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Die Erfindung betrifft eine Laibungsschalung zum Schalen einer Öffnung, insbesondere einer Tür- oder Fensteröffnung in einer Betonwand mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Anstatt in einem flächigen Betonteil wie einer Betonwand, einem Betonboden oder einer Betondecke.
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Die europäische Patentanmeldung
EP 2 816 174 A1 offenbart eine Laibungsschalung mit Schalelementen, die rechtwinklig zueinander angeordnet und an Ecken mit Keilen und Klammern verbunden sind. Die Schalelemente sind Aluminium-Strangpressprofile, die auf Gehrung gesägt sind und deren Gehrungsflächen gegen die Keile stoßen, die an den Ecken der Laibungsschalung zwischen den Schalelementen angeordnet sind. Die Klammern spannen die Schalelemente gegen die Keile. Zum Ausschalen werden die Klammern entfernt und anschließend die Keile herausgezogen, wonach die Schalelemente entfernt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist eine Laibungsschalung vorzuschlagen, die einfach zusammengesetzt und nach einem Betonieren aus einer Laibung eines Betonteils entfernt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Laibungsschalung weist zwei Schaltafeln und einen Winkelverbinder auf, der die beiden Schaltafeln lösbar in einem Winkel zueinander angeordnet verbindet. Insbesondere sind die Schaltafeln rechtwinklig zueinander angeordnet. Die Schaltafeln sind flächenförmige und vorzugsweise ebene Schalelemente, beispielsweise Schalbretter aus Holz oder Schalplatten aus Kunststoff oder Metall. Sie sind insbesondere gleich breit und/oder über ihre gesamte Länge gleich breit. Oberflächen der Schaltafeln, die beim Betonieren mit Beton in Berührung kommen, werden hier als Schalflächen bezeichnet. Die Schaltafeln werden vergleichbar Seitenwänden eines rechteckigen Kastens in einem Winkel zueinander angeordnet, so dass ihre Schalflächen in dem Winkel zueinander ausgerichtet sind. Das heißt, die Schalflächen befinden sich nicht in einer Ebene, sondern in Ebenen, die sich in dem Winkel der Schaltafeln schneiden.
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Der Winkelverbinder der erfindungsgemäßen Laibungsschalung weist zwei Schalflächen auf, die in dem Winkel der Schaltafeln zueinander angeordnet sind und an einer Kante des Winkelverbinders aneinander grenzen, die eine Ecke der Laibungsschalung bildet. Insbesondere bilden die Schalflächen des Winkelverbinders eine Außenecke zur Schalung einer Innenecke einer Öffnung. Wenn die Schaltafeln mit dem Winkelverbinder verbunden sind, schließen die Schalflächen der Schaltafeln an die Schalflächen des Winkelverbinders an, und zwar an der Kante bzw. Ecke der Schalflächen des Winkelverbinders fernen Rändern. Der Winkelverbinder richtet die Schalflächen der Schaltafeln bündig, das heißt in einer Ebene mit den Schalflächen des Winkelverbinders aus.
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Zum Ausschalen werden die Schaltafeln von dem Winkelverbinder gelöst und können dann aus einer betonierten Laibung entfernt werden, bevor die Winkelverbinder entfernt werden.
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Zur Schalung einer rechteckigen Türöffnung weist eine Ausführungsform der Erfindung drei in einem rechteckigen U angeordnete Schaltafeln auf, die an Ecken mit zwei Winkelverbindern lösbar verbunden sind. Für Sonderformen sind andere als rechte Winkel möglich.
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Zur Schalung einer rechteckigen Fensteröffnung weist eine Ausführungsform der Erfindung vier Schaltafeln auf, die wie Seitenwände eines rechteckigen Kastens angeordnet und an Ecken mit ebenfalls vier Winkelverbindern lösbar verbunden sind. Für Sonderformen sind andere als rechte Winkel möglich.
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Zum bündigen Ausrichten der Schalflächen der Schaltafeln und der Schalflächen des Winkelverbinders sieht eine Ausgestaltung der Erfindung Anlagen für die Schaltafeln am Winkelverbinder vor, die so angeordnet sind, dass die Schalflächen des Winkelverbinders und der Schaltafeln bündig sind, wenn die Schaltafeln an den Anlagen des Winkelverbinders anliegen. Zum bündigen Ausrichten der Schalflächen der Schaltafeln und des Winkelverbinders können auch umgekehrt Anlagen für die Schaltafeln am Winkelverbinder vorgesehen sein.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht Spannmittel vor, die die Schaltafeln gegen die Anlagen des Winkelverbinders spannen, so dass die Schalflächen der Schaltafeln bündig mit den Schalflächen des Winkelverbinders sind. Die Spannmittel sind insbesondere mechanisch und weisen beispielsweise Kniehebel, Exzenter oder Spindeln nach Art von Schraubzwingen auf. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht Keile als Spannmittel oder als Teile der Spannmittel vor.
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Nach einem Lösen der Schaltafeln vom Winkelverbinder lassen sich die Schaltafeln nach innen entfernen, das heißt in Richtung der Öffnung, die sie beim Betonieren freihalten. Nach dem Betonieren lassen sich die Schaltafeln also in die Öffnung hinein von der Laibung entfernen, die sie beim Betonieren geformt haben. Nach dem Entfernen der Schaltafeln kann der Winkelverbinder entfernt werden.
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Zum lösbaren Verbinden der Schaltafeln mit dem Winkelverbinder sieht eine Ausgestaltung der Erfindung Verbindungsbeschläge vor, die an dem Winkelverbinder zugewandten Enden der Schaltafeln angebracht sind oder werden und die lösbar mit dem Winkelverbinder verbindbar bzw. verbunden sind. Die Schaltafeln sind mittelbar über die Verbindungsbeschläge mit dem Winkelverbinder verbunden und liegen ggf. mittelbar über die Verbindungsbeschläge an den Anlagen der Schaltafeln zum bündigen Ausrichten der Schalflächen an. Auch die Spannmittel können an den Verbindungsbeschlägen anstatt unmittelbar an den Schaltafeln angreifen.
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Gegenstand des Anspruchs 7 ist eine Betonschalung mit einer Laibungsschalung der vorstehend erläuterten Art. Die Laibungsschalung ist zwischen zwei Schalelementen angeordnet und hält beim Betonieren einen Hohlraum in einem Zwischenraum zwischen den beiden Schalelementen frei. Der Hohlraum bildet die Öffnung in der Betonwand oder allgemein einem Betonteil oder Betonelement. Die Schalelemente sind beispielsweise Rahmenschalelemente mit einer Holz-, Kunststoff- oder Metallplatte als Schalhaut und einem die Schalhaut aussteifenden Rahmen, der meistens aus Metall besteht, auf einer betonabgewandten Rückseite der Schalhaut. Eine dem Rahmen abgewandte Oberfläche der Schalhaut kommt beim Betonieren mit Beton in Berührung und wird als Schalfläche bezeichnet. Die beiden Schalelemente sind mit Zwischenraum einander gegenüber und vorzugsweise parallel zueinander angeordnet, ihre Schalflächen sind einander zugewandt. Stirnränder der Laibungsschalung liegen an den Schalflächen der beiden Schalelemente an. Zum Schalen einer Türöffnung weist die Laibungsschalung beispielsweise drei Schaltafeln auf, die in der Form eines insbesondere rechteckigen U angeordnet und an Ecken mit zwei Winkelverbinder verbunden sind. Zum Schalen einer Fensteröffnung weist die Laibungsschalung beispielsweise vier Schaltafeln auf, die in der Form eines Vierecks, insbesondere eines Rechtecks wie Seitenwände eines eckigen Kastens angeordnet und an den Ecken mit vier Winkelverbindern verbunden sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 Teile einer erfindungsgemäßen Laibungsschalung in perspektivischer Darstellung;
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2 einen Winkelverbinder der Laibungsschalung aus 1 in größerer perspektivischer Darstellung mit einer anderen Blickrichtung; und
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3 eine erfindungsgemäße Betonschalung mit der Laibungsschalung aus 1 in perspektivischer Darstellung.
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Die in 1 in Teilen dargestellte, erfindungsgemäße Laibungsschalung 1 weist Bretter gleicher Breite als Schaltafeln 2 auf, die rechtwinklig zueinander, das heißt in einander rechtwinklig schneidenden Ebenen, angeordnet und mit einem Winkelverbinder 3 an jeder Ecke lösbar miteinander verbunden sind. Als Sonderformen sind Laibungsschalungen denkbar, deren Schaltafeln in anderen als rechten Winkeln zueinander angeordnet sind (nicht dargestellt). Längsränder der Schaltafeln 2 befinden sich in zwei zueinander parallelen Ebenen. Einander abgewandte, nach außen gerichtete Außenseiten der Schaltafeln 2 bilden Schalflächen 4, die beim Betonieren mit Beton in Berührung kommen.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Winkelverbinder 3 rechteckige Winkelprofile (L-Profile), die durch Abkanten aus Blech hergestellt sind. Die Winkelverbinder 3 sind so lang wie die Schaltafeln 2 breit sind, wobei sich eine Länge der Winkelverbinder 3 quer zu den Schaltafeln 2 erstreckt. Die Winkelverbinder 3 enden bündig mit den Längsrändern der Schaltafeln 2. Die Winkelverbinder 3 sind durch innen eingeschweißten Diagonalbleche 5 ausgesteift. Eines der Diagonalbleche 5 weist Schlitze senkrecht zu Schenkeln 6 des Winkelverbinders 3 auf, in denen Keile 7 in Längsrichtung des Winkelverbinders 3, das heißt parallel zu einer Kante 8 des Winkelverbinders 3 verschiebbar aufgenommen sind. Die Winkelverbinder 3 sind auch anders herstellbar, beispielsweise durch Gießen, Spritzgießen, Strangpressen, Extrudieren aus Metall oder Kunststoff (nicht dargestellt). Die Aufzählung ist beispielhaft und nicht abschließend.
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An den Winkelverbindern 3 zugewandten Enden weisen die Schaltafeln 2 Verbindungsbeschläge 9 auf, mittels derer sie lösbar mit den Winkelverbinder 3 verbunden sind. Die Verbindungsbeschläge 9 können als Teile der Winkelverbinder 3 und/oder als Teile der Schaltafeln 2 angesehen werden. Im Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsbeschläge 9 Blechteile mit einem rechtwinkligen Z-Profil. Sie weisen Befestigungslaschen 10 auf, die an den Schalflächen 4 abgewandten Rückseiten der Schaltafeln 2 anliegen und – im Ausführungsbeispiel mit Schrauben – befestigt sind. Durch doppelte rechtwinklige Abwinklungen in entgegengesetzten Richtungen weisen die Verbindungsbeschläge 9 Laschen als Anlagen 11 auf, die um eine Blechdicke der Schenkel 6 der Winkelverbinder 3 weniger als eine Dicke der Bretter der Schaltafeln 2 parallel zu den Befestigungslaschen 10 versetzt sind. Wenn die Schaltafeln 2 mit den Verbindungsbeschläge 9 mit den Winkelverbindern 3 verbunden sind, liegen die Anlagen 11 der Verbindungsbeschläge 9 an Innenseiten der Schenkel 6 der Winkelverbinder 3 an und Schalflächen 12 bildende Außenseiten der Schenkel 6 der Winkelverbinder 3 sind bündig mit den Schalflächen 4 der Schaltafeln 2, das heißt die Schalflächen 4, 12 der Schaltafeln 2 und der Verbindungsbeschläge 9 befinden sich in gleichen Ebenen.
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Die Keile 7 durchgreifen Schlitze in Laschen 13, die rechtwinklig nach innen von den Anlagen 11 abstehen. Wenn die Keile 7 eingeschlagen sind, spannen sie Innenseiten der Schenkel 6 der Winkelverbinder 3 gegen Außenseiten der Anlagen 11, wodurch die Bündigkeit der Schalflächen 4, 12 der Winkelverbinder 3 und der Schaltafeln 2 sicher gestellt ist. Außerdem verbinden die Keile 7 die Schaltafeln 2 über die Verbindungsbeschläge 9 lösbar mit den Winkelverbinder 3. Die Keile 7 liegen, wenn sie eingeschlagen sind, an den Schenkeln 6 der Winkelverbinder 3 fernen Enden der Schlitze in dem Diagonalblech 5 der Winkelverbinder 3 und an den Anlagen 11 nahen Enden der Schlitze in den Laschen 13 der Verbindungsbeschläge 9 an. An gegenüberliegenden Enden der Schlitze liegen die Keile 7 nicht an. Die Keile 7 können als Spannmittel 14 aufgefasst werden, die die Winkelverbinder 3 gegen die Anlagen 11 der Verbindungsbeschläge 9 spannen, so dass die Schalflächen 4, 6 der Schaltafeln 2 und der Winkelverbinder 3 bündig miteinander sind. Die Keile 7 sind verliersicher in den Schlitzen der Laschen 13 der Verbindungsbeschläge 9 gehalten. Wie die Winkelverbinder 3 können auch die Verbindungsbeschläge 9 in anderer Weise als durch Biegen, Abkanten und/oder Stanzen aus Blech, beispielsweise durch Gießen, Spritzgießen, Strangpressen, Extrudieren aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein (nicht dargestellt). Die Aufzählung ist beispielhaft und nicht abschließend.
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3 zeigt die Verwendung der Laibungsschalung 1 in einer Betonschalung gemäß der Erfindung. Für eine Fensteröffnung weist die Laibungsschalung 1 wie gezeigt vier Schaltafeln 2 auf, die rechtwinklig zueinander mit vier Verbindungsbeschlägen 3 an Ecken der Laibungsschalung 1 verbunden sind. Die Schaltafeln 2 sind wie Seitenwände eines rechteckigen Kastens angeordnet. Horizontale und vertikale Spindelstützen 15 im Innern der Laibungsschalung 1 steifen die Laibungsschalung 1 aus. Für eine Fensteröffnung weist die Laibungsschalung 1 drei Schaltafeln 2 auf, die in Form eines rechteckigen U angeordnet und mit zwei Winkelverbinder 3 an den beiden Ecken verbunden sind (nicht dargestellt).
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Die Laibungsschalung 1 ist an einer Schalhaut 16 eines Rahmenschalelements angebracht, das hier allgemein als Schalelement 17 bezeichnet wird. Nach einem Aufstellen des Schalelements 17 und dem Anbringen der Laibungsschalung 1 an seiner Schalhaut 16 wird ein zweites, nicht gezeichnetes Schalelement dem einen Schalelement 17 parallel gegenüber angeordnet, so dass Schalhäute 16 der Schalelemente 17 einander zugewandt sind und sich die Laibungsschalung 1 zwischen den Schalelementen 17 befindet. Die Laibungsschalung 1 liegt an den Schalhäuten 16 beider Schalelemente 17 an. Beim Betonieren, das heißt bei einem Einfüllen von fließfähigem Frischbeton zwischen die beiden Schalelemente 17 hält die Laibungsschalung 1 einen Hohlraum in ihrem Inneren in einem Zwischenraum zwischen den beiden Schalelementen 17 frei von Beton. Dieser Hohlraum bildet eine Fenster-, Tür- oder sonstige Öffnung im Beton.
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Nach einem zum Ausschalen ausreichenden Erhärten des Betons wird zuerst eines der beiden Schalelemente 17 entfernt. Danach werden die Spindelstützen 15 ausgespannt und entfernt. Danach werden die Keile 7 aus den Schlitzen in den Diagonalblechen 5 der Winkelverbinder 3 heraus geschlagen, wodurch die Schaltafeln 2 von den Winkelverbinder 3 gelöst sind. Die Keile 7 bleiben verliersicher in den Schlitzen in den Laschen 13 der Verbindungsbeschläge 9. Nach dem Lösen der Verbindungen mit den Winkelverbindern 3 durch das Herausschlagen der Keile 7 können die Schaltafeln 2 nach innen, das heißt in den von der Laibungsschalung 1 von Beton frei gehaltenen Hohlraum von den Hohlraum umschließenden Flächen des Betons, das heißt von der Laibung, entfernt und als letztes die Winkelverbinder 3 entfernt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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