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Stand der Technik und deren Mängel
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Bereits angemeldete Gebrauchsmuster und Patente, auf dem Gebiet der ,Erntegeräte für Obst‘, werden an einigen Beispielen erläutert.
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In der Recherche, wurden diese Geräte, auch unter der Bezeichnung, ,Obstpflücker‘ gefunden. Auf die Angabe der Veröffentlichungsnummer wird verzichtet um, aufgrund der Nachteilserläuterung, nicht einzelnen Patentanmeldern zu schaden.
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Die Nachteilserläuterung dient dazu, den Erfindungsgrad -dieser grundlegenden Geräteneuerfindungen- zu verdeutlichen.
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Kunststoffkrone mit einem Schneidmesser:
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Einziges Gerät welches für den Privatgebrauch zu kaufen ist, z.B. in Baumärkten!
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Patentiert sind auch Geräte gleicher Art, mit dem Unterschied, daß sich in jeder Kronenausbuchtung ein Metallstück mit Schneide befindet!
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Nachteil: Durch das notwendige Drücken oder Ziehen, um eine Schneidwirkung zu erzeugen, fallen meistens, nicht beabsichtigt, Früchte vom Baum. Dieses Obst kann, zum einen, schnell zu einer Gefahr für den Gerätebediener werden, je nach Gewicht der zu erntenden Frucht. Zum zweiten wird dieses Obst zum Fallobst - Haltbarkeitsreduzierung. Diese Obststieldurchtrennung, ohne Gegenhalter und mit eingeschränkter oder so gut als keine Sicht auf die Schneide, ist sehr mühsam und selbst für bestimmte Obstsorten nur bedingt möglich. Bei größerem Obst ist der Auffangbeutel schnell gefüllt, dabei dessen Gewicht jedoch ständig zu heben.
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Metallkrone mit Schneidkranz:
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Hierbei soll der Schneidkranz mit einer Bautenzug - Mechanik betätigt werden!
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Nachteil: Der Schneidkranz ist technisch so angeordnet, daß eine starke Reibung in beiden Bewegungsrichtungen auftritt, dies erfordert eine entsprechend hohe Betätigungskraft. Da bei ist ein Verklemmen (durch die große Reibfläche) nicht auszuschließen. Bei mechanischen Problemen ist ein Einholen des Gerätes nötig.
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Zwei flache Messer, angeordnet in V-Form:
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Am Ende der offenen V-Messer befindet sich je ein Betätigungsseil, mit denen die Funktion einer Schere erzeugt werden soll!
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Nachteil: Das Obst kann beim mühsamen Durchführen durch das V beschädigt werden. Befindet sich ein Ast vor dem Obst, ist ein „Einfädeln“ der Frucht nicht möglich. Es kann nur Obst geerntet werden, welches kleiner ist als dass V. Ist das betreffende Obst größer, ist der Erntevorgang abzubrechen - zeitaufwendig, ärgerlich!
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Eine Minischere, wird mittels Seilzug betätigt:
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Die abgeschnittene Frucht fällt in den darunter angebrachten Auffangkorb.
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Nachteil: Wo geschnitten wird, ist bei größerem Obst nicht zu sehen. Auch bei kleinerem Obst behindert der Auffangkorb die Sicht auf den Obststil.
Die Minischere ist aufgrund zu geringer Stabilität leicht zu beschädigen.
Der Erntevorgang ist folglich gedulds- und zeitintensiv.
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Verschiedene Greifersysteme:
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Gekrümmte, gepolsterte Greifer (bis zu 6 St., kreisförmig u. senkrecht angeordnet) ziehen an der zu pflückenden Frucht. Wobei der Obststiel auch durch Drehen des gesamten Gerätes, vom Ast, abgetrennt werden soll.
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Aufgeführt sind eine Seilversion mit Rückstellfeder sowie eine Mechanikversion mit Gestänge. Nachteil: Nur Obst der jeweiligen Größe der Greifer kann geerntet werden.
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Verschiedene Zangenprinzipien:
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Zwei horizontal übereinander oder nebeneinander liegende Zangen (bzw. Löffel) werden zusammengezogen - Funktion: Seil mit Rückstellfeder.
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Nachteil: Ebenso eine Abreißmethode. Beim Einholen der Frucht ist die Zange zuzuhalten, was eine Quetschgefahr für das Obst mit sich bringt.
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Weitere Methoden:
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V-Messer, integriert im Auffangbehälter. V-förmige Gabel, die am Ende parallel ausläuft.
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Die zur Abtrennung vorgesehenen Teile haben meistens eine Schneide, wobei die Schneiden völlig frei liegen. Unterhalb der vorgesehenen Trennelemente, befindet sich jeweils der Auffangbeutel, evtl. auch mit senkrechtem Schlauch zum Boden.
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Nachteil: Gefahr der Obstbeschädigung, durch die ungeschützten Schneiden. Obst welches in einem Vertikalschlauch zu Boden fällt, hat ein ähnliches Resultat wie Fallobst.
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Die meisten dieser Geräte haben den Nachteil, daß ein vollständiges zu Boden bringen des Gerätes erforderlich ist, um ein Umfüllen des Obstes in einen bereitgestellten Behälter zu ermöglichen. Ist ein Schlauch (zum Boden) im Auffangbeutel integriert sind auch, mit einem Erntehelfer, die oben genannten Probleme vorhanden.
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Bei Geräten dessen Mechanik (direkt) an der Frucht ansetzt, ist diese nicht feinfüllig genug zu betätigen und dessen Einsatz somit nicht zweckmäßig (kein Vergleich zur menschlichen Hand).
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Die weiteren Gebrauchsmuster und Patente, mit der DPMA-Datenbank durchgeführten Recherche, mit weltweiter Begutachtung von Patentzeichnungen, fallen alle ,im weitesten Sinne‘ in den Bereich der oben beschriebenen Versionen.
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Lösung der technischen Probleme, oben beschriebener Gebrauchsmuster und Patente
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Folglich wurde ein Gerät entwickelt, welches
- - einfach und effektiv bedient werden kann, mit möglichst geringem Kraftaufwand.
- - eine optimale Erntemöglichkeit der Baumfrüchte ermöglicht.
- - den zeitlichen Aufwand, für das Ernten einer bestimmten Obstmenge, rechtfertig.
- - zum Ernten, in höheren Baumregionen, einfach umzubauen ist.
- - für die Wartung wenig Zeit beansprucht.
- - für die Serienfertigung geeignet ist.
- - beim Interessenten eine zufriedene Kaufentscheidung herbeiführt.
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Technische Ausführung der Neuentwicklung bzw. der Erfindung „Erntegerät für Kleinobst“ (Bild 1)
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Schnitteinheit (Bild 2 u. 3):
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Um das Obst vom Baum abzutrennen, wurde eine „Schnitteinheit“ am Ende von runden Teleskoprohren entwickelt, die über eine für den Zweck ausreichende Stabilität verfügt. Desweiteren soll die Ausführung gewährleisten, daß verschiedenste Obstsorten, ohne Beschädigung dessen, geerntet werden können. Berührungen und geringe Stöße gegen das Obst sind natürlich nie ganz zu vermeiden, was aber bei den meisten Obstsorten vertretbar ist. Auch andere Erntemaschinen (z. B. Mähdrescher) kommen ohne Ernteverluste nicht aus.
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Der Messerbereich des sog. Scherenkopfes der „Schnitteinheit“, besteht aus vier Schichten (1 - 4). Wobei die obere (1) und untere Ebene (4) aus je einem Kunststoff - 3D - Druckteil besteht, die so ausgelegt sind, daß die Kanten der Messer das Obst nicht berühren, d. h. auch die Messerschneide liegt während der Zuführung der „Schnitteinheit“ zum Obst nicht frei. Die zwei mittleren Ebenen (2, 3) sind also die Messerebenen. Die jeweils sieben Messer, sind kreisförmig angeordnet und sind senkrecht von der Drehachse (12) abstehende, um 45° schwenkbare Messer (2), die als Wirkmechanik technisch verwertbare Scheren bilden. In der Ausgangslage sind die Scheren immer geöffnet, was durch die Rückstellfeder (10) und der Wendelnut (16) erreicht wurde. Visuell sieht dies, sozusagen, sternenförmig aus (Bild 3), weshalb die Bezeichnung „Messerstern“ eingeführt wurde. Die Anordnung der einzelnen Messer wurde so gewählt, daß bei einem Schwenkwinkel von 45°, nur sieben Aufteilungen (Bild 3) erforderlich sind (360 / 45 = 8). Außerdem hat die strahlenförmige Messeranordnung von 360° den Vorteil, daß das zu erntende Obst, aus allen Richtungen zugänglich ist, sowohl von allen Seiten wie auch von oben und unten.
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Der oberste Stern (1 - Bild 3) wurde mit Ausbuchtungen bzw. Zacken versehen, um zu bewirken, daß eine effektive Schneidwirkung entsteht, d.h. der Obststiel lässt sich nicht wegschieben bzw. rausschieben.
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Um einen Scherenmechanismus zu erzeugen, wird über eine Wendelnut (16) eine Schwenkbewegung erzeugt. Die Wendelnut in der Verlängerung des Teleskoprohres (17 = Funktionsadapter), hat den Vorteil, daß keine aufwendige Mechanik erforderlich ist und fast keinen zusätzlichen Raum erfordert. Oben ist jegliche Mechanik hinderlich (aus Platz- und Gewichtsgründen), hier sind nur die Messer und deren Schutz zweckmäßig. Außerdem kann über die Wendelnut die erforderliche Kraft ausreichend gut, mit den Gesetzen der Mechanik, eingebracht werden.
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Die Wendelnut dreht dabei den oberen Messerstern (2). Die Obststiele der Früchte, die sich in dem V-förmigem Zwischenraum befinden, werden zum gegenüberliegenden feststehendem Messer (3) mitgenommen und durchtrennt.
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Damit die faserigen Obststiele effektiv geschnitten werden können, ist ein möglichst geringer Schneidspalt zweckmäßig. Wobei gering bedeutet, daß der Schneidspalt bis zu 0,5 mm sein darf. Dazu wird über die Distanzhülse (5), der obige Messerstern (2) abgestimmt. Wobei aus fertigungstechnischen Gründen der beiden Messersterne, evtl. vorhandene Schrägen ,einzelner Messer‘ zu berücksichtigen sind.
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Kein Schneidspalt hätte ein Klemmen zur Folge und der obere Messerstern könnte sich nicht, von selbst, in die Ausgangslage zurückdrehen. Die Feder (10) wurde so ausgelegt, daß diese mit möglichst geringer Kraft gedrückt werden kann, jedoch noch ausreichend die Rückstellfunktion gewährleistet.
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Auffangnetzfläche und Beförderungselemente für das Obst (Bild 4 u. 5):
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Das Obst fällt, nach dem Durchtrennen des Obststieles, auf die „Auffangnetzfläche“ (20 - 25), die sich unterhalb der „Schnitteinheit“ befindet. Diese „Netzfläche“ ist am Ende eines Vierkantrohr-Teleskops (29) befestigt. Dieses Vierkantrohr-Teleskop verläuft parallel zum Rundrohr-Teleskop (30) und ist dauerhaft mit dem Sperrriegel (27) verriegelbar und somit unabhängig vom Rundrohr-Teleskop in der Höhe verstellbar. Die „Netzfläche“ wird gebildet, über zwei Rahmen aus Carbonrohren, welche das Obst beim Auftreffen sehr gut abfedern. Damit ist der Abstand der „Netzfläche“ zur „Schnitteinheit“ fast unbedeutend (je nach Art und Gewicht des Obstes!). Das „Auffangnetz“ wurde so ausgelegt, daß es zur linken und rechten Seite eine noch ausreichende Neigung besitzt, um dem Obst ein Überrollen, des Zwischenraumes (25) für das Rundrohr-Teleskop, zu ermöglichen, jedoch das Abrollen beschädigungsfrei erfolgen kann. Eine stärkere Neigung oder eine größere Netzfläche würde mehr Raum benötigen und das Handling des Gerätes erschweren. An den unteren Enden der Netzneigung ist die Netzrinne (24), wo sich das Obst sammelt. Über eine manuell herbeizuführende Schiefstellung der „Netzfläche“ (90° zur Netzneigung), kann das Obst, vorne oder hinten (22), in einen horizontalen „Transluzenten Schlauch“ (ohne Darstellung) rollen.
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Dieser dient zunächst als Zwischenspeicher. Erst wenn dieser ein nicht mehr zumutbares Gewicht überschreitet, wird der sich anschließende „Beförderungsschlauch zum Eimer“ von dessen Vierkantrohr-Teleskop Halterung (26) abgenommen (deswegen -in Bild 1 u. 4- ohne Darstellung) und das Obst gelangt, ohne direkte Berührung, in den Eimer (36). Der Schwerkraft des Obstes ist dabei natürlich entgegenzuwirken. Dieser Vorgang hat den Vorteil, daß sich die meisten Blätter und Ästchen in den Netzen verfangen und nicht in den Eimer gelangen.
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Der „Beförderungsschlauch zum Eimer“ ist dabei, in der Mitte des „Transluzenten Schlauches“, dauerhaft mit Druckknöpfen verbunden. Vor dem Einsatz des Gerätes wird dieser T - Schlauch, an den zwei gegenüberliegenden transparenten Plexiglasplatten (22), an dafür angebrachten Schraubenköpfen (23) eingehängt. Am „Transluzenten Schlauch“ angebrachte Ösen, verhindern dabei eine Schlauchbeschädigung (Gewicht des Erntegutes). Zudem hat der „Transluzente Schlauch“ den Vorteil, daß jederzeit zu sehen ist, wo und wie viele Früchte sich darin befinden. Nach der Demontage werden die verbundenen Schläuche („Transluzenter Schlauch - Beförderungsschlauch zum Eimer“) über das Querrohr (86) der Schiebeeinheit (75) gehängt. Zuvor können noch die angehafteten Blätter entfernt werden.
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Der Gerätebediener befindet sich, bei der Durchtrennung der Obststiele, geschützt, unterhalb der „Auffangnetzfläche“ (linke Seite) und kann durch dieses, fast ohne Einschränkung, hindurchsehen. Aufgrund des geringeren Platzbedarfes und dem damit einfacheren Transport (zum Obstbaum) wurde die „Auffangnetzfläche“ zusammenklappbar (21) ausgeführt. Mit vier einfachen Fixierhalterungen (74, 83) erfolgt eine ausreichend gute Befestigung am Handwagen.
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Bei der Montage sowie der Demontage ist diese „Auffangnetzfläche“ zwangsläufig über die „Schnitteinheit“ zu bringen; dazu ist eine Klappöffnung vorhanden.
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Der Freiraum (25) für das Rundrohr-Teleskop (30) wird mittels einer Kunststofffolie überbrückt; wobei das Obst gut darüber hinwegrollt. Bei Bewegung des Rundrohr-Teleskops biegt sich diese Kunststofffolie unbemerkt nach oben oder unten.
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Zwei Betätigungseinheiten (Bild 6 - 9):
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Das Rundrohr-Teleskop mit der „Schnitteinheit“, wird von den Händen des Gerätebedieners, über dessen „Zwei Betätigungseinheiten“, gehalten. Im Bewegungsbereich der Hände kann das „Schnittwerkzeug“ damit in alle Richtungen flexibel bewegt werden, nach oben und unten, nach vorne und hinten und gering nach links und rechts, hier jedoch mit dem „Handwagen“ beliebig weit, da der Verschiebegriff in die Richtung zeigt und im Bereich der rechten Hand ist.
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Um manuell die Kraft, zur Ausführung der Schwenkbewegung der Messer sowie der gleichzeitigen Durchtrennung der Obststiele, zu erreichen, sind diese zwei -teils- voneinander abhängigen „Betätigungseinheiten“, mit dem jeweils zugehörigem Seilmechanismus, erforderlich. Der Zweck dieser beiden Einheiten ist, den Querbolzen (15) der Verlängerung (12) der sich drehenden Messer, über die gesamte Distanz der Wendelnut (16), nach unten zu ziehen. Dabei ist die Gegenkraft der Rückstellfeder (10), die Reibkraft der Wendelnut, sowie die Scherkraft der zu durchtrennenden Obststiele zu überwinden.
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Erste Betätigungseinheit, mit der inneren Seilmechanik (Bild 6 u. 7):
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Die „Erste Betätigungseinheit“ wird von der rechten Hand gehalten (40, 41) und betätigt (42). Innere Seilmechanik deswegen, da das Drahtseil im Inneren der Teleskoprohre (30) verläuft. Der Vorteil der inneren Seilführung ist, daß das Obst vom Seil (durch die Straffheit) nicht beschädigt werden kann. Verläuft, vom Querbolzen (15) bis an das (untere) Rohrende und hier über Umlenk-Seilrollen (53) nach außen zur „Ersten Betätigungseinheit“. Das Seil ist ständig vorgespannt; dessen Ausgangszugkraft (Vorspannkraft) ist dabei einstellbar. Eine zu hohe Vorspannung würde bereits einen minimalen Drehwinkel am Messerstern (2) erzeugen und das Überdeckungsprinzip wäre zum Teil aufgehoben. Deshalb erfolgt an der Seilspannschraube (50) die Drehung nur solange bis der Querbalken (49), mit den zwei Seilrollen (47), welcher (von den zwei Zugfedern (48)) nach unten gedrückt wird, die oberen zwei Scheibenbegrenzungen (46) erreicht.
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Das Drahtseil besitzt am oberen Ende eine Ringkausche, durch die -auch- der Querbolzen (15) der Antriebsachse (12) geht. Dieser Querbolzen gleitet dabei an seinen beiden Enden in der achsensymmetrischen Wendelnut (16), des Funktionsadapters (17).
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In der „Betätigungseinheit“ verläuft das Drahtseil unterhalb der zwei Seilrollen (47) des Querbalkens (49) über die Spannrolle (44) zur Seilreserverolle (43). Indem der Querbalken nach unten gedrückt wird, wird die manuelle Zugkraft des Betätigungshebels (42) auf das Seil übertragen. Eine Kniehebelmechanik (45) erleichtert dabei das Aufbringen der notwendigen Kraft. Der Kniehebelmechanismus besitzt dafür ein definiertes Übersetzungsverhältnis. Die zwei Zugfedern (48), die an der Kniehebelmechanik eingehängt sind, erbringen eine leichte Kraftunterstützung. Dieser Gesamtmechanismus bewirkt, daß der Kraftaufwand möglichst gering ist und ermöglicht das gewünschte langsame (feinfühlige) Schließen der Messer der „Schnitteinheit“, bis der Obststiel oder die Obststiele eingeklemmt sind. An dieser Stelle erfolgt der ,aktive‘ Gebrauch der „Zweiten Betätigungseinheit“.
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Zweite Betätigungseinheit, mit der äußeren Seilmechanik (Bild 8 u. 9):
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Die „Zweite Betätigungseinheit“ wird von der linken Hand gehalten und betätigt (55). Dessen äußere Seilmechanik befindet sich, vom Gerätebediener aus gesehen, auf der Rückseite des Rundrohr-Teleskops (60 = Teile der Seilklemmung), d. h. ebenso der zugehörige Flaschenzug (13, 14). Der Flaschenzug, mit zwei Rollen oben (13) und einer Rolle unten (14), erhöht die Kraftwirkung und bezweckt eine gleichmäßige Kraftübertragung auf die Messer. Der Obere, sich vertikal bewegende Teil des Flaschenzuges (13), ist am Scherenkopf (Teil (6) mit den feststehenden Messern) angeschraubt. Der Untere, feststehende Teil des Flaschenzuges (14), am Teil mit der Wendelnut (17), dem Funktionsadapter (17).
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Der Scherenkopf wird über den Flaschenzug nach unten gezogen und drückt den Querbolzen (15) entlang der Wendelnut (17) was die vollständige Schwenkung der 45° bewirkt und den Obststiel durchtrennt.
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In der Ausgangslage (Grundstellung) trägt das ,äußere Drahtseil‘ einfach nur die Gewichtskraft der „Zweiten Betätigungseinheit“ und wird über Klemmringe (31) (mit je einer Bohrung) geführt. Die unbenutzte Seillänge beider „Betätigungseinheiten“ (zum Schneiden in höheren Baumregionen) wird auf dessen Seilreserverolle (43, 63), von Hand, aufgewickelt.
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Der weitere funktionelle Aufbau dieser „Zweiten Betätigungseinheit“ ist wie folgt:
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(Die Entwicklung einer Mechanik war notwendig, um die erforderliche Kraft erzeugen zu können.)
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Mit der Funktion der „Ersten Betätigungseinheit“ hat der Querbolzen bereits den größten Anteil seines Hubes ausgeführt und damit den überwiegenden, jedoch variablen, Drehwinkel der Messer vollzogen. Dies hat dazu geführt bzw. damit wurde erreicht, daß das Seil der „Zweiten Betätigungseinheit“ gelockert wurde, folglich auch mit variabler Seillänge. Deshalb ist jetzt die „Zweite“, bis zur Straffung des Seiles, frei nach unten zu schieben.
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Um eine Zugkraft auf das Seil ausüben zu können, rasten automatisch nach kurzem Drücken des Hebels (55), links und rechts, je ein Stift (65) in eine der Bohrungen der dafür angebrachten Achse (64) ein. Diese Achse ist mit mehreren Bohrungen, von gleichem und minimalem Abstand, versehen. Durch das Einrasten der beiden Stifte (65), wird die obere Einheit (57) fest fixiert und die untere Einheit (61), mit der Seilbefestigung (60), kann über die Hebelmechanik (59) nach unten gedrückt werden (was den Seilzug bewirkt). Dazu sind an der oberen Einheit (57) symmetrisch zwei Kulissensteine (58), die über die Hebelmechanik nach vorne gezogen werden und eben die untere Einheit nach unten drückt. Die Hebelmechanik verfügt über ein Übersetzungsverhältnis, welches die notwendige Seilkraft leicht erzeugt.
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Die Rückstellung und das Zusammenhalten der unteren Einheit, zur oberen Einheit, erfolgt über zwei innenliegende Zugfedern (62 = ohne Darstellung) und zwei seitlichen Schenkelfedern (66, 67 = ohne Darstellung = o. D.).
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Die gesamte „Zweite Betätigungseinheit“ wird, durch Hochziehen mit der linken Hand, in dessen Ausgangsposition zurückbewegt. Dann erst ist der Hebel (42) der „Ersten Betätigungseinheit“ loszulassen und die Messer der „Schnitteinheit“ drehen folglich (mit der gesamten Kraft der Rückstellfeder), von selbst, in die Ausgangslage zurück.
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Teleskoprohre und deren zusätzliche technische Anwendung (Bild 4 u. 10):
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Zwei voneinander getrennte Teleskoprohrarten (29, 30) bestimmen die Höhenlage der Obsternte. Für die Teleskoprohre der „Auffangnetzfläche“ (20 - 25) werden Vierkantrohre (29) verwendet. Der Grund hierfür ist zum einen, daß sich die Rohre bei der Höhenverstellung nicht verdrehen können. Zudem ist das untere, stärkere Vierkantrohr mit einer Bohrungsreihe versehen. Diese Bohrungen, von geringem Abstand, ermöglichen das Einrasten des Zylinderstiftes (70), von der Mechanik der „Höhenlagefixierung“ (Bild 10). Das Einrasten bietet den großen Vorteil, daß die Gewichtskraft des Zweiten- bzw. Rundrohr-Teleskopsystems nicht ständig zu halten ist, unabhängig in welcher Höhenlage geerntet wird. Dabei erfolgt das Ein- und Ausrasten, des im Gleichgewicht gehaltenen Zylinderstiftes (70), mittels zweier gegeneinander gerichteten Federn (71), durch einen Wechsel von deren Länge (72).
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Nachdem die gewünschte Höhenlage festgelegt ist, wird das Einrasten ausgelöst, mittels einer kurzen Hebelbetätigung (42) der „Ersten Betätigungseinheit“. Durch ein erneutes Entlasten, dieser kurzen Hebelbetätigung, kann die Höhenlage wieder verändert werden. Auch ein dauerhaftes Einrasten, mittels der Sperrriegel (32, 35), ist gegeben. Dies bringt den zweiten großen Vorteil, daß der gesamte Erntevorgang, von einer Person, ausgeführt werden kann - die Hände werden dadurch frei!
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Da damit das Rundrohr-Teleskop an das Vierkantrohr-Teleskop angekoppelt ist, ist eine gute Standfestigkeit erforderlich. Deshalb wurde das Vierkantrohr-Teleskopsystem mit insgesamt acht Rädern (37) versehen. Räder deswegen da, für das manuell herbeizuführende Abrollen des Obstes in der Netzrinne, die „Netzfläche“ leicht zu neigen ist.
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Soll die „Schnitteinheit“ weiter nach oben gebracht werden, so ist der Teleskopklemmer (28) zu lösen. Beim Verschließen ist zu beachten, daß die Schweißnaht vom oberen Rundrohr, in etwa, auf die Schweißnaht vom unteren Rundrohr ausgerichtet ist.
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Der Abstand der „Betätigungseinheiten“ wird nur einmal eingestellt, ist jedoch bei Bedarf änderbar.
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Ist von Grund auf beabsichtig, Obst von noch höheren Regionen zu pflücken, ist es zweckmäßig, beide Rohrsysteme schon vorab länger auszulegen. Da aus technischen und physikalischen Gegebenheiten es kaum einen Sinn hat, mehr als zwei Rohre, für ein Teleskopsystem zu verwenden.
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Handwagen, zum Transport des Gundgerätes und zum Ausgleich von Bodenunebenheiten beim Erntevorgang (Bild 11 u. 12):
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Mittels eines eigens dafür ausgelegten „Handwagens“, erhält das „Grundsystem“ (Bild 4 u. 5) seine volle Funktionsfähigkeit bzw. ergibt sich das Gesamtkonzept „Erntegerät für Kleinobst“. Dazu wird das „Grundgerät“ positioniert auf den „Handwagen“ gestellt, mit zeitweiser Befestigung (für Ortswechsel, Netzmontage, Sicherung, Schräglagen).
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Die Primärnutzung des „Handwagens“ dient dem Transport des „Grundgerätes“, zum und am Obstbaum. Damit dieses während des Schiebens zum Einsatzort nicht umkippt, wird es durch drei Schnellspanner (77), über insgesamt zwölf Berührungspunkte, auf die Oberfläche (81) des „Handwagens“ gedrückt. Zum einen sind dies die acht Räder (37) des Vierkantrohr-Teleskopsystems und zum zweiten hat auch das Rundrohr-Teleskopsystem zur Bodenseite hin zwei kleinere Räder (52) (Räder ohne Funktion) und zwei Gummimetallpuffer (54). Alle vier zusammen bilden eine ausreichend gute Standfunktion. Das Schwingen des „Grundgerätes“, aufgrund seiner Höhe, lässt sich ohnehin nicht vermeiden, was aber nicht weiter stört. Der „Handwagen“ selbst, ist so ausgelegt, daß dieser bedeutend schwerer ist, als das „Grundgerät“. Durch die Verbindung, mit den Schnellspannern, ist ein Umkippen weitgehend ausgeschlossen. Selbstverständlich hat der Gerätebetätiger die Sicherheitsvorschriften zu beachten, insbesondere bei der Anwesenheit von weiteren Personen.
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Die Sekundärnutzung des „Handwagens“ dient der Vermeidung größerer Schiefstellungen des „Erntegerätes“, durch Bodenschrägen und Bodenunebenheiten, am Obstbaum. Dabei sind Schiefstellungen, im Bereich der Höhenverstellbarkeit der Standbeine (80), gut auszugleichen. Das Anbringen der (mehr Nutzen bringenden) ausziehbar und schwenkbar gestalteten Standbeine (87), erforderte es, dem „Handwagen“ eine zweite Ebene zu geben, also eine zweite Platte (84) einzubauen. Aufgrund der kugelförmigen Enden (85) der Standbeine, ist es möglich den „Handwagen“ über kurze Strecken zu verschieben, während die Räder des „Handwagens“ frei hängend sind. In den entstandenen Zwischenraum (82) wurden zur Stabilisierung, zusätzlich zu den zwei Außenrohren für die Räder, drei Verstärkungsrohre eingebracht. Wobei sich am mittleren Verstärkungsrohr (79) eine zweite Befestigungsstelle (li. u. re. außen) befindet, für die von Hand zu verschraubende Verschiebeeinheit (75), des „Handwagens“. Diese demontierbare Verschiebeeinheit bietet den Vorteil, den „Handwagen“ zu verkleinern. Zur Beförderung, z.B. im Auto, kann das „Erntegerät“ in insgesamt fünf Einheiten (ohne Werkzeug) zerlegt werden.
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Auf der oberen Platte (81) des „Handwagens“ befinden sich zudem vier Verrollsicherungsstifte (76) und vier Verschiebesicherungsstifte (78), welche das „Grundgerät“, zu jeder Zeit, in Position halten.
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Am Obstbaum ist zunächst die „Auffangnetzfläche“, mit zwei Kipphebeln (ohne Darstellung), zu befestigen. Dann können die Schnellspanner (77) geöffnet werden. Zweckmäßig ist es, eine stärkere Schieflage schon vorher auszugleichen. Als nächstes sind die zwei Sperrigel (32, 35) (durch 180° Drehung) zu entriegeln. Die „Schnitteinheit“ ist auf die gewünschte Höhenlage zu bringen und wird mit dem ,Vertikalsperrriegel‘ (32) (fest) in dieser Höhe gehalten. Der angebrachte ,zweite Sperrriegel‘ (35) ist von geringerer Bedeutung, kann aber benutzt werden für eine Gewichtshaltung zwischendurch, als zusätzliche Verriegelung oder für eine Kippbewegung. Da die Hände (mit der vertikalen Verriegelung) frei werden, kann die „Auffangnetzfläche“ nachgeschoben werden. Dessen Höhenlagefixierung erfolgt mit dessem Sperrriegel (27) und den dazu vorhandenen größeren Bohrungsabständen des inneren Vierkantrohres.
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Für den Gerätebediener ist es lediglich erforderlich die Sperrriegel nach Bedarf zu lösen und zu verriegeln - und das Obst gelangt, ohne eigene Verletzungsgefahr (Leiter), vom Baum in den Obsteimer.
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Ein weiterer vorteilhafter Aspekt dieser manuellen Geräteneuerfindung ist, daß das Gerät hinsichtlich seiner Höhe (seiner Stabilität), in mehreren Varianten hergestellt werden kann.
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Auch eine Weiterentwicklung mit elektrischen, elektronischen und optoelektronisch Funktionen (Minikamera und Bildschirm) ist möglich (mit folglich eigenen Schutzansprüchen).
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Vision: Traktorversion für Hochbäume (Südfrüchte) mit teils vollautomatischen Funktionen.
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Es folgen 4 Blatt Zeichnungen:
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Aus den schematischen Bildern können keine Originalmaße entnommen werden, da die technischen Zeichnungen stark vereinfacht sind und an verschiedensten Stellen gestreckt oder gestaucht wurden!
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Die jeweilige Ansichtsdefinition bezieht sich auf die Gesamtansicht - Bild 1 von Blatt 9!
- Blatt 9:
- Bild 1:
- Schematische Seitenansicht vom „Erntegerät für Kleinobst“ - Transportdarstellung (mit bereits montierter Auffangnetzfläche) bzw. Gerätebediener-Ansicht vom „Grundgerät“ mit Befestigung auf dem „Handwagen“
- Blatt 10:
- Bild 2:
- Schematischer Querschnitt von Scherenkopf, Funktionsadapter und Flaschenzug = „Schnitteinheit“
- Bild 3:
- Schematische Draufsicht, von Bild 2, der „Schnitteinheit“
- Bild 4:
- Schematische Gerätebediener-Ansicht vom „Grundgerät“ mit „Auffangnetzfläche“, Teleskoprohren und Ernteeimer aber ohne „Schnitteinheit“ und ohne „Betätigungseinheiten“
- Bild 5:
- Schematische Draufsicht, von Bild 4, vom „Grundgerät“ mit „Auffangnetzfläche“, davon vier Räder sowie des Ernteeimers
- Blatt 11:
- Bild 6:
- Schematische Seitenansicht-links der „Ersten Betätigungseinheit“
- Bild 7:
- Schematische Seitenansicht-links, von Bild 6, der „Ersten Betätigungseinheit“
- Bild 8:
- Schematische Seitenansicht-rechts der „Zweiten Betätigungseinheit“
- Bild 9:
- Schematische Draufsicht, von Bild 8, der „Zweiten Betätigungseinheit“
- Blatt 12:
- Bild 10:
- Schematischer Querschnitt, der Pos. 32-35 von Bild 4 = „Höhenlagefixierung“
- Bild 11:
- Schematische Gerätebediener-Ansicht (analog zu Bild 4) vom „Handwagen“
- Bild 12:
- Schematische Draufsicht, von Bild 11, des „Handwagens“
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Bezugszeichenliste
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- Bild 2 u. 3
- (1)
- Kerbenstern
- (2)
- Messerstern oben
- (3)
- Messerstern unten
- (4)
- Schutzstern
- (5)
- Distanzhülse
- (6)
- Linearteil
- (7)
- Schrägkugellager
- (8)
- Rillenkugellager
- (9)
- Führungsbuchse
- (10)
- Druckfeder für den Scherenkopf
- (11)
- Zylinderstift-fest für (17)
- (12)
- Drehachse
- (13)
- Flaschenzug oben
- (14)
- Flaschenzug unten
- (15)
- Querbolzen
- (16)
- Wendelnut
- (17)
- Funktionsadapter
- Bild 4 u. 5
- (20)
- Auffangnetzfläche
- (21)
- Schraube, für das Zusammenklappen des Auffangnetzfläche
- (22)
- Plexiglasformplatte
- (23)
- Schraubenköpfe, zum Ankuppeln des T - Schlauches
- (24)
- Netzrinne
- (25)
- Zwischenraum, für das Rundrohr-Teleskop
- (26)
- Halterung, für den Beförderungsschlauch zum Obsteimer
- (27)
- Sperrriegel - Vierkantrohr-Teleskop
- (28)
- Klemmmechanik - Rundrohr-Teleskop
- (29)
- Vierkantrohr - Teleskop
- (30)
- Rundrohr - Teleskop
- (31)
- Klemmring - verschiebbar
- (32)
- Sperrriegel, für die Vertikalfixierung
- (33)
- Höhenlagefixierung - Außengehäuse
- (34)
- Höhenlagefixierung - Innengehäuse
- (35)
- Sperrriegel, für die Schwenkbewegung
- (36)
- Obsteiner
- (37)
- Räder vom Grundgerät
- Bild 6 u. 7
- (40)
- Haltescheibe von (41)
- (41)
- Rohrgriff
- (42)
- Betätigungshebel
- (43)
- Seilreserverolle
- (44)
- Seilspannrolle
- (45)
- Kniehebelmechanik
- (46)
- Scheibenbegrenzung für (49)
- (47)
- Seilrolle
- (48)
- Zugfeder
- (49)
- Querbalken
- (50)
- Seilspannschraube
- (51)
- Schrauben (o. D.) für die Erste Betätigungseinheit
- (52)
- Zwei kleine Räder
- (53)
- Umlenk-Seilrolle
- (54)
- Gummimetallpuffer
- Bild 8 u. 9
- (55)
- Hebelgriff
- (56)
- Schrauben für die Zweite Betätigungseinheit
- (57)
- Obere Einheit
- (58)
- Kulissenstein
- (59)
- Hebelmechanik
- (60)
- Teile der Seilklemmung
- (61)
- Untere Einheit
- (62)
- Innenliegende Zugfeder (o. D.)
- (63)
- Seilreserverolle
- (64)
- Achse mit Bohrungsreihe
- (65)
- Stifte seitlich (links u. rechts)
- (66)
- Schenkelfeder links (o. D.)
- (67)
- Schenkelfeder rechts (o. D.)
- Bild 10
- (70)
- Zylinderstift-beweglich für (34)
- (71)
- Druckfeder für (70)
- (72)
- Kolben
- (73)
- Druckfeder für (72)
- Bild 11 u. 12
- (74)
- Fixierhalterung oben
- (75)
- Verschiebeeinheit für den Handwagen
- (76)
- Verrollsicherungsstifte
- (77)
- Schnellspanner
- (78)
- Verschiebesicherungsstifte
- (79)
- Vierkantrohr für (75)
- (80)
- Standbein, höhenverstellbar
- (81)
- Transportplatte
- (82)
- Zwischenraum
- (83)
- Fixierhalterung unten
- (84)
- Zweite Platte
- (85)
- Kugelfuß vom Standbein
- (86)
- Querrohr für die Schlauchablage
- (87)
- Standbein, ausziehbar u. schwenkbar