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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ansitzstuhl.
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Ansitzstühle sind Stühle mit einer Gewehrlaufauflage, die ein sicheres und ruhiges Schießen bei der Jagd ermöglichen.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Ansitzstühle haben den Nachteil, dass sie wackelig und instabil sind und zumeist nur ein unbequemes Sitzen ermöglichen. Zudem bietet die Gewehrlaufauflage zumeist nur unzureichende Einstellmöglichkeiten, um diese an den Schützen anzupassen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden. Unter anderem kann die Aufgabe der Erfindung darin gesehen werden, einen Ansitzstuhl bereitzustellen, der ein langes und bequemes Sitzen ermöglicht und eine variabel einstellbare Gewehrlaufauflage bietet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, einen stabilen Ansitzstuhl bereitzustellen.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Ansitzstuhl vorgesehen, umfassend einen Stuhl mit einer Sitzfläche und mindestens einer Armlehne, sowie eine mit der mindestens einen Armlehne mittels eines Verbindungselementes verbundene Stütze, die eine Gewehrlaufauflage aufweist.
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Der Stuhl umfasst eine Sitzfläche und mindestens eine Armlehne. Vorzugsweise umfasst der Stuhl zwei Armlehnen. Der Stuhl kann zudem eine Rückenlehne aufweisen. Die Sitzfläche, die Armlehne(n) und/oder die Rückenlehne können gepolstert sein.
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Die Stütze weist eine Gewehrlaufauflage auf, die vorzugsweise in Gebrauchsstellung am oberen Ende der Stütze angeordnet ist. Die Gewehrlaufauflage kann eine Auflagefläche umfassen, die vorzugsweise eine rutschhemmende Oberfläche aufweist, beispielsweise eine gummiartige Oberfläche. Vorzugsweise weist die Auflage eine Einbuchtung auf, sodass ein Abrutschen des Gewehrlaufes von der Auflage verhindert wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Stütze in der Länge variierbar. Vorzugsweise umfasst die Stütze hierzu zwei Rohre, die mittels einer Rohr-in-Rohr-Verbindung miteinander verbunden sind. Vorzugsweise ist die Einschubtiefe des inneren Rohres in das äußere Rohr variierbar. Somit kann die Stütze teleskopförmig ausgestaltet sein, sodass die Höhe der Gewehrlaufauflage variabel eingestellt werden kann.
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Die Einschubtiefe des inneren Rohres in das äußere Rohr kann in der eingestellten Position fixiert werden. So wird ermöglicht, die Höhe der Gewehrlaufauflage variabel zu verändern und anschließend zu fixieren. Vorzugsweise befinden sich ein Abschnitt des inneren Rohres innerhalb des äußeren Rohres und der andere Abschnitt außerhalb. Der Abschnitt des inneren Rohres, der innerhalb des äußeren Rohres angeordnet ist, kann vorzugsweise mittels einer Schraube, die durch eine Gewindebohrung des Mantels des äußeren Rohres verläuft, fixiert werden. Bevorzugt wird hierzu eine Rändelschraube verwendet. Die Schraube zur Fixierung der Einschubtiefe befindet sich vorzugsweise im Bereich des Endes des äußeren Rohres, aus dem das innere Rohr hinausragt.
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Unter dem inneren Rohr, das in das äußere Rohr geschoben wird, wird erfindungsgemäß ebenso eine Stange verstanden. Vorzugsweise ist das innere Rohr drehbar mit dem äußeren Rohr verbunden.
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In Gebrauchsstellung liegt das untere Rohr der Stütze mit dem unteren Ende vorzugsweise auf dem Boden auf. Das obere Rohr weist bevorzugt an dem oberen Ende die Auflage für den Gewehrlauf auf.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Stütze, vorzugsweise das Ende des Rohres, an dem die Gewehrlaufauflage angeordnet ist, eine Krümmung, vorzugsweise eine viertelbogenförmige Krümmung oder eine rechtwinkelige Krümmung, auf. In Gebrauchsstellung ist die Stütze somit am oberen Ende von dem Stuhl weggebogen.
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Es ist erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen, dass die Stütze, bevorzugt das Rohr, das nicht die Gewehrlaufauflage aufweist, drehbar mit dem Verbindungselement verbunden ist. Hierzu kann das Verbindungselement am Stützen-nahen Ende ein Drehgelenk aufweisen.
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Das Verbindungselement umfasst bevorzugt ein Rohr oder eine Stange. Vorzugsweise ist das Verbindungselement ein Rohr oder eine Stange. Dieses Rohr oder diese Stange verbindet die Stütze mit einer Armlehne.
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Das Verbindungselement, vorzugsweise das Rohr oder die Stange des Verbindungselementes, kann erfindungsgemäß eine oder mehr Krümmungen, bevorzugt eine S-förmige Krümmung, zwei viertelbogenförmige Krümmungen oder zwei rechtwinkelige Krümmungen aufweisen. Auf diese Weise kann die Stütze in Gebrauchsstellung mittig vor dem Stuhl angeordnet werden, wobei das Verbindungselement derart um die Sitzfläche herumgeführt angeordnet ist, dass der Stuhl ausreichend Platz zum Sitzen bietet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Verbindungselement, vorzugsweise das Rohr oder die Stange des Verbindungselementes, drehbar und/oder verschiebbar an der Armlehne angeordnet und in der eingestellten Dreh- und/oder Schiebe-Position festlegbar. Die Dreh- und Verschiebbarkeit des Verbindungselementes ist vorzugsweise derart gewährleistet, dass das Verbindungselement durch eine Bohrung der Armlehne geführt ist. Nachdem das Verbindungselement in die gewünschte Position geschoben und/oder gedreht worden ist, kann die Position vorzugsweise mittels einer Schraube fixiert werden. Hierzu kann eine Schraube, vorzugsweise eine Rändelschraube, derart durch die Armlehne geschraubt werden, dass das Verbindungselement, bevorzugt das Rohr oder die Stange des Verbindungselementes, festgeklemmt wird. Vorzugsweise wird die Schraube hierzu durch eine Gewindebohrung an der Armlehne geschraubt. Die Dreh- und Verschiebbarkeit des Verbindungselementes gewährleistet nicht nur eine flexibel positionierbare Stütze sondern zudem einen erleichterten Ein- und Ausstieg in oder aus dem Stuhl, wozu die Stütze so angeordnet werden kann, dass diese den Ein- und Ausstieg nicht behindert.
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Vorzugsweise ist eine Schutzplatte zwischen Schraubenspitze zum Fixieren des Verbindungselementes und Verbindungselement angeordnet, sodass die Kraft der Schraube nicht unmittelbar, sondern über die Schutzplatte auf das Verbindungselement übertragen wird. Auf diese Weise können Beschädigungen des Verbindungselementes durch die Schraube verhindert werden.
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Vorzugsweise sind die Rohre bzw. Stangen der Stütze und/oder des Verbindungselementes Rundrohre bzw. Rundstangen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die mindestens eine Armlehne eine in der Höhe verstellbare Armauflage. Bevorzugt umfasst die Armlehne, die mit dem Verbindungselement verbunden ist, und ganz besonders bevorzugt alle Armlehnen, eine in der Höhe verstellbare Armauflage. Hierdurch ist eine bequeme Sitz- bzw. Schießposition gewährleistet, die individuell angepasst werden kann.
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Es ist vorteilhaft, wenn die mindestens eine Armlehne ein erstes vertikal angeordnetes Bauteil mit einem nach oben offenen Hohlraum aufweist, in dem ein zweites Bauteil, das die Armauflage trägt, höhenverstellbar angeordnet ist. Eine solche Bauweise ermöglicht ein zumindest teilweises Versenken des zweiten Bauteils in dem ersten Bauteil, sodass sich die Höhe der Armauflage verringert, bzw. ein zumindest teilweises Herausziehen des zweiten Bauteils aus dem ersten Bauteil, sodass die Armauflagefläche erhöht wird. Vorzugsweise ist das erste und/oder zweite Bauteil der Armlehne ein plattenförmiges Bauteil.
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Sobald die Armauflage auf die gewünschte Höhe eingestellt ist, kann das zweite Bauteil und somit die Höhe der Armauflage vorzugsweise mittels einer Schraube fixiert werden. Hierzu kann eine Schraube, vorzugsweise eine Rändelschraube, derart durch die Armlehne geschraubt werden, dass das zweite, vorzugsweise plattenförmige, Bauteil der Armlehne festgeklemmt wird. In der Armlehne, insbesondere im ersten Bauteil, kann eine Gewindebohrung vorgesehen sein, durch die die Schraube geschraubt werden kann.
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Bevorzugt ist eine Schutzplatte zwischen der Schraube und dem zweiten Bauteil der mindestens einen Armlehne angeordnet. Vorzugsweise ist die Schutzplatte derart zwischen Schraube und zweitem Bauteil angeordnet, dass die Kraft der Schraube nicht unmittelbar, sondern über die Schutzplatte auf das zweite Bauteil übertragen wird. Auf diese Weise können Beschädigungen des zweiten Bauteils durch die Schraube verhindert werden.
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Vorzugsweise sind somit die Einschubtiefe der Rohre der Stütze, die Verbindungvorrichtung an der Armlehne und/oder die Einschubtiefe des zweiten Bauteils der Armlehne in den Hohlraum des ersten Bauteils der Armlehne mittels Schrauben, vorzugsweise mittels Rändelschrauben, fixierbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Sitzfläche drehbar mit einem Beingestell verbunden, durch das ein sicherer Stand auf dem Boden gewährleistet ist. Die Armlehnen und/oder die Rückenlehne sind vorzugsweise ebenfalls mit der Sitzfläche verbunden.
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Vorzugsweise sind die Sitzfläche und das Beingestell mittels eines Bolzens verbunden. Vorzugsweise ist die Sitzfläche um 360° drehbar. Um eine leichte Drehbarkeit der Sitzfläche zu gewährleisten, kann zudem ein Drehlager vorhanden sein. Vorzugsweise wird der Bolzen, der die Sitzfläche mit dem Beingestell verbindet, in einem solchen Drehlager gelagert.
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Das Beingestell umfasst bevorzugt zwei miteinander verbundene Beinhaltevorrichtungen und vier Stuhlbeine. Die zwei miteinander verbundenen Beinhaltevorrichtungen sind vorzugsweise kreuzförmig zueinander angeordnet. Vorzugsweise umfasst das Beingestell zudem eine, bevorzugt tellerförmige, Platte, die mit der Oberseite der Beinhaltevorrichtungen verbunden ist, und/oder eine solche Platte, die mit der Unterseite verbunden ist, wodurch die Stabilität deutlich erhöht wird. Vorzugsweise sind diese Platten mit den Beinhaltevorrichtungen und/oder den Stuhlbeinen verschraubt.
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Bevorzugt besteht jede Beinhaltevorrichtung aus zwei Teilen, zwischen denen die Stuhlbeine fixiert sind. Die zwei Teile jeder Beinhaltevorrichtung können parallel und beabstandet zueinander angeordnet sein, wobei der Abstand durch die Dicke der dazwischen angeordneten Stuhlbeine bestimmt ist. Je ein Stuhlbein ist vorzugsweise an jedem Ende einer Beinhaltevorrichtung angeordnet. Es ist erfindungsgemäß allerdings ebenso vorgesehen, dass das gesamte Beingestell oder mehrere Teile davon einteilig ausgebildet sind.
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Die kreuzförmig angeordneten Beinhaltevorrichtungen sind vorzugsweise ineinander gesteckt, um die Stabilität zu erhöhen. Hierzu weist vorzugsweise die eine Beinhaltevorrichtung mindestens eine Aussparung oben und die andere Beinhaltevorrichtung mindestens eine korrespondierende Aussparung unten auf, sodass die Beinhaltevorrichtung mit der Aussparung unten von oben in die Beinhaltevorrichtung mit der Aussparung oben gesteckt werden kann. Vorzugsweise weist jede Beinhaltevorrichtung zwei oder mehr derartige Aussparungen auf.
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Als Material für die Stuhlbestandteile, wie Sitzfläche, Beingestell, Armlehnen und/oder Rückenlehne, wird vorzugsweise Holz verwendet. Als Material für die Stütze und/oder das Verbindungselement wird vorzugsweise Metall, insbesondere Aluminium, Stahl oder Edelstahl, verwendet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren nochmals erläutert.
- 1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles in der perspektivischen Ansicht.
- 2 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bereich der Armlehne eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles in der perspektivischen Ansicht.
- 3 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bereich des Beingestells und der Sitzfläche eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles in der Seitenansicht.
- 4 zeigt das Beingestell eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles in der perspektivischen Ansicht.
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1 zeigt einen Ansitzstuhl 1. Der Ansitzstuhl 1 umfasst einen Stuhl, der über ein Verbindungselement 4 mit einer Stütze 5 verbunden ist. Der Stuhl umfasst eine Sitzfläche 2, zwei Armlehnen, von denen einen Armlehne 3 mit dem Verbindungselement 4 verbunden ist. Zudem umfasst der Stuhl eine Rückenlehne und ein Beingestell, das die Sitzfläche 2 drehbar trägt. Die Armlehne 3 ist höhenverstellbar und umfasst eine Armauflage 9. Die zweite Armlehne ist identisch aufgebaut. Das Verbindungselement 4 weist eine S-förmige Krümmung auf und ist in der Armlehne 3 dreh- und verschiebbar gelagert, wobei die eingestellte Position mittels der Schraube 14 fixiert werden kann. Am anderen Ende des Verbindungselementes 4 ist die Stütze 5 drehbar angeordnet. Die Stütze 5 umfasst die Rohre 7, 8, wobei das Rohr 7 zumindest teilweise in das Rohr 8 geschoben werden kann, um die Höhe der Gewehrlaufauflage 6 anzupassen. Die Einschubtiefe des Rohres 7 in das Rohr 8 kann durch die Rändelschraube 12 fixiert werden.
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2 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bereich der Armlehne 3 eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles. Die Armlehne umfasst ein erstes plattenförmiges Bauteil 11, das einen Hohlraum aufweist, der nach oben geöffnet ist. In diesen Hohlraum kann das zweite plattenförmige Bauteil 10, auf dem die Armauflage angeordnet ist, eingeschoben werden. Die Einschubtiefe kann durch die Rändelschraube 13 fixiert werden. Zum Schutz des zweiten Bauteils 10 ist eine Schutzplatte 15 derart an dem ersten Bauteil 11 angeordnet, dass sich die Schutzplatte 15 von der Öffnung in den Hohlraum hinein erstreckt, sodass sich ein Teil der Schutzplatte 15 zwischen Schraubenspitze und zweitem Bauteil 11 befindet.
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3 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bereich des Beingestells 16 und der Sitzfläche 2 eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles 1 in der Seitenansicht. Das Beingestell 16 umfasst die Beinhaltevorrichtungen 18, 19, an denen die Stuhlbeine 20, 21,22, 23 (in 3 ohne Bezugszeichen) befestigt sind. Die Sitzfläche 2 und das Beingestell 16 sind mittels eines Bolzens 17 derart verbunden, dass die Sitzfläche um 360° drehbar ist. Der Bolzen 17 erstreckt sich vertikal durch das Beingestell 16 bis zur Sitzfläche 2. Zudem umfasst das Beingestell tellerförmige Platten (ohne Bezugszeichen), von denen eine mit der Oberseite der Beinhaltevorrichtung und eine mit der Unterseite der Beinhaltevorrichtungen verschraubt ist. Diese Platten weisen jeweils eine Bohrung für den durchdringenden Bolzen 17 auf.
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4 zeigt das Beingestell 16 eines erfindungsgemäßen Ansitzstuhles 1 in der perspektivischen Ansicht. Das Beingestell 16 umfasst die Beinhaltevorrichtungen 18, 19, die jeweils aus zwei parallel angeordneten gleichförmigen Teilen bestehen, zwischen denen die Stuhlbeine 20, 21, 22, 23 fixiert sind. Die Beinhaltevorrichtungen 18, 19 sind kreuzförmig zueinander angeordnet, wobei die Beinhaltevorrichtung 18 an der Unterseite vier rechteckige Aussparungen aufweist und die Beinhaltevorrichtung 19 an der Oberseite vier entsprechende rechteckige Aussparungen aufweist, sodass die Beinhaltevorrichtungen 18, 19 ineinander gesteckt werden können. Eine tellerförmige Platte (ohne Bezugszeichen) ist mit der Unterseite der Beinhaltevorrichtung verschraubt.
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Bezugszeichenliste
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- 1)
- Ansitzstuhl
- 2)
- Sitzfläche
- 3)
- Armlehne
- 4)
- Verbindungselement
- 5)
- Stütze
- 6)
- Gewehrlaufauflage
- 7)
- Inneres Rohr
- 8)
- Äußeres Rohr
- 9)
- Armauflage
- 10)
- Erstes Bauteil der Armlehne
- 11)
- Zweites Bauteil der Armlehne
- 12)
- Schraube
- 13)
- Schraube
- 14)
- Schraube
- 15)
- Schutzplatte
- 16)
- Beingestell
- 17)
- Bolzen
- 18)
- Beinhaltevorrichtung
- 19)
- Beinhaltevorrichtung
- 20)
- Stuhlbein
- 21)
- Stuhlbein
- 22)
- Stuhlbein
- 23)
- Stuhlbein