DE102007022499A1 - Mehrtonorgelpfeife - Google Patents

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    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B3/00Details or accessories
    • G10B3/08Pipes, e.g. open pipes, reed pipes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Labialpfeife (1; 100) für ein Orgelinstrument mit einem von einem länglichen Pfeifenkörper (25; 125) gebildeten Klangraum. Dabei weist der Pfeifenkörper (25; 125) eine Öffnung (36; 42; 142) auf, die über eine anspielbare Ventileinrichtung (38, 40; 44; 144) wahlweise verschließbar oder freilegbar ist, um so über eine Klangraumveränderung unterschiedliche Töne zu erzeugen. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Orgelinstrument mit einer solchen Labialpfeife (1; 100).

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Labialpfeife für ein Orgelinstrument mit einem von einem länglichen Pfeifenkörper gebildeten Klangraum.
  • Bei Orgelinstrumenten unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten von Pfeifen:
    • – Lippen- oder Labialpfeifen, bei denen der Ton durch Schwingungen der Luftsäule im Inneren des vom Pfeifenkörper gebildeten Klangraums erzeugt wird;
    • – Zungen- oder Lingualpfeifen, bei denen der Klang durch eine schwingende Metallzunge erzeugt wird, ähnlich wie bei einer Mundharmonika. Der Pfeifenkörper bildet hier einen Resonanzkörper, der die Klangfarbe beeinflußt.
  • Die meisten Pfeifen in einer Orgel, manchmal sogar alle, sind Labialpfeifen, bei denen der Ton ähnlich einer Flöte durch die im Innern der Pfeife schwingende Luftsäule erzeugt wird. Die Tonhöhe hängt dabei hauptsächlich von der Länge des Pfeifenkörpers ab. Die einem bestimmten Ton entsprechende Wellenlänge steht in einem bestimmten Verhältnis zur Pfeifenlänge. Man unterscheidet dabei zwischen offenen und geschlossenen Pfeifen.
  • Nachfolgend werden die Enden einer Orgelpfeife so beschrieben, daß das Labiumende als unteres Ende und das andere, ge genüberliegende Ende als oberes Ende bezeichnet wird, da bei den meisten Orgelinstrumenten die Pfeifen in dieser Lage angeordnet sind. Aus Platzgründen können Orgelpfeifen jedoch auch liegend oder waagerecht (oder auch schräg) und im Prinzip auch auf dem Kopf stehend angeordnet werden. Der Ton hängt jedoch nicht von der Einbaulage ab.
  • Prinzipiell ist bei Orgelinstrumenten für jeden Ton eine eigene Pfeife vorgesehen. Große bzw. lange Pfeifen für tiefe Töne und kurze Pfeifen für hohe Töne. Dieses Grundprinzip gilt auch für Kleinorgeln, wie dem fest eingebauten Positiv, dem transportablen Portativ und der sogenannten Truhenorgel.
  • Das Bauvolumen kleiner und transportabler Orgeln wird wesentlich durch die Anzahl der vergleichsweise großen Pfeifen für die tiefen Töne bestimmt. Da die großen Pfeifen vergleichsweise aufwendig herzustellen sind und neben dem erforderlichen Bauraum einen hohen Materialeinsatz bzw. ein hohes Gewicht verursachen, ist das Klangspektrum solcher Kleinorgeln eingeschränkt, wenn sie auch gleichzeitig leicht transportabel und möglichst preiswert sein sollen.
  • Für eine kompakte Bauweise werden bei solchen Orgeln die großen Orgelpfeifen oft auch liegend, also waagerecht im Sockel angeordnet und/oder gekröpft – also um die Ecke verlaufend – ausgeführt. Solche Maßnahmen helfen zwar, den vorhandenen Bauraum besser auszunutzen, sie machen aber den Aufbau eines Orgelinstruments komplizierter und damit teurer. Den Möglichkeiten, solche Orgelinstrumente weiter zu verkleinern, sind jedoch enge Grenzen gesetzt, solange man das Prinzip der Tonerzeugung durch eine Orgelpfeife nicht verläßt und ein bestimmtes Klangspektrum vorhanden sein soll.
  • Eine weitere Miniaturisierung ist natürlich bei sogenannten elektronischen Orgeln möglich. Hier wird aber kein echter Orgelton mehr erzeugt, sondern die Orgeltöne werden durch eine Elektronik über Verstärker und Lautsprecher mehr oder weniger imitiert (Sampling etc.).
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Orgelpfeifen bereitzustellen, die einen echten Orgelton erzeugen und insbesondere für kompakte Orgelinstrumente geeignet sind, die auch im tiefen Tonbereich ein breites Klangspektrum aufweisen und trotzdem eine denkbar kompakte Bauweise haben.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Labialpfeife nach dem vorliegenden Anspruch 1 gelöst. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß ihr Klangraum eine Öffnung aufweist, die über eine anspielbare Ventileinrichtung wahlweise verschließbar oder freilegbar ist, um so eine Veränderung des Klangraums zu ermöglichen, so daß mit einer einzigen Pfeife mehrere unterschiedliche Töne erzeugt werden können. Diese Maßnahme erlaubt es, entweder die Anzahl der großen Pfeifen im tiefen Tonbereich zu reduzieren und dadurch die Außenabmessungen eines solchen Orgelinstruments zu verringern, oder das Tonspektrum auch im tiefen Bereich zu erweitern, ohne das Gewicht und den Platzbedarf wesentlich zu erhöhen.
  • Gemäß Anspruch 2 ist dabei die Öffnung am labiumseitigen (unteren) Ende und/oder am gegenüberliegenden (oberen) Ende des Pfeifenkörpers angeordnet. Die Anordnung am labiumseitigen Ende verändert den Ton sowohl bei sogenannten offenen wie auch bei sogenannten gedeckten oder "gedeckten" Pfeifen. Bei gedeckten Pfeifen ist das obere Ende mit einem Deckelelement verschlossen; bei metallischen Pfeifen durch einen sogenannten Hut und bei Holzpfeifen mit einem sogenannten Spund. In ähnlicher Weise verändert eine anspielbare Ventilöffnung auch am oberen Ende die Tonhöhe bzw. den Klang der Pfeife.
  • Anspruch 3 betrifft eine gedeckte Pfeife, bei der die Öffnung im oberen Deckelelement selbst angeordnet ist. Eine solche Pfeife kann dann wahlweise als offene und gedeckte Pfeife dienen. Dabei ändert sich der Ton um etwa eine Oktave, je nachdem, ob die Öffnung am oberen Ende geschlossen (gedeckte Pfeife, tiefer Ton) oder offen (offene Pfeife, hoher Ton) ist.
  • Gemäß Anspruch 4 ist das Deckelelement am oberen Ende der Pfeife zum Pfeifenkörper verschiebbar angeordnet, um die genaue Tonhöhe an der Pfeife zu stimmen.
  • In der Weiterbildung gemäß Anspruch 5 ist das Deckelelement selbst mit einem zusätzlichen Hilfspfeifenkörper versehen, der wiederum an seinem oberen Ende mit einem Deckel versehen ist. Die Pfeife bildet bei dieser Ausführung in jedem Fall den Ton als gedeckte Pfeife. Der Tonsprung zwischen geöffneter bzw. geschlossener Ventileinrichtung ergibt sich hier aus der Länge des Hilfspfeifenkörpers. Damit wird der Raumbedarf für zwei tiefe Töne nahezu halbiert. Lediglich die Gesamtlänge von Pfeifenkörper und dem sich daran anschließenden Hilfspfeifenkörper wird durch den tiefsten zu spielenden Ton (bei geöffnetem Ventil, so daß die Öffnung den Pfeifenkörper mit dem Hilfspfeifenkörper verbindet) bestimmt.
  • Die Weiterbildung gemäß Anspruch 6 erlaubt es, die Tonvariation über die Öffnung am labialseitigen Ende genau einzustimmen, indem der wirksame Öffnungsquerschnitt über eine entsprechende Einrichtung veränderbar ist. Je nach Öffnungsgröße kann so die gewünschte Tondifferenz zwischen verschlossener und freigelegter Öffnung genau eingestellt bzw. gestimmt werden. Gemäß Anspruch 7 geschieht dies über einen Schieber, der die Querschnittsfläche der Öffnung einstellbar verändert.
  • Gemäß Anspruch 8 ist die Ventileinrichtung als Balgventil, als pneumatisch oder auch als elektromagnetisch betätigbares Relaisventil ausgebildet. Solche Ventile sind für die bei Orgelinstrumenten übliche Anspielweise besonders geeignet.
  • Nach Anspruch 9 ist das Deckelelement entweder als sogenannter Spunddeckel bzw. als Hut ausgebildet. Damit ist die Erfindung sowohl für Metallpfeifen, bei denen ein sogenannter Hut verwendet wird, als auch für Holzpfeifen, bei denen sogenannte Spunddeckel üblich sind, realisierbar.
  • Anspruch 10 betrifft schließlich ein Orgelinstrument mit einer erfindungsgemäßen Labialpfeife.
  • Ein Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Holzorgelpfeife mit geschlossenen Ventileinrichtungen,
  • 2 die Holzorgelpfeife aus 1 mit geöffneten Ventileinrichtungen,
  • 3 eine Detailansicht des unteren Öffnungsbereichs,
  • 4 eine tabellarische Übersicht möglicher spielbarer Töne mit verschiedenen erfindungsgemäßen Orgelpfeifen gemäß 1 und 2,
  • 5 eine Schnittdarstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Holzorgelpfeife, und
  • 6 eine Detailansicht einer alternativen Ventileinrichtung.
  • 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Labialpfeife 1 aus Holz. Die Labialpfeife 1 ist über das Fußloch 3 im Pfeifenfuß 5 entweder direkt oder über nicht-dargestellte Kondukte mit der windführenden Tonkanzelle (ebenfalls nicht dargestellt) verbunden. Die Verbindung zur Tonkanzelle kann gegebenenfalls über durch Registerzüge betätigbare Schleifen unterbrochen oder hergestellt werden.
  • Die Kanzellen werden über Tonventile mit Luft (Wind) versorgt, die dann durch die Labialpfeife 1 strömt und dort einen Ton erzeugt.
  • Dabei strömt die Luft durch das Fußloch 3 in eine von Vorschlag 7 und Kern 9 gebildete Kammer 11, weiter durch die Kernspalte 13 und als Luftband durch den Aufschnitt 15 an das Oberlabium 17, das am unteren Ende des Deckels 19 ausgebildet ist. Der Deckel 19 bildet zusammen mit der Rückwand 21 und den Seitenwänden 23 den hohlen, länglichen Pfeifenkörper 25.
  • Das aus der Kernspalte 13 austretende Luftband strömt die untere Kante des Oberlabiums 17 an und versetzt diese in Schwingungen, die wiederum das anströmende Luftband selbst in Schwingungen versetzt. Dadurch wird dem Pfeifenkörper 25 periodisch Luft zugeführt und die Luftsäule im Innern des Pfeifenkörpers 25 in Schwingungen versetzt. Durch Resonanz mit dem Pfeifenkörper gerät die Luftsäule in longitudinale Schwingungen. Diese bilden eine "stehende Welle", weil die Luftschwingungen an den Enden der Pfeife reflektiert werden und sich dadurch "überlagern". Je nach Länge des Pfeifenkörpers 25 entsteht ein höherer (kurzer Pfeifenkörper oder tieferer (längerer Pfeifenkörper) Ton.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist am oberen Ende des Pfeifenkörpers 25 ein Hilfspfeifenkörper 30 vorgesehen, dessen Boden 32 als Spund in den Pfeifenkörper 25 eingedichtet ist (zum Beispiel mittels einer Ledermanschette). In das obere Ende des Hilfspfeifenkörpers 30 ist ein zweiter Spund 34 eingepaßt. Im Boden 32 ist eine Öffnung 36 vorgesehen, die über einen Relaisdeckel 38 verschlossen ist, der über einen ansteuerbaren (über die Tastatur anspielbaren) Relaisdraht 48 zwischen der verschlossenen Stellung (1) und der geöffneten Stellung (2) verstellbar ist. Der Relaisdraht wird beim Spielen der Orgel über eine Pneumatik, einen Elektromagneten oder eine entsprechende Mechanik betätigt.
  • Am unteren Ende des Pfeifenkörpers 25 ist dem Aufschnitt 15 gegenüberliegend eine weitere Öffnung 42 vorgesehen, die über das federbelastete Balgventil 44 verschlossen ist, das über eine von der Tastatur aktivierte pneumatische oder andere geeignete Steuerung zwischen der in 1 gezeigten geschlossenen Stellung und der in 2 gezeigten offenen Stellung hin und her verschiebbar ist. Dabei hält die Schenkelfeder 45 das Balgventil 44 in geschlossener Stellung. Ein im Balg 47 (beim Spielen) erzeugter Unterdruck verstellt das Balgventil 44 in seine geöffnete Stellung.
  • Je nach Stellung des Balgventils 44 und des Relaisdeckels 38 ändern sich die Schwingungsverhältnisse der Luftsäule im Innern des Pfeifenkörpers 25 beziehungsweise des Hilfspfeifenkörpers 30.
  • Bei geöffnetem Relaisdeckel 38 schwingt eine längere Luftsäule im Pfeifenkörper 25 und im Hilfspfeifenkörper 30 und ein tieferer Ton entsteht. Bei geschlossenem Relaisdeckel 38 steht nur die (kürzere) Luftsäule im Pfeifenkörper 25 zur Verfügung und ein entsprechend höherer Ton erklingt.
  • Durch öffnen des Balgventils 44 wird das Schwingungsverhalten der Luftsäule am unteren Ende des Pfeifenkörpers 25 verändert und der Ton durch öffnen des Balgventils 44 entsprechend erhöht.
  • Zum Stimmen des Grundtons bei geschlossenem Relaisdeckel 38 und geschlossenem Balgventil 44 ist der Hilfspfeifenkörper 30 im Pfeifenkörper 25 verschiebbar angeordnet. Die Tonhöhe kann durch Hineinschieben des Hilfspfeifenkörpers 30 in den Pfeifenkörper 25 erhöht bzw. durch Herausziehen herabgesetzt werden. Zum Stimmen des Tones bei geöffnetem Relaisdeckel 38 kann wiederum der zweite Spund 34 im Hilfspfeifenkörper 30 in entsprechender Weise verstellt werden (Herausziehen tieferer Ton; Hineinschieben höherer Ton).
  • In einer anderen nicht dargestellten Ausführung kann der zweite Spund 34 auch weggelassen werden. So eine Labialpfeife arbeitet dann bei geschlossenem Relaisdeckel 38 als gedeckte Pfeife und bei geöffnetem Relaisdeckel 38 als offene Pfeife. Dabei wird ein Tonsprung von etwa einer Oktave erzeugt.
  • Die in 3 gezeigte Detailansicht A des Balgventilbereichs zeigt einen Schieber 46 mit einer Öffnung 48, die durch Verschieben in Pfeilrichtung 50 relativ zur Öffnung 42 versetzbar ist. Dadurch ist der wirksame Öffnungsquerschnitt 52 veränderbar und damit der Klangunterschied zwischen geschlossenem Balgventil 44 (1) und geöffnetem Balgventil 44 (2).
  • Die oben beschriebene Labialpfeife 1 ist als sogenannte gedeckte Mehrtonpfeife ausgebildet, mit der bis zu vier unterschiedliche Töne erzeugbar sind.
  • 4 zeigt beispielhaft anhand von drei unterschiedlichen Pfeifen in 16' bzw. 8'-Tonlage und einer Pfeife in 16'/8' bzw. 8'/4-Tonlage mögliche Tonfolgen und Stimmvariationen. Bei der ersten Pfeife wird bei offenem Relaisdeckel 38 und geschlossenem Balgventil 44 ein C erzeugt, bei geschlossenem Relaisdeckel 38 wird der Ton auf Cs erhöht und bei geöffnetem Balgventil 44 und geöffnetem Relaisdeckel 44 auf D erhöht, während bei geschlossenem Relais und bei geöffnetem Balgventil 44 ein Ds spielbar ist.
  • Die weiteren Beispiele zeigen eine 16' bzw. 8'-Pfeife mit dem Grundton E, die je nach angegebener Stellung des Balgventils 44 bzw. des Relaisdeckels 38 die Töne F und Fs abgibt, eine 16' bzw. 8'-Pfeife mit dem Grundton G, die weiterhin die Töne Gs und A abgibt sowie eine Pfeife in 16' bzw. 8'-Tonlage, die den Grundton B und den Ton H abgibt bzw. 4' und in 8' bzw. 4'-Tonlage die Töne c und cs abgeben.
  • Dieses Beispiel illustriert deutlich, daß bei Verwendung der Erfindung anstatt 14 Pfeifen – jeweils eine Pfeife für jeden Ton – nur vier Pfeifen vorgesehen werden müssen, um über eine Oktave in Halbtonschritten abzudecken. Dadurch kann das Bauvolumen insbesondere bei kleinen, transportablen Orgeln, erheblich reduziert werden. Umgekehrt ist es auch möglich, durch Vorsehen von nur vier weiteren Pfeifen das Klangspektrum um eine vollständige Oktave zu erweitern.
  • Die oben am Beispiel einer "gedeckten" Holzpfeife beschriebene Erfindung ist auch ohne weiteres auf entsprechende Labialpfeifen aus Metall übertragbar. Das Balgventil 44 oder auch ein anderes geeignetes Ventil wird dann entsprechend am meist zylindrischen, metallischen Pfeifenkörper vorgesehen und der Relaisdeckel 38 kann anstatt im Spund 32 im Dach eines relativ zur Pfeife verschiebbaren Hutes angeordnet sein.
  • Die einzelnen Spielöffnungen (Öffnung 42 und Öffnung 36) können auch einzeln an einer Pfeife realisiert werden, wobei die Öffnung 36 mit und ohne Hilfspfeifenkörper 30 bzw. mit und ohne zweitem Spund ausgebildet sein kann. Die Öffnung 42 kann auch an anderer Stelle (in anderer "Höhe") am Pfeifenkörper vorgesehen sein.
  • 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere erfindungsgemäße Labialpfeife 100, die im Gegensatz zur in 1 dargestellten Labialpfeife 1 als sogenannte offene Pfeife ausgeführt ist. Der Ton wird genauso erzeugt wie bei der Labialpfeife 1. Zum Verändern des Tons sind im Pfeifenkörper 125 mehrere Öffnungen 142a, b und c angeordnet, die jeweils über federbelastete Balgventile 144a, b und c verschließbar bzw. freilegbar sind. Durch Freilegen bzw. Abdecken einzelner oder mehrerer Öffnungen 142a, b, c läßt sich die Tonhöhe verändern.
  • Zum Stimmen der Pfeife ist jeweils ein Schieber 146a, b, c vorgesehen, deren Öffnungen 148a, b, c in der Höhe entsprechend der in 6 dargestellten Pfeile verstellbar sind. Die Öffnungen 142a, b und c sind jeweils als Langlöcher ausgeführt. Durch Verschieben des bzw. der Schieber 146a, b, c läßt sich die Tonhöhe einstellen bzw. die Pfeife stimmen. Dabei werden die Öffnungen 148a, b, c in der Höhe verstellt.
  • Eine weitere Möglichkeit zum Stimmen besteht darin, Schieber 146 mit unterschiedlichen Öffnungen 148 vorzusehen, die gegebenenfalls ausgetauscht werden können. Über die Lage der Öffnungen 142a, b, c bzw. die Einstellung der Öffnungen 148 und deren Größe läßt sich das gewünschte Tonspektrum der Pfeife 100 festlegen und abstimmen.
  • Anstatt der pneumatisch angesteuerten Balgventile 144a, b, c können auch mechanisch angesteuerte Klappen vorgesehen werden. Es gibt auch Ausführungen, bei denen die Öffnungen 142a, b, c nicht nur an einer Seite der Pfeife 100, sondern an mehreren Seiten vorgesehen sind, wodurch das Klangspektrum zusätzlich erweitert bzw. abgestimmt werden kann.
  • Weitere Ausführungen und Variationen der vorliegenden Erfindung ergeben sich für den Fachmann im Rahmen der nachfolgenden Ansprüche.

Claims (10)

  1. Labialpfeife (1; 100) für ein Orgelinstrument mit einem von einem Pfeifenkörper (25; 125) gebildeten Klangraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfeifenkörper (25; 125) eine Öffnung (36; 42; 142) aufweist, die über eine anspielbare Ventileinrichtung (38, 40; 44; 144) wahlweise verschließbar oder freilegbar ist, um über eine Klangraumveränderung unterschiedliche Töne zu erzeugen.
  2. Labialpfeife (1; 100) nach Anspruch 1, bei welcher die Öffnung (36; 42; 142) am labiumseitigen (unteren) Ende und/oder am gegenüberliegenden (oberen) Ende des Pfeifenkörpers (25; 125) angeordnet ist.
  3. Labialpfeife (1; 100) nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die Öffnung (36) am oberen Ende in einem Deckelelement (32) angeordnet ist.
  4. Labialpfeife (1; 100) nach Anspruch 3, bei welcher das Deckelelement (32) zum Stimmen im Pfeifenkörper (25) verschiebbar angeordnet ist.
  5. Labialpfeife (1; 100) nach Anspruch 3 oder 4, bei welcher das Deckelelement (32) mit einem Hilfspfeifenkörper (30) versehen ist, der an seinem oberen Ende mit einem (zum Stimmen verschieblichen) Deckel (34) versehen ist.
  6. Labialpfeife (1; 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Öffnung (42; 142) am labialseitigen Ende mit einer Einrichtung (46, 48; 146, 148) versehen ist, mittels der die wirksame Öffnungsfläche (52) der Öffnung (42) veränderbar ist.
  7. Labialpfeife (1; 100) nach Anspruch 6, bei welcher die Einrichtung (zum Verändern der Öffnungsfläche) einen Schieber (46; 146) aufweist, welcher mit einer Öffnung (48; 148) versehen ist, die relativ zur Öffnung (42; 142) im Pfeifenkörper (25; 125) verschiebbar ist.
  8. Labialpfeife (1; 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Ventileinrichtung (38, 40; 44; 144) als Balgventil oder als pneumatisch beziehungsweise elektromagnetisch betätigbares Relaisventil ausgebildet ist.
  9. Labialpfeife (1; 100) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei welcher das Deckelelement (32) als Spunddeckel bzw. als Hut ausgebildet ist.
  10. Orgelinstrument mit einer Labialpfeife (1; 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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DE202018001084U1 (de) 2018-03-01 2018-03-28 Tobias Herling Zweitonorgelpfeife

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