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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten von Temperiermodulen bei einem Hohlboden und einen Hohlboden mit einer derartigen Temperiermodulhaltevorrichtung.
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Hohl- oder auch Doppelböden sind als Bodensysteme für beispielsweise Sporthallen und Büros bekannt. Es ist ferner bekannt, derartige Hohlböden mit Flächentemperiersystemen zu versehen, und zwar zumeist als Fußbodenheizungen. Der Oberboden liegt dabei auf Stützelementen in Form eines Ständer- oder Balkenwerks auf. Diese Stützelemente werden darüber hinaus auch dazu genutzt, um die Fußbodenheizungsmodule im Abstand zum Untergrund zu halten, auf dem der Hohlboden aufgebaut ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die thermische Kopplung der Temperiermodule mit dem Oberboden eines Hohlbodens zu optimieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Vorrichtung vorgeschlagen, die vorgesehen ist zum Halten von Temperiermodulen mit jeweils einer Unterseite und einer Oberseite bei einem Stützelemente und Bodenplatten aufweisenden Hohlboden im Abstand zum Untergrund, auf dem die Stützelemente für die Bodenplatten des Hohlbodens ruhen, und die versehen ist mit
- – im Wesentlichen U-förmigen Trägerelementen zum Auflegen auf die Stützelemente,
- – wobei jedes Trägerelement einen Basisabschnitt mit einer im Auflegezustand des Trägerelements den Stützelementen abgewandten Oberseite und beidseitig des Basisabschnitts sich von diesem aus erstreckende, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Seitenschenkel aufweist, die einander abgewandte Außenseiten aufweisen, wobei von der Außenseite mindestens eines der beiden Seitenschenkel Untergreifvorsprünge zum Untergreifen eines Randbereichs eines Temperiermoduls abstehen, und
- – wobei die Untergreifvorsprünge zwecks im Einbauzustand zu bewirkenden Andrückens eines Temperiermoduls von unten gegen eine Bodenplatte federelastisch ausgebildet sind sowie jeweils eine Auflagefläche aufweisen, die in mindestens einem Teilbereich zum Niveau der Oberseite des Basisabschnitts einen Abstand aufweist, welcher geringer ist als die Erstreckung des Temperiermoduls zwischen dessen Unterseite und dessen Oberseite.
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Ein diese Vorrichtung nutzender erfindungsgemäßer Hohlboden zur Lösung der zuvor genannten Aufgabe ist versehen mit
- – einer Vielzahl von Stützelementen zur Platzierung auf einem Untergrund in längs zueinander parallelen Reihen oder längs zueinander paralleler Reihen verlaufend und
- – einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- – mehrere U-förmige Trägerelemente auf die Stützelemente aufgelegt sind und die auf Stützelementen benachbarter Reihen aufliegenden Trägerelemente einander zugewandte Untergreifvorsprünge aufweisen,
- – auf den Untergreifvorsprüngen Temperiermodule angeordnet sind und
- – auf den Basisabschnitten der Trägerelemente Bodenplatten aufliegen.
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Die erfindungsgemäße Temperiermodulhaltevorrichtung weist im Wesentlichen U-förmige Trägerelemente auf, die auf die Stützelemente aufgelegt werden können, welche Teil des Hohlbodens sind und die Oberbodenplatten des Hohlbodens tragen. Die Trägerelemente liegen nun von oben auf diesen Stützelementen auf und weisen neben einem Basisabschnitt zwei beidseitig des Basisabschnitts sich von diesem aus erstreckende, parallele Seitenschenkel auf. Von den einander abgewandten Außenseiten der Seitenschenkel stehen einzelne Untergreifvorsprünge ab, und zwar von der Außenseite mindestens eines der Seitenschenkel. Eine Trägerelement, das mit Untergreifvorsprüngen an der Außenseite lediglich eines Seitenschenkels versehen ist, kann beispielsweise im Randbereich zur Wand hin eingesetzt werden, während Trägerelemente mit Untergreifvorsprüngen an beiden Seitenschenkeln im übrigen Bereich des Bodens verwendet werden.
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Erfindungsgemäß sind nun die Untergreifvorsprünge elastisch, insbesondere federelastisch ausgebildet, was durch die Verbindung der Untergreifvorsprünge zu dem betreffenden Seitenschenkel des Trägerelements oder aber durch anderweitige Ausgestaltung des Untergreifvorsprungs realisiert ist. Jeder Untergreifvorsprung weist eine Auflagefläche zur Stützung eines Temperiermoduls auf. Die Auflagefläche befindet sich im Abstand zum Untergrund, auf dem der Hohlboden aufgebaut ist und weist in mindestens einem ihrer Teilbereiche zur Oberseite des Trägerelements, also zur Oberseite des Basisabschnitts des Trägerelements, einen Abstand auf, der geringer ist als die Dicke, also als die Erstreckung des Temperiermoduls zwischen dessen Unterseite und dessen Oberseite. Dadurch wird erreicht, dass dann, wenn die Oberbodenplatten verlegt sind, die Temperiermodule von unten gegen die Oberbodenplatten vorgespannt sind. Hierdurch wird eine optimierte thermische Kopplung zwischen den Temperiermodulen und dem Oberboden erreicht.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Untergreifvorsprünge rückstellfähig flexibel sind oder rückstellfähig flexibel mit den Seitenschenkeln der Trägerelemente verbunden sind oder dass die Untergreifvorsprünge elastische Auflageflächen aufweisen. Die elastisch ausgebildete Auflagefläche kann beispielsweise über ihre gesamte Fläche nachgiebig oder auch in Teilbereichen nachgiebig sein. Diesbezüglich kommen beispielsweise rückstellfähig komprimierbare Materialien an der Auflagefläche in Frage.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann die Auflagefläche eines Untergreifvorsprungs durch keilförmige hochstehende Rippen gebildet sein. In diesem Ausführungsbeispiel liegen dann die Temperiermodule punktuell bzw. linienförmig auf den Auflageflächen der Untergreifvorsprünge auf.
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Zweckmäßig kann es ferner sein, wenn die Untergreifvorsprünge jeweils in einem zur Außenseite eines Seitenschenkels spitzen Winkel und nach oben verlaufend ausgerichtet sind. In diesem Fall können die Temperiermodule im Einbauzustand flächig auf den Untergreifvorsprüngen aufliegen, während sie beispielsweise dann, wenn der Oberboden noch nicht verlegt ist, nur im Bereich der freien Enden der Untergreifvorsprünge aufliegen.
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Zweckmäßig kann es ferner sein, wenn der Basisabschnitt eines Trägerelements Aussparungen aufweist. Dies dient der Einsparung von Material und Gewicht.
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Die U-förmigen Trägerelemente sind vorteilhafterweise aus Kunststoff gefertigt und als Spritzgussteile ausgebildet.
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In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann aus Stabilitätszwecken vorgesehen sein, dass die Verbindung der Untergreifvorsprünge mit den Seitenschenkeln der Trägerelemente versteift ist, und zwar durch jeweils ein Versteifungsplattenelement, das im Wesentlichen rechtwinklig sowohl zur Auflagefläche eines Untergreifvorsprungs als auch zur Außenseite des betreffenden Seitenschenkels verläuft. Wenn dieses Versteifungselement beispielsweise als rechtwinkliges Dreieck ausgebildet ist, dient die Hypotenusenkante der Zentrierung der Temperiermodule zwischen zwei Reihen von aufeinanderfolgenden U-förmigen Trägerelementen.
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Die Temperiermodule können grundsätzlich jede mögliche Gestaltung aufweisen. Als Temperiermedium sind ebenfalls sämtliche denkbare Materialien einsetzbar. Im Regelfall sind die Temperiermodule wasserbasiert betrieben, wobei zweckmäßigerweise die temperiermediumführenden Rohre in Nuten verlaufen, die in die Oberseiten der Temperiermodule eingebracht sind. Zusätzlich kann die Oberseite eines Temperiermoduls dann auch noch mit thermisch leitendem Material versehen sein, wie beispielsweise einer Leichtmetallschicht mit in den Nuten verlaufenden Sicken bzw. Vertiefungen.
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Zur Stabilisierung der Temperiermodule, die erfindungsgemäß an zwei gegenüberliegenden Randbereichen von jeweils nebeneinanderliegenden Untergreifvorsprüngen der Trägerelemente aufliegen, kann vorgesehen sein, die Temperiermodule konstruktiv zu versteifen. Dies kann beispielsweise durch eine integral mit den Temperiermodulen ausgebildete Platte oder Rippen an der Unterseite des Temperiermoduls erfolgen oder aber durch Querstege, die an ihren gegenüberliegenden Enden jeweils auf einem von zwei gegenüberliegenden Untergreifvorsprüngen aufliegen.
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Der Vorteil eines Hohlbodens, bei dem, wie nach der Erfindung vorgesehen, die Temperiermodule separate Elemente gegenüber dem Oberboden sind, besteht darin, dass die in manchen Anwendungen bei Hohlböden gewünschte federelastische Eigenschaft problemlos beibehalten werden kann. Als Stützelemente für den Hohlboden kommen einzelne, vorzugsweise jeweils in Reihen nebeneinander angeordnete Stützen oder aber auch Längsbalken in Frage. Insbesondere eignet sich die Erfindung zur Renovierung bestehender Hohlböden, bei denen die erfindungsgemäße Haltevorrichtung bestehend aus unter anderem den U-förmigen Trägerelementen, nachgerüstet werden kann. Die Trägerelemente werden dann, wie im Übrigen auch bei einer Ersterstellung des Hohlbodens, auf die vorhandenen Stützelemente (zumeist Balken) aufgelegt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
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1 einen Teilquerschnitt durch einen Hohlbodenaufbau mit Trägerelementen gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 und 3 perspektivische Darstellungen der Trägerelemente, wie sie auf Balken des Hohlbodens positioniert sind, und
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4 ein Zwischenstadium des Hohlbodenaufbaus in Teilschnittansicht, wobei der Oberboden noch nicht verlegt ist.
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In 1 ist als Teilquerschnitt der Aufbau eines Hohlbodens 10 gezeigt. Der Hohlboden 10 befindet sich auf einem Untergrund 12, bei dem es sich beispielsweise um Rohbeton handelt. Der Hohlboden 10 weist Stützelemente 14 in Form von parallel verlaufenden Balken 16 auf. Auf diesen Balken 16 sind Kunststoff-Trägerelemente 18, 20 angeordnet, wie sie in perspektivischer Ansicht in den 2 und 3 gezeigt sind. Jedes Trägerelement 18, 20 ist dabei U-förmig ausgebildet und weist einen Basisabschnitt 22 mit einer Oberseite 24 und einer Unterseite 26 und mit Aussparungen 27 auf. Ausgehend von dem Basisabschnitt 22 weist jedes Trägerelement 18, 20 zwei Seitenschenkel 28, 30 mit Außenseite 29 bzw. 31 auf. Das Trägerelement 18 weist an einem seiner Seitenschenkel, nämlich am Seitenschenkel 30, von diesem abstehende einzelne Untergreifvorsprünge 32 auf, während das Trägerelement 20 beidseitig, also von beiden seiner Seitenschenkel 28, 30 derartige einzelne Untergreifvorsprünge 32 aufweist. Die Verbindung zwischen den Untergreifvorsprüngen 32 und den Seitenschenkeln 28 bzw. 30 ist durch Versteifungsplattenelemente 34 stabilisiert. Die Untergreifvorsprünge 32 sowie die Versteifungsplattenelemente 34 sind an den Außenseiten 29, 31 der jeweiligen Seitenschenkel 28, 30 angeordnet.
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Wie anhand insbesondere der 1 und 4 zu erkennen ist, bilden die Untergreifvorsprünge 32 Auflageflächen 36, auf denen Temperiermodule 37 aufliegen. Die Auflageflächen 36 werden in diesem Ausführungsbeispiel von keilförmigen Rippen 38 gebildet, die dazu führen, dass zumindest ein Teilbereich 40 der Auflageflächen 36 einen Abstand zur Oberseite 24 der Basisabschnitte 22 der Trägerelemente 18, 20 aufweist, der kleiner ist als die Dicke der Temperiermodule 37, also kleiner als der Abstand der Oberseite 42 der Temperiermodule 37 zu deren Unterseite 44. An den Unterseiten 44 können die Temperiermodule 37 durch ein Plattenelement 46 o. dgl. versteift sein.
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Wie ferner anhand der 1 und 4 zu erkennen ist, weisen die Temperiermodule 37 in ihren Oberseiten 42 Aufnahmenuten 48 für temperiermediumführende Rohre 50 auf. Ferner können die Oberseiten 42 von sogenannten Wärmeleitelementen 52 aus thermisch leitendem Material, insbesondere Metall, gebildet sein.
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Wird nun ausgehend von der Situation gemäß 4 der Oberboden bzw. die Oberbodenplatten 54 montiert, so ergibt sich die Situation gemäß 1. Auf Grund des Gewichts des Oberbodens werden die zuvor noch über die Oberseiten 24 der Trägerelemente 18, 20 überstehenden Temperiermodule 37 nach unten gedrückt, und zwar unter elastischer Verformung der Untergreifvorsprünge 32 bzw. deren Auflageflächen 36, so dass im fertiggestellten Zustand des Hohlbodens 10 die Temperiermodule 37 mit ihren Oberseiten 42 von unten gegen den Oberboden 54 gedrückt anliegen. Dies führt zu einer optimierten thermischen Kopplung der Temperiermodule 37 mit dem Oberboden 54.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hohlboden
- 12
- Untergrund
- 14
- Stützelemente
- 16
- Balken
- 18
- Trägerelement
- 20
- Trägerelement
- 22
- Basisabschnitt
- 24
- Oberseite
- 26
- Unterseite
- 27
- Aussparung im Basisabschnitt
- 28
- Seitenschenkel
- 29
- Außenseite des Seitenschenkels
- 30
- Seitenschenkel
- 31
- Außenseite des Seitenschenkels
- 32
- Untergreifvorsprünge
- 34
- Versteifungsplattenelemente
- 36
- Auflageflächen
- 37
- Temperiermodule
- 38
- Rippen
- 40
- Teilbereich
- 42
- Oberseite
- 44
- Unterseite
- 46
- Plattenelement
- 48
- Aufnahmenuten
- 50
- Rohre
- 52
- Wärmeleitelementen
- 54
- Oberbodenplatten, Oberboden