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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Aufsammeln von Nacktschnecken
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Nacktschnecken sind dafür bekannt, dass sie insbesondere im Nutzgartenbereich große Schäden durch den Verzehr der Pflanzen anrichten. Sie essen gerne Blätter von Blumen, Salat und Gemüse. Für die meisten dieser Fraßschäden im Gemüse- bzw. Blumenbeet ist die Spanische Wegschnecke verantwortlich. Leider hat sie aufgrund ihrer außerordentlich hohen und unappetitlichen Schleimproduktion kaum natürliche Feinde, so dass es für den Gartenbesitzer unerlässlich ist, die Nacktschnecken regelmäßig zu entfernen um nicht zu riskieren, dass bei entsprechender Population dieser Schneckenart ein Totalausfall der eigenen Saat herbei geführt wird.
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Um diesem Gartenschädling zu Leibe zu rücken sind bei Gärtner folgende Methoden bekannt. So können die Beete mit einem entsprechend hohen Schneckenzaun umrandet werden um ein Vordringen des Schädlings in die Beete zu verhindern. Auch ist bekannt, dass Schnecken den Geruch von Bier mögen. Ein im Erdreich eingegrabener Becher mit Bier gefüllt lockt die Tiere an, sie fallen in den Becher und verenden. Leider lockt der starke Biergeruch auch Schnecken aus benachbarten Gärten an. Eine weitere Möglichkeit, der Schneckenplage entgegen zu wirken ist die Anschaffung von Laufenten. Bei ihnen gehört die Nacktschnecke auf den Speiseplan. Wer die vorgeschlagenen Methoden scheut, kann alternativ ein Ködermittel einsetzen. Die Schnecken werden angelockt, vergiftet und sterben. Nachteilig sei zu erwähnen, dass das Gift auch gefährlich für Haustiere werden kann.
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Wer die oben genannten Aufwände scheut verwendet die einfachste Möglichkeit und sammelt die Nacktschnecken ein. Weil sich viele davor scheuen, die schleimigen Tiere anzufassen werden im Folgenden einige Geräte beschrieben welche es ermöglichen die Nacktschnecken mittels Fanggeräten einzusammeln.
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Mit der Schrift
DE 297 12 704 U1 wird eine Fangschere für Schnecken insbesondere Schnecken ohne Gehäuse beschrieben. Mittels einer speziell ausgeformten Greifeinrichtung wird die Schnecke durch zusammendrücken der beiden Griffteile gefasst. Anschließend kann das Tier in einen Sammelbehälter befördert werden. Dabei wird als nachteilig empfunden, dass durch die schlecht kontrollierbare, manuelle Krafteinwirkung beim Zusammendrücken der Schere die Schnecke zerquetscht werden kann.
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Die Schrift
DE 102 37 599 A1 beschreibt ein ähnliches jedoch verbessertes System einer Nacktschneckenfangzange. Diese verfügt ebenfalls über zwei als Griffteil ausgebildete Schenkel. Diese Schenkel sind an einem Ende miteinander verbunden und am anderen Ende bilden die Schenkel mittels zweier ausgeformter konkaver Schalen eine Aufnahmemöglichkeit für die eingesammelte Schnecke. Werden beide Schenkel manuell zusammengedrückt bilden die konkaven Schalen einen Hohlraum für das aufgenommene Tier, so dass es nicht gequetscht werden kann. Als nachteilig ist anzumerken, dass die beiden Schalen welche den Hohlraum zur Aufnahme der Nacktschnecke bilden in ihrer Größe definiert sind, also zu große Schnecken nicht in den Hohlraum passen und dadurch ebenfalls gequetscht werden.
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Zusätzlich wird aus beiden Schriften als nachteilig empfunden, dass man sich zum Einsammeln von Schnecken bücken muss.
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Mit folgender Schrift
FR 2 611 423 A1 ist en Bücken nicht mehr erforderlich. Es wird eine universelle Greifvorrichtung vorgestellt, mit deren Hilfe man Früchte von einem Baum pflücken und Schnecken aufsammeln kann. In der vorgestellten Ausführungsvariante besteht die Greifvorrichtung aus einer rohrförmigen Hülse in dem ein Innenrohr eingebracht wird. Am vorderen Ende des Innenrohrs ist ein Greifzange angebracht welche sich über ein Gelenk öffnen und schließen lässt. Wird das Innenrohr in der Hülse nach vorne geschoben drückt ein Stößel auf das Gelenk. Die Greifzange spreizt sich auf, so dass ein Objekt aufgenommen werden kann. Eine zwischen Hülse und Innenrohr liegende Feder wird durch das nach vorne schieben des Innenrohrs vorgespannt. Durch die dadurch entstehende Federkraft unterstützt sie beim zurückschieben des Innenrohrs das Schließen der Fangzangen. Als Nachteil an dieser Ausführungsform wird angesehen, dass die Konstruktion aus sehr vielen Einzelteilen besteht, also in ihrer Herstellung teuer ist, dass die ausgebildeten beiden Fangzangen eher zum Aufsammeln von Schnecken mit Gehäuse geeignet sind, und das während des Gebrauchs der Greifvorrichtung beide Hände des Benutzers verwendet werden müssen. Eine Hand zum Halten der Hülse und eine Hand zum Betätigen der Fangvorrichtung.
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Aus folgender Schrift
DE 11 2008 000 802 B4 wird ebenfalls eine Fangvorrichtung für Nacktschnecken beschrieben bei welcher man sich nicht bücken muss. Zum Aufnehmen der Weichtiere werden zwei Klammerhälften über eine Torsionsfeder vorgespannt. Parallel dient diese Torsionsfeder zusätzlich als Gelenk um welches sich die beiden Greifer öffnen und schließen. Im Ruhezustand sind die beiden Klammerhälften durch die Torsionsfederkraft immer geschlossen. Erst durch Zusammendrücken der Haltegriffe öffnen sich die Klammerhälften an den Greifenden um Nacktschnecken aufzunehmen. Da die Torsionsfeder bauartbedingt nur über eine schwache Federkraft verfügt, reicht diese Vorspannung zwar um beide Hälften bündig im Ruhezustand zu halten. Jedoch fehlt ihr über die Hebellänge hinaus die Kraft die Greiferspitzen mit einer entsprechenden Klemmkraft zu versorgen. Deshalb wird gemäß Schrift eine zusätzliche Federkraft über einen Führungsstift mittels Schraubenfeder bereitgestellt. Beide Federn werden somit durch Drücken der Haltegriffe gestaucht und ermöglichen somit nach Freigabe der Griffe dass die Nacktschnecke sicher durch die einstellbare Vorspannung der Schraubenfeder gehalten und transportiert werden kann. Aufgrund der Konstruktion des Führungsstiftes kann die Vorspannung der Schraubenfeder so eingestellt werden, dass die Nacktschnecken nicht verletzt bzw. gequetscht werden. Es wird als nachteilig empfunden, dass aufgrund unterschiedlicher Schneckengrößen die Vorspannung der Schraubenfeder angepasst werden muss. Kleinere Exemplare benötigen eine größere Vorspannung, große und ausgewachsene Tiere eine kleinere Vorspannung Zudem besteht die Gefahr, dass nach Aufnahme einer Schnecke, also im Ruhezustand der Klammerhälften, durch unbeabsichtigten Druck auf die Haltegriffe, sich die Klemmung wieder löst und das aufgenommene Tier verliert. Insbesondere in der bevorzugten Ausführungsvariante aus Holz erscheint dieses Gerät nicht robust genug. Da Nacktschnecken sich festsaugen können, muss man gelegentlich das Gerät am Sammelbehälter abschlagen, damit sich die Schnecke von den Greifern löst. Aufgrund der filigranen Bauteile ist mit einer kurzen Lebensdauer zu rechnen.
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Ausgehend vom dem beschriebenen Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Greifzange zum Aufsammeln speziell von Nacktschnecken der bereits beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, dass es möglich ist, das Aufnehmen der Schnecken nicht nur in aufrechter Haltung zu bewerkstelligen, sondern dass der gesamte Prozess vom Aufnehmen des Tieres über den Transport bis zur Ablage in einen Sammelbehälter einhändig und mittels leichtem Fingerdruck möglich ist wobei die in den genannten Schriften dargelegten Nachteile vermieden werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Gerät zum Aufsammeln von Nacktschnecken, in der Schrift immer „Schneckengreifer” genannt gemäß des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung besteht der Schneckengreifer aus einem Stiel welches als Rohr ausgebildet ist. An der oberen, dem Anwender zugewandten Öffnung des Schaftrohrs ist ein Griffsegment umfänglich fest auf den Außendurchmesser montiert. In diesem Führungsrohr befindet sich eine Rundstange. Auf dieser Rundstange wird ebenfalls auf der oberen, dem Anwender zugewandten Öffnung ein Griffsegment fest auf dem Außendurchmesser befestigt.
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Zwecks Gewichtsreduzierung ist in einer weiteren Ausführungsform die Rundstange als Innenrohr ausgebildet. Auf diese als Rohr ausgebildete Rundstange wird eine Schraubenfeder aufgezogen.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass an dem Innenrohr auf der dem Boden zugewandten Seite ein Rohrabschnitt verjüngt wird. Auf den so entstanden, sich gegenüberliegenden Flächen werden mittels Schraub-, Niet oder Schweißverbindung zwei Federzangen montiert.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Federzangen in ihrer Ausprägung so gestaltet, dass sie sich im verspannten Zustand zusammen mit dem Innenrohr in das Schaftrohr schieben lassen. Dabei berühren sich die Federspitzen wodurch sichergestellt ist, dass eine Verletzungsgefahr während der Handhabung oder Transport des Schneckengreifers vermieden wird.
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Erfindungsgemäß ist der Schneckengreifer im Ruhezustand so gestaltet, dass die Rückstellkraft der Schraubenfeder die beiden Federzangen soweit in das Innenrohr zurückzieht bis sich die Federzangenspitzen berühren. Die Federzangen ragen dabei noch so weit aus dem Führungsrohr heraus, dass durch die Ausprägung der Federzangen ein Hohlraum zwischen den beiden Federzungen ausgeformt wird. Dieser Hohlraum in Kombination mit den sich berührenden Federzangenspitzen gewährleistet, dass eine aufgenommene Nacktschnecke nicht durch das Zusammenziehen der Federzangen gequetscht wird und durch die Rückstellkraft der Feder in das Führungsrohr gezogen wird.
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Möchte man eine Nacktschnecke aufnehmen, so hält man nach dem Vorschlag der Erfindung den Schneckengreifer in einer Hand. Dabei umschließen zwei Finger das Griffsegment des Schaftrohrs während der Daumen auf das Griffsegment des Innenrohrs drückt. Während sich die Schraubfeder bis auf Anschlag vorspannt, schieben sie die beiden Federzangen komplett aus dem Schaftrohr heraus. In dieser Position befindet sich der Schneckengreifer in Arbeitsposition. Mit den so vorgespannten Federzangen umschließt man eine Nacktschnecke. Sobald man die Daumenkraft am Griffsegment reduziert, ziehen sich die vorgespannten Federzangen zusammen, bis sich die Federzungen wieder berühren und die Schraubenfeder in ihren Ruhezustand zurückgekehrt ist. Die Schnecke wird jetzt in der als Öffnung ausgebildeten Kontur der Federzangen gehalten. Zum Transport der gefangenen Nacktschnecke ist somit kein weiterer Kraftaufwand am Gerät erforderlich. Die Erfindung sieht vor, dass parallel zum Schneckengreifer ein Sammelbehälter mit der andern Hand mitgeführt wird. Wiederholt man jetzt den Vorgang erneut, und drückt mit dem Daumen auf das Griffsegment der Rundstange, öffnen sich die beiden Federzangen und geben die Nachschnecke frei. Die Schnecke fällt in den Behälter oder wenn sie sich aufgrund ihrer Schleimbildung an einer der Federzangen festsetzt, schlägt man kurz mit dem Schneckengreifer auf den Rand des Behälters bis die Nacktschnecke abfällt.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist der Schneckengreifer in seiner Länge so ausgebildet, dass das Aufsammeln von Nacktschnecken in aufrechter Position erfolgen kann.
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Ausführungsbeispiele nach Figuren
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Merkmale der vorliegenden Erfindung werden gemäß einer ersten Ausführungsform in der Zeichnung wie folgt dargestellt:
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1 Schematische Darstellung des Schneckengreifers
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2 Schematische Darstellung der Handhabungsmechanik
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3 Schematische Darstellung des Greifwerkzeugs des Schneckengreifers
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4 Seitenansicht des montierten Schneckengreifers im Ruhezustand
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5 Seitenansicht des Schneckengreifers in Arbeitsposition
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6 Schematische Darstellung der Handhabungsmechanik in Arbeitsposition
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Beschreibung der Ausführungsformen
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung den Schneckengreifer 1 mit einem oberen Bereich der Handhabungsmechanik 2 und einem unteren Bereich mit Greifwerkzeug 3.
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In einer schematischen Darstellung 2 der Handhabungsmechanik 2 des Schneckengreifers 1 besteht die Mechanik aus einem Schaftrohr 4 aus Metall oder aus einem anderen Material sowie einer Anschlaghülse 5 mit einem radial außen ausgeformten Kragen 6. Die Anschlaghülse 5 ist im Bereich der Handhabungsmechanik 2 mit dem Schaftrohrs 4 form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig verbunden. Auf den starr mit dem Schaftrohr 4 verbundenen Außendurchmesser der Anschlaghülse 5 wird form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig eine Griffschale 7 gegen den Kragen 6 montiert.
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Des Weiteren besteht die Handhabungsmechanik 2 in 2 aus einem Innenrohr 8 aus Metall oder aus einem anderen Material welches in seiner Abmessung einen kreisförmigen Querschnitt in solcher Art aufweist, dass das Innenrohr 8 in das Schaftrohr 4 eingeführt werden kann und beweglich ist. Im Bereich der Handhabungsmechanik 2 wird an das Innenrohrs 8 form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig eine Griffschale 9 mit dem Außendurchmesser des Innenrohrs 8 verbunden. Zwischen den beiden Griffschalen 7, 9 wird auf dem Außendurchmesser des Innenrohrs 8 eine Schraubenfeder 12 montiert.
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In 3 ist schematisch ein Greifwerkzeug 3 dargestellt. Hierzu ist am Innenrohr 8 ein Abschnitt 10 in verjüngter Form ausgebildet. Auf den so entstanden, sich gegenüberliegenden Flächen sind zwei Federzangen 11 über den verjüngten Abschnitt 10 form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden. Das Ausführungsbeispiel 3 zeigt eine formschlüssige Verbindung mittels Befestigungselemente 15 der beiden Federzangen 11 mit dem Abschnitt 10 mittels Nietverbindung. Alternativ kann auch eine kraftschlüssige Schraubverbindung zum Einsatz kommen.
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In der Seitenansicht 4 ist der montierte Schneckengreifer 1 im Ruhezustand dargestellt. Dabei wird die Länge des Innenrohrs 8 so mit der Schraubenfederrückstellkraft abgestimmt, dass im Ruhezustand des Schneckengreifers 1 die sonst geöffneten Federzangen 11 soweit in das Schaftrohr 4 zurückgezogen werden bis sich die Fangzangenspitzen 14 der beiden Federzangen 11 berühren.
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Die Seitenansicht 5 zeigt die Federzangen 11 des Schneckengreifers 1 in Arbeitsposition. Um die Federzangen 11 in Arbeitsposition zu bringen wird über die Griffschale 9 Druck durch Daumenkraft F 13 auf die Schraubenfeder 12 ausgeübt.
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In 6 wird schematisch die Handhabungsmechanik 2 in Arbeitsposition dargestellt. Da das Innenrohr 8 beweglich im Schaftrohr 4 gelagert ist, wird die Schraubenfeder 12 zusammengedrückt bis die Griffschale 9 auf Anschlaghülse 5 stößt. Der Federweg bis zur Anschlaghülse 5 ist so berechnet, dass die Federzangen 11 soweit aus dem Schaftrohr 4 heraus geschoben werden, bis sich diese in Arbeitsposition öffnen. Die Federzangen 11 sind jetzt in dieser geöffneten Stellung in der Lage, eine Nachschnecke zu umschließen. Wird die auf die Griffschale 7 ausgeübte Daumenkraft F 13 vermindert, zieht die einsetzende Rückstellkraft der Schraubenfeder 12 die Federzangen 11 zurück in das Schaftrohr 4 bis in den Ruhezustand, wenn sich die Fangzangenspitzen 14 wieder berühren. Die Nachschnecke wird nun zwischen den beiden Fangzangen 11 gehalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneckengreifer
- 2
- Handhabungsmechanik
- 3
- Greifwerkzeug
- 4
- Schaftrohr
- 5
- Anschlaghülse
- 6
- Kragen
- 7
- Griffschale Schaftohr
- 8
- Innenrohr
- 9
- Griffschale Innenrohr
- 10
- Abschnitt
- 11
- Federzange
- 12
- Schraubenfeder
- 13
- Beaufschlagungskraft F
- 14
- Fangzangenspitzen
- 15
- Befestigungselemente
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29712704 U1 [0005]
- DE 10237599 A1 [0006]
- FR 2611423 A1 [0008]
- DE 112008000802 B4 [0009]