DE202012011349U1

DE202012011349U1 - Nahrungsmittelprodukt

Info

Publication number: DE202012011349U1
Application number: DE202012011349.6U
Authority: DE
Original assignee: Feldmann & Schultchen Design Studios GmbH; FELDMANN+SCHULTCHEN DESIGN STUDIOS GmbH
Current assignee: Feldmann & Schultchen Design Studios GmbH; FELDMANN+SCHULTCHEN DESIGN STUDIOS GmbH
Priority date: 2012-11-27
Filing date: 2012-11-27
Publication date: 2014-03-05
Anticipated expiration: 2022-11-28

Abstract

Nahrungsmittelprodukt gekennzeichnet durch mindestens zwei verschiedene Schichten gefrorener Nahrungsmittel.

Description

Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein gefrorenes Nahrungsmittelprodukt.
Seit Beginn seiner Kulturgeschichte bereitet sich der Mensch Speisen zu, und ebenso lange widmet er sich dem Problem der Vorratshaltung – die Nahrungsmittel in seinem Vorrat nämlich möglichst lange unverdorben und genießbar zu erhalten.
Garen mit Wärme entdeckte er als Möglichkeit, manche Nahrungsmittel überhaupt erst konsumierbar zu machen, Nahrungsmittel besser und zu schmackhafteren Gerichten kombinieren zu können und Nährstoffe den Enzymen des menschlichen Organismus zum Verwerten aufzuschließen. Das Konservieren in Kälte und insbesondere bei Temperaturen mindestens unter dem Gefrierpunkt (insbesondere das Tieffrieren) entdeckte er als besonders zuverlässig, dauerhaft, schonend für die Aromen und für nahezu alle Nahrungsmittel verwendbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Nahrungsmittelprodukt zu schaffen, das unter Verwendung der vorgenannten Vorteile das Zubereiten eines Gerichts erleichtert.
Diese Aufgabe wird von einem Produkt mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß weist ein Nahrungsmittelprodukt mindestens zwei verschiedene Schichten gefrorener Nahrungsmittel auf. „Verschiedene Schichten” kann erfindungsgemäß unterschiedliche Bedeutungen haben: besonders bevorzugt weisen die zwei Schichten verschiedene Nahrungsmittel auf. Die zwei Schichten können aber auch (alternativ oder kumulativ) getrennt von einander eingefroren sein. Als eine dritte Möglichkeit (neben noch anderen alternativ oder kumulativ denkbaren) können die zwei Schichten lose aufeinanderliegen, also räumlich von einander trennbar sein.
Erfindungsgemäß können nicht nur die verschiedenen Schichten verschiedene Nahrungsmittel aufweisen, sondern auch in den einzelnen Schichten können verschiedene Nahrungsmittel, zum Beispiel auch Gewürze, enthalten sein.
Insbesondere mit einem solchen Produkt lässt sich ein Verfahren zum Herstellen einer warmen Speise verwirklichen, bei dem nämlich ein Nahrungsmittelprodukt mit mindestens zwei verschiedenen, übereinander angeordneten Schichten gefrorener Nahrungsmittel in einem Behälter (zum Beispiel Topf oder Pfanne) solange (zum Beispiel auf einem Herd) erwärmt wird, bis auch eine obere, und insbesondere auch die oberste Schicht erwärmt ist.
Vorteilhaft ergibt sich hieraus, dass Nahrungsmittel in der unteren Schicht der Wärme zuerst und/oder intensiver als die Schichten darüber ausgesetzt werden und daher länger garen als die darüber angeordneten, und daher in aller Regel später auftauenden Schichten, zu denen die Wärme später und/oder zunächst weniger intensiv vordringt.
Dieses Prinzip kann in dem Verfahren durch gezielte Dimensionierung des Nahrungsmittelprodukts vorteilhaft zum Einstellen der Erwärmungsdauer und -intensität der verschiedenen Schichten genutzt werden: am kürzesten zu erwärmende Bestandteile eines Gerichts werden in der obersten, am weitesten von der Wärmequelle entfernten Schicht des Produkts angeordnet, etwas weniger zu erwärmende darunter, und so weiter, und die am längsten zu erwärmenden ganz unten. So braucht der Konsument nur die für sein Produkt vorgesehene Wärme zum Beispiel an seinem Herd einzustellen und das Produkt in der für sein Produkt insgesamt vorgesehenen Zeit zu erwärmen (und/oder bis zu einer bestimmten Zeit nach dem beobachteten Auftauen der oberen Schicht), und erhält ein Gericht, in dem jede seiner Zutaten nach Dauer und Intensität passend gegart ist.
Gleichzeitig, nämlich insbesondere mit gleicher Dauer und Intensität zu garende Nahrungsmittelkomponenten, können erfindungsgemäß wie schon angedeutet auch innerhalb einer Schicht vermischt sein. Um die Gardauer und -intensität einer Schicht relativ zu einer anderen Schicht zu erhöhen, kann diese Schicht buchstäblich erhöht, nämlich höher ausgebildet werden. Wenn allerdings die Menge der Komponenten dieser Schicht im Rezept nicht vergrößert werden soll, kann der Durchmesser (oder allgemeiner die Breitenabmessung) dieser Schicht geringer ausgebildet werden, um das Volumen dieser Schicht trotz ihrer vergrößerten Höhe gleich groß zu behalten und so diese Komponente nicht überzudosieren.
In der obersten also zuletzt erwärmten Schicht (oder mehreren davon) können auch Nahrungsmittel angeordnet sein, die bestimmungsgemäß nicht erwärmt, sondern zum Beispiel nur auf- oder angetaut werden, um zum Beispiel auf dem hergestellten Gericht eine (kühlere, kalte oder sogar noch gefrorene) Garnierung zu erzeugen.
Die zwei erfindungsgemäßen Schichten müssen nicht unbedingt erkennbare räumliche Grenzen aufweisen. Erfindungsgemäß sind nämlich auch dann zwei Schichten „verschieden”, wenn vor dem Einfrieren zum Beispiel zunächst Stücke eines Nahrungsmittels, zum Beispiel Fisch, übereinander geschichtet werden, dann Stücken eines zweiten Nahrungsmittels, zum Beispiel Gemüse, darüber gelegt wird. Dabei ragen die Stücke in dem Grenzbereich durchaus auch ineinander, bevor diese Schichtung dann zu dem erfindungsgemäßen Produkt eingefroren wird. Zum Beispiel je nach Rezept kann sogar auch in jeder der Schichten vom Nahrungsmittel der jeweils anderen Schicht etwas enthalten sein.
Erfindungsgemäß sind die mehreren Schichten des erfindungsgemäßen Produkts mit einer gemeinsamen Umverpackung versehen, die vorzugsweise durchsichtig ist und/oder eine Beschriftung aufweist, die auf mindestens eine Eigenschaft wie zum Beispiel Zusammensetzung, Herkunft oder Qualität jeder der Schichten hinweist. Andere Hinweise wie zum Beispiel Verfallsdatum können sich auf das gesamte Produkt beziehen.
Die Schichten können, zum Beispiel in der Umverpackung, auch einzeln verpackt sein. Dies ermöglicht, die Erfindung als Baukastensystem zu verwenden: zum Beispiel eine Schicht Fisch kann vom Benutzer dann nach Belieben zum Beispiel durch eine Schicht Fleisch ausgetauscht werden, oder ein Gemüse gegen ein anderes. Dazu können die Schichten aber durchaus eben auch einzeln verpackt Elemente dieses Systems bilden und auch einzeln (allerdings aufeinander abgestimmt) angeboten und gehandelt werden. Dann sind die erfindungsgemäß „mindestens zwei verschiedenen Schichten gefrorener Nahrungsmittel” sogar räumlich von einander getrennt.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Nahrungsmittelprodukts, des Verfahrens zu seinem Herstellen und des Verfahrens zum Herstellen einer warmen Speise daraus werden anhand der folgenden Abbildungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung weiter beschrieben. Darin zeigen
1 eine räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Nahrungsmittelprodukts zum Herstellen einer Fischsuppe und
2 einen schematischen Ablauf eines Verfahrens zum Herstellen des erfindungsgemäßen Nahrungsmittelprodukts nach 1,
3 einen schematischen Ablauf eines alternativen Verfahrens zum Herstellen des erfindungsgemäßen Nahrungsmittelprodukts nach 1 und
4 einen schematischen Ablauf eines Verfahrens zum Zubereiten eines warmen Gerichts aus dem Nahrungsmittelprodukt nach 1.
Gemäß 1 weist ein Nahrungsmittelprodukt 2 zum Herstellen einer Bouillabaisse-Fischsuppe fünf verschiedene Schichten 4 bis 12 einzeln gefrorener und dann aufeinander angeordneter und schließlich mit einer gemeinsamen, durchsichtigen Umverpackung 14 versehener Nahrungsmittel auf. Die fünf Schichten enthalten voneinander (und manche auch jeweils in sich) verschiedene Nahrungsmittel. Mit anderen Worten ist mindestens ein Nahrungsmittel nur in einer Schicht enthalten und/oder mindestens ein Nahrungsmittel ist in mindestens einer Schicht nicht enthalten.
Die unterste Schicht 4 besteht aus Fischfond und Gewürzen. Die Komponenten (hier Fischfond und Gewürze) können also auch vor dem Einfrieren schon miteinander vermischt worden sein.
Die nächst obere Schicht 6 besteht aus Würfeln und Stiften verschiedener Komponenten (hier verschiedener Gemüse), die alle ungefähr dieselbe Garzeit haben, sowie Kräutern, die insbesondere an die Komponenten dieser Schicht Ihr Aroma abgeben sollen. Durch das Ausbilden unterschiedlich voluminöser Stücke der unterschiedlichen Komponenten einer Schicht kann sogar auch innerhalb einer Schicht unterschiedliches Durchgaren der Komponenten bewirkt werden. Hier können zum Beispiel Würfel und Stifte zu diesem Zweck unterschiedlich dick sein.
Die nächst obere Schicht 8 besteht aus Scheiben noch einer anderen Komponente derselben Art (hier Gemüse, nämlich Lauch), die eben aber erfindungsgemäß eine geringere Garzeit benötigt als die Komponenten in den Schichten darunter.
Darüber nun liegt die Schicht 10 mit nur besonders kurz zu garnenden (vor dem Einfrieren mit Gewürzen, hier nämlich Salz und Pfeffer versehenen) Komponenten, hier je nach vorgesehener Garintensität unterschiedlich dicken Stücken verschiedener Fische.
Und ganz oben schließlich eine Schicht 12 von Komponenten, die nur noch gerade eben angewärmt werden müssen, weil sie zum Beispiel vor dem Einfrieren etwa zur zusätzlichen Konservierung (vielleicht auch für einen vorherigen Vertriebsweg) bereits gegart (und dann auch schon eingefroren) worden waren. Im abgebildeten Beispiel handelt es sich in dieser Schicht um Miesmuscheln.
Kaum mehr als oberste Schicht zu bezeichnen, liegen ganz oben auf dem Produkt noch ein paar Petersilieblätter (nicht dargestellt), die schließlich völlig unverkocht und frisch zur Garnierung auf der fertigen Fischsuppe schwimmen.
Erfindungsgemäß sind die Schichten des Produkts mit einer gemeinsamen Umverpackung 14 aus frostfester Klarsichtfolie versehen. Eine Beschriftung (nicht dargestellt) des Produkts ist auf einer Banderole 16 aus beschichtetem Papier angebracht, die senkrecht von unten nach oben sämtliche Schichten überdeckt und die durch die Orientierung der Schrift und durch eine Gebrauchsanleitung („Mit der untersten Schicht (hier dem Fond) nach unten in einen Topf stellen und ohne weitere Flüssigkeitszugabe bei mittlerer Hitze erwärmen”) darauf auf das für die Erfindung wichtige Unten und Oben des Produkts hinweist. Ferner weist die Beschriftung an entsprechender Stelle direkt neben der jeweiligen Schicht auf Eigenschaften wie zum Beispiel Zusammensetzung, Herkunft oder Qualität jeder der Schichten hin. Die Beschriftung signalisiert außerdem eine waagerechte Perforationslinie 18 entlang des unteren Randes des Produkts, wo entlang nämlich der Boden 20 der Umverpackung entfernt werden kann, damit das Produkt, im Übrigen noch von der Umverpackung 14 umhüllt, in einen Kochtopf 22 (4) gestellt werden kann – hygienisch, ohne direkt angefasst werden zu müssen. Auch noch andere Hinweise der Beschriftung wie zum Beispiel Verfallsdatum beziehen sich auf das gesamte Produkt.
4 zeigt mit einem solchen Produkt 2 ein Verfahren zum Zubereiten einer warmen Speise, bei dem nämlich das Nahrungsmittelprodukt 2 mit den fünf verschiedenen, übereinander angeordneten Schichten 4 bis 12 gefrorener Nahrungsmittel in einem Topf 22 solange auf einer Herdflamme 24 erwärmt wird, bis auch eine obere, und insbesondere auch die oberste Schicht 12 erwärmt ist. Vorteilhaft ergibt sich hieraus, dass im abgebildeten Beispiel die flüssige Fischsuppe 4 in der unteren Schicht der Wärme 24 zuerst ausgesetzt ist und daher (als erste aufgetaut und schließlich warm) die dann von unten nach oben nacheinander auftauenden Schichten 6 bis 12 aufnimmt und erwärmt. Dabei werden weiter die nun folgenden unteren Schichten länger als die jeweiligen Schichten darüber der Wärme 24 ausgesetzt und garen daher länger als die darüber angeordneten, zu denen die Wärme später vordringt, insbesondere erst, wenn die jeweiligen Schichten darunter aufgetaut und in die Flüssigkeit aus der untersten Schicht 4 eingesunken sind. Schließlich wird auf diese Weise eine heiße Fischsuppe mit länger gegartem Gemüse, weniger lange gegartem Fisch und gerade eben erhitzten Muscheln zubereitet.
In 2 wird ein Verfahrensablauf gezeigt, mit dem das Nahrungsmittelprodukt 2 hergestellt wird. Die Schichtkomponenten 4 bis 12 werden zunächst einzeln vorbereitet, zum Beispiel geputzt und/oder geschnitten (nicht dargestellt) und portioniert, manche auch vorgegart (nicht dargestellt). Dann werden sie nacheinander in der (einem bestimmten Rezept entsprechenden) Reihenfolge schichtweise in dieselbe Form 26 gegeben (Schritt 28). Diese aufeinander angeordneten Schichten werden zusammen eingefroren (Schritt 30) und schließlich (aus der Form 26 entnommen) mit der Umverpackung 14 versehen (Schritt 32), so dass sich das Produkt 2 nach 1 ergibt.
In 3 dargestellt ist ein alternativer Verfahrensablauf, mit dem ebenfalls das Produkt 2 hergestellt wird. Auch hier werden die Schichtkomponenten 4 bis 12 einzeln zunächst vorbereitet, zum Beispiel geputzt und/oder geschnitten (nicht dargestellt) und portioniert, manche auch vorgegart (nicht dargestellt). Dann aber werden diese separat voneinander (also auch möglicherweise zeitlich und/oder örtlich getrennt voneinander) in Scheibenform eingefroren (Schritt 42), wozu sie zur Formgebung jeweils in eine Einzelform 34 bis 42 (zum Beispiel in einen kreiszylinderförmigen Behälter) gegeben worden sind. Gefroren (und den Einzelformen 34 bis 42 entnommen) werden diese Schichten in der (wiederum einem bestimmten Rezept entsprechenden) Reihenfolge aufeinander gestapelt (Schritt 44) und mit der Umverpackung 14 versehen, so dass sich wiederum ein Produkt nach 1 ergibt. Das Einfrieren 42 der Einzelschichten und das Stapeln 44 und Verpacken 46 kann dabei an unterschiedlichen Orten geschehen. Jede Komponente sollte allerdings, einmal gefroren, bis zum Konsumenten in der „Kühlkette” gefroren bleiben.
Die einzeln gefrorenen Schichten können auch ohne Rücksicht auf ein Rezept zu einem Gebinde aufeinandergestapelt und verpackt werden. Dann müssen die Schichten aber so sorgfältig eingefroren und/oder einzeln verpackt sein, dass sie sich wieder auseinander nehmen und dann erst vom Konsumenten gemäß seiner Vorstellung von einem Rezept wieder aufeinander stapeln lassen. So zum Beispiel lässt sich die Erfindung auch als Baukastensystem verwenden.

Claims

Nahrungsmittelprodukt gekennzeichnet durch mindestens zwei verschiedene Schichten gefrorener Nahrungsmittel.
Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schichten verschiedene Nahrungsmittel aufweisen.
Produkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schichten getrennt von einander eingefroren sind.
Produkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schichten lose aufeinanderliegen.
Produkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einer der Schichten mehrere verschiedene Nahrungsmittel enthalten sind.
Produkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Umverpackung.
Produkt nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung durchsichtig ist.
Produkt nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung eine Beschriftung aufweist, die auf mindestens eine Eigenschaft jeder der Schichten hinweist.