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Die Erfindung betrifft ein Raumtrennelement mit einem umlaufenden Rahmen und einer das Rahmeninnere überdeckenden Flächenbespannung, wobei der Rahmen wenigstens eine umlaufende Aufnahmenut und die Flächenbespannung einen Umfangsrand aufweisen, wobei der Umfangsrand form- und/oder kraftschlüssig in die Aufnahmenut eingreift.
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Ein solches Raumtrennelement kann z.B. eine selbststehende Stellwand sein oder auch ein Sichtschutzelement, das an einem anderen Möbelstück, z.B. einem Schreibtisch, befestigt wird.
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Zur Raumgliederung bzw. Aufteilung in größeren Raumeinheiten, wie Großraumbüros, ist es üblich, einzelne Arbeitsplätze oder -bereiche durch in der Regel mobile Stellwände oder andere flächige Raumtrennelemente in abgetrennte Teilbereiche zu unterteilen, um einerseits einen Sichtschutz und damit eine bessere Privatsphäre und andererseits um den Schallschutz zu verbessern. Dazu sind diese Raumtrennelemente mit einer flächigen Ausfüllung aus schallabsorbierendem Material versehen. Diese Flächenausfüllung ist in der Regel beidseitig nach außen durch eine Flächenbespannung aus einem textilen Material abgedeckt, welches umlaufend am Rahmen befestigt ist.
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Ein Raumtrennelement mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Schutzanspruches 1 ist aus
DE 20 2012 005 495 U1 bekannt. In dieser Druckschrift ist unter anderem eine Stellwand beschrieben, die eine textile Flächenbespannung aufweist und am Umfangsrand mit einem umlaufenden Kederband ausgerüstet ist, welches an der Flächenbespannung befestigt ist. Diese Art der Befestigung der textilen Flächenbespannung am umlaufenden Rahmen macht es erforderlich, vor der Montage der Trennwand einen exakten Textilbahnbespannungszuschnitt zu erstellen, der anschließend mit einem umlaufenden Keder versehen werden muss, welcher in der Regel angenäht oder in sonstiger Weise z.B. durch Verkleben am umlaufenden Rand der Flächenbespannung befestigt wird, so dass die Flächenbespannung einen integrierten verdickten Umfangsrand aufweist. Mit diesem Umfangsrand muss die Flächenbespannung in der Regel umlaufend in eine Aufnahmenut des Rahmens eingesetzt bzw. eingefädelt werden, was ein relativ umständlicher Montagevorgang ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit der die Herstellung und Montage der Flächenbespannung für ein Raumtrennelement wesentlich vereinfacht werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Raumtrennelement der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Umfangsrand der Flächenbespannung von einem unter Spannung am Umfangsrand der Flächenbespannung anliegenden elastischen Spannband gehalten ist, welches im Boden der Aufnahmenut unter Einklemmung des Umfangsrandes der Flächenbespannung angeordnet ist.
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Bei einem so gestalteten Raumtrennelement ist die Herstellung und Montage der Flächenbespannung äußerst einfach. Es wird zunächst ein Bespannungszuschnitt benötigt, der ausreichend groß ist, um die abzudeckende Fläche vollständig auszufüllen. Es kommt aber nicht auf eine exakte Anpassung des Flächenbespannungszuschnittes an den Rahmen des Raumtrennelementes an. Die Flächenbespannung wird mit ihren Randbereichen in die umlaufende Aufnahmenut des Rahmens eingesteckt. Anschließend wird ein elastisches Spannband um die bzw. in die Aufnahmenut eingelegt, was sich unter Einklemmung und Spannung um den Umfangsrand der Flächenbespannung in den Boden der Aufnahmenut legt, so dass die Flächenbespannung in der Aufnahmenut gehalten ist. Die Flächenbespannung kann anschließend glatt gezogen werden und die überstehenden Ränder können mit einem geeigneten Schneidwerkzeug abgeschnitten werden. Der verdickte Umfangsrand wird somit vom Randbereich der Flächenbespannung und dem elastischen Spannband gebildet, welche nicht miteinander verbunden sind, was einerseits die Herstellung der Flächenbespannung vereinfacht und andererseits auch eine einfache Montage möglich macht, da kein Kederband oder dgl. in eine Aufnahmenut eingefädelt werden muss.
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Um eine noch bessere Befestigung zu gewährleisten, ist bevorzugt vorgesehen, dass zusätzlich in der Aufnahmenut ein diese nach außen verschließendes umlaufendes Kederband angeordnet ist, das form- und/oder kraftschlüssig in die Aufnahmenut eingedrückt ist. Dieses Kederband dient einerseits dazu, eine noch sichere Befestigung der Flächenbespannung in der Aufnahmenut sicher zu stellen, andererseits schließt es die Aufnahmenut nach außen ab. Dieses Kederband kann in derselben Farbe gestaltet sein wie die Flächenbespannung. Es kann aber auch bewusst eine andere Farbe gewählt werden, um ein besonderes Erscheinungsbild des Raumtrennelementes hervorzurufen.
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Um die form- und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Kederband und der Aufnahmenut zu verbessern, ist bevorzugt weiterhin vorgesehen, dass die Aufnahmenut beidseitig wenigstens eine Längsrippe aufweist. Auch das Kederband weist bevorzugt Längsrippen auf, beim Eindrücken desselben verzahnen sich die Rippen des Kederbandes aufgrund dieser Gestaltung leicht, was zu einer noch besseren kraftschlüssigen Verbindung führt.
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Das Kederband besteht bevorzugt aus Kunststoff und kann einfach in die Aufnahmenut eingedrückt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Eindrücken eines Spann- und/ oder Kederbandes in die Aufnahmenut eines Raumtrennelementes, wobei diese Vorrichtung wenigstens eine an einem Handgriff drehbar gelagerte Eindrückrolle aufweist. Diese Eindrückrolle ist selbstverständlich so gestaltet, dass die Breite kleiner ist als die Breite der Aufnahmenut.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass die Vorrichtung hintereinander mehrere Eindrückrollen aufweist, was das Einfädeln und Eindrücken des Kederbandes weiter erleichtert.
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Wenn der Rahmen des Raumtrennelementes neben der Aufnahmenut bzw. den beiden Aufnahmenuten eine weitere parallele Funktionsnut aufweist, ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Eindrückrolle seitlich am Handgriff angeordnet ist und der Handgriff einen über die wenigstens eine Eindrückrolle vorstehenden Führungsabschnitt zum Eingreifen in eine benachbart zur Aufnahmenut im Rahmen angeordnete weitere Nut aufweist. Die Vorrichtung ist dann in der weiteren Nut geführt und muss nur entlang dieser weiteren Nut verfahren werden, wodurch gleichzeitig das Kederband in die Aufnahmenut eingefädelt und eingedrückt wird. Durch die Position und/oder den Durchmesser der Eindrückrollen wird das Kederband in eine fest definierte Position in der Aufnahmenut gebracht.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft nähert erläutert. Diese zeigt in
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1 eine perspektivische Darstellung eines als Stellwand ausgebildeten Raum trennelementes,
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2 einen Schnitt durch den Rahmen der Stellwand mit beidseitig in jeweils einer Aufnahmenut aufgenommener Flächenbespannung mit Spannband,
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3 eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Eindrücken des Spannbandes,
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4 einen Schnitt durch den Rahmen der Stellwand mit aufgesetzter Vorrich tung beim Eindrücken des Flächenbespannungsrandes mit Spannband,
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5 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Vorrichtung zum Ein drücken eines Kederbandes,
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6 einen Schnitt durch den Rahmen beim Eindrücken des Kederbandes mit der Vorrichtung nach 5 und
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7 eine perspektivische Darstellung eines oberen Eckbereiches einer Stell wand mit beispielhaft aufgesetzten beiden Vorrichtungen.
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Ein Raumtrennelement ist im Ausführungsbeispiel als mit 1 bezeichnete Stellwand dargestellt. Das Raumtrennelement kann auch als anderes flächiges Raumtrennelement ausgebildet sein, z.B. als nicht selbst stehender Sicht- und/oder Schallschutz, der an einem anderen Möbelstück, z.B. an einem Schreibtisch befestigt wird.
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Die Stellwand 1 weist einen umlaufenden Rahmen 2 und an der Unterseite eine mit dem Rahmen 2 verbundene Fußplatte 3 auf. Anstelle einer Fußplatte können auch andere Fußstützen oder dgl. vorgesehen sein; hierauf kommt es nicht an.
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Der Rahmen 2 ist an der in 1 erkennbaren Vorderseite und genauso an der nicht in 1 zu erkennenden Rückseite mit einer vorzugsweise textilen Flächenbespannung 4 vollständig überdeckt, wobei innerhalb des Rahmens 2 hinter bzw. zwischen den Flächenbespannungen 4 eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Flächenausfüllung z.B. aus einem schalldämmenden Material aufgenommen ist.
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Der umlaufende Rahmen 2 der Stellwand 1 weist an seiner stirnseitigen Außenseite jeweils angrenzend an den Rand jeweils eine umlaufende Aufnahmenut 5, 6 auf. Diese beiden Aufnahmenuten 5, 6 dienen zur form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme eines Umfangsrandbereiches der Flächenbespannung 4.
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Der im Ausführungsbeispiel dargestellte Rahmen 2 weist neben diesen beiden Aufnahmenuten 5, 6 eine zwischen diesen beiden, also benachbart zu beiden Aufnahmenuten 5, 6 angeordnete weitere Funktionsnut 7 mit einem Hinterschnitt auf, welcher von zwei Querstegen 8 und einer dazwischen befindlichen Öffnung 9 gebildet ist.
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Zur Befestigung der jeweiligen Flächenbespannung 4 am Rahmen 2 der Stellwand 1 wird zunächst eine Flächenbespannung 4 in passender Größe bereitgestellt, wobei es nicht erforderlich ist, dass die Flächenbespannung genau an die Abmessungen des Rahmens 2 angepasst ist, es muss lediglich gewährleistet sein, dass die Flächenbespannung so groß ist, dass ein ausreichender Überstand über den Rahmen 2 zur Verfügung steht. Die Flächenbespannung wird vorzugsweise in liegender Position des Rahmens 2 so über den Rahmen 2 gelegt, dass die Flächenbespannung allseitig über dem Rahmen übersteht. Anschließend wird der Randbereich der Flächenbespannung 4 in die Aufnahmenut 5, 6 gedrückt und gleichzeitig ein elastisches Spannband 10 in die Aufnahmenut 5 bzw. 6 umlaufend eingebracht. Dieses Spannband 10 liegt am Umfangsrand der Flächenbespannung 4 an und liegt unter Einklemmung des Umfangrandes im Boden der jeweiligen Aufnahmenut 5, 6, wobei je nach Zuschnitt überstehende Randbereiche 11 der Flächenbespannung 4 aus der Aufnahmenut 5, 6 herausragen.
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Das Einfädeln der Flächenbespannung 4 in die Aufnahmenut 5 bzw. 6 wird bevorzugt mit Hilfe einer in 3 mit 12 bezeichneten Vorrichtung durchgeführt. Diese Vorrichtung 12 weist einen Handgriff 13 auf, an welchem seitlich eine Eindrückrolle 14 gelagert ist, welche über den unteren Rand des Handgriffes 13 hervorragt, wie aus 4 zu erkennen ist. Die Eindrückrolle 14 kann in die Aufnahmenut 5 bzw. 6 eingedrückt werden, nachdem zuvor der Rand der Flächenbespannung 4 entsprechend positioniert worden ist. Hierbei kann auch das Spannband mit in die Aufnahmenut 5 bzw. 6 eingelegt werden. Durch Verschieben der Vorrichtung 12 entlang der Aufnahmenut 5 bzw. 6 lässt sich das Einfädeln des Umfangsrandes in die Aufnahmenut 5 bzw. 6 vereinfachen.
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Am Ende dieses Vorganges ist die Situation so wie diese in 2 dargestellt ist, d.h. der Umfangsrand der Flächenbespannung 4 ist zusammen mit dem Spannband 10 im Boden der Aufnahmenut 5 bzw. 6 aufgenommen. Anschließend werden die überstehenden Randbereiche 11 der Flächenbespannung 4 mit einem Schneidwerkzeug abgeschnitten, so dass sie nicht mehr aus der Aufnahmenut 5 bzw. 6 herausragen. In einem zweiten Schritt wird bevorzugt in die jeweilige Aufnahmenut 5, 6 ein Kederband 15 in die jeweilige Aufnahmenut 5, 6 umlaufend eingedrückt. Das flexible Kederband 15 schließt die Aufnahmenut 5 bzw. 6 nach außen ab, überstehende Randbereiche der Flächenbespannung 4 werden durch das Kederband 15 nach innen gedrückt und sind nicht mehr sichtbar. Das Kederband 15 ist so dimensioniert, dass es form- und/oder kraftschlüssig in der Aufnahmenut 5 bzw. 6 anliegt. Der Durchmesser des Kederbandes 15 ist mindestens genauso groß wie die Breite der Aufnahmenut 5 bzw. 6 zur Erhöhung der Reibung kann zusätzlich vorgesehen sein, was zeichnerisch nicht dargestellt ist, dass die jeweilige Aufnahmenut 5, 6 ein- oder beidseitig jeweils wenigstens eine Längsrippe aufweist und das auch das Kederband 15 Längsrippen aufweist. Beim Eindrücken des Kederbandes 15 in die Aufnahmenut 5 bzw. 6 wird die Flächenbespannung 4 leicht eingezogen und weiter gespannt. Das Eindrücken des Kederbandes 15 kann auf einfache Weise mit einer Vorrichtung 12' gemäß 5 und 6 durchgeführt werden. Diese Vorrichtung 12' weist wiederum einen Haltegriff 13 auf, an welchem seitlich hintereinander drei Eindrückrollen 14 drehbar gelagert sind. Dabei ist am Handgriff 13 ein über die Eindrückrollen 14 vorstehender Abschnitt 16 angeformt, der endseitig einen Führungsabschnitt 17 aufweist, dessen Kontur an die Kontur der Funktionsnut 7 angepasst ist. Der Führungsabschnitt 16 kann seitlich in die Funktionsnut 7 durch einen offenen Eckbereich des Rahmens 2 eingeführt werden und entlang der Funktionsnut 7 verschoben werden, wodurch mit Hilfe der Eindrückrollen 14 das Kederband 15 in eine vordefinierte Lage eingedrückt wird.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So eignet sich die Art der Befestigung der Flächenbespannung auch für andere Gegenstände mit einer Aufnahmenut für einen verdickten Randbereich einer Flächenbespannung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stellwand
- 2
- Rahmen
- 3
- Fußplatte
- 4
- Flächenbespannung
- 5
- Aufnahmenut
- 6
- Aufnahmenut
- 7
- Funktionsnut
- 8
- Querstege
- 9
- Öffnung
- 10
- Spannband
- 11
- Randbereiche
- 12, 12'
- Vorrichtung
- 13
- Handgriff
- 14
- Eindrückrolle
- 15
- Kederband
- 16
- Abschnitt
- 17
- Führungsabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012005495 U1 [0004]