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Die Erfindung betrifft eine Federstrebe. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Polsterelement für zumindest eine Person mit einer Sitz- oder Liegefläche. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Lattenrost mit einem Rahmen, insbesondere zur Auflage einer Matratze.
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Aus der
DE 10 2012 009 646 A1 ist eine Unterfederung für Schlaf-, Sitz- oder Liegemöbel bekannt. Dazu sind Stützelemente zur Verbindung von zwei Federleisten eines Federleistenpaares vorgesehen. Die Stützelemente weisen Federarme auf, die von unterhalb der Federleisten der Federleistenpaare außen um das Federleistenpaar herum nach oben geführt sind.
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Aus der
DE 20 2006 008 489 U1 ist eine Federstrebe bekannt, die eine Stützstrebe mit einem längs damit verbundenen Spiralfederelement aufweist. Die Stützstrebe ist z.B. lattenförmig mit rechteckförmigem Querschnitt. Das Spiralfederelement liegt auf der Stützstrebe auf bzw. umfasst diese und erstreckt sich einstückig über die gesamte Länge der Stützstrebe. Druckkräfte werden seitlich in die Windungen der liegenden Spiralfeder eingeleitet. Diese besteht aus einem elastischen Kunststoffmaterial und ist über die Außenseiten der Windungen mit der Stützstrebe verbunden, z.B. verklebt oder geheftet.
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Die Fertigung einer derartigen Federstrebe mit einer liegenden Spiralfeder aus einem u.U. endlosen Fasermaterial ist technisch aufwändig. So sind besondere Vorkehrungen erforderlich, um die Windungen einer liegenden Spiralfeder über die gesamte Länge der Stützstrebe so mit dieser zu verbinden, dass in die Windungen Druckkräfte dauerhaft beschädigungsfrei seitlich eingeleitet werden können. Zudem ist die Gegenkraft, die solchen Druckkräften von der liegenden Spiralfeder entgegengesetzt werden können, über die gesamte Länge der Stützstrebe konstant. Diese kann nur durch die Auswahl des Federmaterials und die Steigung der Wicklungen der Spiralfeder beeinflusst werden. Eine solche Federstrebe weist somit ein über die gesamte Länge konstantes Federverhalten auf, dass nach der Herstellung nicht mehr anpassbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Federstrebe der oben angegebenen Art so weiterzubilden, dass diese einfach herstellbar ist und ein entlang der Längsachse der Federstrebe punktuell anwendungsabhängig einstellbares Federverhalten aufweist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, Liege- und Sitzelemente für Personen anzugeben, die Federstreben aufweisen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit der im Anspruch 1 angegebenen Federstrebe. Die Aufgabe wird weiter gelöst durch das Polsterelement in Anspruch 11 und das Lattenrost in Anspruch 12. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Federstrebe weist ein Stabbündel aus zumindest zwei parallelen Stäben auf, die entlang der Längsachse der Federstrebe verlaufen und einen tragenden Unterbau bilden. Daran ist eine Vielzahl von Federkörpern vereinzelt aufgereiht. Jeder Federkörper weist eine Federschlaufe und ein Klemmelement auf.
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Die Federschlaufen habe einen ringförmigen Querschnitt und sind quer zur Längsachse der Federstrebe auf den Stäben aufgestellt. Die Schenkel an den Oberseiten der Federschlaufen, welche den Schenkeln auf den Auflageflächen am Stabbündel gegenüberliegen, ermöglichen die Einleitung von äußeren Druckkräften. Diese können direkt in eine oder mehrere Federschlaufen bzw. über ein auf den Federschlaufen einer oder mehrerer Federstreben liegendes Element, z.B. eine Polsterplatte oder Matratze, von oben eingeleitet werden. Eine hierdurch hervorgerufene Stauchung der Federschlaufen ruft eine Gegenkraft und gewünschte die stützende Federwirkung der Federstrebe hervor.
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Das Klemmelement pro Federschlaufe ermöglicht es, dass ein jeder Federkörper am Stabbündel vereinzelt aufgereiht ist. Hierdurch ist sowohl die Anzahl der Federkörper einer Federstrebe als auch deren Verteilung entlang des Stabbündels anwendungsabhängig anpassbar. Die Härte, welche von der Federstrebe einer von oben einwirkenden Druckkraft entgegengesetzt wird, kann somit sowohl gleichmäßig entlang der gesamten Längsachse der Federstrebe als auch punktuell in einzelnen Zonen durch Verschiebungen einzelner Federkörper entlang dem Stabbündel unterschiedlich vorgegeben werden.
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So kann z.B. das gesamte Stabbündel vollständig mit eng, d.h. Schulter an Schulter, aneinander anliegenden Federkörpern versehen werden. Eine solche Federstrebe kann einer äußeren Druckkraft eine größtmögliche Gegenkraft entgegenstellen, weist also eine maximale Federhärte auf. Diese kann noch durch Auswahl von Parametern des insbesondere für die Federschlaufen der Federkörper verwendeten Werkstoffs variiert werden.
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Eine anwendungsspezifische Anpassung der Federhärte kann vorteilhaft dadurch erfolgen, dass die Federkörper entlang des Stabbündels beanstandet aufgereiht sind. Hierdurch kann z.B. mit Zunahme des Abstandswertes zwischen den Federschlaufen die Härte reduziert werden, d.h. eine weichere Federwirkung der Federstrebe hervorgerufen werden. Hierzu können die Federkörper gleichmäßig entlang der Längsachse verteilt angeordnet sein. Es können auch eine oder mehrere Zonen gebildet werden, in denen die Federkörper in unterschiedlichen Dichten aufgereiht sind. Dies macht es möglich, einen individuellen Härteverlauf über die gesamte Länge der Federstrebe einzustellen.
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Eine Federstrebe gemäß der Erfindung stellt ein universelles Bauteil dar, welches wirtschaftlich aus kostengünstig herstellbaren Komponenten, d.h. einem Stabbündel und einer anwendungsabhängigen Anzahl an bevorzugt identischen Federkörpern, zusammengestellt werden kann. Die erfindungsgemäße Federstrebe ermöglicht eine variable Einstellung der Federhärte über die gesamte Ausdehnung und von Härteverläufen entlang der Längsachse.
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Die erfindungsgemäße Federstrebe ist besonders geeignet als ein Bauteil zum Aufbau von Flächenelementen, auf denen Personen Platz nehmen, d.h. sich setzen oder legen können. Besonders vorteilhaft kann hiermit ein Polsterelement für zumindest eine Person und ein Lattenrost, welches insbesondere zur Auflage einer Matratze dient, aufgebaut werden. Dabei ist eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Federstreben bevorzugt unterhalb einer Sitz- oder Liegefläche nebeneinander angeordnet. Bei einem Lattenrost können diese z.B. annähernd parallel zueinander an einem Rahmen gehalten sein. Es wird damit ein Federstrebenfeld gebildet, welches zur direkten Auflage durch eine Person und zur mittelbaren Auflage mit einer weichen Unterlage, z.B. einer Polsterplatte, einem Schaumstoffkern, einer Matratze usw., genutzt werden kann.
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Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden anhand der kurz angeführten Figuren nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Querschnitt durch das Stabbündel und einen Federkörper einer gemäß der Erfindung ausgeführten beispielhaften Federstrebe,
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2 eine Seitenansicht auf eine mit zusätzlichen Rahmenlagern an den Enden des Stabbündels versehenen beispielhaften Federstrebe gemäß der Erfindung,
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3 einen Querschnitt durch die beispielhafte Federstrebe von 2 entlang einer Schnittlinie B-B, und
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4 eine weitere beispielhafte, gemäß der Erfindung ausgeführte Federstrebe in einer seitlichen Draufsicht, wobei die auf den Stäben in unterschiedlichen Abständen aufgestellten Federkörper in Zonen mit unterschiedlichen Dichten aufgereiht sind.
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Im Beispiel der 1 weist eine erfindungsgemäße Federstrebe F ein Stabbündel S aus zwei annähernd parallelen Stäben Sa, Sb auf. Diese verlaufen entlang der Längsachse A der Federstrebe F annähernd in einer Ebene nebeneinanderliegend und bilden einen tragenden Unterbau, so dass deren Oberseiten erfindungsgemäß als Aufstellflächen für die Federschlaufen der Federkörper dienen. Bei weiteren Ausführungen kann das Stabbündel auch mehr als zwei nebeneinanderliegende Stäbe und mehrere vertikale Lagen davon aufweisen. Die Anzahl der Stäbe kann abhängig von der gewünschten Belastbarkeit der erfindungsgemäßen Federstrebe und deren Abmessung in Richtung der Längsachse A festgelegt werden.
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Im Beispiel der 1 weisen die Stäbe Sa, Sb einen runden Querschnitt auf. Vorteilhaft sind diese zudem zweiteilig aus jeweils einem mit einem Kern S2a, S2b gefüllten Rohr S1a, S2a. Die Stäbe können bevorzugt aus elastischen Kunststoffmaterialen bestehen, z.B. die Rohre aus Polyoxymethylen (POM) und die Kerne aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK).
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Erfindungsgemäß sind die Federschlaufen der Federkörper der Federstrebe quer auf den parallelen Stäben aufgestellt und dort entlang der Längsachse A vereinzelt nebeneinanderliegend aufgereiht.
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1 zeigt beispielhaft den Federkörper Ra, der eine Federschlaufe R1 mit einem ringförmigen Querschnitt und ein Klemmelement R2 aufweist. Weitere Federkörper der Reihe an Federkörpern auf dem Stabbündel S, die perspektivisch vor oder hinter dem in der Blattebene von 1 befindlichen Federkörper Ra an den Stäben Sa, Sb aufgereiht sind, sind bevorzugt mit diesem identisch.
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Besonders vorteilhaft stellen die Federkörper einheitliche Bauteile dar, so dass eine erfindungsgemäße Federstrebe wirtschaftlich durch Aneinanderreihung einer anwendungsabhängigen Anzahl einzelner Federkörper auf zumindest zwei, als Unterbau dienenden parallelen Stäben eines Stabbündels hergestellt werden kann. Zudem bietet die Erfindung den besonderen Vorteil, dass die Federkörper auf dem Stabbündel mit insbesondere variierenden Beabstandungen vereinzelt aufreihbar und positionierbar sind. Auf diese Weise können z.B. unterschiedliche Serien von Federstreben hergestellt werden, bei denen die Federkörper entlang des dazugehörigen Stabbündels in unterschiedlichen, gleichen Abständen vereinzelt aufgereiht sind.
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Die Erfindung macht es auch möglich, dass die Federkörper einer Federstrebe entlang der Längsachse des dazugehörigen Stabbündels einen progressiv zunehmenden und/oder abnehmenden Abstandsverlauf aufweisen. Besonders vorteilhaft können die Federkörper somit entlang der Längsachse einer Federstrebe Zonen bzw. Gruppen mit unterschiedlichen Dichten bilden. Es können damit über die gesamte Länge einer Federstrebe ausgewählte Härteprofile ausgebildet werden.
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Erfindungsgemäß weist die Federschlaufe eines Federkörpers einen ringförmigen Querschnitt auf, und ist bevorzugt aus einem ringförmig geschlossenen Flachbandmaterial ausgeführt. Im Beispiel der 1 weist die flache Federschlaufe R1 des Federkörpers Ra vorteilhaft einen annähernd wabenförmigen Querschnitt auf, der punktsymmetrisch zur Längsachse A, wie in 1 eingezeichnet, ist. Ein Federkörper besteht vorteilhaft aus einem elastischen, insbesondere faserverstärkten Kunststoffmaterial.
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Im Beispiel der 1 ist die Federschlaufe R1 mit einem unterem Auflageschenkel R12 auf den beiden parallelen Stäben Sa, Sb des Stabbündels S aufgestellt, d.h. in einer annähernd vertikalen Position auf der Oberseite des Stabbündels hochstehend. Beide Enden des Auflageschenkels R12 gehen in gegenüberliegende Federschenkelpaare R13, R14 über, die scherenförmig seitlich ausladen und jeweils einen Federbogen R131, R141 annähernd im Zentrum aufweisen. Die Federschenkelpaare R13, R14 gehen in einen oberen Auflageschenkel R11 über, der annähernd parallel zum unteren Auflageschenkel R12 verläuft, so dass die Federschlaufe R1 ringförmig geschlossen ist.
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Bei einer mechanischen Belastung der erfindungsgemäßen Federstrebe F wird eine Druckkraft insbesondere großflächig über den oberen Auflageschenkel R11 in die Federschlaufe R1 eingeleitet. Eine solche wird z.B. durch das Eigengewicht einer Matratze ausgeübt, die auf einer Vielzahl von annähernd parallel zueinander in einem Rahmen, z.B. zu einem Lattenrost, zusammen gehaltenen Federstreben aufgelegt ist. Eine zusätzliche Druckkraft wird durch eine Person ausgeübt, die auf der Sitz- und Liegefläche einer solchen Matratze Platz genommen hat. Hierdurch wird eine scherenartige Stauchung der Federbögen R131, R141 hervorgerufen. Die Seitenschenkel R13, R14 der Federschlaufe R1 werden durch die elastische Verformung abgeflacht, so dass sich die oberen und unteren Auflageschenkel R11, R12 annähern parallel aufeinander zu bewegen. Nach einer Entlastung der Federstrebe nimmt die Federschlaufe R1 wieder die ursprüngliche, insbesondere wabenförmige Form an.
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Erfindungsgemäß sind die Federschlaufen eines Federkörpers über ein jeweils Klemmelement an den Stäben gehalten. Im Beispiel der 1 weist das Klemmelement R2, welches der Federschlaufe R1 des Federkörpers Ra zugeordnet ist, zumindest einen Steg R21 auf. Dieser geht annähernd in der Mitte am unteren Auflageschenkel R12 vertikal nach unten ab, und ist im Raum S6 zwischen den parallelen Stäben Sa, Sb eingeklemmt. Die Federschlaufe R1 ist somit quer auf die Oberseiten der Stäbe Sa, Sb aufgelegt und daran mechanisch formschlüssig gehalten. Hierdurch wird eine belastungsfähige Positionierung des Federkörpers Ra an den Stäben Sa, Sb erzielt.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung setzt sich das Klemmelement R2 am unteren Ende des Stegs R21 in zumindest einem Haken R22 fort, welcher einen der beiden parallelen Stäbe Sa, Sb des Stabbündels S untergreift.
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Bei einer besonders vorteilhaften und im Beispiel der 1 bereits dargestellten Ausführung ist dieser Haken als ein Doppelhaken R22 mit zwei kreisbogenförmigen Klammern ausgeführt, die jeweils den Rohrmantel S3a, S3b eines Stabes Sa, Sb umfassen. Hierdurch wird die Halterung des Federkörpers Ra an den Stäben Sa, Sb weiter verbessert. Diese ist auch robust gegenüber Druckkräften, die nicht zentral direkt von oben, sondern seitlich auf den Federkörper Ra einwirken und ein Kippmoment auf diesen ausüben. So kann im Beispiel der 1z.B. eine Schubkraft von rechts schräg oben einseitig auf den oberen Federschenkel des Paares R14 und den Federbogen R141 darunter einwirken. Der Federkörper Ra wird auch in einem solchen Fall durch den rechten Haken R22 am Stab Sb gehalten, und somit ein Abrutschen der Federschlaufe R1 von der Auflageoberseite des Stabbündels S verhindert.
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Bei einer besonders vorteilhaften weiteren Ausführung der Erfindung bilden die Federschlaufe und das zugehörige Klemmelement eines Federkörpers eine stoffliche Einheit. So können bei dem in 1 beispielhaft dargestellten Federkörper Ra sowohl die Federschlaufe R1 als auch alle Komponenten des Klemmelements R2, d.h. der Steg R21 und der insbesondere doppelt ausgeführte Haken R22, einstückig als ein monolithischer Körper ausgebildet sein.
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In dem in den 1 und 2 dargestellten, vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist eine Hülle H entlang der Längsachse A auf die aufgereihten Federkörper R einer Federstrebe F gelegt, z.B. die Federkörper Ra, Rb, Rc, Rd in 2. Diese umfasst die auf der Oberseite des Stabbündels S aufgestellten Federschlaufen der Federkörper, so dass die innere Stabilität der erfindungsgemäßen Federstrebe, d.h. der Verbund aus Federkörperreihe und Stabbündel, verbessert und die Gefahr des Abscherens oder Umkippens einzelner Federschlaufen reduziert ist. Die Ausführung bietet den weiteren Vorteil, dass die Federkörper trotz der Einhüllung der Federschlaufen über die Klemmelemente besonders zur Anpassung von deren Position am Stabbündel von außen manuell zugänglich sind.
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Bei einer vorteilhaften, im Beispiel der 1 bis 3 bereits dargestellten weiteren Ausführungsform sind die Längskanten der Hülle zwischen den unteren Auflageschenkeln der Federschlaufen von Federkörpern und den Stäben eingeklemmt. Dies ist in 1 und 3 am Federkörper Ra zu sehen, bei dem die Längskanten H11, H12 der Hülle H1 zwischen dem unteren Auflageschenkel R12 der Federschlaufe R1 und den Stäben Sa, Sb eingeklemmt sind. Die Hülle kann unter Zugkraft an den Längskanten H11, H12 eingeklemmt und die um die Federschlaufen gespannt sein, so dass eine größere Haltewirkung auf die gesamte Anordnung ausgeübt wird.
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Die Hülle kann ein selbsttragender, teilelastischer Formkörper z.B. aus einem dünnen Kunststoffmaterial sein. Die Hülle kann auch eine tuchförmige Hüllbahn H1 z.B. aus einem Stoff, synthetischen Gewebe oder Netz sein. Bei einer tuchförmigen Hülle, wie im Beispiel der 1 und 2 bereits dargestellt, können die Längskanten H11, H12 zusätzliche Kantenverstärkungen H2a, H2b aufweisen, die besonders vorteilhaft jeweils als ein Saum H22a, H22b mit einem eingelegten Keder H21a, H21b ausgeführt sind. Ein Keder kann z.B. eine Schnur bzw. ein Stab aus Kunststoff sein. Die so gebildeten Kederwulste sind in Spalten, welche entlang der Längsachse A der Federstrebe F zwischen den Federkörpern und dem Stabbündel verlaufen, eingelegt und ermöglichen eine robuste und zerreissichere Klemmung der Längskanten H11, H12. So ist im Beispiel der 1 bis 3 der Saum H22a mit dem innen liegenden Keder H21a der Kantenverstärkung H2a an der Längskante H11 in einem Spalt R31 zwischen dem Stab Sa, dem Steg R21 des Klemmelements R2 und dem unteren Auflageschenkel R12 der Federschlaufe R1 eingeklemmt. Entsprechend ist der Saum H22b mit dem innen liegenden Keder H21b der Kantenverstärkung H2b an der Längskante H12 in einem Spalt R32 zwischen dem Stab Sb, dem Steg R21 des Klemmelements R2 und dem unteren Auflageschenkel R12 der Federschlaufe R1 eingeklemmt.
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2 zeigt eine weitere, gemäß der Erfindung ausgeführte beispielhafte Federstrebe F in einer Seitenansicht. Diese ist dabei abschnittsweise im Bereich der Enden des Stabbündels mit zusätzlichen Rahmenlagern dargestellt. Am Stabbündel S ist eine Reihe R aus Federkörpern aufgereiht, z.B. die Federkörper Ra, Rb, Rc und Rd. Dabei ist jeder Federkörper möglichst identisch und bevorzugt wie der Federkörper Ra von 1 ausgeführt. Die einzelnen Federkörper sind vorteilhaft auf den Stäben Sa, Sb zueinander beabstandet positioniert. Auf diese Weise kann die Dichte der Federkörper abhängig von der jeweils gewünschten Belastbarkeit der Federstrebe und den jeweils erwarteten, auf diese von oben einwirkenden Druckkräften eingestellt werden.
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So sind im Beispiel der 2 an dem einen Ende S4 des Stabbündels S die Federkörper Ra, Rb und an dem anderen Ende S5 des Stabbündels S die Federkörper Rc, Rd voneinander beabstandet aufgereiht. Der Bereich in der Mitte der Federstrebe ist entsprechend mit bevorzugt ebenfalls gleichmäßig zueinander beanstandeten Federkörpern bestückt. Dieser Bereich ist in 2 durch eine doppelte S-Linie symbolisiert. Eine Veränderung des Abstands zwischen den Federkörpern ermöglicht zudem eine Anpassung der Federwirkung der Federstrebe und somit eine Veränderung der Rückstellkraft, die einer von oben einwirkenden Druckkraft entgegenwirkt. Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Federstrebe z.B. in einem Polsterelement, einer Matratze oder einem Lattenrost kann auf diese Weise die einer darauf befindlichen Person entgegenwirkende Liegehärte individuell parametriert werden.
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Die Federstrebe F in 2 weist ebenso eine tuchförmige Hülle H mit Kantenverstärkung auf, worin die Stäbe und die Federschlaufen der Federkörper eingehüllt sind. In 2 sind somit die Federschlaufen der Federkörper Ra, Rb, Rc, Rd in gestrichelter Linie als verdeckte Körper dargestellt.
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Bei einer in den Beispielen der 2 und 3 bereits dargestellten weiteren Ausführung der Erfindung ist beidseitig der Federstrebe F in der Längsachse A jeweils ein Rahmenlager La, Lb angeordnet, woran die Enden S4, S5 der Stäbe Sa, Sb des Stabbündels S gehalten sind. Das Rahmenlager La am linken Stabende S4 in 2 und 3 wird nachfolgend im Detail erläutert. Das Rahmenlager Lb am rechten Stirnende ist bevorzugt identisch ausgeführt. Die Rahmenlager ermöglichen die Einhängung einer erfindungsgemäßen Federstrebe F zwischen zwei Trägern. Dabei kann es z.B. um zwei parallel zueinander verlaufende Träger z.B. an den Seiten eines Bettgestells oder eines Lattenrosts handeln. In 4 ist eine solche Anordnung mit den Trägern Ga, Gb gezeigt.
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Bevorzugt weist das Rahmenlager La eine L-förmige Stabaufnahme L2 mit einem Aufnahmeschuh L21 für die Enden des Stabbündels S auf. Im Beispiel der 2, 3 sind im Aufnahmeschuh L21 die Enden S4 der Stäbe Sa, Sb parallel zueinander gehalten. Im vorderen Bereich des Aufnahmeschuhs L21 ist eine Einlegemulde L22 ausgespart. Diese ist so ausgeführt, dass das Klemmelement eines Federkörpers möglichst formschlüssig in die Mulde einlegbar ist. So sind im Beispiel der 2 und 3 der Doppelhaken R22 des Haltelements R2 des Federkörpers Ra in die Einlegemulde L22 des Rahmenlagers La und der Doppelhaken des Haltelements des Federkörpers Rd in die Einlegemulde des gegenüber liegenden Rahmenlagers Lb eingelegt.
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Weiterhin weist ein Rahmenlager La vorteilhaft eine zusätzliche Abdeckung L1 auf, die oberhalb der L-förmigen Stabaufnahme L2 angeordnet ist. Die Abdeckung L1 weist im Beispiel der 2 bis 4 einen C-förmigen Querschnitt auf, der an die wabenförmige Kontur der oberen Hälfte eines Federkörpers angepasst ist und somit nahezu die gesamte Querschnittskontur der Federstrebe F überdeckt. Zur Befestigung eines Rahmenlagers La an einem Rahmen weist dieses Trapezfedern L31, L32 und Klemmgabeln L41, L42 mit einem Verbindungssteg L5 auf. Dieser Aufbau wird anhand von 3 näher erläutert.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die beispielhafte Federstrebe F von 2 entlang der Schnittlinie B-B. Dabei ist eine Innensicht auf den Federkörper Ra mit dem dahinterliegenden Rahmenlager La zu sehen. Die Enden S4 der Stäbe Sa, Sb des Stabbündels S sind in der Einlegemulde L22 des Aufnahmeschuhs L21 der Stabaufnahme L2 formschlüssig gehalten. Der Steg R21 des Klemmelements R2 ist zwischen den Stäben Sa, Sb eingeklemmt und der Doppelhaken R22 in die Einlegemulde L22 eingelegt. Das Rahmenlager Lb an den anderen Enden S5 der Stäbe Sa, Sb der Federstrebe F ist identisch ausgeführt.
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Im Beispiel der 3 sind beidseitig der Stabaufnahme L2 Trapezfedern L31, L32 an der Abdeckung L1 gehalten. Diese verlaufen vertikal und weisen an deren unteren Enden C-förmige Klemmgabeln L41, L42 mit nach unten gerichteten Öffnungen auf. Diese sind auf Haltemittel klemmbar, z.B. Bolzen, sodass eine Befestigung des Rahmenlagers, z.B. an einem Rahmen, möglich ist. Dies ist in 4 durch Verbindungselemente zwischen den Trägern Ga, Gb und den Rahmenlagern La, Lb dargestellt.
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Eine auf die Abdeckung L1 einwirkende u.U. hohe Druckbelastung der Federstrebe F, z.B. durch eine am Rand eines Bettrahmens sitzende Person, wird über die Trapezfedern L31, L32, Klemmgabeln L41, L42 und Bolzen auf den Rahmen abgeleitet. Die Trapezfedern L31, L32 sind elastisch verformbar und nehmen einen Teil der auf die Federstrebe F im Bereich der Abdeckung L1 eingeleiteten Druckkraft auf. Die Klemmgabeln L41, L42 sind vorteilhaft über einen Steg L5 verbunden, der hinter dem Aufnahmeschuh L21 der Stabaufnahme L2 verläuft. Hierdurch wird eine gleichmäßige, insbesondere vertikale Druckeinleitung in einen Bettrahmen bewirkt und die Ausübung von Drehmomenten auf die gesamte Federstrebe F um die Längsachse A vermieden.
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4 zeigt eine weitere beispielhafte, gemäß der Erfindung ausgeführte Federstrebe F. Diese weist ein Stabbündel S und eine Federkörperreihe R mit jeweils quer darauf aufgestellten Federschlaufen und Klemmelementen auf. Die Enden S4, S5 des Stabbündels S sind mit jeweils einem Rahmenlager La, Lb abgeschlossen. Diese können insbesondere an den Innenseiten der Träger, Streben oder Seiten Ga, Gb z.B. eines Bettgestells angehängt werden. Bei dieser vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die Federkörper R auf dem Stabbündel S in Gruppen mit unterschiedlichen Abständen aufgereiht. Auf diese Weise können die Federkörper in ausgewählten Gruppen in unterschiedlichen Dichten angeordnet und somit entlang einer Federstrebe Zonen mit unterschiedlich starken Stützwirkungen erzeugt werden.
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So weisen im Beispiel der 4 die Federkörper R in den Endbereichen RE der Federstrebe F bei den Rahmenlagern La, Lb einen geringeren Abstand zueinander auf. Es wird kann somit einer von oben einwirkenden Druckkraft eine hohe Widerstandskraft entgegengestellt werden. In den sich beidseitig anschließenden Übergangsbereichen RÜ sind die Federkörper R mit größeren Abständen zueinander angeordnet, weisen also eine geringere Dichte in Richtung der Längsachse A auf. In diesen Zonen ist die Federstrebe weicher. In einem zentralen Mittelbereich RM der Federstrebe F sind die Federkörper R wiederum in hoher Dichte mit geringerem Abstand zueinander aufgereiht. In dieser Zone tritt eine ähnlich hohe Stützwirkung wie in den Endbereichen RE auf.
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Die in 4 dargestellte Anordnung ist nur beispielhaft. Je nach Bedarf können die Werte der Beabstandungen zwischen den Federkörpern und die Anzahl an Zonen mit in unterschiedlichen Dichten angeordneten Federkörpern entlang der Längsachse A einer Federstrebe anwendungsabhängig parametriert werden. So sind im Beispiel der 4 die Zonen mit Federkörperanordnungen in unterschiedlichen Dichten symmetrisch zu den Stabenden S4 und S5 angeordnet. In Bereichen, die einer besonders hohen Druckbelastung ausgesetzt sind, können die Federkörper auch lückenlos direkt aneinander liegend auf dem Stabbündel positioniert werden, d.h. mit der größten möglichen Dichte. Es können somit entlang der Längsachse A einer Federstrebe lokale Bereiche gebildet werden, in denen eine größere bzw. kleinere Anzahl von Federkörpern eine punktuell stärkere oder schwächere Gegenkraft auf eine äußere Druckkraft ausüben. Das Federverhalten der erfindungsgemäßen Federstrebe ist somit anwendungsabhängig punktuell entlang der Längsachse A einstellbar.
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Es können auch Felder mit einer Vielzahl von insbesondere parallel nebeneinander angeordneten, erfindungsgemäßen Federstreben gebildet werden. Dabei können die Federkörperdichten nicht nur entlang der Längsachsen A der Federstreben, sondern auch entlang einer Längsachse eines Feldes mit nebeneinanderliegenden Federstreben anwendungsabhängig variiert werden. In 4 ist eine solche Längsachse C eines Federstrebenfeldes, die orthogonal zur Blattebene verläuft, beispielhaft eingezeichnet.
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Die Erfindung bietet den besonderen Vorteil, dass sich Dichteprofile sowohl eindimensional entlang der erfindungsgemäßen Federstrebe als auch zweidimensional über eine Fläche, z.B. eines Lattenrosts, erstrecken können. Es können somit Federstreben mit unterschiedlichen Dichteeinstellungen von deren Federkörpern entlang der Längsachse C z.B. zu einer Liegefläche zusammengestellt und dabei Regionen mit unterschiedlichem Härte- bzw. Einsinkverhalten insbesondere für den Körper einer darauf ruhenden Person gebildet werden. Auf diese Weise kann das Liegeverhalten für unterschiedliche Körperzonen, z.B. für einen Kopf-, Schulter-, Rücken-, Lenden-, Becken-, Oberschenkel-, Knie-, Unterschenkel- und Fußbereich, feinparametriert werden.
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Die Erfindung bietet den weiteren Vorteil, dass Dichteprofile, wie oben beispielhaft beschrieben, sowohl bereits bei der Fertigung erfindungsgemäßer Federstreben produktspezifisch eingestellt als auch im praktischen Gebrauch personenbezogen nachjustiert werden können. Hierzu ist eine anwendungsabhängige Anzahl an insbesondere baugleichen Federkörpern am Stabbündel vereinzelt bzw. gruppiert aufreih- und positionierbar. Dies kann bevorzugt bereits durch ein seitliches Aufschieben von Federkörpern auf ein Stabbündel sowie ein Verschieben und Positionieren von Federkörpern entlang dem Stabbündel erfolgen. Die erfindungsgemäße Federstrebe stellt ein universelles Bauteil dar, womit ohne zusätzliche Komponenten und ohne Austausch einzelner Komponenten unterschiedlichste Härteprofile vorgebbar sind.
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Die erfindungsgemäße Federstrebe ist somit besonders geeignet als ein Bauteil zum Aufbau eines flächigen Federstrebenfeldes z.B. in einem Polsterelement, Lattenrost oder Klappbett. So kann eine Sitz- oder Liegefläche für zumindest eine Person in einem Polsterelement, insbesondere einer Matratze, durch eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten, insbesondere annähernd parallel zueinander angeordneten Federstreben gestützt werden. Auch in dem tragenden Rahmen eines insbesondere zur Auflage einer Matratze dienenden Lattenrosts können eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Federstreben annähernd parallel zueinander feldartig angeordnet und gehalten sein.
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Bezugszeichenliste
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- F
- Federstrebe
- A
- Längsachse einer Federstrebe
- B-B
- Schnittlinie quer durch eine Federstrebe
- C
- Längsachse eines Feldes aus parallelen Federstreben
- S
- Bündel paralleler Stäbe
- Sa, Sb
- Stäbe eines Stabbündels
- S1a, S1b
- Rohr
- S3a, S3b
- Rohrmantel
- S2a, S2b
- Kern
- S4, S5
- Stabenden
- S6
- Zwischenraum
- R
- Reihe aus Federkörpern
- Ra, Rb, Rc, Rd
- Federkörper
- R1
- Federschlaufe, insbesondere wabenförmig
- R11, R12
- oberer, unterer Auflageschenkel
- R13, R14
- Federschenkelpaare
- R131, R141
- Federbögen
- R2
- Klemmelement
- R21
- Steg
- R22
- Haken, insbesondere Doppelhaken
- R31, R32
- Klemmräume
- RE
- Endbereich, Federkörper eng beabstandet (hohe Dichte)
- RÜ
- Übergangsbereich, Federkörper weit beabstandet (geringe Dichte)
- RM
- Mittelbereich, Federkörper eng beabstandet (hohe Dichte)
- H
- Hülle, insbesondere tuchförmig
- H1
- Hüllbahn
- H11, H12
- Längskanten
- H2a, H2b
- Kantenverstärkungen, insbesondere Kederwulste
- H21a, H21b
- Keder
- H22a, H22b
- Saum
- La, Lb
- Rahmenlager
- L1
- Abdeckung, insbesondere mit C-förmigem Querschnitt
- L2
- Stabaufnahme, L-förmig
- L21
- Aufnahmeschuh
- L22
- Einlegemulde
- L31, L32
- Trapezfedern
- L41, L42
- Klemmgabeln
- L5
- Verbindungssteg
- Ga, Gb
- Träger, z.B. Seiten eines Bettgestells
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012009646 A1 [0002]
- DE 202006008489 U1 [0003]