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Die Neuerung betrifft eine Angelrolle zum Aufwickeln einer Angelschnur auf einer Rolle, mit einem Bügel, wobei der Bügel von einer ersten Stellung, in der die Angelschnur frei von der Rolle im Wesentlichen parallel zur Drehachse der Rolle abgenommen werden kann in eine zweite Stellung, in der die Angelschnur von einem Schnurführungsteil geführt ist, umschaltbar ist, und mit einem auf der Rolle angeordneten Klemmteil zum Einklemmen eines Abschnitts der Angelschur.
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Eine solche Angelrolle ist beispielsweise aus der
EP 1 994 825 B1 bekannt. Bei dieser Angelrolle hat das Klemmteil einen metallischen Pilzkopf mit einem daran angeordneten Dämpfungsteil aus einem elastischen Material. Die Angelschnur kann damit zwischen die Rolle und dem Dämpfungsteil eingeklemmt werden und ist damit kraftschlüssig gehalten. Dies soll eine Beschädigung der Angelschnur beim Zug verhindern. Nachteilig bei der bekannten Angelrolle ist, dass die Angelschnur nicht zuverlässig gehalten ist und sich daher sehr leicht lösen kann.
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Aus der
JP 09131150 A ist ein Halteelement einer Angelrolle für eine Angelschnur bekannt geworden, bei dem ein Gummipropfen in der Rolle angeordnet ist. Hinter diesem Gummipropfen lässt sich die Angelschnur einspannen. Der Gummipropfen hat eine zentrische Ausnehmung und lässt sich daher besonders leicht verformen. Damit ermöglicht der Gummipropfen nur eine geringe Haltekraft.
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Jedoch ist beim Angeln für eine Weitwurfbegrenzung eine zuverlässige Halterung der Schnur an der Rolle notwendig. Dies gilt insbesondere, wenn ein an der Angelschnur befestigtes Gewicht mehrfach auf die selbe Stelle geworfen werden soll. Zudem muss bei einem Biss eines Fisches die Angelschnur automatisch wieder frei gegeben werden, um die Bremse der Angelrolle zu nutzen. In beiden Fällen soll die Angelschnur nicht beschädigt werden.
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Der Neuerung liegt das Problem zugrunde, eine Angelrolle der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass sie ein zuverlässiges Halten der Angelschnur beim Wurf sicherstellt und nach dem Wurf die Haltekraft auf ein notwendiges Maß begrenzt und bei einem Biss eines Fisches die Schnur automatisch wieder freigibt.
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Dieses Problem wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, dass das Klemmteil bei einer parallel zu der Drehachse der Rolle ausgeübten Zugkraft größere Haltekräfte aufweist, als bei Zugbelastung in einem Winkel zwischen dem Klemmteil und dem in der zweiten Position des Bügels befindlichen Schnurführungsteil.
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Durch diese Gestaltung werden die unterschiedlichen Winkel, in denen die Angelschnur beim Werfen und beim Angeln zu dem Klemmteil führt, genutzt, um die Haltekräfte zu beeinflussen. Beim Wurf ist der Bügel nach vorne geklappt und gibt die Angelschnur frei, so dass sie parallel zur Drehachse der Rolle abgewickelt werden kann. Das Klemmteil kann daher beim Wurf, bei dem die Angelschnur parallel zur Drehachse der Rolle verläuft, besonders hohe Haltekräfte auf die Angelschnur ausüben. Da bei dem Wurf die zulässigen Kräfte an der Angelschnur nicht überschritten werden, ist hierbei eine Beschädigung der Angelschnur nahezu ausgeschlossen. Nach dem Wurf wird der Bügel regelmäßig zurückgeklappt und die Angelschnur von dem Schnurführungsteil geführt. Damit ändert sich der Winkel der Angelschnur zum Klemmteil. Das Klemmteil ist so gestaltet, dass es die Verbindung mit der von dem Schnurführungsteil geführten Angelschnur oberhalb einer vorgesehenen Zugkraft löst. Damit wird ebenfalls eine Beschädigung der Angelschnur verhindert, wenn beispielsweise ein Fisch an der Angelschnur zieht. Die Angelschnur wird in diesem Fall herkömmlich von der Bremse der Angelrolle gehalten.
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Die unterschiedlichen Haltekräfte bei unterschiedlichen Winkeln der Angelschnur lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach festlegen, wenn das Klemmteil ein Klappelement hat, wenn die Angelschnur unterhalb des Klappelementes einklemmbar ist und wenn das Klappelement bei Zugbelastung in einem Winkel zwischen dem Klemmteil und dem in der zweiten Position des Bügels befindlichen Schnurführungsteil zum Umklappen ausgebildet ist.
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Das Klemmteil vermag die Angelschnur beim Wurf gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung zuverlässig zu stoppen, wenn das Klappelement bei einer parallel zur Drehachse der Rolle ausgeübten Zugkraft unbelastet ist.
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Die Begrenzung der Wurfweite gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung konstruktiv besonders einfach, wenn das Klemmteil einen rechtwinklig zur Drehachse der Rolle angeordneten Haltebolzen zur Abstützung der Angelschnur hat.
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Zur konstruktiven Vereinfachung des Klemmteils trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung bei, wenn das Klappelement von dem Haltebolzen absteht.
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Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus des Klemmteils trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung bei, wenn das Klemmteil einen aus einem gummielastischen Material gefertigten Pilzkopf hat, wobei ein Schaft des Pilzkopfes den Haltebolzen und ein umlaufender Rand des Pilzkopfes das Klappelement bildet.
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Der konstruktive Aufwand für das winkelabhängige Verhalten des Klemmteils lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung besonders gering halten, wenn der Haltebolzen axial verschieblich in einem Mantel der Rolle geführt und innerhalb der Rolle von einem Federelement gehalten ist.
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Das Klemmteil gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung konstruktiv besonders einfach, wenn das Klappelement schwenkbar an dem Haltebolzen gelagert ist.
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Eine unterschiedliche Ausrichtung der Angelschnur gegenüber dem Klemmteil zur Erzeugung der unterschiedlichen Haltekräfte lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach mit der gewöhnlichen Handhabung der Angelrolle verbinden, wenn das Klemmteil gegenüber dem in der zweiten Stellung des Bügels befindlichen Schnurführungsteil in einer Position angeordnet ist, in der die Angelschnur in einem vorgesehenen Winkel von dem Umfang der Rolle absteht. Hierdurch gestaltet sich die Handhabung der Angelrolle besonders komfortabel.
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Die Neuerung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 eine neuerungsgemäße, an einer Angelrute befestigte Angelrolle,
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2 schematisch einen Teilbereich der Angelrolle mit von einem Schnurführungsteil geführten Angelschnur,
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3 schematisch den Teilbereich der Angelrolle aus 2 bei parallel zu einer Drehachse geführten Angelschnur,
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4 stark vergrößert ein Klemmteil der Angelrolle aus 1 im Teilschnitt,
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5 stark vergrößert das Klemmteil aus 4 in gedrehter Darstellung,
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6 eine weitere Ausführungsform eines Klemmteils.
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1 zeigt eine an einer Angelrute 1 montierte Angelrolle 2. Die Angelrolle 2 ist über einen Rollenfuß 3 an der Angelrute 1 gehalten und hat eine Rolle 4 zum Aufwickeln einer Angelschnur 5. Mittels eines als Kurbeltrieb mit einer Kurbel 6 ausgebildeten und nicht näher dargestellten Antriebs lässt sich die Rolle 4 drehen und damit die Angelschnur 5 auf der Rolle 4 aufwickeln. Weiterhin hat die Angelrolle 2 eine Stellschraube 7 zur Einstellung einer Bremse der Rolle 4 und ein Schaltelement 8 zur Aktivierung oder Deaktivierung eines Freilaufs der Rolle 4. Die Angelrolle 2 hat einen umklappbaren Bügel 9 mit einem Schnurführungsteil 10. Weiterhin hat die Rolle 4 ein Klemmteil 11 welches die Angelschnur 5 an der Rolle 4 hält.
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In den 1 und 2 ist der Bügel 9 vor die Rolle 4 geklappt, so dass die Angelschnur 5 an dem Schnurführungsteil 10 geführt ist. Die Angelschnur 5 ist damit von der Rolle 4 über das Klemmteil 11 zu dem Schnurführungsteil 10 geführt, so dass die Angelschnur 5 zumindest teilweise radial von der Rolle 4 weg geführt ist. Diese Stellung des Bügels 9 wird beim Angeln eingenommen. Bei einem Biss eines Fisches wird, wie in 2 dargestellt, die Zugkraft über das Schnurführungsteil 10 in das Klemmteil 11 eingeleitet.
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In einer anderen, in 3 dargestellten Stellung ist der Bügel 9 aus 1 nach vorne geklappt und damit die Angelschnur 5 freigegeben. Die Angelschnur 5 kann bei vorgeklappten Bügel 9 unmittelbar von der Rolle 4 parallel zu einer Drehachse 12 der Rolle 4 abgezogen werden und wird von dem Klemmteil 11 gehalten. Diese Stellung des Bügels 9 wird bei einem Wurf genutzt, bei dem die Angelschnur 5 parallel zu der Drehachse 12 von der Rolle 4 abgeführt wird.
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4 zeigt stark vergrößert eine Schnittdarstellung durch die Rolle 4 im Bereich des Klemmteils 11. Das Klemmteil 11 hat einen aus einem gummielastischen Material gefertigten Pilzkopf 13 mit einem Haltebolzen 14 und mit einem umlaufenden Rand 15. Der Haltebolzen 14 ist axial verschieblich in einer Bohrung 16 der Rolle 4 geführt. Ein Federelement 17 hält den Haltebolzen 14 in seiner Lage. Zur Vereinfachung ist die Angelschnur 5 nicht dargestellt. Die Angelschnur 5 wird um den Haltebolzen 14 herum geführt.
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5 zeigt in einem gegenüber der Darstellung aus 4 um 90° verdrehten Schnitt die Wirkungen der aus unterschiedlichen Winkeln auf das Klemmteil 11 einwirkenden Zugkräfte der Angelschnur 5. Bei einer Zugkraft parallel zur Drehachse 12 der Rolle 4, wie sie von der in 3 dargestellten Angelschur 5 eingeleitet wird, werden Kräfte unmittelbar von dem Haltebolzen 14 abgestützt. Bei einer um den vom Schnurführungsteil 10 aus 2 bestimmten Winkel der Angelschnur 5, führen die Zugkräfte zu einem Abheben des Randes 15 des Klemmteils 11 und schließlich zu einem Umklappen des Randes 15. Diese Stellung des Klemmteils 11 ist in 5 strichpunktiert dargestellt. Der Rand 15 bildet damit ein Klappelement 18, unter dem die Angelschnur 5 einklemmbar ist und welches bei Zugbelastung in einem Winkel zwischen dem Klemmteil 11 und dem in der zweiten Position des Bügels 9 befindlichen Schnurführungsteil 10 zum Umklappen ausgebildet ist.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Klemmteils 111 mit Zugkräften, wie sie bei der Ausführungsform nach 5 beschrieben sind. Das Klemmteil 111 hat einen Haltebolzen 114 und ein mit einem Exzenter 119 verbundenen Klappelement 118. Das Klappelement 118 ist schwenkbar an dem Haltebolzen 114 gelagert. Das Klappelement 118 ist von einem Federelement 117 mit dem Exzenter 119 gegen eine Stützfläche 120 vorgespannt. Bei einem Zug der Angelschnur parallel zur Drehachse der Rolle 4 werden die Kräfte zuverlässig von dem Haltebolzen 114 abgestützt. Bei einem Zug der Angelschnur 5 um einen von dem Schnurführungsteil 10 aus 1 bestimmten Winkel werden Kräfte in das Klappelement 118 eingeleitet, wodurch dieses oberhalb einer vorgesehenen Zugkraft nach vorne klappen und die Angelschnur 5 freigeben kann. Die Klappbewegung zur Freigabe der Angelschnur 5 ist in 6 mit einem Pfeil gekennzeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1994825 B1 [0002]
- JP 09131150 A [0003]