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Die Erfindung betrifft ein Schnell- oder Fertiggericht nach Art eines Hamburgers. Das Gericht umfasst eine erste Teigware als Boden, mindestens eine Scheibe gegrilltes oder gebratenes Rinderhacksteak, ggf. darunter oder darauf angeordnete Zutaten und eine zweite Teigware als Deckel.
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Hamburger sind seit Jahrzehnten bekannt. Es handelt es sich dabei um ein warmes Schnell- oder Fertiggericht, welches Standardartikel vieler Fast-Food-Ketten ist. Der Hamburger besteht regelmäßig auf einem Brötchen, welches aufgeschnitten mit einer gegrillten Scheibe aus Rinderhackfleisch belegt wird. Zahlreiche Zutaten, meist auf der Scheibe aus Rinderhackfleisch, verfeinern das Gericht. Regelmäßig handelt es sich bei den Zutaten um Salat, Zwiebel, Tomaten, etc. Gerne wird der Hamburger auch mit einer Scheibe Käse belegt und entsprechend als Cheeseburger gehandelt.
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Bei dem Brötchen handelt es sich meist um ein weiches, leicht süßliches Brötchen, welches mittig aufgeschnitten wird. Der untere Teil des Brötchens dient als Boden und der obere Teil als Deckel. Aus dem Brötchen und der Scheibe Hackfleisch nebst Zutaten/Beilagen, die nicht selten seitlich aus dem Randbereich des Brötchens herausquellen, resultiert der besonders markante optische Eindruck eines Hamburgers.
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Die bislang verwendeten Hamburgerbrötchen oder auch Dinkel-Hamburgerbrötchen sind regelmäßig sehr trocken und wenig schmackhaft. Nicht selten lassen die Konsumenten den Deckel aufgrund seiner doch sehr trockenen Eigenschaft schlicht weg und essen lediglich den Boden nebst Fleisch und Zutaten.
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Ausgehend von einem solchen Hamburger liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schnell- oder Fertiggericht nach Art eines Hamburgers derart auszugestalten und weiterzubilden, dass es insgesamt schmackhaft ist, vor allem auch in Bezug auf die Teigware, die den Boden und den Deckel bildet. Das erfindungsgemäße Schnell- oder Fertiggericht soll nahrhaft und dabei schmackhaft sein. Außerdem soll es sich von dem klassischen Hamburger nicht nur im Geschmack sondern auch in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild unterscheiden.
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Voranstehende Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Danach wird ein Schnell- oder Fertiggericht nach Art eines Hamburgers der gattungsbildenden Art angegeben, bei dem es sich bei der Teigware - umfassend Boden und Deckel - jeweils um einen Lángos handelt.
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Bei einem Lángos (oft auch Langosch geschrieben) handelt es sich um eine Spezialität der ungarischen Küche. Der Lángos besteht in der einfachsten Form aus einem Fladen aus Hefeteig, der in Fett gebacken wird. Ursprünglich bestand Lángos aus Brotteig, der in der Backstube in der Öffnung des Backofens nahe der Flamme gebacken wurde. Heutzutage wird der Lángos in meist pflanzlichem Fett, insbesondere in Pflanzenöl, frittiert bzw. gebacken. Nachdem der Lángos aus dem Öl gehoben ist, lässt man das Fett abtropfen und tupft den Lángos gegebenenfalls mit saugfähigem Küchenpapier oder dergleichen ab. Der Lángos kann auch nach anfänglichem Frittieren in einem Backofen fertiggebacken werden.
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Wie bereits zuvor ausgeführt, handelt es sich bei dem Boden und/oder dem Deckel in vorteilhafter Weise um einen Lángos nach ungarischer Rezeptur, insbesondere um einen Lángos, der aus einem in Öl gebackenen Längos-Teig besteht. Der Längos-Teig ist in unterschiedlichsten Varianten aus der Praxis bekannt.
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Bei dem Lángos kann es sich um einen pikante Variante oder um eine leicht süßliche Variante eines in Pflanzenöl gebackenen Hefeteig-Fladen handeln.
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In ganz besonders vorteilhafter Weise handelt es sich sowohl bei dem Boden als auch bei dem Deckel um einen jeweils unabhängig voneinander zubereiteten Lángos, der, jeweils für sich gesehen, die Form eines solchen Lángos hat. Im Gegensatz zu einem aufgeschnittenen Brötchen hat dies den enormen Vorteil, dass der Lángos eine allseitig mehr oder weniger geschlossene Oberfläche aufweist, so dass nicht die Gefahr besteht, dass sich der aus Lángos bestehende Boden und Deckel mit Flüssigkeit vollsaugt, insbesondere wenn das Schnell- oder Fertiggericht vor dem Verzehr über einige Minuten warm gelagert wird. Es verbleibt stets ein ansehnlicher optischer Eindruck und das Schnell- oder Fertiggericht bleibt frisch im Biss und Geschmack.
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In vorteilhafter Weise kann der Boden zusätzlich mit einer Flüssigkeitsbarriere bestrichen oder zumindest teilweise getränkt werden, vorzugsweise mit Sauerrahm oder saurer Sahne. Zutaten wie Salz, Knoblauch, Käseraspel/Käsepulver können ebenso bzw. ergänzend verwendet werden. Auch ein süßer Aufstrich, beispielsweise unter Hinzunahme von Honig, ist denkbar.
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Der gegebenenfalls bestrichene Boden kann mit Salat und/oder Tomaten und/oder Essiggurken und/oder Zwiebeln/Zwiebelringen und/oder gebackener Aubergine und/oder Soße, vorzugsweise Remouladensoße, belegt bzw. versehen sein. Darauf wird ein Rinderhacksteak, ggf. mit süßer oder scharfer Paprikasoße, gelegt. Das Rinderhacksteak kann mit Käse überbacken oder einfach belegt sein. Auch ist es denkbar, dass das Rinderhacksteak unmittelbar auf den gegebenenfalls bestrichenen Boden gelegt wird, so dass die zuvor erörterten Zutaten auf das Rinderhacksteak gelegt werden. In besonders vorteilhafter Weise befinden sich Zutaten sowohl unterhalb als auch oberhalb der Scheibe aus Rinderhacksteak.
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Das Rinderhacksteak kann darüber hinaus mit Spiegelei und/oder Bacon belegt sein. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Variationen des Schnell- oder Fertiggerichts lassen sich durch die Zutaten erzeugen.
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Außerdem ist es denkbar, dass zwei oder drei Rinderhacksteaks, gegebenenfalls mit Beilagen dazwischen, vorgesehen sind, je nach der geforderten Größe des Schnell- oder Fertiggerichts. Insbesondere dann, wenn es sich bei dem Schnell- oder Fertiggericht um ein Gericht ein und desselben Anbieters handelt (beispielsweise einer Franchise-Kette), ist es von Vorteil, wenn das gesamte Gebinde aus Boden, Deckel und Rinderhacksteak, gegebenenfalls mit den Beilagen, mehr oder weniger standardisiert ist. Im Rahmen einer solchen vereinheitlichten Ausgestaltung ist es von Vorteil, wenn das gesamte Gebinde in Draufsicht eine in etwa runde oder ovale Form mit einem Durchmesser im Bereich von 10 cm bis 14 cm, insbesondere von etwa 12 cm hat. Das Gebinde sollte eine Höhe im Bereich von 6 bis 12 cm aufweisen, gerade noch so, dass es auch ohne Besteck handhabbar bzw. essbar ist.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Lángos mehr oder weniger exakt kreisrund ausgebildet sein kann. Ebenso ist es denkbar, dass der Lángos eine lediglich runde Grundstruktur, jedoch rundum irreguläre Ausprägungen/Ausbuchtungen hat. Dies macht das Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Schnell- oder Fertiggerichts dem klassischen Hamburger gegenüber interessanter.
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In vorteilhafter Weise kann der Boden und/oder der Deckel eine zumindest geringfügig erhabene, umlaufende Wulst haben. Gerade beim Boden ist dies von Vorteil, da innerhalb der umlaufenden Wulst der Aufstrich aufgebracht und Zutaten eingelegt werden können. Gleiches gilt für die Scheibe aus Rinderhack.
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Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Verwendung eines insbesondere ungarischen Lángos sowohl eine geschmackliche als auch eine optische Komponente mit sich bringt, die das beanspruchte Schnell- oder Fertiggericht von einem klassischen Hamburger unterscheidet, so dass eine Differenzierung gegenüber dem klassischen Hamburger gegeben ist, wenngleich es sich bei dem Schnell- oder Fertiggericht um ein solches nach Art eines Hamburgers handelt.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die
- einzige Fig. in einer schematischen Ansicht, auseinandergezogen, den Aufbau eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schnell- oder Fertiggerichts nach Art eines Hamburgers, unter Verwendung von Lángos als Boden und Deckel.
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Die einzige Figur zeigt ein einfaches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schnell- oder Fertiggerichts, welches, von unten nach oben betrachtet, aus einem Boden 1 aus Lángos besteht. Bei dem Boden 1 handelt es sich nicht etwa um eine fertiggebackene und mittig aufgeschnittene Teigware. Ganz im Gegenteil handelt es sich bei dem Boden 1 um ein in sich komplett frittiertes/gebackenes Lángos-Teil, welches rundum als mehr oder weniger geschlossenes Gefüge zu verstehen ist.
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Nicht zuletzt auch aus geschmacklichen Gründen ist der Boden 1 mit Saurer Sahne 2 bestrichen, wobei es sich dabei um unterschiedliche Aufstriche/Materialien handeln kann, je nach gewünschtem Geschmack.
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Es ist denkbar, dass direkt auf den Aufstrich Zutaten 3 gelegt werden, beispielsweise Salatblätter, die dem Gericht eine gewisse Frische verleihen.
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Darauf befindet sich mindestens eine Scheibe 4 aus gebratenem/gegrilltem Rinderhacksteak. Bei Vorkehrung von zwei Scheiben 4, ist es von Vorteil, wenn dazwischen die Scheiben voneinander trennende Zutaten, beispielsweise Zwiebel oder dergleichen, eingelegt sind.
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Auf der Scheibe 4 aus Rinderhacksteak befinden sich abermals Zutaten 3, beispielsweise Tomaten, Essiggurken, Zwiebel/Zwiebelringe, Aubergine, etc. Diese Zutaten 3 tragen abermals zum Geschmack und zur Nahrhaftigkeit des Schnell- oder Fertiggerichts bei.
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Außerdem ist es denkbar, dass unmittelbar auf der Scheibe 4 aus Rinderhacksteak oder auf den Zutaten 3 Soßen aufgebracht werden, beispielsweise eine Remouladensoße oder aber scharfe Soßen, vorzugsweise aus der typisch ungarischen Küche.
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Das Ganze wird dann mit einem Deckel 5 ab- bzw. überdeckt, wobei es sich dabei, wie beim Boden 1, um einen frittierten bzw. gebackenen Lángos handelt, der als in sich selbständiges Backteil zu verstehen ist. Hier gelten die gleichen Vorteile wie zum Boden 1, nämlich dahingehend, dass der Deckel 5 allenfalls wenig Flüssigkeit aufzunehmen vermag und daher ein stets frischer Zustand und eine gegebenenfalls knusprige Konsistenz von Boden 1 und Deckel 5 erhalten bleibt, auch über einen gewissen Zeitraum der Lagerung nach Fertigstellung hinweg.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lehre wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
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Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lehre lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Boden
- 2
- Saure Sahne
- 3
- Zutaten
- 4
- Scheibe aus gebratenem/gegrilltem Rinderhacksteak
- 5
- Deckel