kolbenstange 30 zur des Querträgers 9 gezeigt. Das freie Ende der Kolbenstange 30 ist über ein Winkelstück 31 mit dem Querträger 9 verbunden. Der Linearantrieb 12 bildet zusammen mit dem Druckspeicher 25 einen Teil einer Lastausgleichseinrichtung, durch welche der von der Bürstenwalze 3 auf die zu reinigende Oberfläche ausgeübte Druck nicht nur auf einen gewünschten Wert eingestellt, sondern auch beibehalten werden kann, wenn ein die Fassaden-Reinigungsvorrichtung transportierendes Fahrzeug während der Reinigung über Bodenunebenheiten fährt. Der Druckspeicher 25 ist als Druckbehälter ausgeführt, der teilweise mit Hydraulikflüssigkeit und teilweise mit Luft, nur mit Luft oder einem anderen gasförmigen Medium beaufschlagt wird. Mittels einer Handpumpe oder eines Kompressors kann der Anpressdruck eingestellt werden. Durch die Verbindung des Druckspeichers 25 mit dem als Pneumatikzylinder ausgebildeten Linearantrieb 12 kann der Auflagedruck oder Anpressdruck der Bürstenwalze 3 unabhängig von evtl. auftretenden Bodenunebenheiten konstant gehalten werden kann. Dadurch können Beschädigungen an den zu reinigenden Flächen vermieden werden.
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In 7 ist erkennbar, die das Reinigungseinheit mit der Bürstenwalze 3 und der Sprüheinrichtung 4 durch Drehung der gabelförmigen Halterung 5 um die Schwenkachse 15 innerhalb eines ersten kreisförmigen Schwenkbereichs 32 bewegt werden kann. Durch Drehung des unteren Teils 18 des Drehkranzes um die zur Schwenkachse 15 parallele Drehachse 33 kann die Reinigungseinheit innerhalb eines zweiten kreisförmigen Schwenkbereichs 34 bewegt werden. Durch Schwenken der dreieckigen Halterung 13 um die Querachse 14 kann die Reinigungseinheit aus einer horizontalen in eine vertikale Reinigungsstellung bewegt werden. Über den Linearantrieb 12 ist das Reinigungseinheit in Richtung einer durch den Doppelpfeil gekennzeichneten Linearrichtung 35 des bewegbar.
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In den 8 bis 11 sind verschiedene Einsatzmöglichkeiten für die vorstehend beschriebene Fassaden-Reinigungsvorrichtung gezeigt. So kann z.B. die Fassaden-Reinigungsvorrichtung durch die in die Aufnahmen 23 eingreifende Gabel 36 eines Teleskopladers 37 zusammen mit einem auf den Aufnahmen 35 angeordneten Arbeitskorb 38 angehoben und mit der gemäß 8 horizontal ausgerichteten Bürstenwalze 3 zur Reinigung einer Gebäudefassade eingesetzt werden. Die Reinigung kann aber auch mit einer vertikal ausgerichteten Bürstenwalze 3 gemäß 9 erfolgen. Bei beschränkten Platzverhältnissen kann der horizontale Längsträger 9 gegenüber der Stellung von 8 und 9 um 90° nach rechts oder links geschwenkt werden, so dass gemäß der 10 und 11 auch eine seitliche Reinigung möglich ist. Auch hier kann die Reinigung mit horizontal oder vertikal ausgerichteter Bürstenwalze 3 erfolgen, wie dies in den 10 bzw. 11 gezeigt ist. Selbstverständlich kann die Fassaden-Reinigungsvorrichtung auch ohne Arbeitskorb 38 zum Einsatz gelangen.
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Die vorstehend beschriebene Reinigungsvorrichtung ist sowohl zur Reinigung von Gebäudefassaden als auch zur Reinigung von Dächern, Containerwänden und Hallenwänden innen und außen geeignet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragkonstruktion
- 2
- Längsachse
- 3
- Bürstenwalze
- 4
- Sprüheinrichtung
- 5
- Halterung
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Strebe
- 8
- Längsschiene
- 9
- Längsträger
- 10
- Linearführung
- 11
- Trägerplatte
- 12
- Linearantrieb
- 13
- Halter
- 14
- Querachse
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Feststehender Teil eines Drehkranzes
- 17
- Motor
- 18
- Drehbarer Teil eines Drehkranzes
- 19
- Lagerteil
- 20
- Gelenkbolzen
- 21
- Achse
- 22
- Stütze
- 23
- Aufnahme
- 24
- Leitungskanal
- 25
- Druckspeicher
- 26
- Stellmechanismus
- 27
- Stellschraube
- 28
- Gegenstück
- 29
- Gegenstück
- 30
- Kolbenstange
- 31
- Winkelstück
- 32
- Erster Schwenkbereich
- 33
- Drehachse
- 34
- Zweiter Schwenkbereich
- 35
- Linearrichtung
- 36
- Gabel
- 37
- Teleskoplader
- 38
- Arbeitskorb