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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abrollen eines Bandes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zum Abrollen von Klebebändern oder anderen Bändern sind Vorrichtungen bekannt, die beispielsweise ein Gehäuse besitzen, in welches ein abzurollendes Klebeband einlegbar ist. An einem solchen Gehäuse befindet sich dann ein Führungsschlitz, durch den das Klebeband aus dem Gehäuse herausgeführt ist und z. B. an einer gezahnten Kante mit einer gewünschten Länge abgerissen werden kann. Aus der
DE 197 22 727 A1 ist eine derartige Vorrichtung bekannt.
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Weiterhin sind auch gehäuselöse Abrollvorrichtungen bekannt, die am Umfang einer Kleberolle auf diese aufsetzbar sind. Aus der
DE 10 2005 040 641 A1 ist eine derartige Abrollvorrichtung bekannt. Derartige Abrollvorrichtungen können beispielsweise zum Abrollen und Abreisen von Paketklebebändern verwendet werden.
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Herkömmliche Vorrichtungen zum Abrollen von Klebebändern oder anderen Bändern sind verhältnismäßig aufwändig, was den technischen Aufwand und auch den Materialaufwand betrifft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abrollen eines zu einer Bandrolle aufgewickelten Bandes, insbesondere eines Klebebandes, zu schaffen, die einen möglichst geringen Materialaufwand benötigt und gut handhabbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem auf eine Bandrolle aufsetzbaren Führungsteil mit einem Führungsschlitz, durch den das Ende des Bandes herausgeführt ist. An der Innenseite des ringförmigen Kerns, auf dem das Band zu einer Bandrolle aufgewickelt ist, ist ein Halteteil positioniert, welches an beiden Seiten der Bandrolle mit dem Führungsteil mittels eines lösbaren elastischen Spannelements verspannt ist. Das Führungsteil drückt somit mit einer gewissen Kraft gegen die Umfangsfläche der Bandrolle, wobei das Führungsteil dennoch am Umfang der Bandrolle gleitend verschiebbar ist. Beim Abwickeln des Bandes erfolgt diese Verschiebung des Führungsteils so lange, bis eine gewünschte Länge des Bandes aus dem Führungsteil abgezogen ist. In dieser Position kann das Band dann entlang einer Abreiskante abgetrennt werden.
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Die Verwendung eines lösbaren elastischen Spannelements hat den Vorteil, dass die Spannkraft zwischen Halteteil und Führungsteil und somit auch die Reibungskraft, die beim Verschieben des Führungsteils auftritt, durch die Wahl eines Spannelements mit mehr oder weniger Spannung einstellbar ist. Eine Veränderung der Spannkraft, die zwischen Führungsteil und Halteteil wirkt, ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die aufgewickelte Bandrolle in ihrer Stärke abnimmt, wodurch sich der Abstand zwischen Führungsteil und Halteteil verändert. Ein zwischen Führungsteil und Halteteil angreifendes elastisches Element, wie beispielsweise ein Gummiring, verliert dann mit abnehmender Bandrolle immer mehr an wirksamer Spannkraft. Dem kann gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung entgegengewirkt werden, in dem das Spannelement in eine andere Position am Führungsteil gebracht wird, um dadurch wieder eine höhere Spannkraft zu erhalten.
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Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Spannelement ein über das Führungsteil geführter Spannring aus einem elastischen Material ist, und dass am Führungsteil in unterschiedlichen Abständen zur Unterseite des Führungsteils Halteelemente angeordnet sind, an denen der Spannring mit unterschiedlich großem Abstand zum Halteteil positionierbar ist. Auf diese Weise kann sehr einfach ein Nachspannen des Spannrings erfolgen, sobald dies mit abnehmender Bandrolle erforderlich wird.
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Die Halteelemente am Führungsteil, in die der Spannring einsetzbar ist, können vorteilhaft als nach oben offene Einkerbungen ausgebildet sein. Der Spannring lässt sich somit ganz einfach von Hand in die unterschiedlichen Einkerbungen einlegen um die Spannung, die vom Spannring auf des Halteteil ausgeübt wird, zu verändern.
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Das Halteteil kann im Wesentlichen als Querstab ausgebildet sein, der an seinen Enden Haltebereiche besitzt, in die der Spannring lösbar eingreift.
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Besonders vorteilhaft ist es, das Spannelement an einem Ende des Halteteils so zu befestigen, dass das Spannelement sich nicht von alleine vom Halteteil lösen kann. Dies hat den Vorteil, dass bei der Montage der Vorrichtung an einer Bandrolle das Halteteil nicht versehentlich verloren gehen kann, da es immer über das Spannelement mit dem Führungsteil verbunden bleibt. Dabei ist es dann auch vorteilhaft wenn das Spannelement am Führungsteil gegen unbeabsichtigtes Ablösen gesichert ist. Zu diesem Zweck kann das Spannelement am Führungsteil so lösbar befestigt sein, dass es beispielsweise in einer Nut oder Kerbe des Führungsteils festgeklemmt einliegt.
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Das Führungsteil ist vorzugsweise als einstückiges Kunststoffteil hergestellt, wobei oben am Führungsteil quer eine Zahnkante angeformt ist, an der das durch den Führungsschlitz herausgeführte Band abreißbar ist. Um im Bereich der Zahnkante eine hohe Festigkeit und scharfkantige Zähne zu erhalten, kann das Führungsteil aus einem mittels Carbonfasern, Kohlefasern, Glasfasern oder anderweitig faserverstärkten Kunststoff bestehen. Ein solcher Kunststoff ist sehr abriebfest, sodass die Zahnkante mit ihren Zahnspitzen eine sehr lange Nutzungsdauer hat.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass am Führungsteil Seitenführungselemente vorgesehen sind, die in Richtung Halteteil abstehen und somit als Seitenführungen für eine dazwischen befindliche Bandrolle dienen. Das Führungsteil wird dadurch gegen seitliches Abrutschen von der Bandrolle gesichert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer auf einem ringförmigen Kern aufgewickelten Bandrolle,
- 2 ein aus Kunststoff hergestelltes Führungsteil, welches den oberen Teil der in 1 dargestellten Vorrichtung darstellt,
- 3 eine Seitenansicht der in 2 nicht sichtbaren Seite des Führungsteils,
- 4 die stirnseitige Ansicht in Blickrichtung A auf das in Draufsicht in 5 dargestellte Führungsteil,
- 5 die Draufsicht auf das Führungsteil von 2,
- 6 eine perspektivische Darstellung eines Halteteils, welches Bestandteil der in 1 dargestellten Vorrichtung ist,
- 7 eine Seitenansicht des Halteteils von 6,
- 8 eine stirnseitige Ansicht des in 9 dargestellten Halteteils und
- 9 eine Draufsicht auf das in 7 dargestellte Halteteil.
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1 zeigt eine Bandrolle 1 eines auf einen ringförmigen Kern 2 aufgewickelten Bandes 3, welches beispielsweise ein Klebeband ist. Auf der Bandrolle 1 ist eine Vorrichtung zum Abrollen des Bandes 3 befestigt, die aus einem oben aufgesetzten Führungsteil 4 und einem an der Innenseite 5 des Kerns 2 anliegenden Halteteils 6 besteht, wobei das Halteteil 6 mit dem Führungsteil 4 über ein elastisches Spannelement 7 verspannt ist. Das Spannelement 7 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Gummiring, der einerseits am Führungsteil 4 in einer Quernut 8 und andererseits in beidseitig am Führungsteil 4 angeordneten Halteelementen einliegt, die als Einkerbungen 9, 10 oder auch als Quernuten ausgebildet sein können. Beidseitig am Führungsteil 4 sind jeweils drei Einkerbungen 9 bzw. 10 vorgesehen, so dass das Spannelement 7 aus der dargestellten unteren Position in höhere Positionen versetzt werden kann, um die Spannung des Spannrings 7 zu erhöhen.
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Das Führungsteil 4 besitzt einen quer verlaufenden Führungsschlitz 11, durch den das Ende 12 des Bandes 3 hindurchgreift. Wird nun das Ende 12 des Bandes 3 von der Bandrolle 1 weiter aus dem Führungsschlitz 11 herausgezogen, dreht sich die Bandrolle 1 in Pfeilrichtung 13 relativ zum Führungsteil 4. Zwischen der obersten Lage der Bandrolle 1 und der Unterseite des Führungsteils 4 tritt dabei eine Gleitreibung auf. Auch zwischen dem Halteteil 6 und der Innenseite 5 des Kerns 2 tritt dabei Gleitreibung auf, wenn das Halteteil 6 beispielsweise als Querstab ausgeführt ist, der an der Innenseite 5 mit einer vom Spannelements 7 ausgeübten Spannkraft anliegt.
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Ein aus dem Führungsschlitz 11 herausgezogenes Bandende 12 kann an einer Abreißkante 14, die hier als Zahnkante ausgeführt ist, abgerissen werden.
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In 1 ist auch ersichtlich, dass das Führungsteil 4 an der sichtbaren Seite Seitenführungselemente 15, 16 hat, die die Bandrolle 1 seitlich geringfügig übergreifen. An der nicht sichtbaren Seite 17 befinden sich gleichermaßen derartige Seitenführungselemente 15, 16, sodass das Führungsteil 4 gegen seitliches Abrutschen von der Bandrolle 1 gesichert ist.
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Das Führungsteil 4 ist in den nachfolgenden 2 bis 5 mit unterschiedlichen Ansichten dargestellt. 2 zeigt die Ansicht des Führungsteils 4, wie bei 1. In der Darstellung von 3, welche die Draufsicht auf die Rückseite 17 des Führungsteils 4 zeigt, sind insbesondere die Einkerbungen 9 und die Form der quer verlaufenden Quernut 8 ersichtlich. Außerdem zeigt 3 die in 1 und 2 nicht sichtbaren Seitenführungselemente 15, 16.
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Die Seitenansicht von 4 gemäß der Blickrichtung A auf das in 5 in Draufsicht dargestellte Führungsteil 4 zeigt, dass die Abrisskante 14 als Zahnkante ausgebildet ist. Die Ansicht von 4 zeigt auch die Position der Seitenführungselemente 15, 16.
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In der Draufsicht von 5 sind der Führungsschlitz 11 und die Quernut 8, in welcher das Spannelement 7 gemäß 1 einlegbar ist, ersichtlich. Die Draufsicht von 5 zeigt auch, dass die unterste Einkerbung 9, 10 ebenfalls als Quernut 18 ausgeführt ist. Wird das Spannelement 7 gemäß 1 in die Quernut 18 eingelegt, so wird das Spannelement 7 von den die Quernut 18 geringfügig übergreifenden Vorsprüngen 19 in der Quernut 18 gehalten. Auch die Quernut 8 wird geringfügig von Vorsprüngen 20 übergriffen, sodass ein darin einliegendes als Gummiring ausgebildetes Spannelement 7 in der Quernut 8 gehalten wird.
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In den 6 bis 9 ist das Halteteil 6, welches gemäß 1 an der Innenseite 5 des Kerns 2 anliegt, ausführlicher dargestellt. Das in 6 dargestellte Halteteil 6 kann als Querstab oder Querhülse oder Querrohr ausgeführt sein. An beiden Enden sind in 6 jeweils zwei im Abstand angeordnete Flansche oder Ringränder 21, 22 bzw. 23, 24 vorgesehen, zwischen denen ein Spannelement 7 gemäß der Darstellung von 1 einlegbar ist. Ein im Bereich der Ringränder 21, 22 angeordneter Bügel 25 übergreift den Ringraum 26 zwischen den Ringrändern 21, 22.
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In der gegenüber 6 vergrößerten Ansicht von 7 sind die einzelnen Teile des Halteelements 6 deutlicher erkennbar.
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Die 8 zeigt die Stirnansicht gemäß der Pfeilrichtung B von 7. 9 Zeigt die Ansicht von oben auf das in 7 dargestellte Halteteil 6.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19722727 A1 [0002]
- DE 102005040641 A1 [0003]