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Die Erfindung betrifft eine Einbau-Stromschiene, bestehend aus einem einseitig offenen Hohlprofil, das mit innenliegenden Leitungen zur Elektrifizierung von elektrischen Verbrauchern versehen ist.
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Es ist bekannt, solche in der Regel im Querschnitt rechteckförmigen Einbau-Stromschienen, insbesondere im Innenbereich von Gebäuden bzw. Räumen, in Decken, Wänden oder auch in Möbeln zu installieren, um elektrische Verbraucher, wie Leuchtmittel, mit Spannung zu versorgen.
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Im Handel erhältliche Einbau-Stromschienen dieser Art bestehen zumeist aus einem Aluminiumprofil mit einem eingeschobenen Kunststoffprofil und sind derart ausgebildet, dass die stromleitenden Kupferdrähte bzw. -bänder in seitlichen, zur Mitte des Kunststoffprofils hin offenen Nuten aufgenommen werden.
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Die Kupferdrähte bzw. -bänder sind somit übereinanderliegend angeordnet, wobei die waagerecht verlaufenden Flansche der Nuten die Trennelemente für einen wirksamen Überschlagschutz bereit stellen.
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Zur Kontaktierung der spannungsführenden Kupferdrähte bzw. -bänder werden für die Aufnahme verschiedener elektrischer Verbraucher ausgebildete Adapter, die mit seitlichen Kontaktelementen versehen sind, von der Stirnseite her in die rechts- und linksseitigen Nuten des Kunststoffprofils eingeschoben.
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Die Einspeisung erfolgt mittels eines in die stirnseitigen Enden der Einbau-Stromschiene einsteckbaren Moduls.
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Nachteilig hierbei ist, dass im Fall eines Wechsels der Adapter, einer Änderung der Reihenfolge der Adapter und einer Hinzufügung oder Wegnahme von Adaptern jeweils das spannungsführende Einspeisungsmodul und je nach vorstehend genanntem Fall auch die einzelnen Adapter entfernt und nach erfolgter Änderung wieder installiert werden müssen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einbau-Stromschiene zu schaffen, mit der sich die vorgenannten Nachteile vermeiden lassen, die eine leicht herzustellende Verbindung mit einem elektrischen Verbraucher ermöglicht und verschiedene Anwendungsmöglichkeiten bietet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an den Flanschen des Hohlprofils jeweils eine nach unten hin offene Kammer ausgebildet ist, in denen jeweils zumindest ein sich über die gesamte Länge der Einbau-Stromschiene erstreckendes Leiterelement zur Stromabnahme mittels einsteckbarer Stromabnehmerkontakte angeordnet ist. Somit lässt sich an beliebiger Stelle der Einbau-Stromschiene ein elektrischer Verbraucher, beispielsweise eine Unterbauleuchte, mit seinen Kontakten auf einfache Weise von unten in die beiden Kammern einführen und zur stromabnehmenden Anlage an die Leiterelemente bringen.
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Hierbei ist vorgesehen, dass die stromabnehmenden Kontakte des vorgesehenen Verbrauchers einen zu den Kammern komplementären Abstand aufweisen. Sollten andere Ausführungen von Lampen, beispielsweise einfache Halogenleuchten, installiert werden, werden die Halogenleuchten aufnehmende Sockel-Adapter, die dem Kammerabstand entsprechende Stromabnehmerkontakte aufweisen, eingesetzt.
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Die Einbau-Stromschiene kann beispielsweise durch ein Strangprofil aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung gebildet werden und weist vorzugsweise einen U- bzw. rechteckförmigen Querschnitt auf. Zur Anpassung an räumliche Gegebenheiten oder zum Zwecke des ästhetischen Gesamteindrucks kann die Einbau-Stromschiene optional auch einen quadratischen, elliptischen oder runden Querschnitt aufweisen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Leiterelemente als Federschlitzklemmen ausgebildet und in einem Isolator eingebettet sind, der die Federschlitzklemmen nach oben und zu den Seiten hin elektrisch von der Kammer isoliert. Durch die Federschlitzklemmen wird jeder stromabnehmende Kontakt nach dem Einstecken mit beidseitig fester Anlage sichergestellt. Damit wird eine gute elektrische Leitfähigkeit unter Vermeidung von unerwünscht hohen Übergangswiderständen erreicht. Die mit den eingebetteten Federschlitzklemmen ausgebildeten Isolatoren können durch am unteren Ende, im Inneren der Kammern vorgesehene Rastvorsprünge auszugssicher in den Kammern gehalten werden.
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Die Einbau-Stromschiene mit den beidseitigen Federschlitzklemmenreihen kann mit unterschiedlichen Spannungen gespeist werden. So ist es beispielsweise möglich, eine Einbau-Stromschiene als Netz-Stromschiene für die Versorgung von elektrischen Verbrauchern wie Stereoanlagen, Fernsehern und dergleichen mit der Netzspannung von 230 Volt zu nutzen, während eine andere Einbau-Stromschiene als Niederspannungsstromschiene für beispielsweise Halogenleuchten genutzt wird, die mit einer Gleichspannung von 12 oder 24 V betrieben wird. Vorzugsweise sind die beiden vorgenannten Einbau-Stromschienen dennoch identisch ausgebildet, wobei hinsichtlich der Isolations- und Berührungsschutzmaßnahmen und hinsichtlich des Vorhandenseins eines Schutzleiters die Anforderung an eine Netz-Stromschiene erfüllt werden.
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Wenn eine für Netzspannung ausgelegte Einbau-Stromschiene für ein Niederspannungssystem benutzt wird, so lassen sich unter Ausnutzung des Schutzleiters zwei getrennt schaltbare Stromkreise je Einbau-Stromschiene bilden.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass im Inneren der Einbau-Stromschiene, zwischen den beiden außenliegenden Kammern, Leuchtmittel vorgesehen sind. Die Leuchtmittel dieses Mittelbahnbereichs sind von den spannungsführenden Kammern des Außenbahnbereichs entkoppelt und werden separat mit Spannung versorgt.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, sind die Leuchtmittel auf einer Platine angeordnete LEDs, wobei die Platine in schlitzförmigen Öffnungen eines im Querschnitt U-förmigen Isolators geführt wird. Die LEDs erstrecken sich dabei vorzugsweise über die gesamte Länge der Einbau-Stromschiene und bilden somit ein Leuchtband bzw. eine Leuchtleiste.
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Unter dieses Leuchtband bzw. die Leuchtleiste des Mittelbahnbereichs können die eingangs erwähnten Unterbauleuchten gesetzt werden, die dann über die in den Kammern des Außenbahnbereichs ausgebildeten Federschlitzklemmen mit Spannung versorgt werden.
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Die LEDs können hierbei mit unterschiedlich transparenten Abdeckungen versehen sein, so dass sie eine mehr oder weniger indirekte Beleuchtung abgeben, während Unterbauleuchten dann beispielsweise für eine punktuelle Beleuchtung eingesetzt werden.
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Des weiteren können auch die Unterbauleuchten vorteilhaft ein transparentes Gehäuse aufweisen, welches dann über die LEDs des Mittelbahnbereichs durchleuchtet wird.
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Zur Begrenzung der Eintauchtiefe der Einbau-Stromscheine in einen Einbaukanal, sind erfindungsgemäß die freien Flanschenden des Hohlprofils mit abgewinkelten, seitlich nach außen hin vorkragenden Stegflächen ausgebildet, die nach der Montage der Einbau-Stromschiene flächig an einer Decke, Wand oder dergleichen aufliegen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Flansche an ihren Außenseiten mit sägezahnförmigen Vorsprüngen versehen, die eine auszugssichere Verzahnung mit dem Material, beispielsweise Putz, Rigips oder Holz, des Einbaukanals ermöglichen.
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Ferner kann der Steg des Hohlprofils auf seiner Oberseite mit Abstandsrippen ausgebildet werden. Nach der vollständigen Montage der Einbau-Stromschiene liegen die Abstandsrippen mit ihren freien Enden am Grund des Einbaukanals an, wodurch zwischen den Abstandsrippen, der Oberseite des Hohlprofils und dem Grund des Einbaukanals Luft zirkulieren kann. Dadurch wird ein Wärmestau innerhalb der stromführenden Einbau-Stromschiene bzw. des Einbaukanals wirkungsvoll verhindert.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
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1 in der Vorderansicht eine Einbau-Stromschiene mit in außen beidseitig ausgebildeten Kammern angeordneten Leiterelementen;
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2 als Teilansicht der Einbau-Stromschiene gemäß 1 in vergrößertem Maßstab eine einzelne Kammer;
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3 in einer Vorderansicht eine in einer Decke installierte Einbau-Stromschiene mit in den Kammern angeordneten Leiterelementen und in der Mittelbahn vorgesehenen Leuchtmitteln; und
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4 in einer perspektivischen Ansicht eine in einer Decke installierte Einbau-Stromschiene mit in der Mittelbahn vorgesehen Leuchtmitteln und daran angeordneter Unterbauleuchte, (wobei die Leuchtmittel und die Unterbauleuchte im eingeschalteten Zustand dargestellt sind).
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Die in 1 gezeigte Einbau-Stromschiene 1 wird durch ein Strangprofil 2, beispielsweise aus Aluminium, bereit gestellt und hat einen annähernd rechteckförmigen Außenquerschnitt. Unter Einbeziehung der beiden Flansche 3, 4 des Strangprofils 2 ist im Inneren der Einbau-Stromschiene 1 links- und rechtsseitig jeweils eine in vertikaler Richtung verlaufende Kammer 5, 6 ausgebildet.
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Die beiden somit äußeren Kammern 5, 6 sind nach unten hin offen und nehmen jeweils zumindest ein spannungsführendes Leiterelement 7 auf, welches sich – wie hier nicht dargestellt – über die gesamte Länge der Einbau-Stromschiene 1, die in verschiedenen Längenmaßen hergestellt werden kann, erstreckt. Im Ausführungsbeispiel besteht das Leiterelement 7 aus einer in einem Isolator 8 eingebetteten Federschlitzklemme 9, die eine links- und rechtsseitige, spannungsführende Kontaktfläche 10a, 10b aufweist.
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Der Isolator 8 isoliert die Federschlitzklemmen 9 elektrisch von den Kammern 5, 6 und wird über Rastnasen 11a, 11b auszugssicher innerhalb der Kammern 5, 6 fixiert. Die Spaltweiten der Kammern 5, 6 und die Spaltweiten der Federschlitzklemmen 9 sind dabei so schmal ausgebildet, dass sie insbesondere für Finger unzugänglich sind.
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Zur Verbindung mit der Einbau-Stromschiene 1 besitzt ein elektrischer Verbraucher, beispielsweise eine Unterbauleuchte 27 (vgl. hierzu 4), hier nicht dargestellte Stromabnehmerkontakte, die einen zu den sich gegenüberliegenden Kammern 5, 6 komplementären Abstand aufweisen. Die Stromabnehmerkontakte werden zur elektrischen Stromabnahme von unten in Pfeilrichtung 12 in die Kammern 5, 6 eingesteckt und nachfolgend zwischen den Kontaktflächen 10a, 10b der Federschlitzklemmen 9 sicher geklemmt.
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Dadurch, dass sich die Kammern 5, 6 mit den Federschlitzklemmen 9 über die gesamte Länge der Einbau-Stromschiene 1 erstrecken, kann die Unterbauleuchte 27 an jeder beliebigen Stelle der Einbau-Stromschiene 1 durch einfaches Einstecken von der Unterseite (Pfeil 12) her stromabnehmend mit der Einbau-Stromschiene 1 verbunden werden.
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Für die verschiedenen auf dem Markt befindlichen Lampen oder auch sonstigen elektrischen Verbraucher, wie Stereoanlagen, Fernseher, Lautsprecher, können hier nicht dargestellte Adapter vorgesehen werden, die mit entsprechenden Stromabnehmerkontakten in die Federschlitzklemmen 9 der Kammern 5, 6 eingesteckt werden.
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Wie sich der 3 entnehmen lässt, ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwischen den beiden Kammern 5, 6 der Einbau-Stromschiene 1 eine mit LEDs 13a bestückte Platine 14 angeordnet, die in schlitzförmigen Öffnungen 15 eines im Querschnitt U-förmigen Isolators 16 geführt ist. Der Isolator 16 ist durch Rastvorsprünge 17a, 17b auszugssicher zwischen den Kammern 5, 6 des Strangprofils 2 gehalten und erstreckt sich mit der Platine 14 über die gesamte Länge der Einbau-Stromschiene 1 (vgl. hierzu 1).
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Die LEDs 13a bilden somit ein Leuchtband bzw. eine Leuchtleiste 13b, das bzw. die insbesondere der indirekten Beleuchtung von Räumlichkeiten oder Gegenständen dient, während die sich quer über die Platine 14 mit den LEDs 13a erstreckende und in die Federschlitzklemmen 9 der Kammern 5, 6 eingesteckte Unterbauleuchte 27 der punktuellen bzw. partiellen Beleuchtung dient (vgl. hierzu 4).
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Die LEDs 13a werden von einer hier nicht dargestellten, separaten Spannungsquelle gespeist, so dass es möglich ist, die LEDs 13a und die über die Federschlitzklemmen 9 gespeiste Unterbauleuchte 27 getrennt voneinander oder zusammen ein- bzw. auszuschalten.
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Wie in 3 dargestellt, ist die Einbau-Stromschiene in einem Einbaukanal 18 einer Decke 19 installiert.
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Zur Begrenzung der Eintauchtiefe der Einbau-Stromschiene 1 in den Einbaukanal 18 sind die Flansche 3, 4 mit nach außen hin vorkragenden Stegflächen 20, 21 ausgebildet, die nach fertiger Montage der Einbau-Stromschiene 1 flächig an der Decke 19 anliegen.
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Um einen sicheren und festen Halt der Einbau-Stromschiene 1 im Einbaukanal 18 und somit in der Decke 19 zu gewährleisten, sind die Flansche 3, 4 an ihren Außenseiten mit sägezahnförmigen Vorsprüngen 22 versehen, die sich mit dem Deckenmaterial, beispielsweise Putz, verzahnen.
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Der Steg 23 der Einbau-Stromschiene 1 ist auf seiner Oberseite mit Abstandsrippen 24 ausgebildet, die am Grund 25 des Einbaukanals 18 bzw. der Decke 19 anliegen (vgl. hierzu 1). Somit entstehen zwischen den Abstandsrippen 24 sich über die gesamte Länge der Einbau-Stromschiene 1 erstreckende Kanäle 26, in denen die Umgebungsluft zirkulieren kann. Dadurch wird ein möglicher Wärmestau innerhalb der stromführenden und sich dadurch erwärmenden Einbau-Stromschiene 1 respektive des Einbaukanals 18 bzw. der Decke 19 vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einbau-Stromschiene
- 2
- Strangprofil
- 3
- Flansch
- 4
- Flansch
- 5
- Kammer
- 6
- Kammer
- 7
- Leiterelement
- 8
- Isolator
- 9
- Federschlitzklemme
- 10a, b
- Kontaktfläche
- 11a, b
- Rastnase
- 12
- Einsteckrichtung (Pfeile)
- 13a
- LED
- 13b
- Leuchtleiste
- 14
- Platine
- 15
- schlitzförmige Öffnung
- 16
- Isolator
- 17a, b
- Rastvorsprung
- 18
- Einbaukanal
- 19
- Decke
- 20
- Stegfläche
- 22
- sägezahnförmiger Vorsprung
- 23
- Steg
- 24
- Abstandsrippe
- 25
- Grund
- 26
- Kanal
- 27
- Unterbauleuchte