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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Offenbarung betrifft das Gebiet der unsichtbaren Scharniere, das heißt, die so angeordnet sind, dass sie in der geschlossenen Position verdeckt sind, und insbesondere die unsichtbaren Scharniere für Türen mit Überdeckung, das heißt für Türen, deren Türflügel wenigstens eine Falzkante aufweist, derart, dass der Türflügel in der geschlossenen Position den Rahmen in der Öffnungsrichtung der Tür über wenigstens einen Teil seines Umfangs bedeckt. Auf diese Weise ermöglichen die Türen mit Überdeckung, auf einer Seite der Tür die Dichtung zwischen dem Türflügel und dem Rahmen zu verdecken, wodurch ein ästhetischerer Effekt, eine größere Sicherheit gegen Einbruch sowie eine bessere Wärme- und Schallisolierung gewährleistet werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein unsichtbares Scharnier für eine Tür mit Überdeckung wurde beispielsweise in der Veröffentlichung der europäischen Patentanmeldung
EP 2 130 997 A2 offenbart. Dieses Scharnier ist jedoch nicht vollständig unsichtbar, wenn die Tür geschlossen ist, da der Scharnierflügel auf dem freiliegenden Teil der Kante des Türflügels teilweise sichtbar bleibt. In der Tat erfordert das Einsetzen dieses Scharnierflügels, der aufgrund der komplexen Geometrie des Scharniers recht groß sein kann, in die Ausnehmung, welche dazu dient, ihn im Flügel der Tür aufzunehmen, die Öffnung dieser Ausnehmung an der Kante über ihren Falz hinaus und bis zu dem freiliegenden Teil der Kante auszuweiten. Obwohl es auf den ersten Blick denkbar ist, den freiliegenden Teil der Kante mit einer Abdeckung abzudecken, um den sichtbaren Teil des Scharnierflügels zu verbergen, weist diese Lösung mehrere Nachteile auf, da sie das Anbringen und das Ausbauen des Scharniers komplizierter macht und beim Öffnen der Tür zu einer Überschneidung zwischen der Abdeckung und dem Rahmen führen kann.
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Weitere unsichtbare Scharniere für Türen mit Überdeckung können vollkommen unsichtbar bleiben, wenn die Tür geschlossen ist, sie ermöglichen aber nur einen begrenzten Schwenkbereich der Tür.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Offenbarung zielt darauf ab, diese Nachteile zu beheben, indem ein Flügel eines unsichtbaren Scharniers mit großem Schwenkbereich vorgeschlagen wird, der dessen Anbringen in einer Ausnehmung ermöglicht, deren Öffnung nach außen hin nicht über den Falz der Kante des Flügels der Tür mit Überdeckung hinausragt, wodurch sichergestellt ist, dass das gesamte Scharnier bei geschlossener Tür unsichtbar sein kann.
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Unter einem ersten Aspekt kann dieses Ziel dadurch erreicht werden, dass sein Anbringen wenigstens einen ersten Schritt eines Einfügens eines ersten Teils eines Flügels eines unsichtbaren Scharniers in der Richtung der Breite des Türflügels in eine Ausnehmung eines Flügels einer Tür mit Überdeckung sowie einen zweiten Schritt eines Bewegens des ersten Teils des Flügels eines unsichtbaren Scharniers in der Ausnehmung des Türflügels, in der Richtung der Dicke des Türflügels, in Öffnungsrichtung des Türflügels umfasst. Die Ausnehmung des Türflügels öffnet sich nur an einem Falz einer Kante des Türflügels und verbreitert sich über die Öffnung hinaus in der Öffnungsrichtung des Türflügels, um somit die Bewegung des zweiten Schrittes zu ermöglichen. Der erste Teil des Flügels umfasst einen festen Drehzapfen und eine Gleitführung für einen Gleitdehzapfen, um einen großen Schwenkbereich des unsichtbaren Scharniers zu ermöglichen.
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Dank dieser Anordnungen und insbesondere dank der Tatsache, dass die Ausnehmung sich nur am Falz der Kante öffnet, aber sich über diese Öffnung hinaus in Öffnungsrichtung des Türflügels erweitert, ist es möglich, in dieser Ausnehmung den Flügel eines unsichtbaren Scharniers mit komplexer Kinematik unterzubringen, die trotz der Überdeckung und ohne dass das Scharnier bei geschlossener Tür sichtbar ist, einen großen Schwenkbereich ermöglichen kann.
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Um den Flügel in der Ausnehmung stabil zu stützen, kann das Anbringen einen zusätzlichen Schritt eines Einfügens eines zweiten Teils des Flügels des unsichtbaren Scharniers in die sich lediglich an dem Falz der Kante öffnende Ausnehmung, in der Richtung der Breite des Türflügels umfassen, bis der erste und der zweite Teil des Flügels des unsichtbaren Scharniers so in der Ausnehmung aufeinandertreffen, dass sich der zweite Teil gegenüber dem ersten Teil in der Richtung der Dicke des Türflügels in zu der Öffnungsrichtung des Türflügels entgegengesetzter Richtung erstreckt.
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Durch die Unterteilung des Flügels in zwei Teile ist es möglich, den Flügel in einer Ausnehmung anzubringen, die eine nach außen hin engere Öffnung aufweist. So wird es ausreichen, dass die Öffnung breit genug ist, um den Durchgang eines jeden der beiden Teile des Scharnierflügels getrennt, als vielmehr des gesamten Scharnierflügels zu ermöglichen.
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Um den Einbau des Türflügels im Rahmen abzuschließen, kann das Anbringen des unsichtbaren Scharniers ferner einen Schritt eines Einfügens eines stehenden Beschlags des unsichtbaren Scharniers in eine Ausnehmung eines Rahmens der Tür mit Überdeckung umfassen, wobei der stehende Beschlag auch einen festen Drehzapfen und eine Gleitführung für einen Gleitdrehzapfen umfasst und mit dem Flügel durch einen ersten abgewinkelten Arm verbunden ist, der sich von einem ersten Ende, welches durch einen Gleitdrehzapfen mit der Gleitführung des stehenden Beschlags verbunden ist, zu einem zweiten Ende, welches mit dem festen Drehzapfen des Flügels verbunden ist, erstreckt, sowie durch einen zweiten abgewinkelten Arm verbunden ist, der sich von einem ersten Ende, welches mit dem festen Drehzapfen des stehenden Beschlags verbunden ist, zu einem zweiten Ende, welches durch einen Gleitdrehzapfen mit der Gleitführung des Flügels verbunden ist, erstreckt, wobei der erste und der zweite abgewinkelte Arm durch einen zwischen ihren jeweiligen ersten und zweiten Enden befindlichen Zwischendrehzapfen untereinander verbunden sind, und wobei die Ausnehmung des Rahmens der den Flügel des unsichtbaren Scharniers aufnehmenden Ausnehmung gegenüberliegt, wenn die Tür mit Überdeckung geschlossen ist, um das unsichtbare Scharnier zu verdecken.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft einen Flügel einer Tür mit Überdeckung, umfassend wenigstens eine Falzkante mit einer Ausnehmung, die nur an dem Falz der Kante geöffnet sein kann und sich über die Öffnung hinaus in der Öffnungsrichtung des Türflügels erweitert, und einen Flügel eines unsichtbaren Scharniers mit wenigstens einem ersten Teil mit einem festen Drehzapfen und einer Gleitführung für einen Gleitdrehzapfen. Der erste Teil des Flügels des unsichtbaren Scharniers wird in der Ausnehmung, gegenüber der Öffnung der Ausnehmung an dem Falz der Kante versetzt, in der Öffnungsrichtung des Türflügels in der Richtung der Dicke des Türflügels aufgenommen. Wenn die Tür geschlossen ist, kann somit trotz einer komplexen Kinematik, um einen großen Schwenkbreich des Türflügels zu ermöglichen, der Flügel des unsichtbaren Scharniers in dem Falz der Kante des Türflügels verdeckt bleiben, ohne an dem sichtbaren Teil der Kante zum Vorschein zu kommen.
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Um den Flügel in der Ausnehmung stabil zu stützen, kann der Flügel des unsichtbaren Scharniers ferner einen zweiten Teil umfassen, der sich in der Ausnehmung gegenüber dem ersten Teil in der Schließrichtung des Türflügels in der Richtung der Dicke des Türflügels erstreckt, und kann die Öffnung der Ausnehmung an dem Falz der Kante in der Richtung der Dicke des Türflügels schmaler sein als der Flügel des unsichtbaren Scharniers, aber breiter als jeder der ersten und zweiten Teile des Flügels des unsichtbaren Scharniers einzeln. Der erste und der zweite Teil können somit nach dem oben genannten Verfahren nacheinander durch die Öffnung in die Ausnehmung eingeführt werden.
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Um eine bessere Abstützung der beiden Teile in der Ausnehmung durch Begrenzen ihres relativen Spiels in wenigstens einer Richtung zu ermöglichen, kann dieser Flügel des unsichtbaren Scharniers ferner eine formschlüssige Verbindung zwischen seinem ersten und seinem zweiten Teil aufweisen. Diese formschlüssige Verbindung kann insbesondere eine in der zweiten Richtung ausgerichtete Schwalbenschwanzverbindung sein, um die beiden Teile in einer Ebene senkrecht zu dieser zweiten Richtung fest miteinander zu verbinden.
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Zur Erleichterung der Befestigung des Flügels des unsichtbaren Scharniers in der Ausnehmung der Kante des Flügels der Tür mit Überdeckung kann der zweite Teil Mittel zur Befestigung des Flügels des unsichtbaren Scharniers umfassen, die insbesondere Bohrungen für Schrauben umfassen können. Somit kann der Flügel des unsichtbaren Scharniers nach dem aufeinanderfolgenden Einfügen des ersten und des zweiten Teils des Flügels des unsichtbaren Scharniers in der Ausnehmung fixiert werden. Alternativ ist es jedoch denkbar, die Befestigungsmittel in den ersten Teil des Flügels des unsichtbaren Scharniers zu integrieren. In diesem Fall könnte der zweite Teil des Flügels des unsichtbaren Scharniers die Form eines einfachen Keils annehmen, um den ersten Teil des Flügels des unsichtbaren Scharniers seitlich abzustützen, oder es könnte sogar in Betracht gezogen werden, darauf zu verzichten.
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Ein dritter Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Tür mit Überdeckung, die den vorgenannten Türflügel, einen Rahmen mit wenigstens einem stehenden Beschlag eines unsichtbaren Scharniers, der auch einen festen Drehzapfen und eine Gleitführung für einen Gleitdrehzapfen umfasst, sowie einen ersten und einen zweiten abgewinkelten Arm, die sich jeweils von einem ersten zu einem jeweiligen zweiten Ende erstrecken, umfassen kann. Der stehende Beschlag kann, wie der Flügel des unsichtbaren Scharniers, einen festen Drehzapfen und eine Gleitführung für einen Gleitdrehzapfen umfassen und kann in einer Ausnehmung des Rahmens, welche der den Flügel des unsichtbaren Scharniers aufnehmenden Ausnehmung gegenüberliegt, aufgenommen sein, wenn die Tür mit Überdeckung geschlossen ist, um das unsichtbare Scharnier zu verdecken. Das erste Ende des ersten abgewinkelten Arms kann durch einen Gleitdrehzapfen mit der Gleitführung des stehenden Beschlags verbunden sein, und sein zweites Ende kann mit dem festen Drehzapfen des Flügels des unsichtbaren Scharniers verbunden sein. Das erste Ende des zweiten Arms kann mit dem festen Drehzapfen des stehenden Beschlags verbunden sein, und sein zweites Ende kann durch einen Gleitdrehzapfen mit der Gleitführung des Scharnierflügels verbunden sein. Der erste und der zweite abgewinkelte Arm können durch einen zwischen ihren jeweiligen ersten und zweiten Enden befindlichen Zwischendrehzapfen miteinander verbunden sein. Dank der komplexen Kinematik seiner abgewinkelten Arme kann dieses unsichtbare Scharnier folglich in einer Tür mit Überdeckung angebracht werden, um einen großen Schwenkbereich des Türflügels unter gleichzeitigem vollständigen Verdecken des Scharniers bei geschlossener Tür zu ermöglichen.
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Um diese Kinematik zu gewährleisten, kann insbesondere der erste abgewinkelte Arm von seinem ersten Ende ausgehend in eine Öffnungsrichtung des unsichtbaren Scharniers an wenigstens einer ersten Abwinkelung, die sich an seinem ersten Ende befindet, einer zweiten Abwinkelung, die zwischen seinem ersten und seinem zweiten Ende gelegen ist, und einer dritten Abwinkelung, die an seinem zweiten Ende gelegen ist, abgewinkelt sein, und kann der zweite abgewinkelte Arm von seinem ersten Ende ausgehend in Öffnungsrichtung des unsichtbaren Scharniers an wenigstens einer ersten Abwinkelung, die sich an seinem ersten Ende befindet, und einer zweiten Abwinkelung abgewinkelt sein.
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Ein vierter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Flügel eines unsichtbaren Scharniers für den oben erwähnten Türflügel einer Tür mit Überdeckung. Dieser Flügel kann wenigstens einen ersten Teil, der einen festen Drehzapfen und eine Gleitführung für einen Gleitdrehzapfen umfasst, sowie einen zweiten Teil umfassen, der sich in einer ersten Richtung relativ zu dem ersten Teil erstreckt, geeignet ist, von dem ersten Teil getrennt zu werden und in einer die erste Richtung kreuzenden zweiten Richtung wieder mit dem ersten Teil zusammengefügt zu werden.
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Ein fünfter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein unsichtbares Scharnier für eine Tür mit Überdeckung, das den zuvor erwähnten Flügel, einen stehenden Beschlag und einen ersten und einen zweiten abgewinkelten Arm aufweisen kann, die sich jeweils von einem ersten zu einem jeweiligen zweiten Ende erstrecken. Der stehende Beschlag kann, wie der Flügel des unsichtbaren Scharniers, einen festen Drehzapfen und eine Gleitführung für einen Gleitdrehzapfen umfassen. Das erste Ende des ersten abgewinkelten Arms kann durch einen Gleitdrehzapfen mit der Gleitführung des stehenden Beschlags verbunden sein, und sein zweites Ende kann mit dem festen Drehzapfen des Flügels des unsichtbaren Scharniers verbunden sein. Das erste Ende des zweiten Arms kann mit dem festen Drehzapfen des stehenden Beschlags verbunden sein, und sein zweites Ende kann durch einen Gleitdrehzapfen mit der Gleitführung des Scharnierflügels verbunden sein. Der erste und der zweite abgewinkelte Arm können durch einen zwischen ihren jeweiligen ersten und zweiten Enden angeordneten Zwischendrehzapfen miteinander verbunden sein.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden rein beispielhaften und nicht-beschränkenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der sechs Figuren umfassenden Zeichnung.
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Figurenliste
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- 1A ist eine perspektivische Ansicht einer Tür mit Überdeckung in geöffneter Position.
- 1B ist eine perspektivische Ansicht der Tür mit Überdeckung der 1A in geschlossener Position.
- 2A ist eine perspektivische Ansicht eines unsichtbaren Scharniers der Tür mit Überdeckung der 1A in geöffneter Position.
- 2B ist eine perspektivische Ansicht des gleichen unsichtbaren Scharniers in geschlossener Position.
- 3A ist eine Schnittansicht, in der Ebene IIIA-IIIA, des unsichtbaren Scharniers der 2A in geöffneter Position.
- 3B ist eine Schnittansicht, in der Ebene IIIB-IIIB, des gleichen unsichtbaren Scharniers in geschlossener Position.
- 4A bis 4F veranschaulichen die Schritte des Anbringens des gleichen unsichtbaren Scharniers in der Tür mit Überdeckung.
- 5 ist eine perspektivische Ansicht eines unsichtbaren Scharniers gemäß einer ersten alternativen Ausführungsform.
- 6 ist eine perspektivische Ansicht eines unsichtbaren Scharniers gemäß einer zweiten alternativen Ausführungsform.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine Tür 100 ist in den 1A und 1B in geöffneter bzw. in geschlossener Position dargestellt. Diese Tür 100 kann einen Rahmen 10, einen Türflügel 20 und unsichtbare Scharniere 30 umfassen, die eine Kante 21 des Türflügels 20 verbinden, um einen großen Winkelschwenkbereich α des Flügels 20 gegenüber dem Rahmen 10 zu ermöglichen. Dieser Winkelschwenkbereich α kann zum Beispiel bis zu 180° betragen. Obwohl bei der dargestellten Ausführungsform die Tür 100 zwei unsichtbare Scharniere 30 aufweist, um die Kante 21 mit dem Rahmen 10 zu verbinden, kann die Anzahl der unsichtbaren Scharniere 30 entsprechend den Abmessungen der Tür 100 variieren. Somit wäre denkbar, drei unsichtbare Scharniere 30, sogar mehr, zu haben, um die Kante 21 mit dem Rahmen 10 zu verbinden, oder sogar nur ein einziges unsichtbares Scharnier 30 zu haben.
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Wie bei der dargestellten Ausführungsform kann die Tür 100 eine Tür mit Überdeckung sein. Somit kann wenigstens die Kante 21, an der die unsichtbaren Scharniere 30 angebracht sind, einen Falz 211 aufweisen, der eine erste Fläche 212 und eine zweite Fläche 213 bildet, die beispielsweise rechtwinklig aufeinander treffen, wobei die erste Fläche 212 sich in der Y-Richtung der Dicke des Türflügels 20 erstrecken kann und die zweite Fläche 213 sich in der X-Richtung der Breite des Türflügels 20 erstrecken kann, um die Türdichtung zwischen der Kante 21 und dem Rahmen 10 in der Öffnungsrichtung der Tür 100 zu bedecken, wenn sie geschlossen ist, wie dies in 1B gezeigt ist. Weitere Kanten des Türflügels 20 können ähnliche Falze aufweisen. So können beispielsweise, wie auch in den 1A und 1B dargestellt, die Oberkante 22 und die Seitenkante 23 auf der der Kante 21 gegenüberliegenden Seite in der Breitenrichtung des Türflügels 20 ähnliche Falze aufweisen, um die gesamte Türdichtung zwischen dem Türflügel 20 und dem Rahmen 10 in der Öffnungsrichtung der Tür 100, wenn sie geschlossen ist, auf die in 1B dargestellte Weise zu bedecken.
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Wie in den 2A und 2B in größerem Detail dargestellt, kann jedes unsichtbare Scharnier 30 einen Flügel 31, einen stehenden Beschlag 32 und zwei abgewinkelte Arme 33, 34 umfassen, die den Flügel 31 mit dem stehenden Beschlag 32 verbinden. Der Flügel 31 kann dazu bestimmt sein, in einer Ausnehmung 24 in der Kante 21 aufgenommen zu werden und kann einen ersten Teil 311 und einen zweiten Teil 312 umfassen
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Der erste Teil 311 des Flügels 31 kann einen festen Drehzapfen 313 und ein Paar Gleitführungen 314 umfassen, die geeignet sind, die entgegengesetzten Enden der Achse eines Gleitdrehzapfens 315 aufzunehmen. Der feste Drehzapfen 313 und der Gleitdrehzapfen 314 können Schwenkachsen aufweisen, die zueinander parallel und zu den X-, Y-Richtungen der Breite und der Dicke des Türflügels 20 orthogonal verlaufen. Wie in den 2A bis 3B dargestellt, können die Gleitführungen 314 zu der Achse des Gleitdrehzapfens 315 senkrecht verlaufen und können um einen Winkel β, beispielsweise zwischen 0 und 30°, in der Öffnungsrichtung der Tür 100 in Bezug auf die X-Richtung geneigt sein.
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Der zweite Teil 312 kann sich gegenüber dem ersten Teil 311 in der zu der Öffnungsrichtung der Tür 100 entgegengesetzten Richtung, in der Y-Richtung der Dicke des Türflügels 20 erstrecken, kann geeignet sein, von dem ersten Teil 311 getrennt zu werden, aber auch durch Bewegen in der X-Richtung der Breite des Türflügels 20 wieder mit dem ersten Teil 311 zusammengefügt zu werden. Hierzu kann der Flügel 31 eine formschlüssige Verbindung aufweisen, beispielsweise die in 2A zu sehende Schwalbenschwanzverbindung 316, welche in der X-Richtung der Breite des Türflügels 20 ausgerichtet und geeignet ist, den ersten und den zweiten Teil 311, 312 zu verbinden. Es ist jedoch auch denkbar, eine solche formschlüssige Verbindung wegzulassen, wie bei der in 5 veranschaulichten alternativen Ausführungsform, bei der die verbleibenden Elemente mit denjenigen des in den 2A bis 3B gezeigten unsichtbaren Scharniers 30 gleichwertig sind und folglich die gleichen Bezugszeichen bekommen.
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Der zweite Teil 312 kann ferner Mittel zum Befestigen des Flügels 31 an dem Türflügel 20 umfassen, wie beispielsweise die Ohren 317 der in den 2A bis 3B dargestellten Ausführungsform, die Bohrungen 318 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 319 aufweisen. Es ist jedoch auch denkbar, die Mittel zur Befestigung des Flügels 31 des Scharniers 30 am Türflügel 20 am ersten Teil 311 des Flügels 31 anzuordnen, wie bei der in 6 dargestellten alternativen Ausführungsform, bei der die Ohren 317 mit Bohrungen 318 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 319 sich am ersten Teil des Flügels 31 befinden. In diesem Fall kann der zweite Teil 312 des Flügels 31 auf einfache Keile 312a, 312b reduziert werden, um ihn in der Ausnehmung 24 zu stabilisieren, ohne mit der Kinematik der Arme 33, 34 in Konflikt zu geraten, wie dargestellt, oder kann sogar vollständig entfernt werden. Die anderen Elemente sind mit denjenigen der in den 2A bis 3B und 5 dargestellten unsichtbaren Scharniere 30 gleichwertig und bekommen folglich die gleichen Bezugszeichen.
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Kehrt man zurück zu den 2A bis 3B, so kann die Ausnehmung 24 über eine sich nur am Falz 211 öffnende Öffnung 241 zugänglich sein, um verdeckt zu sein, wenn die Tür geschlossen ist. In der Y-Richtung der Dicke des Türflügels 20 kann diese Öffnung 241 insbesondere eine Breite Lo aufweisen, die kleiner als die Gesamtbreite LT des Flügels 31 des unsichtbaren Scharniers 30, aber größer als jede der Breiten L1 , L2 des ersten bzw. des zweiten Teils 311, 312 des Flügels 31 in der gleichen Y-Richtung ist, wie dies in 3A dargestellt ist. Jenseits der Öffnung 241, zur Innenseite des Türflügels 20 hin, kann sich die Ausnehmung 24 bis zu einer Breite LE erweitern, die wenigstens gleich der Gesamtbreite LT Flügels 31 ist. Somit kann die Form der Ausnehmung 24 das schrittweise Einfügen des ersten und des zweiten Teils 311, 312 des Flügels 31 in der X-Richtung durch die Öffnung 241 ermöglichen, um den gesamten Flügel 31 in dieser Ausnehmung 24 aufzunehmen und dabei einen Abstand D, in der X-Richtung, zwischen der Ausnehmung 24 und dem Teil 215 der Kante 21 jenseits dem Falz 211 aufrechtzuerhalten, der sichtbar bleibt, wenn die Tür 100 geschlossen ist.
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Der stehende Beschlag 32 kann auch, wie dargestellt, einen festen Drehzapfen 321 und ein Paar Gleitführungen 322 aufweisen, die geeignet sind, die entgegengesetzten Enden der Achse eines Gleitdrehzapfens 323 aufzunehmen. Der feste Drehzapfen 321 und der Gleitdrehzapfen 323 können auch Schwenkachsen aufweisen, die zueinander parallel und zu den X-, Y-Richtungen orthogonal verlaufen. Wie in den 3A und 3B dargestellt, können die Gleitführungen 322 zu der Achse des Gleitdrehzapfens 323 senkrecht verlaufen und können um einen Winkel γ, beispielsweise zwischen 0 und 30°, in der Schließrichtung der Tür 100 gegenüber der X-Richtung bei geschlossener Tür 100 geneigt sein. Außerdem kann der stehende Beschlag 32 dazu bestimmt sein, in einer Ausnehmung 11 im Rahmen 10, welche der Ausnehmung 24 gegenüberliegt, wenn die Tür 100 geschlossen ist, aufgenommen zu werden, und kann Mittel zur Befestigung am Rahmen 10 aufweisen, wie beispielsweise die Ohren 324 der dargestellten Ausführungsform, welche Bohrungen 325 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 326 aufweisen.
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Der erste abgewinkelte Arm 33 kann, wie dargestellt, zwei parallele Schenkel 33a, 33b aufweisen, die sich jeweils von einem ersten Ende 331 zu einem zweiten Ende 332 des abgewinkelten Arms 33 erstrecken, wobei sich in Richtung der Schwenkachsen ein Abstand zwischen ihnen befindet. Das erste Ende 331 kann durch den Gleitdrehzapfen 323 mit den Gleitführungen 322 des stehenden Beschlags 32 verbunden sein, während das zweite Ende 332 mit dem festen Drehzapfen 313 des Flügels 31 verbunden sein kann. Von seinem ersten Ende 331 ausgehend kann der erste abgewinkelte Arm 33 wenigstens eine erste Abwinkelung 333, eine zweite Abwinkelung 334 und eine dritte Abwinkelung 335 in der Öffnungsrichtung des unsichtbaren Scharniers 30 aufweisen. Die erste Abwinkelung 333 kann insbesondere an seinem ersten Ende 331, die zweite Abwinkelung 334 kann zwischen seinem ersten und seinem zweiten Ende 331, 332 und die dritte Abwinkelung 335 kann an seinem zweiten Ende 332 gelegen sein. Die Summe der Winkel der Abwinkelungen 333, 334 und 335 in der Öffnungsrichtung der Tür 100 kann größer sein als der Winkelschwenkbereich α des Türflügels 20 gegenüber dem Rahmen 10.
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Der zweite abgewinkelte Arm 34 kann, wie dargestellt, zwischen den beiden parallelen Schenkeln 33a, 33b des ersten abgewinkelten Arms 33 angeordnet sein und sich von einem ersten Ende 341, welches mit dem festen Drehzapfen 321 des stehenden Beschlags 32 verbunden sein kann, zu einem zweiten Ende 342 erstrecken, welches durch den Gleitdrehzapfen 315 mit den Gleitführungen 314 des Flügels 31 verbunden sein kann. Von seinem ersten Ende 341 ausgehend kann der zweite abgewinkelte Arm 34 wenigstens eine erste Abwinkelung 343 und eine zweite Abwinkelung 344 in der Öffnungsrichtung des unsichtbaren Scharniers 30 aufweisen. Die Summe der Winkel der Abwinkelungen 343 und 344 in der Öffnungsrichtung der Tür kann auch größer als der Winkelschwenkbereich α des Türflügels 20 gegenüber dem Rahmen 10 sein. Der erste und der zweite abgewinkelte Arm 33, 34 können ferner durch einen zwischen ihren jeweiligen ersten und zweiten Enden 331, 332, 341, 342 angeordneten Zwischendrehzapfen 35 miteinander verbunden sein. Genauer gesagt kann dieser Zwischendrehzapfen 35 die zweite Abwinkelung 334 des ersten abgewinkelten Arms 34 mit einer Verlängerung 345 des ersten Endes 341 des zweiten abgewinkelten Arms 34 über seine erste Abwinkelung 343 hinaus verbinden.
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Im Betrieb, beim Öffnen der Tür 100, kann der erste abgewinkelte Arm 33 um den Gleitdrehzapfen 323 in Öffnungsrichtung der Tür 100 schwenken, während der Gleitdrehzapfen 323 in seinen Gleitführungen 322 zur Außenseite des stehenden Beschlags 32 hin gleiten kann. Gleichzeitig kann der Flügel 31 auch gegenüber dem ersten abgewinkelten Arm 33 um den festen Drehzapfen 313 in der Öffnungsrichtung der Tür 100 schwenken. Der zweite abgewinkelte Arm 34 kann auch um den festen Drehzapfen 321 in der Öffnungsrichtung der Tür 100 schwenken, während der Flügel 31 in die gleiche Richtung um den Gleitdrehzapfen 315 schwenken kann, während dieser in seinen Gleitführungen 314 zur Außenseite des Flügels 31 gleiten kann. Der Zwischendrehzapfen 35 kann eine Verbindung zwischen den beiden abgewinkelten Armen 33, 34 aufrechterhalten und ermöglicht gleichzeitig ein Relativverschwenken zwischen ihnen. Beim Schließen der Tür 100 werden diese gleichen Bewegungen umgekehrt.
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Jedes unsichtbare Scharnier 30 kann gemäß dem in den 4A bis 4E veranschaulichten Verfahren angebracht werden. In einem ersten Schritt dieses Verfahrens, welcher in 4A dargestellt ist, kann der erste Teil 311 des Flügels 31 durch die Öffnung 241 in X-Richtung der Breite des Türflügels 20 in die Ausnehmung 24 eingeführt werden In einem zweiten Schritt, welcher in 4B dargestellt ist, kann der erste Teil 311 des Flügels 31 innerhalb der Ausnehmung 24 in der Y-Richtung der Dicke des Türflügels 20 in der Öffnungsrichtung der Tür 100 bewegt werden, um die Öffnung 241 für einen dritten Schritt des Einfügens des zweiten Teils 312 in die Ausnehmung 24 durch diese gleiche Öffnung 241 in der X-Richtung freizugeben, wie dies in 4C veranschaulicht ist. Während dieses Einfügens kann die Bewegung dieses zweiten Teils 312 gegenüber dem ersten Teil 311 in X-Richtung dazu dienen, die beiden Teile 311, 312 durch eine formschlüssige Verbindung, wie die Schwalbenschwanzverbindung 316, wenn sie vorhanden ist, wieder zu verbinden. Nach diesem Einfügen kann in einem vierten Schritt der gesamte Flügel 31 des unsichtbaren Scharniers 30 mit den am zweiten Teil 312 vorhandenen Befestigungsmitteln, beispielsweise mit den Befestigungsschrauben 319, welche die Bohrungen 318 der Ohren 317 des zweiten Teils 312 durchgreifen, wie in 4D gezeigt, an dem Türflügel 20 befestigt werden. Wenn sich jedoch die Befestigungsmittel, wie bei der in 6 dargestellten Ausführungsform, am ersten Teil 311 des Flügels 31 befinden, ist es auch möglich, diesen ersten Teil 311 vor dem Einfügen des zweiten Teils 312 in die Ausnehmung 24 an dem Türflügel 20 zu befestigen, wo er einfach mit Druck gegen den ersten Teil 311 festgesetzt werden kann.
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Bei zwei weiteren Schritten des Anbringens des unsichtbaren Scharniers 30, die denen des Anbringens seines Flügels 31 in der Ausnehmung 24 vorangehen oder folgen können, kann der stehende Beschlag 32, wie in 4E dargestellt, in die Ausnehmung 11 des Rahmens 10 eingeführt werden und mit Befestigungsmitteln, wie zum Beispiel den Befestigungsschrauben 326, welche die Bohrungen 325 der Ohren 324 des stehenden Beschlags 32 durchgreifen, an dem Rahmen 10 befestigt werden, wie dies in 4F dargestellt ist.
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Obwohl die vorliegende Erfindung unter Bezug auf spezielle Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist offensichtlich, dass an diesen Beispielen verschiedene Modifikationen und Änderungen vorgenommen werden können, ohne den allgemeinen Schutzumfang der Erfindung, wie er durch die Ansprüche definiert ist, zu verlassen. Darüber hinaus können einzelne Merkmale der genannten verschiedenen Ausführungsformen in zusätzlichen Ausführungsformen kombiniert werden. Demzufolge sollen die Beschreibung und die Zeichnungen in einem veranschaulichenden, als vielmehr einem einschränkenden Sinne betrachtet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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