DE202020000785U1 - Satteldecke - Google Patents

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DE202020000785U1 DE202020000785.4U DE202020000785U DE202020000785U1 DE 202020000785 U1 DE202020000785 U1 DE 202020000785U1 DE 202020000785 U DE202020000785 U DE 202020000785U DE 202020000785 U1 DE202020000785 U1 DE 202020000785U1
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    • B68C1/12Bottom pads for saddles; Saddle cloths

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Abstract

Satteldecke für Pferde, vorzugsweise mehrschichtige Satteldecke mit einem Kern aus Abstandsgewirke und noch weiter bevorzugt mit einer pferdseitigen Schicht aus Webvelour (3), dessen Flor den Pferdeschweiß an der Berührungsfläche mit dem Pferd aufnimmt und an das Abstandsgewirke weiterleitet, wobei der .
a) der Webvelour (3) eine Dicke von mehr als 3mm, vorzugsweise eine Dicke von größer/gleich 3,5mm, noch weiter bevorzugt eine Dicke von größer/gleich 4mm und höchst bevorzugt eine Dicke von größer/gleich 4,5mm aufweist und
b) der Webvelour nicht dicker als 9mm, vorzugsweise nicht dicker als 7,5mm und noch weiterbevorzugt nicht dicker als 6mm ist und wobei
c) das Abstandsgewirke eine Dicke von 5 bis 30mm, vorzugsweise 10 bis 25mm und noch weiter bevorzugt 15 bis 20mm aufweist und
d) in dem Abstandsgewirke der Satteldecke ein Luftzug vorgesehen ist und höchst bevorzugt für Dressursättel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Satteldecke einen Ausschnitt besitzt, der nach dem Auflegen der Satteldecke die Schulterblätter des Pferdes, vorzugsweise einschließlich der Schulterblätterknorpel, mindestens teilweise frei läßt
und/oder
daß die Satteldecke mit Steppnähten versehen ist, der im Bereich der Sattelauflage mindestens teilweise in Richtung des Strichs vom Pferd verläuft und/oder
mit einer Lasche als Positionsmittel für die Satteldecke
und/oder
die Satteldecke pferdekopfseitig mit einer weichen Kante versesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine mehrlagige Satteldecke, deren Lagen durch Steppnähte miteinander verbunden sind. Dabei besteht vorzugsweise mindestens eine der Schichten aus Abstandsgewirke.
    Satteldecken sind in verschiedensten Ausführungen bekannt.
    Verschiedene Formen sind in folgenden Druckschriften beschrieben: DE7805018 , EP882669 , DE201005011857 , DE9312410 , DE 202010011046 , DE19505126 , DE20122479 , 29518764, DE29705827 , DE102010025974 , DE202008017455 , DE202013100284 , DE20304480 , DE29518764 , DE102010035616 , DE202014007698 , DE2428852 , DE202006002470 .
  • Die DE7805018 beschreibt eine mehrlagige Satteldecke, wobei eine schweißaufsaugende Lage, eine schweißundurchlässige Lage und ein Gewebe mit einem Flor vorgesehen sind. Das Florgewebe soll fellseitig/pferdseitig angeordnet sein; die schweißundurchlässige Lage sattelseitig. Das Florgewebe soll beim Schwitzen des Pferdes trocken bleiben. Diese Vorstellung ist nur solange realistisch, wie die schweißaufsaugende Lage dem Schweißanfall nachkommen kann. Zumindest bei Erreichen der Kapazitätsgrenze für die Schweißaufnahme ist das ausgeschlossen. Alle an Satteldecken bekannten schweißaufsaugenden Materialien sind einem erheblichen Schweißanfall nicht gewachsen. Bei mehrtätigen Ritten sind diese Schichten so naß, daß sie nicht über Nacht trocknen.
  • Die DE9312410 beschreibt gleichfalls eine mehrlagige Satteldecke mit einer Lage aus Obermaterial, einer Lage aus Untermaterial und einer Zwischenlage. Mit Obermaterial ist das sattelseitige Material gemeint, mit Untermaterial das fellseitige/pferdseitige Material.
  • Das Obermaterial soll aus Leder oder dergleichen oder aus Velour- oder Samtgewebe bestehen.
  • Das Untermaterial soll ein gerautes oder Velourgewebe oder ein Fell oder dergleichen sein.
  • Die Zwischenlage soll ein Schaumstoff oder ein Walk- oder Nadelfilz oder ein Vlies sein. In der Zeichnung ist eine Zwischenlage aus einem ungeschnittenen Polgewebe dargestellt und beschrieben. Polgewebe bestehen aus zwei Gewebeschichten, welche durch Fäden miteinander verbunden sind. Die Velourgewebe entstehen dadurch, daß das Polgewebe zwischen den Gewebeschichten aufgeschnitten wird. Dadurch fallen zwei Textilbahnen an. Jede der Bahnen besteht aus einem Gewebe und Fäden, die in dem Gewebe behalten sind und gegenüber dem Gewebe als Flor vorstehen.
  • Als wesentliche Eigenschaft der Satteldecke ist beschrieben, daß die gewünschte Dichtheit der Satteldecke gewährleistet ist. Daraus ist zu schließen, daß keine aufgenommene Feuchtigkeit wieder aus der Satteldecke austreten soll.
  • Auch andere vorstehend genannte Druckschriften befassen sich mit dem Problem des Schwitzens unter dem Sattel. Das gilt zum Beispiel für die DE202006002470 , die DE102005011867 und die EP882669 .
    ist vorgesehen, eine oder mehrere Schichten einer Satteldecke aus einem Abstandsgewirke herzustellen. Das Abstandsgewirke ist extrem luftdurchlässig bzw. dampfdurchlässig, so daß verdampfender Schweiß an sich leicht entweichen kann. Allerdings ist auch in der DE 102005011867 vorgesehen, daß sich Feuchtigkeit/Schweiß in der Satteldecke, nämlich in der Schicht aus Abstandsgewirke sammelt.
  • Eine Schicht aus Abstandsgewirke soll nach der DE202006002470 und der EP882669 fellseitig/pferdseitig angeordnet sein.
  • In der Praxis wird die Satteldecke aus Abstandsgewirke mit einem Bezug aus Textilgewebe (Bezugsstoff) versehen, weil das Abstandsgewirke zumindest am geschnittenen Rand unangenehm kratzt. Der Bezugsstoff hat bislang eine maximale Dicke von 3mm.
  • Normalerweise führt der Schweißfluss bei einem Pferd zu einem optimalen Temperaturausgleich. Bei einem arbeitenden Pferd muß etwa 75% der eingesetzten Energie den Organismus als Wärme verlassen. Das geschieht vornehmlich über die Haut durch Verdunstung von Wasser/Schweiß. Goßflächige Körperabdeckungen können bei stärkeren Anstrengungen die Verdunstung behindern. So können partielle Abdeckungen der Rückenregion durch Satteldecken(Sattelunterlagen) der Leistung des Pferdes sehr abträglich sein.
  • Gleichwohl nehmen die üblichen Satteldecken wenig Rücksicht auf das Problem des Schwitzens. Zumeist bestehen diese Satteldecken aus einem mehr oder weniger undurchlässigen Kunststoff/Kunststoffschaum.
  • Satteldecken mit einem Abstandsgewirke kommen vergleichsweise sehr selten vor.
  • Das läßt sich darauf zurückführen, daß der Pferdeschweiß durch das unmittelbar auf dem Pferdefell aufliegende Abstandsgewirke nicht ideal aufgenommen wird. Das gilt auch bei Verwendung eines üblichen Bezugsstoffes.
  • Nach einem älteren Vorschlag wird die aus Satteldecke fellseitig/pferdseitig zusätzlich fellseitig mit einer Schicht aus Webvelour versehen ist.
  • Bei Velour-Geweben werden zunächst Webschlingen hergestellt und danach an einer Gewebeseite eine Vielzahl von Webschlingen aufgeschnitten, so daß sich die durchschnittenen Enden der Schlingen als Flor aufstellen. Typischerweise findet Webvelour bei Polstermöbeln als Bezugsstoff Anwendung. Dabei hat der Webvelour die Aufgabe, einen hohen Sitzkomfort zu schaffen. Die Aufnahme von Feuchtigkeit/Schweiß gehört nicht zu den Aufgaben von Bezugsstoff für Polstermöbel.
  • In der Anwendung auf Satteldecken mit der Aufgabe der Feuchtigkeitsaufnahme ergibt sich ein sehr vorteilhaftes Ergebnis: die Feuchtigkeit wird mittels des Webvelours verstärkt von dem Fell des Pferdes abgezogen und dem Abstandsgewirke zugeleitet. Dort verdunstet die Feuchtigkeit und kann der entstehende Wasserdampf sehr gut abziehen.
  • Die verstärkte Wirkung des Webvelours läßt sich darauf zurückführen, daß der Floor bei ausreichender Dichte eine Kapillarwirkung entfaltet. Mit Dichte ist gemeint, daß der Abstand zwischen den einzelnen Enden der durchschnittenen Schlingen einerseits gering genug ist und andererseits groß genug ist, um Feuchtigkeit zu veranlassen, entlang diesen Enden zu kriechen. Ein solcher Abstand ist bei üblichen Velour-Polsterstoffen gegeben.
  • Messungen haben ergeben, daß mit einem solchen Webvelour die Feuchtigkeitsaufnahme im Vergleich zu der bekannten Satteldecke mit fellseitigem Abstandsgewirke um das 6fache größer ist.
  • Dies hat in der Erprobung in Ritten auf langer Distanz dazu geführt, daß das Fell unter der Satteldecke trocken und außerhalb der Satteldecke schweißnass war. Bislang hatten alle Reiter nur andere Erfahrungen, nämlich unter der Satteldecke mehr Schweiß als außerhalb der Satteldecke.
  • Außerdem ist Velour sehr nachgiebig.
  • Die Nachgiebigkeit ist für eine Sattelauflage unverzichtbar, um Druckstellen am Pferd zu vermeiden. Ganz viele Reiter setzen dabei auf Lammfell.
  • Das Lammfell zeigt eine hohe Nachgiebigkeit.
  • Es kommt jedoch nicht allein auf die Nachgiebigkeit an. Zur Vermeidung von Druckstellen ist auch eine gewisse Festigkeit von Vorteil. Bei einem ausgewogenen Verhältnis von Nachgiebigkeit und Festigkeit bewirkt die Festigkeit eine vorteilhafte Abstützung bzw. Vergrößerung der Stützfläche. Das ist gleichbedeutend mit einer Druckentlastung.
  • Ein solches Verhältnis findet sich bei üblichem, für Polstermöbel bestimmtem Webvelour.
  • Ein Lammfell zeigt eine viel zu große Haarlänge, um einen Abstand zwischen den Haaren offen zu halten. Außerdem besitzt das Lammfell eine Lederhaut, die dem Feuchtigkeitstransport sehr hinderlich ist.
  • Der Webvelour hat üblicherweise eine größere Dicke als 3mm, vorzugsweise eine Dicke von größer/gleich 3,5mm, noch weiter bevorzugt eine Dicke von größer/gleich 4mm und höchst bevorzug eine Dicke von größer/gleich 4,5mm. Vorzugsweise ist der Webvelour nicht dicker als 9mm, noch weiter bevorzugt nicht dicker als 7,5mm und höchst bevorzugt nicht dicker als 6mm. Dabei hat der ältere Vorschlag erkannt, daß die Stützkräfte des Webvelours umso größer sind, je geringer die Länge der aufrecht stehenden Schlingenenden ist, welche den Flor bilden.
  • Vorzugsweise finden Webvelours aus Polyester oder Polyacryl Verwendung. Diese Velours sind extrem strapazierfähig.
  • Die Abstandsgewirke ergänzen sich sehr vorteilhaft mit dem Webvelour bzw. umgekehrt der Webvelour mit dem Abstandsgewirke. In dem Abstandsgewirke kann sich ein Luftzug bilden. Dies kann dadurch gefördert werden, daß die Satteldecke an dem Ende, welches nach dem Satteln des Pferdes nach unten weist, sowie an dem Ende, welches nach dem Satteln der Rist des Pferdes zugewandt ist, sehr luftdurchlässig ist. Die Luftdurchlässigkeit wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß die Satteldecke dort mit einem groben Gewebe eingefaßt ist. Günstig ist auch, wenn die Satteldecke aus zwei Zuschnitten zusammen gesetzt wird, die genau am Rist des Pferdes gestoßen/zusammen gesetzt werden. Dann können die Zuschnitte dort durch ein grobes Gewebe miteinander verbunden werden. An der Stelle kann die mit verdunstetem Schweiß beladene Luft leicht entweichen, weil die Sättel üblicherweise im Bereich der Rist eine Einwärtswölbung besitzen, um die Rist nicht zu belasten.
  • An den übrigen/seitlichen Enden der Satteldecke ist vorzugsweise eine wenig luftdurchlässige Einfassung der Satteldecke vorgesehen. Dazu ist eine entsprechend feinmaschige und dick gewebte Einfassung vorgesehen. Vorzugsweise ist die Maschenweite der Einfassung seitlich mindestens 25% geringer, noch weiter bevorzugt mindestens 50% und höchst bevorzugt mindestens 75% geringer als die Maschenweite an den oberen und unteren Enden der Satteldecke. Wahlweise ist an den seitlichen Enden der Satteldecke auch eine Luftundurchlässigkeit vorgesehen.
  • Für den Luftzug innerhalb der Satteldecke ist es auch günstig, wenn die Schicht aus Abstandsgewirke in der Satteldecke beim arbeitenden Pferd eine Verformung erfährt. Besonders intensiv ist die Verformung beim Trab und Galopp. Vor allem durch den Reiter entsteht eine sich ständig ändernde Belastung und damit verbundene Verformung des Abstandsgewirkes. Dies bewirkt einen Pumpeffekt und Saugeffekt. Das heißt bei einer Zusammendrückung des Abstandsgewirkes wird die eingeschlossene Luft an den offenen Enden aus der Satteldecke herausgedrückt. Wenn die Belastung durch eine Gegenbewegung des Reiters nachläßt, stellt sich das Abstandsgewirke wieder zurück und wird von außen Luft in die Satteldecke gesaugt. Das Maß der Zusammendrückung ist nicht nur von der Bewegung des Reiters, sondern auch von seinem Gewicht abhängig. Außerdem darf die Satteldecke nicht so nachgiebig sein, daß der Sitz auf dem Pferd als zu weich empfunden wird.
  • Durch Auswahl anderer/dickerer Fäden/Filamente für die Abstandsgewirke entstehen widerstandsfähigere Abstandsgewirke. Desgleichen kann die Widerstandsfähigkeit der Abstandsgewirke in Grenzen durch Verarbeitung einer größeren Zahl von Fäden-/Filamenten pro Flächeneinheit erhöht werden. Vorzugsweise werden auf dem Wege für verschiedene Gewichtsklassen der Reiter unterschiedliche Satteldecken durch Variation der Faden-/Filamentdicke und/oder der Faden-/Filamentzahl hergestellt.
  • Die für diesen Pumpvorgang vorteilhafte Nachgiebigkeit der Satteldecke wird nach dem älteren Vorschlag vorzugsweise mit einer Verstärkung der der Satteldecke optimiert. Die Satteldecke paßt sich der Wölbung des Pferdekörpers an. Das Abstandsgewirke besitzt zwei äußere, stabile Gewirkeschichten, die durch Fäden/Filamente miteinander verbunden sind. Diese Fäden verlaufen in der Anordnung der Satteldecke am Pferd zumindest annähernd radial zur Wölbung. Die Belastung aus dem Reiten führt nicht nur zu Kräften, die genau parallel zu diesen Fäden/Filamenten verlaufen. Es entstehen auch Kräfte, die quer zu den Fäden/Filamenten verlaufen. Deshalb ist vorzugsweise eine Verstärkung in Umfangsrichtung der Satteldecken am Pferdekörper vorgesehen. Die Verstärkung ist auch für das Springreiten von Vorteil.
  • Die Verstärkung erfolgt durch zusätzlich eingewirkte Fäden/Filamente, die in Richtung der zusätzlichen Kräfte verlaufen. Diese Fäden/Filamente verlaufen vorzugsweise unter einem flachen Winkel zu der Satteldecke bei ebener Auflage der Satteldecke. Dabei verbinden die zusätzlichen Fäden/Filamente die stabilen, äußeren Gewirkeschichten.
  • Der flache Winkel beträgt vorzugsweise 30Grad plus/minus 15Grad, noch weiter bevorzugt plus/minus 10Grad und höchst bevorzugt plus/minus 5Grad. Schräg verlaufende Fäden/Filamente in Gewirkeschichten sind an sich aus der DE102004056056 bei Matratzen mit Abstandsgewirken bekannt. Dieser Einsatz ist aber bei weitem nicht vergleichbar mit dem Pumpvorgang in einer auf einem Pferderücken aufliegenden Satteldecke.
  • Vorzugsweise sind die schräg verlaufenden Fäden/Filamente so in der Satteldecke angeordnet, daß sie beginnend an der Gewirkeschicht, welche dem Fell bzw. dem Velourgewebe zugewandt ist, am Pferderücken nach unten und nach außen zu der außen liegenden Gewirkeschicht verläuft. Das bedingt, daß die schräg verlaufenden Fäden/Filamente an jeder Pferdeseite anders verlaufen. Vorteilhafterweise läßt sich dazu auf beiden Pferdeseiten das gleiche Ausgangsmaterial verwenden, wenn die Satteldecke aus zwei Teilen gefertigt wird, von denen das eine Teil für die eine Pferdeseite und das andere Teil für die andere Pferdeseite bestimmt ist und beide Teile in der oben beschriebenen Weise am Rist des Pferdes zusammen gesetzt werden.
  • Vorteilhafterweise können die schräg verlaufenden Fäden/Filamente auch auf Satteldecken Anwendung finden, die keine Velourschicht aufweisen.
  • Das Abstandsgewirke entspricht im Übrigen zum Beispiel der Beschreibung in der DE200062470 . Die Dicke der Schicht beträgt vorzugsweise 5 bis 30mm, noch weiter bevorzugt 10 bis 25mm und höchst bevorzugt 15 bis 20mm.
  • Sattelseitig ist die Satteldecke vorzugsweise gleichfalls mit einer Deckschicht versehen. Als Deckschicht kommen vorzugsweise andere Textilschichten zur Anwendung, die sich leicht von dem Webvelour unterscheiden, so daß es dem Benutzer leicht ist, die Schichten zu unterscheiden. Damit wird eine fehlerhafte Auflage der Satteldecke vermieden.
  • Die sattelseitige Textilschicht kann zum Beispiel ein einfaches Gewebe oder ein Vlies sein.
  • Alle Schichten sind vorzugsweise miteinander fest verbunden. Dabei ist zwischen dem Webvelour und dem Abstandsgewirke vorzugsweise eine Steppverbindung vorgesehen, die eine maximale Feuchtigkeitsdurchlässigkeit gewährleistet. Die sattelseitige Schicht kann mit dem Abstandsgewirke auch verklebt oder in sonstiger Weise auf dem Abstandsgewirke aufkaschiert sein. Vorzugsweise sind beide Schichten dabei nur punktweise durch Kaschierung miteinander verbunden, so daß die Kaschierung die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit nicht behindert.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Satteldecken nach dem älteren Vorschlag zu verbessern. Das wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches erreicht. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsbeispiele. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß für den Dressursport Änderungen an den bekannten Satteldecken von Vorteil sein können. Das gilt für Änderungen an den Steppnähten und/oder für Änderungen am Zuschnitt der Satteldecken.
  • Steppnähte haben in der Regel die Aufgabe, an mehrschichtigen Satteldecken die verschiedenen Schichten miteinander zu verbinden. Dabei sollen die Steppnähte zugleich die Anmutung Satteldecken positiv beeinflussen. Häufig sind die Steppnähte ausgesprochene Ziernähte.
  • Ziernähte sind so beliebt, daß sie auch bei einschichtigen Satteldecken vorkommen, an denen kein Bedürfnis zur Verbindung von Schichten besteht.
  • Die Erfindung ist aus der Überlegung entstanden, daß Pferde nicht gegen den Strich gestriegelt werden sollen. Der Strich ist die Richtung, in der die Haare des Pferdes natürlich liegen. Natürlich liegen die Haare, wenn sie nicht durch künstliche Mittel daran gehindert werden, sich zu legen.
  • Die Überlegung war verbunden mit der Erkenntnis, daß die Satteldecken eine sich ständig wiederholende geringe Bewegung gegen den Strich erfahren können. Das will die Erfindung mit einem Verlauf der Steppnähte in Richtung des Striches mindestens verringern.
  • Ideale Verhältnisse ergeben sie h, wenn die Steppnähte bei aufgelegter Satteldecke genau wie der Strich des Pferdefells verlaufen. Dann werden die wenigsten Haare durch die geringe Bewegung der Satteldecke belastet. Das gilt auch für durchlaufende Steppnähte.
  • Eine Verbesserung wird aber schon erzielt, wenn die Steppnähte vom Strich höchstens 45Grad, vorzugsweise höchstens 30Grad und noch weiter bevorzugt höchstens 15 Grad abweichen.
  • In der Sattellage verläuft der Strich in der Regel zumindest in der Regel in Längsrichtung des Pferdes. Dadurch verlaufen die Steppnähte in der Sattellage erfindungsgemäß auch in Längsrichtung des Pferdes. Das gilt erfindungsgemäß für Satteldecken für Dressursättel, wahlweise auch für andere Sättel.
  • Am Schulterblatt verläuft der Strich anders, in der Regel quer zur Längsrichtung des Pferdes. Dem folgt der erfindungsgemäße Verlauf der Steppnähte.
  • Wo dem Strich nicht in erfindungsgemäßer Weise gefolgt werden kann, sind unterbrochene Steppnähte von Vorteil, die das Fell dann weniger stark beeinträchtigen.
  • Vorzugsweise ist jede Satteldecke mit mehreren Steppnähten versehen.
  • Diese erfindungsgemäßen Steppnähte verlaufen in der Sattellage zumindest annähernd parallel.
  • Dabei können zwei, drei, vier, fünf, sechs und mehr Steppnähte an jeder Seite der Satteldecke vorkommen, Jede Seite der Satteldecke gehört zu einer Seite des Pferderückens.
  • Der Abstand einer Steppnaht zur nächsten benachbarten Steppnaht kann gleich oder verschieden zu dem Abstand zu der anderen nächsten benachbarten Steppnaht sein. Darüber hinaus kann der Abstand zwischen mehreren benachbarten Steppnähten gleich und zu einer einzelnen anderen Steppnaht oder oder zwischen mehreren anderen benachbarten Steppnähten verschieden sein.
  • Im Übrigen ist besonders für die Satteldecken von Vorteil, die unter einen Dressursattel gelegt werden, wenn die Satteldecken die Schulterblätter, vorzugsweise einschließlich der Schulterblattknorpel des Pferdes, zumindest teilweise frei lassen.
  • Im Bereich der Schulterblätter sind die Bewegungen des Pferdes besonders gut spürbar. Der Reiter kann bei unmittelbarer Berührung des Pferdes an der Stelle besser auf die Bewegung des Pferdes reagieren als bei einer zwischenliegenden Satteldecke, welche eine dämpfende Wirkung hat. Gewicht und Schenkelhilfen können leichter und besser vom Reiter eingesetzt werden.
  • Vorzugsweise bleiben die Schulterblätter und die Schulterblattknorpel des Pferdes dadurch frei, daß die Satteldecke in diesem Bereich anstelle einer Außenecke eine Innenecke aufweist. Die Innenecke entsteht durch einen Ausschnitt der Satteldecke.
  • Die Ecken an der Satteldecke können scharfkantig oder rund sein.
  • Bei der Eckenbildung kann der Ausschnitt im Bereich eines Schulterblattes und eines Schulterblattknorpels zwei scharfkantige Ecken und eine zwischenliegende scharfkantige Innenecke aufweisen.
  • Vorzugsweise sind an einem Ausschnitt zwei runde Außenecken und eine zwischenliegende Innenecke vorgesehen.
  • Im Übrigen kann es von Vorteil sein, die Satteldecke pferdekopfseitig mit einer Kante aus Weichmaterial und /oder mit einer als Lasche ausgebildeten Positionshilfe versehen. Von Vorteil ist eine verstellbare Lasche. Die Verstellung kann zum Beispiel mit Hilfe einer Schnalle oder mit Hilfe von Klettband erfolgen.
  • Die Erfindung ist auch auf einschichtige Satteldecken und auf Satteldecken für andere Sättel als Dressursättel anwendbar.
  • In der Zeichnung sind Satteldecken nach dem älteren Vorschlag und erfindungsgemäße Satteldecken dargestellt.
  • 1 zeigt eine Satteldecke nach dem älteren Vorschlag im Ausschnitt.
  • Die Schichtdicken sind unmaßstäblich wiedergegeben.
  • Die Satteldecke besitzt einen Kern 12 aus einem 15mm dicken Abstandsgewirke. Auf dem Kern 12 ist sattelseitig eine Deckschicht 11 aus einem 2mm dicken Vlies aufkaschiert.
  • Unterseitig/fellseitig/zum Pferd hin ist ein Webvelour 13 vorgesehen. Der Webvelour 13 ist durch Stebnähte mit den anderen Schichten verbunden.
  • Der Webvelour13 besteht aus einem Gewebe 14. An dem Gewebe 14 sind die Schlingen, die sich außenseitig, also an der dem Kern 12 abgewandten Seite befinden, geschlitzt, so daß sich die Enden der Schlingen als Flor 15 senkrecht zum Gewebe aufstellen.
  • Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Webvelour aus Polyester mit einer Dicke von 4mm und einem Flächengewicht von 950 Gramm pro laufendem Meter, bezogen auf das Ausgangsmaterial mit einer Breite von 156cm. Übliche Textilien werden über das Flächengewicht definiert.
  • 2 zeigt eine andere Satteldecke nach dem älteren Vorschlag ohne sattelseitige Deckschicht im Schnitt auf einem Pferderücken. Die dargestellt Krümmung des Pferderückens verläuft anders als dargestellt.
  • In 2 ist mit 1 eine Schicht aus Webvelour bezeichnet, die den Schweiß vom Pferderücken aufnimmt. Die Richtung der Bewegung der Feuchtigkeit vom Pferd zum Webvelour ist mit 3 bezeichnet. Der aufgenommene Schweiß wird an die Schicht 2 aus Abstandsgewirke weitergeleitet. Dort verdunstet der Schweiß und wird der verdunstete Schweiß von der durch die Satteldecke strömenden Luft fortgetragen.
  • Die Luftströmung wird durch die wiederkehrende Belastung der Satteldecke beim Reiten unterstützt. Diese Belastung ist mit Pfeilen 4 bezeichnet.
  • 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Pferdeskelett mit Schulterblättern 20 und Schulterblattknorpeln 21.
  • 4 zeigt eine erfindungsgemäße Satteldecke 25 für einen Dressursattel.
  • Die Satteldecke 25 besitzt einen Aufbau wie nach 1 und 2.
  • Die Satteldecke 25 unterscheidet sich von herkömmlichen Satteldecken durch
    • -eine Lasche 27
    • -einen Ausschnitt 45
    • -durch besondere Steppnähte 28,29,30,31,32,33
    • -durch eine weiche Kante 26
  • Die Lasche 27 besteht aus Klettbändern, die an einem nicht dargestellten Zaumzeug festgemacht werden und sicherstellen, daß die Satteldecke nicht nach hinten rutscht.
  • Mit dem Ausschnitt 45 bleiben nach Auflegen der Satteldecke die Schulterblätter 20 und die Schulterblätterknorpel 21 frei bleiben. Der Reiter kann dort das Pferd mit Knien und Schenkeln unmittelbar berühren, so daß die Bewegung des Pferdes besser von dem Reiter gespürt werden kann und der Reiter besser mit seinen Hilfen auf das Pferd einwirken kann.
  • Der Ausschnitt 45 kann verschiedene Formen aufweisen.
  • 5 zeigt eine bevorzugte Form für den Ausschnitt 45.
  • Dabei sind zwei runde Außenecken 35 und eine runde Innenecke vorgesehen.
  • 6 zeigt einen möglichen anderen Ausschnitt mit kantigen Außenecken 40 und einer kantigen Innenecke 41. In dem Ausführungsbeispiel sind die Kanten gerundet. Die Kanten können in anderen Ausführungsbeispiel auch scharfkantig sein.
  • Die Satteldecke 25 ist mit verschiedenen Steppnähten versehen. Die Steppnähte dienen im Ausführungsbeispiel zur Verbindung der verschiedenen Materailschichten. In anderen Ausführungsbeispielen sind die Steppnähte ganz oder teilweise nur Ziernähte.
  • Im Bereich der Sattelauflage verlaufen die die Steppnähte in Richtung des Striches 46 vom Pferd. Der Strich ist die Richtung, in der die Pferdehaare sich natürlich legen bzw. wachsen.
  • Im Übrigen besitzt die Satteldecke 25 nach 4 pferdekopfseitig eine weiche Kante, mit der die Satteldecke 25 am Pferde anliegt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 7805018 [0001, 0002]
    • EP 882669 [0001, 0008, 0009]
    • DE 201005011857 [0001]
    • DE 9312410 [0001, 0003]
    • DE 202010011046 [0001]
    • DE 19505126 [0001]
    • DE 20122479 [0001]
    • DE 29705827 [0001]
    • DE 102010025974 [0001]
    • DE 202008017455 [0001]
    • DE 202013100284 [0001]
    • DE 20304480 [0001]
    • DE 29518764 [0001]
    • DE 102010035616 [0001]
    • DE 202014007698 [0001]
    • DE 2428852 [0001]
    • DE 202006002470 [0001, 0008, 0009]
    • DE 102005011867 [0008]
    • DE 102004056056 [0035]
    • DE 200062470 [0038]

Claims (6)

  1. Satteldecke für Pferde, vorzugsweise mehrschichtige Satteldecke mit einem Kern aus Abstandsgewirke und noch weiter bevorzugt mit einer pferdseitigen Schicht aus Webvelour (3), dessen Flor den Pferdeschweiß an der Berührungsfläche mit dem Pferd aufnimmt und an das Abstandsgewirke weiterleitet, wobei der . a) der Webvelour (3) eine Dicke von mehr als 3mm, vorzugsweise eine Dicke von größer/gleich 3,5mm, noch weiter bevorzugt eine Dicke von größer/gleich 4mm und höchst bevorzugt eine Dicke von größer/gleich 4,5mm aufweist und b) der Webvelour nicht dicker als 9mm, vorzugsweise nicht dicker als 7,5mm und noch weiterbevorzugt nicht dicker als 6mm ist und wobei c) das Abstandsgewirke eine Dicke von 5 bis 30mm, vorzugsweise 10 bis 25mm und noch weiter bevorzugt 15 bis 20mm aufweist und d) in dem Abstandsgewirke der Satteldecke ein Luftzug vorgesehen ist und höchst bevorzugt für Dressursättel, dadurch gekennzeichnet, daß die Satteldecke einen Ausschnitt besitzt, der nach dem Auflegen der Satteldecke die Schulterblätter des Pferdes, vorzugsweise einschließlich der Schulterblätterknorpel, mindestens teilweise frei läßt und/oder daß die Satteldecke mit Steppnähten versehen ist, der im Bereich der Sattelauflage mindestens teilweise in Richtung des Strichs vom Pferd verläuft und/oder mit einer Lasche als Positionsmittel für die Satteldecke und/oder die Satteldecke pferdekopfseitig mit einer weichen Kante versesehen ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschnitt Außenecken und eine Innenecke aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenecken und Innenecke rund oder kantig ausgebildet sind.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steppnähte gleiche und/oder unterschiedliche Abstände voneinander aufweisen.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche ein Klettband zur Verstellung besitzt
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche zur Verstellung eine Schnalle aufweist.
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