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Die Erfindung betrifft ein Netz aus Draht- oder Faserseilen.
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Netze aus Draht-, Faser oder Draht-Faserseil-Kombinationen (Herkules-seil) werden insbesondere im Spiel-, Sport- und Freizeitbereich, zur Sicherung auf dem Bau, beim Transport von Ladung, im Straßenbau und im Wohnbereich verwendet. An den Kreuzungspunkten sind die Seile miteinander verknotet, durch Maschenverbindung miteinander verbunden, verspleißt oder durch Verbindungselemente mittels Verpressung miteinander verbunden.
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Die
EP 0 910 757 B1 beschreibt eine Klemmverbindung zur Verbindung zweier Drahtseile mit zwei voneinander beabstandeten, senkrecht zueinander ausgerichteten Durchbohrungen in einem Block aus Aluminium. Durch die Durchbohrungen sind zwei Drahtseile hindurchgeführt und durch plastische Verformung des Aluminiumblockes fixiert. Der Aluminiumblock weist Gewindebohrungen auf, welche die Durchbohrungen kreuzen. In die Gewindebohrungen sind Schrauben eingeschraubt, welche die Drahtseile zusätzlich im Aluminiumblock fixieren.
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Die
DE 404 077 A1 beschreibt ein Verbindungselement für Seile, insbesondere für Seilkreuzungen von Netzen, bei dem ein kugelförmiger Elementkörper zwei voneinander getrennte Durchgangskanäle für die Seile aufweist. Durch die Durchgangskanäle hindurch erstreckt sich jeweils wenigstens eine Gewindeschneidschraube, welche das durch den Durchgangskanal hindurchgeführte Seil in Querrichtung durchsetzt.
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Ferner sind Verbindungselemente bekannt, die zwei Gehäusehälften aufweisen, die mittels Schrauben miteinander verspannbar sind, um in Durchgangskanäle in beiden Gehäusehälften eingelegte Seile festzuspannen.
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Die vorbeschriebenen Verbindungselemente und die Fertigung von Netzen mit Hilfe dieser Verbindungselemente sind aufwendig.
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Ferner sind Presshülsen mit einem ovalen oder achtförmigen Querschnitt bekannt, durch die parallel nebeneinander zwei Seile hindurchführbar sind, um diese durch Verpressen der Presshülse festzulegen. Diese Presshülsen dienen insbesondere der Verbindung von Drahtseilen. Diese Verbindungselemente können für Netze mit rhombischer Maschenform verwendet werden, ermöglichen jedoch keine rechteckige Maschenform.
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Die
US 3,903,574A beschreibt eine einstückige Kabelklemme mit einem Körper aus plastisch verformbarem Metall mit einem achtförmigen Querschnitt, der auf einer breiten Seite durch einen längsgerichteten Spalt geöffnet ist. Der Körper weist mittig eine quergerichtete Kerbe auf, die eine Schmalseite des Klemmkörpers durchquert und sich bis zur Wand der gegenüberliegenden Schmalseite des Klemmkörpers erstreckt. Ein Draht ist in die Kerbe bis zur Anlage an der Wand der Schmalseite einsetzbar. Senkrecht dazu ist durch den Spalt ein zweiter Draht in den Klemmkörper einsetzbar. Durch Zusammenpressen der beiden breiten Seiten des Klemmkörpers sind die Drähte fixierbar. Mit diesem Verbindungselement können Netze mit rechteckigen Maschen hergestellt werden. Allerdings ist der Klemmkörper durch den Spalt und die Kerbe geschwächt.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Netz aus Draht-, Faser oder Draht-Faserseil-Kombinationen (Herkules-Seil) zu schaffen, das einfach herstellbar ist, stabile Verbindungen an den Kreuzungspunkten aufweist und sowohl rechteckige als auch rhombische Maschenformen ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch ein Netz mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Netzes sind in Unteransprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Netz aus Draht-, Faser- oder Draht-Faserseil-Kombinationen (Herkules-Seil) sind an Kreuzungspunkten jeweils zwei Seile durch Verbindungselemente miteinander verbunden, sind die Verbindungselemente Presshülsen mit einem ovalen oder achtförmigen Querschnitt mit einem ovalen oder achtförmigen Durchgangskanal, weisen die Presshülsen eine den Durchgangskanal querende Querbohrung auf und ist ein erstes Seil durch den Durchgangskanal hindurchgeführt und ein zweites Seil wahlweise durch die Querbohrung oder durch den Durchgangskanal hindurchgeführt.
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Das erfindungsgemäße Netz kann mit Hilfe herkömmlicher oder eigens dafür hergestellter ovaler oder achtförmiger Presshülsen verwirklicht werden, die zusätzlich noch mit einer Querbohrung versehen sind. Die Querbohrung ermöglicht die Herstellung von Netzen mit rechteckigen Maschen, indem ein erstes Seil an jedem Kreuzungspunkt durch den Durchgangskanal und ein zweites Seil durch die Querbohrung einer Presshülse hindurchgeführt wird. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Lage eines in die Durchbohrung eingefädelten zweiten Seils bezüglich des Durchgangskanals festgelegt ist, wodurch das nachträgliche Einfädeln eines ersten Seils in den Durchgangskanal erleichtert wird. Wahlweise kann die Presshülse auch zur Herstellung von Netzen mit rhombischen Maschen verwendet werden. Vorzugsweise werden die Seile in den Presshülsen dadurch gesichert, dass die Presshülsen durch Zusammenpressen an den breiten Seiten plastisch verformt und hierbei die Seile festgeklemmt werden. Neben der einfachen Herstellung, Flexibilität und Montage der Presshülsen ist von Vorteil, dass die Querbohrung die Festigkeit der Presshülsen nur geringfügig vermindert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart ist die Querbohrung senkrecht zur Längsachse des Durchgangskanals ausgerichtet.
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Gemäß einer Ausführungsart ist der ovale Querschnitt gebildet durch einen rechteckigen Querschnitt mit angrenzenden Halbkreisquerschnitten an den entgegengesetzten Enden.
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Gemäß einer Ausführungsart ist die Querbohrung zur Mittelachse des Durchgangskanals versetzt. Hierdurch wird das Einfädeln der Seile in die Presshülse erleichtert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Länge der Hauptachse des Durchgangskanals gleich der Summe der Durchmesser des ersten und des zweiten Seiles. Hierdurch sind beide Seile leicht nebeneinander in den Durchgangskanal einfädelbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Länge der kleinen Achse des Durchgangskanals gleich dem Durchmesser des ersten Seils und/oder ist der Durchmesser der Querbohrung gleich dem Durchmesser des zweiten Seiles. Hierdurch wird das Einfädeln des ersten Seils und des zweiten Seils in die Presshülse weiter erleichtert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsart tangiert die Querbohrung eine Wand der Presshülse an einer Schmalseite des Durchgangskanals. Hierdurch wird erreicht, dass die Seile einander beim Einfädeln in die Presshülse wenig behindern.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsart schneidet die Querbohrung nur eine Hälfte des Durchgangskanals. Hierdurch wird das Einfädeln der Seile in die Presshülse weiter erleichtert. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart tangiert die Querbohrung die Mittelachse des Durchgangskanals. Bei dieser Ausführungsart ist die eine Hälfte des Durchgangskanals für die Aufnahme des ersten Seiles und die andere Hälfte des Durchgangskanals für die Aufnahme des zweiten Seiles nutzbar.
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Diese Ausführungsart ist insbesondere vorteilhaft, wenn beide Seile denselben Durchmesser aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist mindestens eine Presshülse verpresst. Hierdurch werden die Seile in der Presshülse festgeklemmt und fixiert. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart sind sämtliche Presshülsen verpresst.
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Die Presshülsen können bereits bei der Herstellung des Netzes verpresst werden. Es ist aber auch möglich, das Netz herzustellen, ohne die Presshülsen zu verpressen, um die Maschen ggf. zu justieren. Ferner ist es möglich, die Presshülsen am Montageort des Netzes zu verpressen, um die Maschen des montierten Netzes zu fixieren.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Presshülse aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder einem anderen Metall hergestellt. Vorzugsweise besteht die Presshülse aus einem Metall, das eine plastische Verformung mittels einer Presszange einer mechanischen oder hydraulischen Presse zulässt, die durch nur eine Person handhabbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Abbildungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Abbildungen zeigen:
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1 eine Presshülse in einer Perspektivansicht von der Seite;
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2 die Presshülse in einer Perspektivansicht von vorn;
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3 die Presshülse in der Vorderansicht;
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4 Kreuzungspunkt eines Netzes in einer Perspektivansicht von der Seite;
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5 derselbe Kreuzungspunkt in einer Perspektivansicht von vorn;
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6 derselbe Kreuzungspunkt in der Draufsicht;
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7 ein Kreuzungspunkt eines anderen Netzes mit verpresster Presshülse in einer Perspektivansicht von der Seite;
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8 derselbe Kreuzungspunkt in der Draufsicht.
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Gemäß 1 bis 3 ist die Presshülse 1 eine Hülse mit konstanter Wandstärke und ovalem Querschnitt. Ein Durchgangskanal 2 mit ovalem Querschnitt erstreckt sich in Längsrichtung durch die Presshülse 1 hindurch. Der ovale Querschnitt ist gebildet durch einen rechteckigen Querschnitt mit angrenzenden Halbkreisquerschnitten an den entgegengesetzten Enden.
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Die Länge der Hauptachse 3 des ovalen Querschnittes des Durchgangskanals 2 entspricht der doppelten Länge der Nebenachse 4 des Querschnittes.
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Senkrecht zum Durchgangskanal 2 erstreckt sich eine Querbohrung 5 durch die Presshülse 1 hindurch. Die Querbohrung 5 erstreckt sich durch beide Breitseiten 6, 7 der Presshülse 1 hindurch. Sie hat einen kreisrunden Querschnitt. Der Durchmesser 8 der Querbohrung 5 entspricht der halben Länge der Hauptachse 3 des ovalen Querschnittes des Durchgangskanals 2. Die Querbohrung 5 tangiert innen eine Schmalseite 9 der Querhülse. Die Querbohrung kreuzt den Durchgangskanal 2 auf halber Länge des Durchgangskanals 2.
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Die Querbohrung 5 durchquert den Durchgangskanal 2 auf halber Länge.
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Die Presshülse 1 ist aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung hergestellt.
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Gemäß 4 bis 6 ist ein erstes Seil 10 durch den Durchgangskanal 2 hindurchgeführt und liegt innen an der Wand einer Schmalseite 11 an. Ein zweites Seil 12 ist durch die Querbohrung 5 hindurchgeführt und liegt innen an der Wand der Schmalseite 9 an. Der Durchmesser der beiden Seile 10, 12 entspricht der Länge der Nebenachse 4 des ovalen Querschnitts des Durchgangskanals 2 und ist damit gleich dem Durchmesser 8 der Querbohrung 5. Die Seile 10, 12 und die Presshülse 1 bilden einen Kreuzungspunkt 13.
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Im Beispiel sind die Seile 10, 12 geschlagen.
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In 7 und 8 sind wie in dem vorangegangenen Beispiel zwei Seile 10, 12 in einem Kreuzungspunkt 13 durch eine Presshülse 1 hindurchgeführt. Die Presshülse 1 ist verpresst, sodass die Seile 10, 12 in dem Kreuzungspunkt 13 festgeklemmt sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0910757 B1 [0003]
- DE 404077 A1 [0004]
- US 3903574 A [0008]