Erkrankungen
insbesondere des Menschen infolge eines Zeckenbisses breiten sich
erschreckend aus. Die rechtzeitige und sachgemäße Entfernung der Zecke aus
der Haut des Wirts ist Prävention und
Therapie zugleich, wobei unter sachgemäßer Entfernung das Herausziehen
der unbeschädigten Zecke
aus dem Wirt verstanden wird, ohne dass die Zecke gequetscht oder
anderweitig irritiert und eine Infektion dadurch erst verursacht
wird.
Herkömmliche
Verfahren zum Enfternern von Zecken aus der menschlichen Haut bewirken eine
Quetschung der Zecke, wenn diese fest erfasst und entfernt werden
soll. Insbesondere bei Parasiten mit infektiösem Inhalt bewirkt diese Art
der Entfernung das Herausquetschen infektiösen Materials und löst dadurch
erst die Erkrankung aus. Oberstes Ziel neben der Expositionsprophylaxe
ist aber das schonende Entfernen des unversehrten Parasiten.
Herkömmlicherweise
werden Zecken mit einer Zange oder Pinzette entfernt. Dabei lässt sich das
Quetschen der Zecke oder ihrer Teile nicht vermeiden. Durch den
Einsatz eines Bindfadens kann dieses Risiko bei sachgemäßer Anwendung
gemindert werden, doch ist dieses Verfahren mühselig, zeitraubend und nicht
immer von Erfolg gekrönt.
Insbesondere an schwierigen Körperstellen
wie der Achselhöhle
stößt die Fadenmethode
an ihre Grenzen.
Bei
der Entfernung der Zecke mittels einer Pinzette werden in den illustrierenden
Skizzen der Übersicht
halber häufig
das Größenverhältnis von Pinzette,
Fingernagel oder Zange zur Zecke vernachlässigt. So entsteht der Eindruck,
die Zecke werde am Kopf gepackt und daran herausgezogen. Tatsächlich aber
misst die Zangenspitze meist ein Vielfaches der Zecke selbst, so
dass es unvermeidlich zur Quetschung des Zeckenkörpers kommt, was das Entleeren
potentiell infektiösen
Magen- Darminhaltes der Zecke zur Folge hat. Dies ist in 1 dargestellt, wobei der
obere Teil der 1 das
häufig
dargestellte, aber falsche Größenverhältnis von
Pinzette und Zecke zeigt, während
der untere Teil der 1 das richtige
Größenverhältnis darstellt,
aus dem ersichtlich ist, dass im wesentlichen eine Quetschung der Zecke
aufgrund der großen
Pinzettenarme erfolgt.
Folgt
man den Empfehlungen der medizinischen Fachliteratur bzw. des Internets,
so wird zum korrekten Entfernen einer Zecke eine spitze Pinzette, eine
Zeckenzange, ein Bindfaden oder der Fingernagel empfohlen. Während das
Entfernen mit dem Bindfaden zwar zecken- und damit patientenschonend, aber zeitaufwendig
und nicht an allen Körperpartien
praktikabel ist, bedingen starre oder wenig flexible Zangen inklusive
des Fingernagels unweigerlich eine Quetschung des Zeckenkörpers und
damit ein erhöhtes
Infektionsrisiko, wie dies oben diskutiert wurde.
Ferner
beschreibt Druckschrift
DE
19860172 A1 eine automatische Zeckenzange. Diese weist eine
Greifereinrichtung auf, die durch eine Greiferhülse willkürlich zu öffnen und zu schließen ist,
und die dem Ergreifen einer Zecke dient. Die Zeckenzange ist außerdem mit
einem Drehantrieb versehen, mit dem die Greifereinrichtung drehend
antreibbar ist. Zusätzlich
ist eine durch eine Druckfeder gebildete Linearantriebseinrichtung
vorgesehen, mit der die Greifereinrichtung linear von der Haut des
Wirtsorganismus weg bewegbar ist. Die Koordinierung von Drehbewegung
und linearer Auszugsbewegung der Greifereinrichtung wird von einer
Steuereinrichtung übernommen,
zu der beispielsweise Auslösefinger und
Stützfinger
oder eine Rastzunge und ein Auslöseschieber
gehören,
der durch Drehbewegung der Greifereinrichtung zum Lösen der
Rastzunge aktiviert wird. Das Ausziehen einer Zecke erfolgt somit
in wenigen Sekunden automatisch. Zwar sind bei der bekannten Vorrichtung
Greif- und Drehmechanismus miteinander verknüpft, jedoch sind die Greifer
starr, so dass Infektionsmaterial in den Wirtsorganismus gequetscht
werden kann.
Die
DE 19827651 C1 zeigt
eine Vorrichtung zum Entfernen von Zecken, welche Greifarme aufweist,
die an einer Stelle zwischen zwei aus einem Gehäuse herausragenden Griffstücken und
Greifbacken über
einen Stützsteg
einstückig
miteinander verbunden sind. Die inneren Enden der Greifarme stützen sich
auf Schrägflächen im
Gehäuse
ab. Durch die Eigenelastizität
der aus elastischem Kunststoff einstückig gespritzten Greifarme
werden die Greifbacken bei unbetätigter
Vorrichtung mit vorgegebener Schließkraft zusammengedrückt. Die
bekannte Vorrichtung zum Entfernen von Zecken arbeitet zwar mit
einer Kunststoffpinzette, jedoch ist auch hier die Gefahr gegeben,
dass die zwei spitzen Greifer die Zecke quetschen.
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art zu
schaffen, die eine sachgemäße Entfernung
einer Zecke oder eines derartigen Parasiten vom Wirt ermöglicht.
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Entfernen von Parasiten
oder Zecken mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
die insbesondere zum Entfernen von Parasiten oder Zecken aus der
Haut von Tieren und Menschen dient und auch als Zeckenfänger bezeichnet
wird, umfasst ein Gehäuse,
ein spreizbares Greifwerkzeug, eine Spreizvorrichtung zum Spreizen
des Greifwerkzeugs und eine Drehvorrichtung zur Drehung des Greifwerkzeugs
um die Achse der Vorrichtung, wobei das Greifwerkzeug in seinem
ungespreizten Zustand einen im wesentlichen geschlossenen Hohlraum
zur Aufnahme des Parasiten oder der Zecke umschließt. Mit
anderen Worten, der im Innern des Greifwerkzeugs ausgebildete Hohlraum
wird im wesentlichen vollständig
von dem Greifwerkzeug im geschlossenen Zustand umfasst.
Vorzugsweise
weist die Vorrichtung weiterhin eine in axialer Richtung der Vorrichtung
wirkende Druckvorrichtung zur Betätigung der Spreizvorrichtung
und der Drehvorrichtung des Greifwerkzeugs auf. Dabei bewirkt eine
erste Betätigung
der Druckvorrichtung eine Spreizung der Greifwerkzeugs durch das
Spreizvorrichtung und eine zweite Betätigung der Druckvorrichtung
bewirkt eine Drehung der Greifwerkzeugs. Weiterhin wird eine Schließung des Greifwerkzeugs
durch die erste oder die zweite Betätigung der Druckvorrichtung
bewirkt.
In
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die erste Betätigung
der Druckvorrichtung in axialer Richtung in die Vorrichtung hinein
und die sich an die erste Betätigung
anschließende
zweite Betätigung
in axialer Richtung erfolgt aus der Vorrichtung heraus. Mit anderen
Worten, in der bevorzugten Ausführungsform,
die in Form einem Druckbleistift ähnelt, wird die Druckvorrichtung über einen Druckstift
betätigt
und bei Eindrücken
des Druckstiftes erfolgt die Spreizung des Greifwerkzeugs. Beim Loslassen
des Druckstiftes, d.h. Betätigung
in die entgegengesetzte Richtung zur ersten Betätigung, erfolgt die Drehung
des Greifwerkzeuges. Das Schließen
des Greifwerkzeuges kann entweder am Ende der ersten Betätigung oder
zu Beginn der zweiten Betätigung
des Druckstiftes erfolgen.
In
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die erste Betätigung
der Druckvorrichtung in axialer Richtung ebenfalls in die Vorrichtung hinein
und die sich an die erste Betätigung
anschließende
zweite Betätigung
erfolgt ebenfalls in axialer Richtung in die Vorrichtung hinein.
Mit anderen Worten, im Fall einer Ausbildung der Vorrichtung ähnlich zu
einem Druckbleistift erfolgt die Spreizung durch ein erstes Eindrücken des
Druckstiftes. Ein weiteres Eindrücken
des Druckstiftes bewirkt eine Drehung des Greifwerkzeugs. Das Schließen des
Greifwerkzeugs kann auch hier zu Ende der ersten Betätigung oder
zu Beginn der zweiten Betätigung
erfolgen.
Vorzugsweise
ist das Greifwerkzeug aus zwei oder mehreren Segmenten gebildet,
wobei insbesondere zwei, drei oder vier Segmente bevorzugt sind.
Die Segmente des Greifwerkzeugs sind vorzugsweise elastisch ausgebildet.
Der
Hohlraum des Greifwerkzeugs kann gebildet werden, indem die Segmente
des Greifwerkzeugs zur Spitze des Greifwerkzeugs hin sich verjüngende und
nach innen gerichtete Greifbacken bilden. Ferner weisen die Segmente
des Greifwerkzeugs vorzugsweise eine Federkraft auf, gegen welche
die Spreizung der Segmente erfolgt. Mit anderen Worten, die Segmente
sind so ausgebildet, dass sie aufgrund der eigenen Federkraft im
geschlossenen Zustand den inneren Hohlraum bilden und ihn umschließen, so
dass eine Spreizung der Segmente, d.h. ein Öffnen des Greifwerkzeugs, gegen
die Federkraft der Segmente erfolgt.
Ferner
kann das Greifwerkzeug mit einem Klebstoff beschichtet sein und/oder
Widerhaken aufweisen. Weiterhin kann die Vorrichtung eine mit dem Greifwerkzeug
verbundene Saugeinrichtung aufweisen. Diese zusätzlich möglichen Maßnahmen dienen zur verbesserten
Fixierung des Zecke.
Das
Greifwerkzeug ist vorzugsweise aus einem elastischen bzw. flexiblen
Material wie Silikon, insbesondere medizinischem Silikon, oder aus
einem geeignetes elastischen kunststoffbeschichteten Material gebildet.
Weiterhin
weist vorzugsweise die Vorrichtung eine Einrichtung zum Lähmen oder
Abtöten
der Parasiten auf. Dies kann beispielsweise durch ein Abtöten mittels
Strom oder Laser-Strahl
erfolgen sowie durch Lähmung
oder Abtötung über ein
geeignetes Pharmakon.
Vorzugsweise
ist das Greifwerkzeug austauschbar, so dass aus Hygienegründen das
Greifwerkzeug nach einmaligem Gebrauch entsorgt wird, um eine Ansteckungsgefahr
durch ein bereits gebrauchtes Greifwerkzeug zu vermeiden. Insbesondere
ist das Greifwerkzeug eine von der übrigen Mechanik abgetrennte
Einheit, die beispielsweise mittels Bajonettverschluß oder ähnlichem
mit der Drehvorrichtung verbunden ist. Dadurch besteht eine hygienische
Abgrenzung des Einmalgreifwerkzeugs zur wiederverwendbaren Mechanik
des Zeckenfängers. Ferner
steht das Greifwerkzeug in verschiedenen Größen und Materialstärken zum
Austausch zur Verfügung,
so dass ein für
die Größe des Parasiten
passendes Greifwerkzeug zum Einsatz gelangen kann. Dadurch wird
die Gefahr einer Quetschung des Parasiten weiter verringert.
Vorzugsweise
weist die Vorrichtung eine Abwurfeinrichtung zum Abwerfen des Greifwerkzeugs auf.
Damit ist es möglich,
dass das Greifwerkzeug von der Vorrichtung abgetrennt wird, nachdem
die Zecke sich im Hohlraum des Greifwerkzeuges befindet, oder wenn
ein Greifwerkzeug einer anderen Größe verwendet werden muss. Insbesondere
kann die Abwurfeinrichtung das Greifwerkzeug mit Beendigung des
Vorgangs der Entfernung eines Parasiten von der Vorrichtung lösen.
Dem
beschriebenen Rotationsprinzip liegt die Beobachtung zugrunde, dass
die Drehung der Zecke selbst oder des Greifwerkzeuges auf dem Zeckenkörper die
Zecke veranlasst, sich vom Wirt zu lösen.
Ferner
ist der Zeckenfänger
so konzipiert, dass eine Einhandbedienung möglich und damit auch an „schwierigen" Körperpartien
wie z. B. der Achselhöhle
zu verwenden ist.
Vorteilhafterweise
stehen die Greifwerkzeuge in mehreren Größen zur Verfügung, um
von der kleinsten Nymphe bis zum vollgesogenem, erwachsenen Zeck
die verschiedensten Zeckengrößen aufzunehmen.
Verschiedene Materialstärken
sollen den unterschiedlichen Verhältnissen bei Mensch und Tier gerecht
werden. Ferner kann das Greifwerkzeug einen Feuchtigkeitsspender
aufweisen, so dass die vom Greifwerkzeug üblicherweise lebend gefangene Zecke
im lösbaren
Einmalgreifwerkzeug einige Zeit überleben
kann, beispielsweise um zu einer Untersuchung geschickt zu werden.
Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt.
Dabei zeigen
1 ein fiktives und ein reales
Größenverhältnis zwischen
einer Zecke und einer Pinzette,
2 ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
3 ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
4 verschiedene Segmentvarianten
des Greifwerkzeugs, und
5 die Anwendung der ersten
Ausführungsform
der Erfindung.
1 wurde bereits im einleitenden
Teil der Beschreibung erläutert
und zeigt in seinem oberen Teil ein Abbildung des falschen Größenverhältnisses zwischen
einer Zecke 1, die sich in die Haut 3 eines Wirts
gebohrt hat, und einer Pinzette 2, wie sie in der Literatur
zu finden ist. Der untere Teil der 1 spiegelt
demgegenüber
das reale Größenverhältnis wieder
und zeigt deutlich, dass die Pinzettenarme 4, 5 im Vergleich
zur Zecke 1 überdimensioniert
sind, wodurch eine Quetschung der Zecke 1 beim Entfernen unvermeidlich
ist.
2 zeigt eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zeckenfängers 10,
der ein stiftförmiges
Gehäuse 11 aufweist,
an dessen unteren Ende ein spreizbares und drehbares Greifwerkzeug 12 angeordnet
ist, wie dies durch die Pfeile 13, 14 und 15 angedeutet
ist. Dabei symbolisiert Pfeil 13 die Drehrichtung des Greifwerkzeugs
um die Längsachse
(nicht dargestellt) der Vorrichtung 10, Pfeil 14 die Spreizrichtung
zum Spreizen des Greifwerkzeugs 12 und Pfeil 15 die Öffnungsbewegung
des Greifwerkzeugs 12. In dem stiftförmigen Gehäuse 11 ist in Richtung
der Längsachse
eine als Druckstift 17 ausgebildete Druckvorrichtung angeordnet,
die auf eine Spreizvorrichtung 16 zum Spreizen des Greifwerkzeugs
und eine Drehvorrichtung 18 zum Drehen des Greifwerkzeugs
wirkt. Eine im Innern des Gehäuses 11 angeordnetes
Federelement 19 stellt die notwendige Kraft bereit, um
den die im Folgenden beschriebene Wirkungsweise des Zeckenfängers 10 bereitzustellen.
Der
Zeckenfänger 10 funktioniert ähnlich einem
Druckbleistift. Bei diesem spreizen sich auf Daumendruck Greiflamellen
an der Spitze des Stiftes, um die Bleistiftmine frei zu geben.
In
dem ersten Ausführungsbeispiel
nach 1 öffnet die
Spreizvorrichtung 16 bei einem Daumendruck auf den Druckstift 17 in
Richtung der Längsachse
in das Innere des Gehäuses
hinein, wie dies durch den Pfeil 20 symbolisiert ist und
einer ersten Betätigung
entspricht, ein an der Spitze geschlitztes Greifwerkzeug 12,
was beispielsweise durch ein Silikonbällchen gebildet sein kann.
Dieses Greifwerkzeug 12 wird über der Zecke positioniert
und so auf die Haut aufgesetzt, dass sich die Zecke in der Öffnung des
Greifwerkzeugs 12 befindet. Mit Rücknahme des Daumendruckes auf
den Druckstift 17, d.h. Bewegung des Druckstiftes entgegengesetzt
zur Pfeilrichtung 20 entsprechend einer zweiten Betätigung,
fährt die
Spreizvorrichtung 16 zurück und das Greifwerkzeug 12 umschließt die Zecke
in dem Hohlraum 21. Weiteres Nachlassen des Daumendruckes auf
den Druckstift bewirkt eine Drehung des Greifwerkzeugs 12 durch
die Drehvorrichtung 18, wodurch die Zecke aus der Haut
gelöst
und vom Greifwerkzeug 12 aufgenommen wird. Dieses Greifwerkzeug 12 ist
lösbar
an der Vorrichtung 10 angeordnet und kann abgenommen werden,
um es bei Bedarf mitsamt der Zecke an ein Labor zur Untersuchung einzuschicken.
Aus hygienischen Gründen
wird die Einmalverwendung der Greifwerkzeuge 12 bevorzugt.
3 zeigt eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Zeckenfängers 30 in
schematischer Darstellung, wobei 3 den
Zeckenfänger
in vier Zuständen
, II, III, und IV darstellt.
Die
zweite Ausführungsform
des Zeckenfängers 30 arbeitet
ebenfalls wie die erste Ausführungsform
vergleichbar einem Druckbleistift, wobei der Zeckenfänger 30 ein
Gehäuse 11,
ein spreizbares und drehbares Greifwerkzeug 12 sowie einen
Druckstift 17 aufweist. Die Dreh- und Spreizrichtungen
des Greifwerkzeugs 12 sowie das Greifwerkzeug 12 der zweiten
Ausführungsform
entsprechen der ersten Ausführungsform,
so dass sich eine erneute Beschreibung erübrigt. Ferner weist die zweite
Ausführungsform
eine Drehvorrichtung 18 sowie eine Feder 19 zur
Energiespeicherung und Bereitstellung der notwendigen Kräfte auf.
Im
Zustand I des Zeckenfängers 30 der 1, welcher der Ruheposition
entspricht, ist das Greifwerkzeug 12 geschlossen und umschließt vollständig einen
inneren Hohlraum 21, dessen Größe für eine sichere Aufnahme des
Parasiten ausreichend ist. Der Druckbolzen 31 der Spreizvorrichtung 16 ist
ebenfalls in der Ruheposition und ist in einer Ausnehmung zwischen
geeignet geformten Spreizbacken 32 zur Spreizung des Greifwerkzeugs 12 angeordnet.
Der
Zustand II der 1 zeigt
den Zeckenfänger 30 während oder
nach einer ersten Betätigung des
Druckstiftes, d.h. der Druckstift 17 wird nach innen entlang
der Längsachse
des Zeckenfängers 30 gedrückt. Durch
die Bewegung des Druckstiftes 17 in der 3 nach unten wird der auf Grund seiner
Nutführung
quer stehende Druckbolzen 31 der Spreizvorrichtung 16 ebenfalls
durch einen Mitnehmer 34 nach unten verschoben, was zu
einer Spreizung, d.h. Öffnung,
des Greifwerkzeugs 12 durch die Wirkung des Druckbolzens 31 auf
die Spreizbacken 32 führt.
Im
Zustand III des Zeckenfängers 30 wurde der
Druck auf den Druckstift in die gleiche Richtung wie im Zustand
II fortgesetzt. Dies kann als Endposition einer ersten Betätigung oder
als Beginn einer zweiten Betätigung
betrachtet werden, da bei der zweiten Ausführungsform des Zeckenfängers 30 die erste
und zweite Betätigung
nahtlos ineinander übergehen
können.
Bedingt durch die Nutführung
wird der Druckbolzen 31 jetzt um 90° um seine Längsachse gedreht, wodurch durch
die Ausgestaltung des Druckbolzens, d.h. durch die dargestellte
Abflachung, sich das Greifwerkzeug 12 durch eigene Federkraft
schließt.
Da auch das obere Ende des Druckbolzens 31 entsprechend
abgeflacht gestaltet ist, liegt dieses jetzt in der Öffnung des
Mitnehmers 34 des Druckstifts 17 und kann somit
nicht mehr weiter gedrückt
werden, d.h. der Druckbolzen 31 hat seine Endposition erreicht.
Der
Zustand IV des Zeckenfängers 30 wird durch
weitere Betätigung
des Druckstiftes 17 in die gleiche Richtung entlang der
Längsachse
der Vorrichtung 30 erreicht. Die weitere Betätigung in
die gleiche Richtung wie die erste Betätigung bewirkt eine Drehung
oder Rotation des geschlossenen Greifwerkzeugs 17, symbolisch
dargestellt durch den Pfeil 35. Die Drehung des Greifwerkzeugs 17 wird bewirkt
durch eine Drehvorrichtung 18, die gebildet wird durch
zwei auf der Außenseite
des Druckstifts 17 angeordnete Noppen 33, die
jetzt in das Innengewinde des Gehäuses 11 greifen. Bei
weiterem Druck auf den Druckstift 17 wird somit das Gehäuse 11,
auf dem das Greifwerkzeug 12 befestigt ist, gedreht.
Vorteilhaft
bei der zweiten Ausführungsform ist,
dass der Zeckenfänger
das Greifwerkzeug öffnet, schließt und dreht
durch Betätigen
oder Einfahren des Druckstiftes in eine Richtung. Der Bewegungsablauf
ist abgeschlossen, wenn der Druckstift vollständig eingedrückt ist.
Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform
1 wird durch die unidirektionale Betätigung des Druckstiftes ein
Lastwechsel vermieden. Dadurch lässt
sich ein „Verzittern", insbesondere bei der
Entfernung kleinster Zecken, verhindern.
4 zeigt Varianten des Greifwerkzeugs 12 in
schematischer Ansicht von unten. In Teil a) der 4 ist ein Greifwerkzeug bestehend aus
zwei Segmenten 41, 42, d.h. sog. 180° Sektoren,
in Teil b) ein Greifwerkzeug bestehend aus drei Segmenten 43, 44, 45,
d.h. sog. 120° Sektoren,
und in Teil c) ein Greifwerkzeug bestehend aus vier Segmenten 46, 47, 48, 49,
d.h. sog. 90° Sektoren,
dargestellt. Zur besseren bildlichen Darstellung sind die verschiedenen
Greifwerkzeuge leicht geöffnet
dargestellt, um einen Endruck vom Verlauf der Schnittkanten zu erreichen.
Im geschlossenen Zustand liegen die Kanten der Segmente aneinander
an.
5 zeigt schematisch die
Anwendung der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zeckenfängers 10 mit
einem Greifwerkzeug 12 bestehend aus zwei Segmenten 41, 42 in
schematischer Querschnittsansicht entlang der Längsachse der Vorrichtung 10,
d.h. des Zeckenfängers 10.
Der Zeckenfänger 10 wird
in geöffnetem
Zustand des Greifwerkzeugs 12 über der Zecke 1 auf
die Haut des Wirts platziert. Anschließend wird durch Loslassen des Druckstifts 17 in
Pfeilrichtung 50 ein Schließen der Segmente 41 und 42 sowie
eine Rotation des Greifwerkzeugs 12 bewirkt, wodurch die
Zecke aus der Haut des Wirts gelöst
und abgehoben wird. Die Zecke 1 befindet sich dann vollständig im
geschlossenen Hohlraum 21 des Greifwerkzeugs 12,
wie dies im rechten Teil der 5 dargestellt
ist. Im Querschnitt der Segmente 41 und 42 des
Greifwerkzeugs ist ferner zu erkennen, dass sich die Dicke der Segment zur
Greifwerkzeugspitze hin verringert, d.h. ein Segment 41, 42 verjüngt sich
dickenmäßig zur
Segmentspitze hin. Die durch die Verjüngung gebildeten Segmentbacken 51, 52 sind
ferner nach innen gerichtet, um einerseits die Zecke so nah wie
möglich
am Wirt zu fassen und andererseits im geschlossenen Zustand den
Hohlraum 21 zu bilden. Nicht dargestellt ist, dass die
Verjüngung
der Wandstärke
der Segmente zur Greifwerkzeugspitze hin auch bei den Greifwerkzeugen
mit mehr als zwei Segmenten, wie sie in 4 schematisch dargestellt sind, vorhanden ist.
Ferner wird für
das Greifwerkzeug ein elastisches bzw. flexibles Material verwendet,
um eine Quetschung der Zecke zu vermeiden. Weiterhin kann das Greifwerkzeug
mit der Drehvorrichtung lösbar,
beispielsweise mittels eines Bajonetverschluß, verbunden sein (nicht dargestellt),
so dass das Greifwerkzeug nach einmaliger Verwendung entfernt werden kann.
Ferner kann dass das Greifwerkzeug einen Feuchtigkeitsspender (nicht
dargestellt) aufweisen, so dass die Zecke im Greifwerkzeug einige
Zeit überleben
kann, falls das Greifwerkzeug mit der lebenden Zecke zu einer Untersuchung
geschickt wird. Der Feuchtigkeitsspender kann im einfachsten Fall
durch das Einbringen eines Tropfen Wassers in das Greifwerkzeug
gebildet werden.
Ferner
kann mit Beendigung der Zeckenentfernung, d.h. wenn sich die lebende
Zecke im Hohlraum befindet, das Greifwerkzeug 12 von der
Drehvorrichtung des Zeckenfängers
mittels einer nicht dargestellten Abwurfvorrichtung gelöst, d.h.
abgeworfen, werden. Das abgeworfene Greifwerkzeug mit der darin
befindlichen Zecke kann dann zur Untersuchung der Zecke hinsichtlich
ihrer Infektion versendet werden.