DE202019002255U1 - Inzisionsdrainage-Kühlpflaster - Google Patents

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Abstract

Inzisionsdrainage-Kühlpflaster zur Absaugung von Wundexsudat (14) aus Wunden (15) mittels Vakuums (17) bei gleichzeitiger Kühlung der Wunde (15) mittels einem flüssigen oder gasförmigen Kühlmediums (2) für eine effektive, schmerzfreie, schnelle Wundheilung, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein Inzisionspflaster (22) mit einem durch eine Sperre (12) geteilten Labyrinth-Drain (21), einen Kühlstrang (1) sowie einen Zufluss (7) und einen Rückfluss (10) und ein Labyrinth (4) eine Kühlung der Wunde (15) durch das Kühlmedium (2) aus dem Kühlaggregat (18) erreicht und gleichzeitig Wundexsudat (14) aus einer Wunde (15) oder aus einer Inzisionswunde mittels Vakuums (17) abgesaugt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Inzisionsdrainage-Kühlpflaster zum Auflegen auf Wunden bei Verletzungen mit oberflächigen Gewebsdefekten, insbesondere wenn nach der Behandlung mit anderen Wundauflagen eine stagnierende Wundheilung eingetreten ist sowie bei OP-Nähten.
  • Die Erfindung kombiniert das Absaugen von Wundsekret und das Kühlen der Wunde bzw. OP-Nähte wie z.B. am Gesäß, bei einem Kaiserschnitt, am Abdomen, an Hüfte und Rücken und bei sternalen Nähten.
  • Es ist eine häufige Aufgabenstellung in der Medizin, Wundflüssigkeiten abzusaugen. Insbesondere ist bei tiefen, großen und dabei insbesondere von infizierten Oberflächenwunden die bislang übliche Praxis, in die Wunde eine Wundauflage, die nicht mit dem Gewebe verwächst, einzulegen. Auf diese Wundauflage bringt der Mediziner eine erste Lage Mull auf, in die dann von Hand ein Drainageschlauch, teilweise mehrfach gewunden, aufgelegt wird und dieser abermals mit einer zweiten Lage Mull abgedeckt und anschließend die gesamte Wundstelle mit einem Pflaster überklebt wird. Das Ende des Drainageschlauches wird dann mit einem Unterdruck beaufschlagt, wodurch die Wundflüssigkeit abgesaugt werden kann.
  • Neben der langen Dauer der zur Verlegung vorstehend beschriebener Mittel benötigten Zeit, erfordert diese Vorgehensweise auch ein erhebliches Geschick des die Wunde versorgenden Mediziners, weil während der Wundversorgung alle separat eingelegten Vorrichtungsbestandteile zu fixieren sind, was häufig nicht durch eine Person allein bewerkstelligt werden kann.
  • Eine andere Art von Wundauflagen, die insbesondere für die Vakuumwundbehandlung entwickelt wurden, ist bspw. in DE 601 18 546 beschrieben.
  • Die dort beschriebene Wundauflage bedingt zum einen, einen relativ hohen Fertigungsaufwand und ist zum anderen nicht ohne weiteres an unterschiedliche Wundgrößen anpassbar. Um eine Vakuumbehandlung durchzuführen, bedarf diese Lösung zum anderen weiterer relativ kompliziert ausgeführter zusätzlicher Auflagen und in der Regel glockenartiger Abschlüsse an der Wunde, an die ein externer Vakuumanschluss angebracht wird.
  • Solche, die Hautoberfläche weit überragende Bauformen schränken die Bewegungsfreiheit des Patienten erheblich ein und erzeugen darüber hinaus unangenehme zusätzliche Druckbelastungen.
  • Vorstehend skizzierte Behandlung derartiger Wunden unter Unterdruckbeaufschlagung ist ein seit vielen Jahren praktiziertes Verfahren, das die Heilung auch tiefer und großflächiger Wunden durch permanenten Wundreiz positiv beeinflusst. Diese Art der Vakuumwundbehandlung ist bspw. in DE 694 25 881 T3 , DE 692 29 940 T2 und DE 692 24 847 T3 ausführlich beschrieben, weshalb hier nur darauf verwiesen werden soll.
  • Darüber hinaus existiert eine Vielzahl weiterer Lösungen, die hier jedoch nur beispielhaft aufgeführt werden sollen, weil sie weiter entfernt liegende technischen Lösungen betreffen. So ist aus US 6,695,824 B2 eine Wundverbandabdeckung für äußere flache Wunden bekannt, die aus zwei Schichten besteht, wobei die erste Schicht direkt auf die Wunde aufgelegt wird und die zweite Schicht eine nach außen wirkende Feuchtigkeitssperre aufweist.
  • Zwischen den genannten Schichten sind mehrere schlauchartige Zuführleitungen vorgesehen, die eine Feuchtigkeitsversorgung der Wunde gewährleisten.
  • Für den Einsatz im Rahmen einer Wundbehandlung tiefer, schlecht heilender Wunden unter Zuhilfenahme der Technik der Vakuumwundbehandlung ist vorstehend genannte Wundverbandabdeckung jedoch nicht konzipiert und auch nicht geeignet, weil eine vakuumdichte Herausführung der teilweise mehrfach vorgesehenen Schläuche aus dem Wundbereich praktisch unmöglich ist.
  • Das Gleiche trifft auf vielfältige Vorrichtungen zur Absaugung von Wundsekreten aus Körperhöhlen zu, wie z.B. in EP 1 764 127 AI beschrieben.
  • Weiterhin ist in der EP 2008/003251 eine Flächendrainage mit einem Ableitungsschwanz beschrieben.
  • Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schonende, flexible, weiche Wundauflage zu schaffen, die Sekret durch ein Labyrinth mittels Vakuums aus einer Wunde absaugen kann, bei schwach exudierenden Wunden durch Zuspritzen von Flüssigkeit eine Befeuchtung der Wunde und durch Kühlung eine schnellere und effektive Wundheilung bewirkt.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.
  • Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass eine Inzisionsdrainage für OP-Wundnähte, insbesondere am Gesäß, bei einem Kaiserschnitt, am Abdomen, bei sternalen Nähten, an Rücken, Hüfte, Hinterkopf mit einem Kühlstrang verbunden, Wunden kühlt und parallel Wundexsudat mittels Vakuums absaugt.
  • Dadurch wird der Wundschmerz verringert, Schwellungen klingen schnell ab und die Wunde heilt schneller und effektiv bei positiver Narbenausbildung.
  • Durch schematische Zeichnungen wird die Erfindung erläutert.
  • Es zeigen:
    • 1: das Inzisionsdrainage-Pflaster mit Kühlstrang
    • 2: das Inzisionsdrainage-Pflaster im Schnitt
    • 3: die Anwendung des Inzisionsdrainage-Pflasters.
  • Bezugszeichenliste
  • 1 =
    Kühlstrang
    2 =
    Kühlmedium
    3 =
    Labyrinth-Trennung
    4 =
    Labyrinth
    5 =
    Isolierbelag
    6 =
    Eingang
    7 =
    Zufluss
    8 =
    Flussrichtung
    9 =
    Abfluss
    10 =
    Rückfluss
    11 =
    Ausgang
    12 =
    Sperre
    13 =
    Öffnung
    14 =
    Wundexsudat
    15 =
    Wunde
    16 =
    Klebschicht
    17 =
    Vakuum
    18 =
    Kühlaggregat
    19 =
    Fließmatte
    20 =
    perforierte Folie
    21 =
    Labyrinth-Drain
    22 =
    Inzisionspflaster
  • Die 1 zeigt ein Inzisionsdrainage-Kühlpflaster in einer schematischen Zeichnung mit einem Inzisionspflaster (22), einer mikroperforierten Folie (20) und einer Fließmatte (19) als Labyrinth auf, das mittels Klebschicht (16) über der Inzisions-Wunde (15) befestigt ist. Über dem Inzisionspflaster (22) ist ein Labyrinth-Drain (21) mit einem inneren Labyrinth als Fließmatte (19) angeklebt.
  • Bei Vakuum (17) wird von der Wunde (15) Wundexsudat (14) durch die Öffnung (13) und die Fließmatte (19) des Labyrinth-Drains (21) abgesaugt.
  • Durch die Sperre (12) im Labyrinth-Drain (21) kann durch den Zufluss (7) in Fließrichtung (8) ein Kühlmedium (2) durch den Eingang (6), durch die Labyrinth-Trennung (3), das Labyrinth (4) und den Kühlstrang (1) fließen und als Rückfluss (10) am Abfluss (9) eine Flächenkühlung des Inzisionspflasters (22) bewirken.
  • Der Kühlkreislauf wird durch ein Kühlaggregat (18) erreicht. Dabei wird ein Isolierbelag (5) die Oberfläche des Kühlstranges (1) gegen Wärme abschirmen.
  • Die Kühlung verringert Schmerzen, trägt zu einer effektiven Wundheilung bei und lässt Schwellungen abklingen.
  • Die Narbenbildung wird positiv beeinflusst.
  • Die 2 zeigt die Draufsicht des Inzisionsdrainage-Kühlpflasters mit dem Zufluss (7) und dem Rückfluss (10) des Kühlmediums (2) zum Kühlaggregat (18) bei gleichzeitigem Absaugen von Wundexsudat (14) mittels Vakuums (17).
  • Im Schnitt A-A der 3 des Inzisionsdrainage-Kühlpflasters wird die Platzierung des Zuflusses (7) und des Rückflusses (10) im Labyrinth-Drain (21) durch Eingang (6) und Ausgang (11) des Kühlmediums (2) gezeigt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 60118546 [0005]
    • DE 69425881 T3 [0008]
    • DE 69229940 T2 [0008]
    • DE 69224847 T3 [0008]
    • US 6695824 B2 [0009]
    • EP 1764127 [0012]
    • EP 2008/003251 [0013]

Claims (12)

  1. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster zur Absaugung von Wundexsudat (14) aus Wunden (15) mittels Vakuums (17) bei gleichzeitiger Kühlung der Wunde (15) mittels einem flüssigen oder gasförmigen Kühlmediums (2) für eine effektive, schmerzfreie, schnelle Wundheilung, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein Inzisionspflaster (22) mit einem durch eine Sperre (12) geteilten Labyrinth-Drain (21), einen Kühlstrang (1) sowie einen Zufluss (7) und einen Rückfluss (10) und ein Labyrinth (4) eine Kühlung der Wunde (15) durch das Kühlmedium (2) aus dem Kühlaggregat (18) erreicht und gleichzeitig Wundexsudat (14) aus einer Wunde (15) oder aus einer Inzisionswunde mittels Vakuums (17) abgesaugt wird.
  2. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Labyrinth (4) eine Fließmatte angewendet wird.
  3. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Labyrinth-Drain (21) Kühlmedium (2) durch eine Sperre (12) leitet und Wundexsudat (14) mittels Vakuums (17) absaugt.
  4. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zufluss (7) und ein Abfluss (9) im Labyrinth-Drain (21) installiert sind.
  5. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Isolierbelag (5) den Kühlstrang (1) vor der Umgebungstemperatur abschirmt.
  6. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlstrang (1) eine Labyrinth-Trennung (3) aufweist.
  7. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Eingang (6) im Labyrinth-Drain (21) und Kühlstrang (1) das Kühlmedium (2) geleitet wird.
  8. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kühlaggregat (18) am Zufluss (7) und Abfluss (9) angeschlossen wird.
  9. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Wundexsudat (14) durch Vakuum (17) mittels Vakuumpumpe abgesaugt wird.
  10. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass OP-Wundnähte am Gesäß, nach einem Kaiserschnitt, am Abdomen, am Rücken und an der Hüfte sowie sternale Nähte behandelt werden.
  11. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass OP-Wundnähte mit max. 300 x 60 mm Abmaßen behandelt werden.
  12. Inzisionsdrainage-Kühlpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Zufluss (7) und Abfluss (9) für das Kühlmedium (2) mit einem Isolierbelag (5) vor der Außentemperatur abgeschirmt werden.
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