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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rotation eines Nahrungsmittels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zur Rotation eines Nahrungsmittels bekannt. Sie werden häufig auch als Drehspieß bezeichnet. Sie werden beispielsweise verwendet, um das Nahrungsmittel gleichmäßig zu garen. Zu diesem Zweck wird der Drehspieß in horizontaler Ausrichtung oberhalb einer Wärmequelle gelagert. Das Nahrungsmittel befindet sich dabei auf dem Drehspieß und wird von unten durch die Wärmequelle erhitzt. Alternativ hierzu gibt es auch Drehspieße, die horizontal versetzt zur Wärmequelle angeordnet sind. Der Drehspieß wird mittels eines elektrischen Motors in Rotation versetzt, sodass auch das Nahrungsmittel oberhalb der Wärmequelle rotiert und so gleichmäßig von allen Seiten erhitzt wird.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine an verschiedene Grills anpassbare Vorrichtung zu schaffen. Außerdem soll ein System mit einer solchen Vorrichtung und einem Grill und ein Baukastensystem mit einer solchen Vorrichtung und mehreren Grills geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, ein System gemäß Anspruch 9 und ein Baukastensystem gemäß Anspruch 16 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Vorrichtung umfasst einen Spieß, ein Antriebsmittel, ein erstes Lagermittel und ein zweites Lagermittel. Unter einem Spieß wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein längliches stabförmiges Bauteil verstanden, dessen Länge mehr als das 20-fache seiner Dicke beträgt. Dabei kann eine Querschnittsfläche des Spießes über mehr als 90% seiner Länge gleich sein. Der Spieß ist dazu ausgebildet, das Nahrungsmittel zu halten. Bei dem Nahrungsmittel kann es sich beispielsweise um ein Stück Fleisch handeln. Beispielsweise kann der Spieß dazu ausgebildet sein, durch das Nahrungsmittel hindurchgeführt zu werden. Wenn der Spieß durch das Nahrungsmittel hindurchgeführt wurde, ist das Nahrungsmittel in einem mittleren Bereich des Spießes angeordnet. Das durch das Nahrungsmittel hindurchgeführte Ende des Spießes ragt an einer Seite aus dem Nahrungsmittel heraus, während das gegenüberliegende Ende an der anderen Seite aus dem Nahrungsmittel herausragt.
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Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass der Spieß eine Aufnahmemittel umfasst, das im mittleren Bereich angeordnet ist. Das Nahrungsmittel kann dann im Aufnahmemittel angeordnet werden. Das Aufnahmemittel kann beispielsweise als Korb ausgebildet sein.
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Der Spieß ist in einem ersten Endbereich im ersten Lagermittel drehbar gelagert. In einem zweiten Endbereich ist der Spieß in einem zweiten Lagermittel drehbar gelagert. Der erste und der zweite Endbereich sind einander gegenüber angeordnet. Der mittlere Bereich ist zwischen den Endbereichen angeordnet. Das Antriebsmittel ist dazu ausgebildet, den Spieß in Rotation zu versetzen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das erste Lagermittel und das zweite Lagermittel jeweils stufenlos höhenverstellbar sind. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn sich der Spieß in einer horizontalen Richtung erstreckt. Durch diese stufenlose Höhenverstellbarkeit kann die Vorrichtung besonders gut an unterschiedliche Grille angepasst werden, bei denen die Distanz zwischen einer Auflagefläche für die Vorrichtung und Durchführungslöchern für den Spieß variieren kann.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung ein erstes Standelement und ein zweites Standelement umfassen. Der Spieß kann zwischen den Standelementen angeordnet sein. Das erste Lagermittel kann am ersten Standelement und das zweite Lagermittel am zweiten Standelement angeordnet sein. Mit den Standelementen kann die Vorrichtung beispielsweise auf ebenen Flächen eines Grills abgestellt werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Lagermittel jeweils stufenlos höhenverstellbar relativ zu den Standelementen sein.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können/kann das erste Standelement und/oder das zweite Standelement jeweils ein Antirutschelement umfassen, mit dem das erste Standelement und/oder das zweite Standelement auf einer ebenen Oberfläche mit dem Antirutschelement anordbar sind. Das Antirutschelement kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, eine Haftreibung zwischen dem Standelement und der Oberfläche zu erhöhen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Antirutschelement als Saugnapf ausgebildet sein. Unter einem Saugnapf wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein Bauteil verstanden, das an eine glatte Oberfläche angedrückt werden kann, wobei Luft aus einem Zwischenraum zwischen dem Bauteil und der Oberfläche entweicht, sodass das Bauteil nach dem Andrückvorgang durch den Luftdruck der Umgebung an die Oberfläche gedrückt wird.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Antirutschelement aus einem Elastomer bestehen. Ein solches Antirutschelement kann auch als Antirutschfuß bezeichnet werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können/kann das erste Standelement und/oder das zweite Standelement jeweils ein Gewicht von mehr als 300 Gram aufweisen. Dies erhöht die Stabilität der Vorrichtung, wenn sie auf einer Oberfläche eines Grills angeordnet wird.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können/kann das erste Standelement und/oder das zweite Standelement magnetisch ausgebildet sind. Hierunter wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass die Standelemente komplett magnetisch sind, einen magnetischen Abschnitt, einen magnetischen Einsatz oder einen magnetischen Aufsatz aufweisen. Dies erhöht die Stabilität der Vorrichtung, wenn sie auf einer ferromagnetischen Oberfläche eines Grills angeordnet wird.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Antriebsmittel als elektrischer Motor ausgebildet sein.
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Das System gemäß Anspruch 9 umfasst eine Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung und einen Grill. Unter einem Grill wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere eine Vorrichtung zur Erhitzung von Speisen verstanden. Dabei kann der Grill eine Energiequelle wie Kohle, Gas oder elektrischen Strom nutzen, um Hitze zu erzeugen, die dann verwendet wird, um Speisen zu erhitzen. Der Grill weist zwei Seitenwände und einen Erhitzungsbereich auf. Der Erhitzungsbereich ist zwischen den Seitenwänden angeordnet und dazu ausgebildet, von einem Erhitzungsmittel erhitzt zu werden. Das Erhitzungsmittel kann beispielsweise Gas, Kohle oder ein elektrischer Leiter sein. Die Seitenwände weisen jeweils ein Loch auf, durch das der Spieß hindurchführbar ist. Der Spieß weist eine Länge auf, die größer als eine Distanz zwischen den beiden Löchern ist. Somit ist der Spieß im durch die Löcher hindurchgeführten Zustand in den Lagermitteln lagerbar. Dabei ist zu beachten, dass der durchgeführte Zustand im Rahmen dieser Beschreibung bedeutet, dass der Spieß nur teilweise hindurchgeführt ist. Im in den Lagermitteln gelagerten Zustand des Spießes ist ein Teil des Spießes, vorzugsweise der mittlere Bereich, im Erhitzungsbereich angeordnet.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Grill jeweils zwei Standflächen aufweisen, die benachbart zu den Seitenwänden angeordnet sind. Die Standflächen können sich dabei von den Seitenwänden aus nach außen erstrecken. Dies kann insbesondere bedeuten, dass sich die Standflächen, ausgehend von den Seitenwänden, voneinander weg erstrecken. Die Seitenwände können den Erhitzungsbereich von den Standflächen trennen. Die Standelemente sind somit auf den Standflächen anordbar, wenn der Spieß durch die Löcher hindurchragt und in den Lagermitteln gelagert ist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Erhitzungsmittel unterhalb des Erhitzungsbereichs angeordnet sein. Es kann insbesondere direkt unterhalb des Erhitzungsbereichs angeordnet sein. Hierunter wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass der Erhitzungsbereich sich direkt an das Erhitzungsmittel anschließt oder dass es der komplette Bereich zwischen dem Erhitzungsbereich und dem Erhitzungsmittel ein Freiraum ist. Dies kann insbesondere bedeuten, dass in diesem Bereich keine Bauteile des Grills und der Vorrichtung angeordnet sind.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Grill ein Ausströmelement für das Erhitzungsmittel umfassen. Das Ausströmelement kann, insbesondere direkt, unterhalb des Erhitzungsbereichs angeordnet sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Erhitzungsmittel Gas umfasst.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Erhitzungsmittel Gas umfassen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Grill einen Aufbewahrungsbereich für das Erhitzungsmittel umfassen. Das Aufbewahrungsmittel kann, insbesondere direkt, unterhalb des Erhitzungsbereichs angeordnet sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Erhitzungsmittel Kohle umfasst.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Erhitzungsmittel Kohle umfassen.
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Das Baukastensystem gemäß Anspruch 16 umfasst eine Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung und mehrere Grills. Die Grills weisen jeweils zwei Seitenwände und einen Erhitzungsbereich auf. Der Erhitzungsbereich ist jeweils zwischen den Seitenwänden angeordnet. Der Erhitzungsbereich ist jeweils dazu ausgebildet, von einem Erhitzungsmittel erhitzt zu werden. Die Seitenwände weisen jeweils ein Loch auf. Der Spieß ist durch die jeweiligen Löcher hindurchführbar. Der Spieß weist eine Länge auf, die größer als eine jeweilige Distanz zwischen den jeweiligen beiden Löchern ist, sodass der Spieß im durch die jeweiligen Löcher hindurchgeführten Zustand in den Lagermitteln lagerbar ist. Im in den Lagermitteln gelagerten Zustand ist ein Teil des Spießes, vorzugsweise der mittlere Bereich, im jeweiligen Erhitzungsbereich angeordnet.
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Unter einem Baukastensystem wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein System verstanden, bei dem ein beliebiger Grill aus diesem Baukastensystem mit der Vorrichtung kombiniert werden kann und mit ihr bestimmungsgemäß zusammenwirkt. Ein Benutzer kann also die Vorrichtung mit einem beliebigen Grill kombinieren. Dabei entsteht diese Kombiniermöglichkeit hauptsächlich aufgrund der Ausgestaltung der stufenlosen Höhenverstellbarkeit der Lagermittel. Durch dieses Merkmal ist die Vorrichtung in einfacher Art und Weise an unterschiedliche vertikale Abstände der Löcher von den Standflächen bei den Grills anpassbar.
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Die Grills des Baukastensystems können insbesondere weitere Merkmale aufweisen, die weiter oben in dieser Beschreibung mit Bezug auf Ausführungsformen des Systems beschrieben wurden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Abbildung. Darin zeigt:
- 1 ein System mit einem Grill und einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung.
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Der Grill 100 weist zwei Standflächen 101 und zwei Seitenwände 102 auf. Bei den Standflächen 101 handelt es sich um ebene horizontale Flächen, die in einer horizontalen Richtung voneinander beabstandet sind. Die Seitenwände 102 erstrecken sich im Wesentlichen in einer vertikalen Richtung. Ein Drehspieß 104 ist durch Löcher in den Seitenwänden 102 des Grills 100 hindurchgeführt und lagert in seinen beiden einander gegenüber liegenden Endbereichen in zwei Lagermitteln, die jeweils an einem der Standelemente 103 angeordnet sind. Die Standelemente 103 stehen jeweils auf einer der Standflächen 101. Zwischen den Endbereichen weist der Drehspieß 104 einen mittleren Bereich 105 auf. Die Standflächen 101 erstrecken sich, ausgehend von den Seitenwänden 102, jeweils in horizontaler Richtung nach außen, also weg vom mittleren Bereich 105. Die Seitenwände 102 sind dabei zwischen den Endbereichen und dem mittleren Bereich 105 angeordnet. Außerdem sind die Seitenwände 102 zwischen den Standflächen 101 und dem mittleren Bereich 105 angeordnet.
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Die Lagermittel sind in horizontaler Richtung voneinander beabstandet. Eine Längsachse des Spießes 104 erstreckt sich in dieser horizontalen Richtung. Dabei verläuft die Längsachse in der Richtung, in der der Spieß 104 seine größte Ausdehnung aufweist.
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Da der Spieß 104 länger ist als eine Distanz zwischen den Standelementen 103 ragt er aus einem der Standelemente 103 heraus. Hierdurch kann der Spieß 104 auch bei anderen Grills verwendet werden, bei denen die horizontale Distanz zwischen den Standflächen 101 größer ist.
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Im Betrieb wird der Drehspieß 104 durch ein Lebensmittel, z.B. ein relativ großes Stück Fleisch, hindurchgeführt, das sich dann im mittleren Bereich 105 des Drehspießes 104 befindet. Der mittlere Bereich 105 ist in einem Erhitzungsbereich des Grills 100 angeordnet, sodass das Lebensmittel erhitzt wird. An einem der Standelemente 103 ist ein elektrischer Antrieb angeordnet, der den Drehspieß 104 in Rotation versetzt. Das am Drehspieß 104 befestigte Lebensmittel wird dabei ebenfalls rotiert, sodass es gleichmäßig von allen Seiten erhitzt wird.
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Die Vorrichtung lässt sich besonders gut an unterschiedliche Grills anpassen, da eine Höhe der Lagermittel relativ zum Standelement jeweils stufenlos einstellbar ist. So kann die in 1 dargestellte Vorrichtung auch in Kombination mit einem anderen Grill verwendet werden, bei dem die Löcher in den Seitenwänden 102 einen anderen vertikalen Abstand zu den Standflächen 101 aufweisen.