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Die Erfindung betrifft ein Stromschienensystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Stromschienensysteme sind hinlänglich bekannt und finden insbesondere Verwendung, um Leuchten unterschiedlichster Bauart an wählbaren Positionen zu betreiben. Sowohl hinsichtlich ihrer Konfiguration wie auch hinsichtlich ihres Montageortes sind die Stromschienen variabel und abhängig von fertigungstechnischen Rahmenbedingungen, Designanforderungen, und wenn die Stromschienen als Gestaltungselement in Wohnräumen zum Einsatz kommen, der mechanischen Festigkeit oder dergleichen.
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Zunehmend wird die Installation von Leuchten oder anderen elektrischen Komponenten in Möbeln verlangt, wobei auch mehrere Leuchten über eine in einem Möbelteil integrierte Stromschiene betrieben werden sollen.
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Dabei soll die Stromschiene mit lediglich geringem Aufwand in das entsprechende Möbelteil werksseitig integriert werden. Andererseits besteht die Forderung unterschiedliche Leuchten bzw. Verbraucher mit geringem Aufwand zu montieren und mit der Stromschiene elektrisch zu verbinden.
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Allerdings entsprechen die bekannten Stromschienen nicht in dem gewünschten Umfang den vorgenannten Forderungen, vor allem, weil die Stromschienen im Querschnitt relativ groß bemessen sind und daher vielfach als störend empfunden werden, insbesondere unter gestalterischen Gesichtspunkten.
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Aus der
DE 20 2012 103 637 U1 ist ein mit einer Stromschiene funktional vergleichbares Kontaktband bekannt, das, abweichend von einer Stromschiene keine Profilschiene mit einem Längsschlitz aufweist.
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Prinzipiell hat sich dieses Kontaktband bewährt. Jedoch liegt es auf der Oberfläche des entsprechenden Möbelteiles auf und ist daher vollflächig sichtbar. Insofern ist es für einen bestimmten Einsatzzweck, nämlich als integriertes, d.h. weitgehend unsichtbares Funktionsteil in einem Möbel, nicht im geforderten Maße geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stromschienensystem der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass es mit geringem konstruktivem und fertigungstechnischem Aufwand herstell- und montierbar ist und den gestalterischen Anforderungen nach einer Montage gerecht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Stromschienensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die konstruktive Ausbildung der Stromschiene, vor allem der sich gegenüberliegenden Kontaktstreifen, die nunmehr im Querschnitt in die jeweils einander zugewandte Richtung konvex ausgebildet sind, ist eine sehr kleine Querschnittsdimensionierung der Stromschiene möglich, wobei der offene Längsschlitz der Profilschiene, in den die Kontakte des Verbrauchers eingesetzt werden, sehr schmal gehalten werden kann, so dass die Stromschiene insgesamt unauffällig in ein Möbelteil, vorzugsweise eine Möbelplatte, integriert werden kann.
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Das Stromschienensystem gemäß der Gattung umfasst neben der Stromschiene auch einen Stromeinspeiser, der mit einem bauseitigen Stromnetz oder an einen mit dem Stromnetz verbindbaren Trafo anschließbar ist, letzteres dann, wenn, wie vorzugsweise, das Stromschienensystem mit Niederspannung betrieben wird, sowie einen Adapter als Stromabnehmer, der mit einem Verbraucher, insbesondere einer Leuchte verbunden ist.
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Die Höhe der vorzugsweise in montierter Stellung im Querschnitt U-förmigen Profilschiene ist nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kleiner als die Dicke der mit einer Längsnut versehenen Möbelplatte, die wiederum in ihrer Tiefe der Höhe der Profilschiene entspricht, so dass sich ein flächenbündiger Abschluss der Profilschiene mit der benachbarten Oberfläche der Möbelplatte ergibt.
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Durch die konvexe Ausbildung der Kontaktstreifen kann der Längsschlitz sehr klein gehalten sein, wobei der Abstand zwischen den beiden Kontaktstreifen kleiner ist als das zugeordnete Abmaß von Kontaktelementen des Verbrauchers, so dass die Kontaktelemente des Verbrauchers sicher gegebenenfalls reibschlüssig anliegen.
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Bevorzugt besteht die Profilschiene aus Kunststoff, die im Querschnitt derart gestaltet ist, dass zum einen die Kontaktstreifen formschlüssig gehalten werden und zum anderen Aufnahmekammern vorgesehen sind, in die Rastvorsprünge eines Stromeinspeiser sowie von Adaptern rastend eingreifen.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung liegt die in Funktion im Querschnitt U-förmige Profilschiene vor einer Montage, d.h. vor einem Einsetzen in eine möbelseitige Aufnahme, beispielsweise die genannte Längsnut, als im Wesentlichen ebenes Gebilde vor, das im Bereich einer Symmetrieachse ein Filmscharnier aufweist, durch das die beiden, die Kontaktstreifen aufnehmenden Schenkel bei der Montage derart zueinander verschwenkt werden, dass sich die U-Form ergibt.
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Diese Art der Ausbildung der Profilschiene ermöglicht eine besonders einfache Herstellung sowie ein einfaches Einbringen und Befestigen der Kontaktstreifen, wodurch sich die Kosten insgesamt entsprechend reduzieren.
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Der Stromeinspeiser kann unterschiedlich ausgebildet sein, wobei er in jedem Fall zwei elektrisch voneinander getrennte Kontakte aufweist, die an jeweils einem der beiden Kontaktstreifen anliegen.
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Ein Stromeinspeiser kann mit einem Empfänger versehen sein, so dass über einen Sender, beispielsweise eine Fernbedienung oder ein Smartphone ein Einschalten oder Dimmen des angeschlossenen Verbrauchers möglich ist. Weiter kann der Stromeinspeiser als Sensor mit einer Möbeltür korrespondieren, insbesondere zur Innenbeleuchtung eines Möbels, wenn die Tür geöffnet wird.
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Ebenso wie der Stromeinspeiser unterschiedlich konfiguriert sein kann, sind auch Adapter in verschiedenen Ausführungsvarianten denkbar. Beispielhaft sei verwiesen auf einen Axialadapter, der Bestandteil einer Linearleuchte ist und der sich mit seinen Kontakten in Längsrichtung der Linearleuchte erstreckt.
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Bei einer anderen Variante sind die Kontakte des Adapters quer zur Längserstreckung des Verbrauchers angeordnet, so dass dieser parallel zur Stromschiene verläuft.
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In Kombination mit einem an eine Leuchte angeschlossenen Adapter oder allein gestellt, kann der Adapter beispielsweise einen USB-Anschluss aufweisen zur Spannungsversorgung eines angeschlossenen Funktionsteiles, wie Smartphones, Tablets, Akku-Leuchten oder dergleichen.
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Weiter können eine Mehrzahl von Adaptern an die Stromschiene angeschlossen werden, wobei der jeweilige Adapter über ein Kabel mit einem Gehäuse verbunden ist, das, benachbart einer in einen Möbelboden eingebrachten Öffnung für eine Möbelleuchte vorgesehene sacklochartige Ausnehmung eingefügt ist.
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Damit ist die Möglichkeit geschaffen, die Stromschiene mit angeschlossenen Adaptern vorzufertigen, so dass lediglich die Stromschiene an einen Stromeinspeiser angeschlossen und die Möbelleuchten installiert werden müssen.
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Die Kontakte des jeweiligen Adapters, die an den Kontaktstreifen der Stromschiene anliegen, sind in Längsrichtung der Kontaktstreifen und/oder quer dazu gleichfalls konvex ausgebildet.
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Weiter kann der Adapter als Kontaktschlitten in der Stromschiene gehalten werden, wobei der Kontaktschlitten über einen Mitnehmer einer Schiebetür eines Möbels geführt wird und eine Verbindungsleitung zum Schlitten eine an Schiebetür befestigte Leuchte mit Strom versorgt.
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Insbesondere Rückwandelemente von Schrankmöbeln werden vielfach durch Verbindungsschienen miteinander verbunden. In diesem Fall kann eine solche Verbindungsschiene genutzt werden, um die erfindungsgemäße Stromschiene aufzunehmen, so dass separat einzubringende Längsnuten nicht erforderlich sind.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine Stromschiene eines erfindungsgemäßen Stromschienensystems in einer perspektivischen Ansicht
- 2 die Stromschiene nach 1 in einem Querschnitt in montierter Stellung
- 3 einen Adapter des Stromschienensystems mit angeschlossenem Verbraucher, gleichfalls perspektivisch abgebildet
- 4 und 5 jeweils einen Stromeinspeiser des Stromschienensystems in einer schaubildlichen Darstellung
- 6 und 7 unterschiedliche Ausführungen von Adaptern in Verbindung mit Verbrauchern
- 8 und 9 jeweils verschiedene Varianten des Adapters in unterschiedlichen Ausführungen
- 10 und 11 eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung in einer perspektivischen bzw. Explosionsdarstellung
- 12 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Stromschiene in einer perspektivischen bzw. einer Querschnittsansicht
- 13 eine montierte Stromschiene nach der Erfindung gleichfalls perspektivisch dargestellt.
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In der 1 ist eine Stromschiene 1 eines Stromschienensystems erkennbar, die eine im Querschnitt etwa U-förmige Profilschiene 2 aufweist, vorzugsweise aus Kunststoff, mit zwei sich gegenüberliegenden, an den Schenkeln der Profilschiene 2 gehaltenen Kontaktstreifen 3, die gemäß der Erfindung in die einander zugewandte Richtung im Querschnitt konvex ausgebildet sind, was besonders deutlich in der 2 erkennbar ist.
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In dieser Abbildung ist die Stromschiene 1 in eine Längsnut 6 einer Möbelplatte 5 eingelassen und mittels Harpunenstegen 9 darin reibschlüssig gehalten.
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Erkennbar ist, dass die Stromschiene 1 auf ihrer einen Schlitz 4 bildenden offenen Seite flächenbündig mit der benachbarten Oberfläche der Möbelplatte 5 abschließt.
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Die Kontaktstreifen 3 sind jeweils in einer Nut 7 der zugeordneten Wandung der Profilschiene 2 formschlüssig gehalten, können jedoch auch verklebt sein. Dabei liegt der jeweilige Kontaktstreifen 3 am Grund der Nut 7 an, der in seiner Kontur an die Kontur des Kontaktstreifens 3 angepasst ist.
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In der 3 ist als weiterer Bestandteil des Stromschienensystems ein an einen Verbraucher 12 in Form einer leistenförmigen Leuchte angeschlossener Adapter 10 erkennbar, der elektrisch getrennt Kontakte 11 aufweist, die in Funktion jeweils an einem der beiden Kontaktstreifen 3 anliegt. Dabei sind die Kontakte 11 in ein Gehäuse eingefügt, das auf seiner Unterseite einen schwertförmigen Ansatz 11' mit Rastnasen aufweist, der sowohl eine Aufnahme für die Kontakte 11 bildet wie auch eine Halterung in der Stromschiene 1, wobei die Dicke des Ansatzes 11' etwa der Breite des Schlitzes 4 entspricht.
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Auf der dem Ansatz 11' abgewandten Seite ist das Gehäuse durch einen Deckel 13 verschlossen. Eine formschlüssige Halterung des Adapters 10 und eines nachstehend beschriebenen Stromeinspeisers 14 wird durch die Rastnasen des Ansatzes 11' erreicht, die in Rastkammern 8 der Profilschiene 2 eingreifen.
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Um ein lagegenaues, d.h. elektrisch korrektes Einsetzen des Stromeinspeisers 14 sowie des Adapters 10 in die Stromschiene 1 zu gewährleisten, kann diese mit einer Kodierung versehen sein, die mit einer daran angepassten Kodierung des Stromeinspeisers 14 bzw. des Adapters 10 korrespondiert.
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In den 4 und 5 ist jeweils ein seitlich in die Stromschiene 1 einsetzbarer Stromeinspeiser 14 abgebildet, der über ein Kabel 15 mit einer Stromquelle, vorzugsweise einem Trafo verbunden ist und der ebenfalls zwei, elektrisch voneinander getrennte Kontakte 11 aufweist.
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Die dargestellten Stromeinspeiser 14 unterscheiden sich in Größe, wobei der größere Stromeinspeiser 14 nach der 4 beispielsweise einen Funkempfänger oder dergleichen aufweisen kann.
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Weitere Adapter 10 zur Stromabnahme sind in den 6 und 7 erkennbar, wobei auch hier der Verbraucher 12 jeweils als leistenförmige Leuchte ausgebildet ist, an deren Ende der Adapter 10 mit seinen Kontakten 11 vorsteht.
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So ragen die Kontakte 11 bei dem in der 6 gezeigten Beispiel stirnseitig aus dem Verbraucher 12 heraus, während die Kontakte 11 des Verbrauchers 12 nach der 7 quer dazu ausgerichtet sind.
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In der 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Adapters 10 erkennbar, mit Kontakten 11 sowie einem USB-Anschluss 17, über den geeignete Geräte, wie Smartphones, Tablets, Akku-Leuchten oder dergleichen betreibbar oder aufladbar sind.
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Eine besonders kostengünstige Realisierung der Erfindung ergibt sich dann, wenn die Gehäuse des Adapters 10 und des Stromeinspeisers 14 identisch ausgebildet sind.
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Eine weitere Variante ist in der 9 abgebildet, die u.a. eine einfache und werkzeuglose Montage einer Schubkastenbeleuchtung ermöglicht. Eine Halterung 16 ist dabei mit Befestigungsmitteln an der Möbelplatte 5 gehalten, wobei die Halterung 16 derart ausgebildet ist, dass sie eine Abstützung für den Verbraucher 12 in Form der Leuchte bildet, die auch als Regalbodenträger Verwendung finden kann.
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In der 10 ist erkennbar, dass der Stromeinspeiser 14 mit der Stromschiene 1, die in eine Möbelplatte 5 eingelassen ist, elektrisch verbunden ist, wie zuvor beschrieben.
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Eine Mehrzahl von Adaptern 10, über die in Öffnungen 19 einsetzbare Leuchten betreibbar sind, stehen mit dem Stromleiter 1 elektrisch in Verbindung, d.h., wie vorbeschrieben liegen Kontakte des Adapters 10 an den Kontaktstreifen 3 der Stromschiene 1 an.
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An den Adapter 10 ist über ein Kabel ein Gehäuse 18 (11) angeschlossen, das die Kontakte 11 aufweist, die mit der jeweilig zugeordneten Leuchte in Verbindung bringbar sind. Das Gehäuse 18 ist in eine sacklochartige Ausnehmung der Möbelplatte 5 eingelassen derart, dass es mit der Wandung der Öffnung 19 fluchtet.
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Bei dem in den 12a) und 12b) gezeigten Beispiel ist die Stromschiene 1 aus zwei in einer Ebene liegenden Hälften bestehend abgebildet, die durch ein Filmscharnier 20 miteinander verbunden sind, wobei die beiden Hälften im Wesentlichen symmetrisch sind.
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Beim Einsetzen in eine Längsnut 6 der Möbelplatte 5 werden die beiden Hälften der Stromschiene 1 zur U-Form zueinander verschwenkt, wobei sie dann an den Wandungen der Längsnut 6 anliegen.
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In der 13 ist gezeigt, dass die Stromschiene 1 in eine Verbindungsschiene 21 eingefügt ist, die zwei Elemente der Möbelplatte 5 miteinander verbinden. Eine separate Längsnut 6, die in die Möbelplatte 5 eingebracht werden müsste, ist in diesem Fall nicht erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stromschiene
- 2
- Profilschiene
- 3
- Kontaktstreifen
- 4
- Schlitz
- 5
- Möbelplatte
- 6
- Längsnut
- 7
- Nut
- 8
- Rastkammer
- 9
- Harpunensteg
- 10
- Adapter
- 11
- Kontakt
- 11'
- Ansatz mit Rastnase
- 12
- Verbraucher
- 13
- Deckel
- 14
- Stromeinspeiser
- 15
- Kabel
- 16
- Halterung
- 17
- USB-Anschluss
- 18
- Gehäuse
- 19
- Öffnung
- 20
- Filmscharnier
- 21
- Verbindungsschiene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012103637 U1 [0006]