DE102021130416A1

DE102021130416A1 - Belagplatte, insbesondere Bodenbelagplatte

Info

Publication number: DE102021130416A1
Application number: DE102021130416.4A
Authority: DE
Inventors: Stefan Gruber; Philipp Lechner
Original assignee: Arsratio GmbH
Current assignee: Arsratio GmbH
Priority date: 2021-11-22
Filing date: 2021-11-22
Publication date: 2023-05-25

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Belagplatte, insbesondere Bodenbelagplatte, zur Verlegung vorrangig auf festem, ebenen Untergrund, wobei die Belagplatte aus einer rechteckigen Dekorplatte (1) und einer an die Dekorplatte (1) angegossenen oder angeschäumten Anformung (2) besteht und die Anformung (2) einen am Rand der Dekorplatte (1) umlaufenden, von der Unterseite der Dekorplatte (1) vorstehenden Rahmenteil (3) zur Auflage auf dem Untergrund aufweist.Gemäß der Erfindung weisen zumindest zwei einander gegenüberliegende Rahmenschenkel (4,5;4',5') des Rahmenteils (3) jeweils mindestens eine zur Auflageseite hin offene Ausnehmung (8,9;8',9') für die Bildung eines durch den Rahmenschenkel und den Untergrund begrenzten, den Rahmenschenkel durchquerenden Durchgangs auf.

Description

Die Erfindung betrifft eine Belagplatte, insbesondere Bodenbelagplatte zur Verlegung vorrangig auf ebenem, festen Untergrund, wobei die Belagplatte aus einer rechteckigen Dekorplatte und einer an die Dekorplatte angegossenen oder angeschäumten Anformung besteht und die Anformung einen am Rand der Dekorplatte umlaufenden, von einer Unterseite der Dekorplatte vorstehenden Rahmenteil zur Auflage auf dem Untergrund aufweist.
Bodenbelagplatten solcher Art aus zwei, eine Dekorplatte mit einer rahmenartigen Anformung bildenden Komponenten, sind aus EP 3 658 720 A1 bekannt.
Diese bekannten Bodenbelagplatten sind vorrangig zur Verlegung in Außenbereichen u.a. auf weichem Untergrund vorgesehen. Vorteilhaft verleihen die in weichen Untergrund eindringenden Rahmenteile einem aus solchen Elementen hergestellten Bodenbelag Stabilität. Bei Verlegung dieser bekannten Bodenbelagplatten auf festem, ebenem Untergrund bilden die Rahmenschenkel der Rahmenteile Barrieren für zwischen den Dekorplatten und dem Untergrund abfließendes Wasser, so dass sich Feuchtigkeit unter den Dekorplatten über längere Zeit halten kann. Dies wirkt sich nachteilig auf die Dauerbarkeit eines abdichtenden Untergrundes aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues, insbesondere zur Verlegung in Außenbereichen auf festem ebenen Untergrund vorgesehenes Belagelement der eingangs erwähnten Art zu schaffen, durch das Feuchtigkeitsansammlungen zwischen der Dekorplatte und dem Untergrund vermeidbar sind.
Die diese Aufgabe lösende Belagplatte nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei einander gegenüberliegende Rahmenschenkel des Rahmenteils jeweils mindestens eine zur Auflageseite des Rahmenteils hin offene Ausnehmung für die Bildung eines durch den Rahmenschenkel und den Untergrund begrenzten, den Rahmenschenkel durchquerenden Durchgangs aufweisen.
Vorteilhaft kann durch diese Erfindungslösung zwischen den Dekorplatten eines Belags und dem Untergrund Wasser, insbesondere zwischen den Dekorplatten eindringendes Regenwasser, (bei ausreichendem Gefälle des Untergrundes) abfließen.
Es versteht sich, dass Wasser in zwei zueinander senkrechten Richtungen abfließen kann, wenn in allen vier Rahmenschenkeln mindestens eine Ausnehmungen für die Bildung eines Durchgangs vorgesehen ist.
Zweckmäßig sind die Ausnehmungen in den einander gegenüberliegenden Rahmenschenkeln entsprechend einer zu den übrigen Rahmenschenkeln parallelen Geraden zueinander ausgerichtet, so dass bei Strömung entlang dieser Geraden ein geringstmöglicher Strömungswiderstand entsteht.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Anformung ferner von dem Rahmenteil auf einer Unterseite der Dekorplatte verlaufende Stege zur Auflage auf dem Untergrund, wobei je Steg zumindest eine zur Auflageseite hin offene Ausnehmung für die Bildung eines den Steg durchquerenden Durchgangs gebildet ist.
Vorzugsweise verlaufen die Stege zueinander und zu den übrigen Rahmenschenkeln parallel und zueinander im Abstand.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enden die Stege frei im Abstand zu einer Mittelachse der Belagplatte und die von verschiedenen Rahmenschenkeln ausgehenden Stege sind entsprechend einer zu den übrigen Rahmenschenkeln parallelen Geraden zueinander ausgerichtet.
Vorzugsweise sind Ausnehmungen in verschiedenen Stegen jeweils zueinander und Zwischenräume zwischen den Stegen jeweils zu Ausnehmungen in den Rahmenschenkeln ausgerichtet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Rahmenschenkel Einrichtungen zur randseitigen Verbindung der Belagplatten im Zuge ihrer Verlegung auf.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und der beiliegenden, sich auf dieses Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:

1 eine perspektivische Ansicht der Unterseite einer erfindungsgemäßen Bodenbelagplatte,
2 eine Teildarstellung der Bodenbelagplatte von 1,
3 die Belagplatte von 1 und 2 in einer Seitenansicht und in einer Draufsicht, und
4 eine schematisch die Verbindung zwischen Bodenbelagplatten nach 1 bis 3 erläuternde Schnittdarstellung.

Eine zur Verlegung auf ebenem festen Untergrund 15 (4) vorgesehene Belagplatte, insbesondere Bodenbelagplatte, besteht aus einer Dekorplatte 1 und einer an die Dekorplatte 1 angespritzten oder angeschäumten Anformung 2.
Als Material für die Dekorplatte kommen neben Keramik, Glas oder Metall z.B. auch Beton, Kunststoff oder Holz in Betracht.
Die Anformung besteht vorzugsweise aus Kunststoff.
Während die Dekorplatte 1 einstückig als Rechteckplatte ausgebildet ist, umfasst die Anformung 2 einen am Rand der Dekorplatte 1 umlaufenden Rahmenteil 3 mit vier Rahmenschenkeln 4,5 und 4',5'. Die Rahmenschenkel stehen im verlegten Zustand der Bodenbelagplatte von der Unterseite der Dekorplatte 1 vor und liegen auf dem Trägeruntergrund auf.
Von den Rahmenschenkeln 4' und 5' erstrecken sich jeweils zueinander parallele Stege 6 bzw. 6', die einstückig mit den betreffenden Rahmenschenkeln und durch Anspritzen mit der Unterseite der Dekorplatte 1 verbunden sind. Die zueinander in Längsrichtung ausgerichteten Stege 6,6' enden jeweils frei im Abstand von einer die Stege senkrecht kreuzenden Mittelachse. Entlang dieser Mittelachse erstreckt sich senkrecht zu den Stegen 6,6' ein weiterer Steg 7, der einstückig mit dem Rahmenschenkel 4 verbunden und an die Dekorplatte 1 angespritzt ist. Der Steg 7 steht mit einer Angussöffnung in Verbindung.
Die Rahmenschenkel 5,5' weisen jeweils über ihre Länge verteilt zu ihrer Auflageseite hin offene Ausnehmungen 8 bzw. 8' auf. Derartige Ausnehmungen 9 bzw. 9' sind auch in den Rahmenschenkeln 4,4' vorgesehen, die im Übrigen unterschiedlich zu den Rahmenschenkeln 5,5' ausgebildet sind. Die Stege 6,6' und 7 weisen ebenfalls zur Auflageseite hin offene, mit 10 bezeichnete Ausnehmungen auf.
Im verlegten Zustand auf ebenem Untergrund liegt die Belagplatte sowohl mit allen vier Rahmenschenkeln als auch sämtlichen Stegen über die zwischen den Ausnehmungen verbleibenden Anlageflächen gegen den Untergrund an.
In einem aus den Platten hergestellten Belag sind die Belagplatten jeweils über ihre Rahmenschenkel miteinander verbunden, wozu die Rahmenschenkel 4,4' jeweils in 3b und 4 sichtbare Eingriffsöffnungen 11 bzw. 11' aufweisen und die Rahmenschenkel 5,5' jeweils hakenartig in die Öffnungen 11, 11' einsteckbare Eingriffselemente 12 bzw. 12' umfassen.
Sämtliche Rahmenschenkel 4,4',5,5' umfassen jeweils einen die betreffende Randflächen der Dekorplatte 1 bedeckenden Abschnitt 13, welcher im verbundenen Zustand der Belagplatten eine halbe Fugenfüllung bildet.
In der in 3b gezeigten Draufsicht sowie in 4 ist erkennbar, dass die Eingriffsöffnungen 11, 11' in einem über die Dekorplatte 1 hinaus überstehenden Abschnitt 14 der Rahmenschenkel 4,4' gebildet sind. Die Rahmenschenkel 5,5' stehen lediglich mit dem die halbe Fugenbreite bildenden Abschnitt 13 über die Dekorplatte 1 hinaus vor, wie 4 erkennen lässt.
Es versteht sich, dass im Verbund eines Bodenbelags die betreffenden Ausnehmungen in den aneinander grenzenden Rahmenschenkeln zueinander ausgerichtet sind.
Wie insbesondere 1 zeigt, sind die Ausnehmungen 8 und 9 jeweils mit Ausnehmungen 10 entsprechend einer geraden, zu den Rahmenschenkeln 4',5' parallelen Linie ausgerichtet. Paare von Ausnehmungen 8' und 9' befinden sich jeweils am Ausgang bzw. Eingang eines durch benachbarte Stege 6,6' begrenzten Kanalbereichs.
Durch die zur Auflagenseite offenen Ausnehmungen 8,8`,9,9`,10 sind auf ebenem Untergrund Durchgänge gebildet, durch die Waser in zwei zueinander senkrechten Richtungen zwischen der Dekorplatte 1 und dem Untergrund abfließen kann. Die Durchgänge können auch zur Verlegung von Leitungen genutzt werden.
Die obengenannte Dekorplatte 1 kann homogen aus dem gleichen Material hergestellt sein. Es kann sich aber auch um eine Verbundplatte handeln, in die z.B. mehrere, auch unterschiedliche, Fliesen integriert sind.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 3658720 A1 [0002]

Claims

Belagplatte, insbesondere Bodenbelagplatte, zur Verlegung vorrangig auf einem ebenem, festen Untergrund, wobei die Belagplatte aus einer rechteckigen Dekorplatte (1) und einer an die Dekorplatte (1) angegossenen oder angeschäumten Anformung (3) besteht und die Anformung (3) einen am Rand der Dekorplatte (1) umlaufenden, von der Unterseite der Dekorplatte (1) vorstehenden Rahmenteil (3) zur Auflage auf dem Untergrund aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei einander gegenüberliegende Rahmenschenkel (4,5;4',5') des Rahmenteils (3) jeweils mindestens eine zur Auflageseite des Rahmenschenkels hin offene Ausnehmung (8,9;8',9') für die Bildung eines durch den Rahmenschenkel und den Untergrund begrenzten, den Rahmenschenkel durchquerenden Durchgangs aufweisen.
Belagplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (8,9;8',9') in den einander gegenüberliegenden Rahmenschenkeln (4,5,4',5') entsprechend einer zu den übrigen Rahmenschenkeln parallelen Geraden ausgerichtet sind.
Belagplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anformung (2) ferner von dem Rahmenteil (3) auf der Unterseite der Dekorplatte (1) nach innen verlaufende Stege (6,6',7) zur Auflage auf dem Untergrund aufweist, wobei je Steg zumindest eine zur Auflageseite hin offene Ausnehmung (10) für die Bildung eines den Steg durchquerenden Durchgangs gebildet ist.
Belagplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (6,6') zueinander und zu zwei der vier Rahmenschenkel parallel und zueinander im Abstand verlaufen.
Belagplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (6,6',7) jeweils frei im Abstand von einer Mittelachse der Belagplatte enden und die von verschiedenen Rahmenschenkeln (4',5') ausgehenden Stege (6,6') entsprechend einer zu den übrigen Rahmenschenkeln parallelen Geraden zueinander ausgerichtet sind.
Belagplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (10) in den Stegen (6,6') jeweils zu Ausnehmungen (10) in anderen Stegen (6) und insbesondere Zwischenräume zwischen den Stegen (6,6') jeweils zu Ausnehmungen (8,9;8',9') in den Rahmenschenkeln ausgerichtet sind.
Belagplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenschenkel Einrichtungen zur randseitigen Verbindung der Belagplatten im Zuge der Verlegung aufweisen.