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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Stummschalten eines Bassteils für eine Harmonika oder ein Akkordeon und auf ein Bassteil mit einer solchen Vorrichtung.
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Eine Harmonika, insbesondere steirische Harmonika, und ein Akkordeon sind als Musikinstrumente bekannt, bei welchen ein Blasebalg, zwischen einem Diskantteil mit beispielsweises Klaviatur und einem Bassteil zur Erzeugung tieferer Töne und/oder Akkorde angeordnet ist. Wird von dem Spieler der Harmonika oder des Akkordeons der Blasebalg betätigt und mindestens eine Tonklappe durch Drücken einer Taste der Klaviatur oder von Basstasten am Bassteil betätigt, kann Luft über die der Tonklappe zugeordnete mindestens eine Stimmzunge eines Stimmstocks durch eine Öffnung des Stimmstocks geblasen werden. Dadurch können mit der Harmonika oder dem Akkordeon akustisch hörbare Töne erzeugt werden.
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Derzeit besteht von Zeit zu Zeit der Wunsch, die Harmonika oder das Akkordeon unabhängig von Ruhezeiten der Nachbarschaft zu spielen, beispielsweise in der Nacht usw. Außerdem kann es manchmal gewünscht sein, dass die Harmonika oder das Akkordeon in einer anderen als der eigenen Stimmung oder Klangfärbung mit anderen Instrumenten oder mindestens einem Sänger zusammenspielen soll.
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Hierfür wäre es wünschenswert, das Diskantteil und/oder das Bassteil stumm zu schalten, um die Tonerzeugung auch bei normalem Spielen der Harmonika oder des Akkordeons elektronisch vorzunehmen. Dies ist für ein Diskantteil beispielsweise möglich durch Abdecken der Tonlöcher mit einem Schieber, da für jede Taste nur ein Tonloch vorhanden ist, um bei Betätigen der Taste einen einzelnen Ton zu erzeugen. Sind jedoch, wie bei dem Bassteil, mehr als ein Ton zum Akkordspielen mit einer Basstaste angeordnet, kann das Stummschalten Schwierigkeiten bereiten.
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Problematisch ist insbesondere, wenn einer Taste des Bassteils drei Töne für einen Dreiklang zugeordnet sind und die Tonlöcher als Dreieck zueinander angeordnet sind. In einer solchen Anordnung können bei geringem Platzbedarf und daher kompakter Bauweise des Akkordeons oder der Harmonika zwar die meisten dreichörigen Bassakkordtasten an dem Musikinstrument angeordnet werden. Jedoch ist dadurch der verfügbare Raum für eine Stummschaltung des Bassteils sehr eingeschränkt. Daher ist bisher keine Stummschaltung des Bassteils möglich. Bisher wurden immer hörbare Klänge auf der Bassseite erzeugt.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Stummschalten eines Bassteils für eine Harmonika oder ein Akkordeon und ein Bassteil mit einer solchen Vorrichtung bereitzustellen, mit welchem die zuvor genannten Probleme gelöst werden können. Insbesondere sollen eine Vorrichtung zum Stummschalten eines Bassteils für eine Harmonika oder ein Akkordeon und ein Bassteil mit einer solchen Vorrichtung bereitgestellt werden, mit welcher einfach, komfortabel, platzsparend und zuverlässig bei Bedarf eine Stummschaltung des Bassteils vorgenommen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Stummschalten eines Bassteils für eine Harmonika oder ein Akkordeon nach Anspruch 1 gelöst. Die Vorrichtung hat eine Verstelleinrichtung zum Verstellen eines ersten Schiebers zwischen einer ersten Stellung, in welcher der erste Schieber Öffnungen in einer Grundplatte des Bassteils für einen Stimmstock öffnet, und einer zweiten Stellung, in welcher der erste Schieber Öffnungen in der Grundplatte des Bassteils für den Stimmstock verschließt, und zum Verstellen eines zweiten Schiebers zwischen einer ersten Stellung, in welcher der zweite Schieber Öffnungen in der Grundplatte des Bassteils für den Stimmstock oder einen weiteren Stimmstock öffnet, und einer zweiten Stellung, in welcher der zweite Schieber Öffnungen in der Grundplatte des Bassteils für den Stimmstock oder weiteren Stimmstock verschließt, wobei die Verstelleinrichtung ausgestaltet ist, den ersten Schieber quer zu dem zweiten Schieber und zumindest zeitweise gleichzeitig mit dem zweiten Schieber zwischen der ersten und zweiten Stellung oder der zweiten und ersten Stellung zu verstellen.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Mit der genannten Vorrichtung ist sehr raumsparend eine Stummschaltung des Bassteils realisiert. Hierbei werden die Tonlöcher unter allen vorhandenen Stimmstöcken sehr zuverlässig abgedeckt, ohne andere Funktionen des Bassteils zu beeinträchtigen.
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Noch dazu ist es für einen Spieler der Harmonika oder des Akkordeons nur durch Betätigung eines einzelnen Schalters der zuvor beschriebenen Vorrichtung möglich, die Stummschaltung schnell und zuverlässig zu aktivieren oder zu deaktivieren. Der Schalter ist derart an dem Bassteil angebracht, dass er den Spieler beim Spielen der Harmonika oder des Akkordeon nicht stört oder behindert oder die Handhabung des Musikinstruments in sonstiger Weise beeinträchtigt.
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Die zuvor beschriebene Vorrichtung zum Stummschalten eines Bassteils für eine Harmonika oder ein Akkordeon kann in einem Bassteil einfach nachgerüstet werden, so dass das Bassteil die Vorrichtung aufweist. Dadurch können auch bereits vorhandene Harmonikas oder Akkordeons nachträglich einfach mit einer Vorrichtung zum Stummschalten des Bassteils ausgestattet werden.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein geöffnetes Bassteil mit einer Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine weitere schematische Draufsicht auf ein geöffnetes Bassteil mit der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, wenn die Vorrichtung das Bassteil stumm schaltet;
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3 eine schematische Draufsicht auf ein geöffnetes Bassteil mit einer Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
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4 eine weitere schematische Draufsicht auf ein geöffnetes Bassteil mit der Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, wenn die Vorrichtung das Bassteil stumm schaltet.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Bassteil 1 für eine Harmonika, insbesondere steirische Harmonika, oder ein Akkordeon. Das Bassteil 1 hat ein Gehäuse 2, an welchem außen eine Vielzahl von Basstasten 5 in beispielsweise zwei Reihen angeordnet sind, die benachbart zueinander angeordnet sind. Zudem sind an dem Gehäuse 2 außen eine Vielzahl von Schalltrichtern 6 in beispielsweise zwei Reihen angeordnet, die benachbart zueinander angeordnet sind. Der Übersichtlichkeit halber sind nicht alle Basstasten 5 und Schalltrichter 6 mit einem Bezugszeichen bezeichnet.
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Innen in dem Gehäuse 2 ist an einer Grundplatte 7 eine Vorrichtung 10 zum Stummschalten des Bassteils 1 vorgesehen. Die Vorrichtung 10 hat eine erste Führungseinrichtung 11 zum Führen eines ersten Schiebers 12, eine zweite Führungseinrichtung 13 zum Führen eines zweiten Schiebers 14, eine erste und zweite Lagereinheit 15, 16 und eine Verstelleinheit 17, 18, 19.
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Die erste Führungseinrichtung 11 hat eine Vielzahl von Öffnungen 111, die in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind. Die Öffnungen 111 sind jeweils rechteckig ausgebildet. Hierbei ist jeweils mindestens eine lange Seite einer Öffnung 111 beabstandet durch einen Zwischenraum 112 neben einer weiteren langen Seite einer weiteren Öffnung 111 angeordnet. In 1 ist der Übersichtlichkeit halber nur einer der Zwischenräume 112 mit einem Bezugszeichen versehen. Über den Öffnungen 111 ist ein Stimmstock zur Tonerzeugung anzuordnen, der vorzugsweise Lufteinströmöffnungen in der gleichen Form, Größe und Anordnung aufweist wie die Öffnungen 111. Der Stimmstock ist in diesem Fall ein 1-chöriger Stimmstock für Grund-/Helikonbässe. Der Stimmstock ist auf die übliche Weise aufgebaut und daher hier nicht weiter gezeigt. Zur Befestigung des Stimmstocks weist die erste Führungseinrichtung 11 an den beiden Enden der Reihe von Öffnungen 111 jeweils eine Befestigungsöffnung 113 auf, so dass die erste Führungseinrichtung 11 zwischen dem Stimmstock und der Grundplatte 7 angeordnet und befestigbar ist. Noch dazu ist der erste Schieber 12 teilweise zwischen der ersten Führungseinrichtung 11 und der Grundplatte 7 angeordnet.
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Der erste Schieber 12 hat eine Vielzahl von Öffnungen 121, welche bei der Stellung von 1 jeweils genau unter den Öffnungen 111 angeordnet sind. Vorzugsweise haben die Öffnungen 121 die gleiche Form und Größe wie die Öffnungen 111. Zudem haben die Öffnungen 121 denselben Abstand voneinander wie die Öffnungen 111. Somit sind auch die Öffnungen 121 in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Dadurch kann Luft, die von einem ebenfalls nicht gezeigten Blasebalg zu den Stimmstöcken geblasen wird, durch die Öffnungen 111, 112 strömen und auf die bekannte Art einen Ton erzeugen, der über die Schalltrichter 6 ausgegeben wird. Der erste Schieber 12 ist mit der Verstelleinheit 17, 18, 19 relativ zu der ersten Führungseinrichtung 11 verschiebbar, wie nachfolgend noch genauer beschrieben ist.
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Die zweite Führungseinrichtung 13 hat zwei Schienen 131, 132, zwischen denen der zweite Schieber 14 angeordnet und verschiebbar ist. Die Schienen 131, 132 sind somit beabstandet voneinander angeordnet. Zudem sind die Schienen 131, 132 quer zu der ersten Führungseinrichtung 11 angeordnet, so dass sich der zweite Schieber 14 zwischen den Schienen 131, 132 quer zur ersten Führungseinrichtung 11 bewegen kann. Zur Befestigung desselben Stimmstocks oder eines ebenfalls nicht gezeigten weiteren Stimmstocks weist die zweite Führungseinrichtung 13 in den beiden Schienen 131, 132 jeweils eine Befestigungsöffnung 133 auf, so dass die zweite Führungseinrichtung 13 zwischen dem weiteren Stimmstock und der Grundplatte 7 angeordnet und befestigbar ist. Der weitere Stimmstock ist beispielsweise für Begleitbässe, insbesondere Durbässe, ausgestaltet und bei dem Beispiel von 2 als 3-chöriger Stimmstock ausgestaltet. Der weitere Stimmstock ist auf die übliche Weise aufgebaut und daher hier nicht weiter gezeigt.
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Zwischen demselben Stimmstock oder dem weiteren Stimmstock und der Grundplatte 7 ist auch der zweite Schieber 14 angeordnet. Der zweite Schieber 14 hat eine Vielzahl von Öffnungen, die jeweils in Gruppen 141 bis 147 angeordnet sind. Der zweite Schieber 14 ist mit zwei Befestigungseinheiten 148, 149 an einer ersten Kopplungseinheit 17 der Verstelleinrichtung 17, 18, 19 befestigt. In jeder Gruppe 141 bis 147 sind drei Öffnungen vorgesehen, die in einer Dreiecksform zueinander ausgerichtet sind. Hierfür sind eine erste und zweite Öffnung der drei Öffnungen einer Gruppe 141 bis 147 in einer Reihe angeordnet. Die dritte Öffnung der Gruppe 141 bis 147 ist neben der Reihe aus der ersten und zweiten Öffnung einer Gruppe 141 bis 147 und versetzt zu der ersten und zweiten Öffnung der Gruppe 141 bis 147 angeordnet. Zudem sind alle Gruppen 141 bis 147 in einer Reihe nebeneinander angeordnet, so dass alle Öffnungen der Gruppen 141 bis 147 zusammen zwei Reihen von Öffnungen bilden. Hierbei sind die Gruppen 141, 143, 145, 147 spiegelverkehrt zu den Gruppen 142, 144, 146 angeordnet. Dadurch sind die erste und zweite Öffnung der Gruppe 141 neben der dritten Öffnung der Gruppe 142 in einer Reihe angeordnet. Dagegen ist die dritte Öffnung der Gruppe 141 neben der ersten und zweiten Öffnung der Gruppe 142 in einer Reihe angeordnet. Dasselbe Prinzip gilt für die Gruppen 143 bis 147, wie in 1 dargestellt. Über den Öffnungen der Gruppen 141 bis 147 ist der weitere Stimmstock zur Tonerzeugung anzuordnen, der vorzugsweise Lufteinströmöffnungen in der gleichen Form, Größe und Anordnung aufweist wie die Öffnungen der Gruppen 141 bis 147. Die Öffnungen der Gruppen 141 bis 147 bilden Ventilklappendurchführungen oder Ventilklappenlöcher.
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Die erste und zweite Führungseinrichtung 11, 13 und der erste und zweite Schieber 12, 14 können als Platten ausgeführt sein. Damit kann ein geringer Aufbau für die Vorrichtung 10 zwischen der Grundplatte 7 und den Stimmstöcken realisiert werden. Die Platten können beispielsweise aus Kunststoff oder Holz oder Aluminium oder einem sonstigen leichten und stabilen Material gefertigt sein, das eine leichtgewichtige Vorrichtung 10 ermöglicht. Dadurch kann das Gewicht des Bassteils 1 für die Vorrichtung 10 so gering wie möglich gehalten werden, was für den Spieler des Musikinstruments vorteilhaft ist.
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Die erste und zweite Kopplungseinheit 17, 18 können aus beispielsweise einem Metall, wie beispielsweise Eisen, Stahl, Aluminium oder Titan, usw. hergestellt sein. Hier werden neben der erforderlichen Stabilität und dem Platzbedarf auch der Kostenfaktor und die Gewichtskomponente ausschlaggebend für die Wahl des Materials sein.
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Bei der Stellung von 1 sind die Öffnungen der Gruppen 141 bis 147 jeweils genau unter nicht gezeigten Öffnungen des Stimmstocks angeordnet. Dadurch kann Luft, die von einem ebenfalls nicht gezeigten Blasebalg zu dem weiteren Stimmstock geblasen wird, durch die Öffnungen 111, 112 strömen und auf die bekannte Art einen dreitönigen Akkord erzeugen, der über die Schalltrichter 6 ausgegeben wird.
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Auch der zweite Schieber 12 ist mit der Verstelleinheit 17, 18, 19 verstellbar, wobei der zweite Schieber 12 relativ zu der zweiten Führungseinrichtung 13 verschoben wird, wie nachfolgend noch genauer beschrieben ist.
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Die Verstelleinrichtung 17, 18, 19 hat zusätzlich zu der ersten Kopplungseinheit 17 eine zweite Kopplungseinheit 18 und eine Betätigungseinheit 19. Die erste Kopplungseinheit 17 ist als Gestänge ausgeführt, das mit der ersten und zweiten Lagereinheit 15, 16 drehbar an der Innenwand des Gehäuses 2 gelagert ist. Die erste Kopplungseinheit 17 kann mit der Betätigungseinheit 19, die als Drehknopf ausgeführt ist, um ihre Achse gedreht werden. An der ersten Kopplungseinheit 17 ist ein erster Ausleger 171 vorgesehen, der von der ersten Kopplungseinheit 17 auskragt und die erste Kopplungseinheit 17 mit der zweiten Kopplungseinheit 18 und dadurch mit dem ersten Schieber 12 verbindet. Der Ausleger 171 ist als starre Stange ausgeführt, die an der ersten Kopplungseinheit 17 frei drehbar in einer Platte 172 gelagert ist. Die Platte 172 ist fest an der ersten Kopplungseinheit 17 angeordnet. Die zweite Kopplungseinheit 18 ist als Winkel ausgeführt, der um eine Schwenkachse 181 schwenkbar an der Grundplatte 7 mit einem Lager 182 gelagert ist. Zudem hat die zweite Kopplungseinheit 18 eine Achse 183, um welche der Ausleger 171 frei drehbar an der zweiten Kopplungseinheit 18 gelagert ist. Die Achsen 182 und 183 sind vorzugsweise parallel. Ferner sind an der ersten Kopplungseinheit 17 zwei weitere Ausleger 172, 173 vorgesehen, die von der ersten Kopplungseinheit 17 auskragen und die erste Kopplungseinheit 17 fest mit den Befestigungseinheiten 148, 149 des zweiten Schiebers 14 verbinden.
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Wie bereits erwähnt, kann bei der Stellung von 1 eine Luftströmung, die mittels des nicht gezeigten Blasebalgs erzeugt wird, bei Betätigung mindestens einer der Basstasten 5 mindestens einen Ton erzeugen. Wünscht ein Spieler der Harmonika nun jedoch, das Bassteil 1 stumm zu schalten, kann der Spieler die Betätigungseinheit 19 betätigen, wie zuvor beschrieben. Als Folge davon hat die Vorrichtung 10 eine Stellung, wie in 2 gezeigt.
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In der Stellung von 2 ist der erste Schieber 12 in Längsrichtung der ersten Führungseinrichtung 11 verschoben. Die Längsrichtung der ersten Führungseinrichtung 11 ist gleich der Richtung der Reihe, in welcher die Öffnungen 111 der ersten Führungseinrichtung 11 und die Öffnungen 121 des ersten Schiebers 12 angeordnet sind. Genauer gesagt, ist der erste Schieber 12 fast vollständig unter die erste Führungseinrichtung 11 geschoben. Dadurch sind nun die Öffnungen 111 der ersten Führungseinrichtung 11 versetzt zu den Öffnungen 121 des ersten Schiebers 12 angeordnet. Infolgedessen sind die Öffnungen 121 des ersten Schiebers 12 unter den Zwischenräumen 112 der ersten Führungseinrichtung 11 angeordnet und nun in 2 nicht mehr sichtbar. Außerdem verschließt der erste Schieber 12 mit seinen Zwischenräumen 122 zwischen den Öffnungen 121 die Öffnungen 111 der ersten Führungseinrichtung 11. Infolgedessen kann auch bei Betätigen der Basstasten 5 keine Luft mehr in die zugehörige Öffnung 111 unter dem Stimmstock strömen. Demzufolge wird der Stimmstock mit der Vorrichtung 10 stumm geschaltet.
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Zudem ist in der Stellung von 2 der zweite Schieber 14 quer zu dem ersten Schieber 12 verschoben. Hierbei ist der zweite Schieber 14 von dem Anschlag an der ersten Führungseinrichtung 11 in 1 bis unter die Lagereinheiten 15, 16 in 2 geschoben. Dadurch sind die Gruppen 141 bis 147 von Öffnungen bei der Stellung von 2 von der Grundplatte 7 verschlossen. Zudem verschließt nun der Bereich des zweiten Schiebers 14 neben den Gruppen 141 bis 147 von Öffnungen die Öffnungen des weiteren Stimmstocks. Dadurch kann auch bei Betätigen der Basstasten 5 auch keine Luft mehr in den weiteren Stimmstock strömen. Demzufolge wird auch der weitere Stimmstock mit der Vorrichtung 10 stumm geschaltet.
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Somit kann mit der Vorrichtung 10 durch Betätigen nur einer Betätigungseinheit 19 eine Stummschaltung von zwei Stimmstöcken gleichzeitig vorgenommen werden. Hierbei gelangt beim Ziehen und Drücken einer Harmonika mit dem Bassteil 1 keine Luft mehr durch die Kammern eines Stimmstocks, um die zugeordnete Stimmzunge(n) in Schwingung zu versetzen und damit mindestens einen Ton zu erzeugen.
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Durch dieses System ist es möglich, die Harmonika oder das Akkordeon mit der beschriebenen Vorrichtung 10 in ihrer normalen Stimmung zu spielen wie beispielsweise G-C-F-B. Ist auch die Diskantseite und nicht nur das Bassteil 1 stumm geschaltet, ist es nun mit einem MIDI-System (MIDI = Musical Instrument Digital Interface) möglich, dass die Harmonika oder das Akkordeon auch in anderen Stimmungen gespielt werden kann. Bei Stromausfall oder sonstigen technischen Problemen kann die Harmonika oder das Akkordeon jedoch einfach mit der Verstelleinrichtung 17, 18, 19 wieder umgeschaltet werden, um in ihrer ursprünglichen Stimmung ohne Verwendung des MIDI-Systems gespielt zu werden.
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Somit kann mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung 10 der erste Schieber 12 quer zu dem zweiten Schieber 14 und zumindest zeitweise gleichzeitig mit dem zweiten Schieber 14 zwischen der ersten Stellung gemäß 1 und der zweiten Stellung gemäß 2 verstellt werden. Ebenso kann mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung 10 der erste Schieber 12 quer zu dem zweiten Schieber 14 und zumindest zeitweise gleichzeitig mit dem zweiten Schieber 14 zwischen der zweiten Stellung gemäß 2 und ersten Stellung gemäß 1 verstellt werden. Selbstverständlich sind alle Zwischenstellungen zwischen der ersten und zweiten Stellung als Endstellungen möglich.
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3 zeigt ein Bassteil 2 mit einer Vorrichtung 100 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, welche in weiten Teilen auf die gleiche Weise aufgebaut ist, wie die Vorrichtung 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel hat die Vorrichtung 100 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel anstelle nur einer Öffnung 111 in der ersten Führungseinrichtung 11, wie in 1 und 2 gezeigt, eine Gruppe von Öffnungen 115, die jeweils in einer Reihe angeordnet sind. Die Reihen der Öffnungen 115 sind in einer Reihe senkrecht zu der Reihe der Öffnungen 115 angeordnet. Der erste Schieber 12 kann ebenfalls zumindest teilweise die Reihe der Öffnungen 115 aufweisen. Jedoch ist es zusätzlich oder alternativ möglich, dass der erste Schieber 12 wieder zumindest teilweise Öffnungen 121 aufweist, wie in Bezug auf das vorangehende Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Ansonsten ist die Vorrichtung 100 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aufgebaut wie die Vorrichtung 10 des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels. Somit kann auch mit der Vorrichtung 100 durch Betätigen nur einer Betätigungseinheit 19 eine Stummschaltung von zwei Stimmstöcken gleichzeitig vorgenommen werden, indem die Vorrichtung 100 von der ersten Stellung gemäß 3 in die zweite Stellung gemäß 4 verstellt wird.
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Alle zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Bassteile 1, 2 und der Vorrichtungen 10, 100 können einzeln oder in allen möglichen Kombinationen Verwendung finden. Insbesondere sind eine beliebige Kombination oder Austausch der Merkmale der Ausführungsbeispiele und deren Modifikationen möglich. Bei Bedarf können Merkmale der Ausführungsbeispiele und deren Modifikationen auch entfallen, soweit die beschriebenen Funktionen gewährleistet sind. Zusätzlich sind insbesondere folgende Modifikationen denkbar.
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Die in den Figuren dargestellten Teile sind schematisch dargestellt und können in der genauen Ausgestaltung von den in den Figuren gezeigten Formen abweichen, solange deren zuvor beschriebenen Funktionen gewährleistet sind.
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Die Anzahl der Öffnungen 111, 115 in der ersten Führungseinrichtung 11 ist, entsprechend zu dem zugehörigen Stimmstock, beliebig wählbar. Die Anzahl der Öffnungen 121, 125 in dem ersten Schieber 12 entspricht vorzugsweise der Anzahl der Öffnungen 111, 115 in der ersten Führungseinrichtung 11, wie zuvor beschrieben. Da die Anzahl der Öffnungen 111 in der ersten Führungseinrichtung 11 üblicherweise der Anzahl der Basstasten 5 entspricht, ist auch die Anzahl der Basstasten 5 entsprechend wählbar. Zudem ist die Größe der Öffnungen 111, 115 in der ersten Führungseinrichtung 11 passend zum Stimmstock beliebig wählbar.
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Außerdem ist die Anzahl der Gruppen von Öffnungen 141 bis 147 in der ersten Führungseinrichtung 11 ist, entsprechend zu dem zugehörigen weiteren Stimmstock, beliebig wählbar.
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Die Abmessungen und/oder die Form der Öffnungen 111, 115 der ersten Führungseinrichtung sind frei wählbar, soweit die Funktion der Vorrichtungen 10, 100 und der Bassteile 1, 2 durch die Länge und/oder Breite und/oder Form der Öffnungen 111, 115 nicht eingeschränkt wird. Dasselbe gilt für die Öffnungen 111 des ersten Schiebers 12 und/oder die Gruppen 141 bis 147 von Öffnungen des zweiten Schiebers 14.
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Die Form der zweiten Führungseinrichtung 13 kann ebenfalls frei gewählt werden, soweit die Funktion als Führung für den zweiten Schieber 14 realisiert ist.