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Die Erfindung betrifft eine Rasterwalze für eine Druckmaschine mit einer Ober fläche, die eine Mehrzahl von Vertiefungen aufweist.
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Aus der
DE 10 2008 043 957 A1 ist eine Rasterwalze für Druckmaschinen bekannt, die an einer Oberfläche eine Mehrzahl von unterschiedlich geformten Vertiefungen aufweist. Hierdurch ergibt sich eine unregelmäßige Verteilung der Vertiefungen, so dass eine Rasterwalzenstruktur geschaffen wird, die zusammen mit einem Druckformraster sogenannte Moirè-Erscheinungen im Druckbild vollständig verhindert.
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Aus der
DE 10 2007 044 757 A1 ist eine Rasterwalze für eine Druckmaschine mit einer Mehrzahl von Vertiefungen bekannt, wobei die Vertiefungen als Näpfchen ausgebildet sind. Als Näpfchen werden üblicherweise rundlochartige Vertiefungen angesehen. Diese rundlochartigen Vertiefungen weisen in der Regel sechs von einem Boden des Näpfchens nach oben abragende Seiten wände auf, so dass jedes Näpfchen eine Sechseckform bzw. Hexagonalform aufweist. Zum Ausgleich einer Walzendurchbiegung, infolge welcher die Rasterwalze in ihrer axialen Mitte weniger und an den Walzenenden mehr Farbe auf die nachfolgende Walze überträgt, ist das Schöpfvolumen der Näpfchen im mittleren Bereich der Walze größer ausgebildet als bei den Näpfchen im Bereich der Walzenenden. Es soll somit über die Druckbreite gesehen eine Vergleichmäßigung bei der Farbübertragung auf den Bedruckstoff erfolgen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rasterwalze für eine Druckmaschine derart weiterzubilden, dass die Farbübertragung auf eine weitere Walze und damit das Druckergebnis weiter verbessert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzsanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen als langlochförmige Vertiefungen ausgebildet sind.
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Nach der Erfindung sind langlochartige Vertiefungen vorgesehen, die verglichen mit rundlochförmigen Vertiefungen mehr Farbe aufnehmen und damit mehr Farbe an eine weitere Walze übertragen können. Insbesondere kann die Farbintensität des Druckbildes verbessert werden. Bei gleichem Farbvolumenübertrag kann hierdurch die Feinheit der Gravur signifikant erhöht werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die langlochförmigen Vertiefungen gleich ausgebildet, insbesondere weisen sie eine gleiche Länge auf. Vorteilhaft kann hierdurch über die gesamte Länge der Rasterwalze eine gleichmäßige Farbübertragung erfolgen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung bestehen die langlochförmigen Vertiefungen jeweils aus einer Mehrzahl von in Längserstreckung derselben angeordneten Näpfchensegmenten, wobei die Näpfchensegmente jeweils in Längsrichtung der langlochförmigen Vertiefungen verlaufende Seitenwände aufweisen. Lediglich an stirnseitigen Enden angeordnete Endnäpfchensegmente weisen zusätzlich eine senkrecht zur Längserstreckung verlaufende Stirnwand auf, die mit einer oberen Anlaufkante versehen ist. Die langlochförmigen Vertiefungen weisen somit die bekannte Grundstruktur auf, wobei durch Weglassen benachbarter Seitenwände die langlochförmigen Näpfchenstruktur erreicht wird.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die langlochförmigen Vertiefungen versetzt zueinander angeordnet, wobei eine Stirnwand bzw. Anlaufkante einer ersten langlochförmigen Vertiefung in einem Abstand zu einer Stirnwand bzw. Anlaufkante eines benachbarten zweiten langlochförmigen Vertiefung angeordnet ist. Durch die hiermit verbundene versetzte Anlagenkantenstruktur wird die Gefahr einer Linienbildung bei dem Druckbild sicher vermieden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Grundstruktur der Näpfchensegmente sechseck- oder viereckförmig. Alternativ könnten sie auch eine andere Kontur aufweisen. Gemein ist den Näpfchensegmenten, dass sie im Wesentlichen rundlochartig ausgebildet sind mit einem „konstanten” Durchmesser.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen die langlochförmigen Näpfchen jeweils drei bis fünf Näpfchensegmente auf. Je höher die Näpfchensegmentenzahl desto länger ist das langlochartige Näpfchen und desto größer ist das Farbübertragvolumen. Vorteilhaft kann durch Wahl unterschiedlich langer langlochartiger Näpfchen die Druckeigenschaften beeinflusst werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren dargestellt. Es zeigen:
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1: eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte langlochförmige Näpfchenstruktur,
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2: eine stufige Verbindungslinie, die sich zwischen Stirnseiten benachbarter langlochförmiger Vertiefungen erstreckt, und
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3: eine dreieckförmige bzw. prismenförmige Verbindungslinie, die sich zwischen den Stirnseiten der benachbarten langlochförmigen Vertiefungen erstreckt.
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Eine Rasterwalze für eine Druckmaschine dient zur Übertragung eines Fluids auf eine weitere Walze, insbesondere einer Druckwalze. Die Rasterwalze kann Bestandteil eines Anilox-Druckwerkes sein. Das Fluid, insbesondere eine farbige Flüssigkeit, wird durch regelmäßiges Eintauchen der um eine Achse drehbar gelagerten Rasterwalze in ein Tauchbecken von derselben aufgenommen. Mittels eines Rakels wird das überschüssige Fluid von der Rasterwalze entfernt.
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Die Rasterwalze ist üblicherweise zylinderförmig ausgebildet mit einer Oberfläche, die eine Mehrzahl von langlochförmigen Vertiefungen 1 aufweist. Die langlochförmigen Vertiefungen 1 sind langgestreckt ausgebildet und weisen eine Längserstreckung L sowie eine Quererstreckung Q auf. Die langlochförmigen Vertiefungen 1 verlaufen mit ihrer Längserstreckung L vorzugsweise in Umfangsrichtung der Rasterwalze, also senkrecht zur Achse der Rasterwalze. Die langlochförmigen Vertiefungen 1 sind über die gesamte Oberfläche der Rasterwalze verteilt und vorzugsweise gleichmäßig angeordnet. Die langlochförmigen Vertiefungen 1 weisen vorzugsweise die gleiche Längserstreckung L und die gleiche Quererstreckung Q auf.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung gemäß der Figur sind die langlochförmigen Vertiefungen 1 als langlochförmige Näpfchen ausgebildet, die jeweils aus einer Anzahl von Näpfchensegmenten 2 bestehen. Die Näpfchensegmente 2 entsprechen herkömmlichen Näpfchen, die vom Grundmuster sechseckig ausgebildet sind, jedoch eine reduzierte Anzahl von Seitenwänden aufweisen, so dass das langgestreckte Näpfchen 1 gebildet ist.
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Das langlochförmige Näpfchen 1 weist zwei Endnäpfchensegemente 2' auf, zwischen denen sich eine Anzahl von inneren Näpfchensegmenten 2'' erstreckt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind zwei Endnäpfchensegmente 2' und ein einziges inneres Näpfchensegment 2'' vorgesehen. Das innere Näpfchensegment 2'' weist lediglich im Wesentlichen in Richtung der Längserstreckung L des langlochförmigen Näpfchens 1 verlaufende Seitenwände 3 auf. Die Endnäpfchensegmente 2' weisen neben den sich unmittelbar an den Seitenwänden 3 des inneren Näpfchensegmentes 2'' anschließende Seitenwände 3 darüber hinaus jeweils eine Stirnwand 4 auf, die im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung L der langlochförmigen Vertiefung 1 verläuft. Es bildet sich somit eine langlochförmige bzw. wannenförmige Vertiefung, die eine Länge l, eine Breite b und eine Tiefe aufweist. Die langlochförmige Vertiefung 1 bildet somit eine langlochförmige Nut, wobei ein Boden 5 der langlochförmigen Vertiefung 1 kreisbogenförmig entsprechend dem Verlauf der Rasterwalze verläuft. Der Boden besteht aus Bodensegmenten 5' und 5'' der Endnäpfchensegmente 2' bzw. inneren Näpfchensegmenten 2''.
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Die Stirnwände 4 weisen an einer Oberseite eine Anlagekante 6 auf, die von einem Rakel überstrichen wird. Der Abstand zwischen der Anlagekante 6 und dem Boden 5 entspricht der Tiefe der so gebildeten langlochförmigen Nut 1.
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Nach dem Ausführungsbeispiel sind die langlochförmigen Vertiefungen 1 versetzt zueinander angeordnet, wobei eine Stirnwand 4 bzw. eine Anlagekante 6 einer ersten langlochförmigen Vertiefung 1' um einen Abstand a in Umfangsrichtung U der Rasterwalze versetzt zu einer Stirnwand 4 bzw. Anlagekante 6 einer benachbarten langlochförmigen Vertiefung 1'' angeordnet ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht der Abstand a einem halben Durchmesser der Näpfchensegmente 2, 2', 2'' und der halben Breite b der langlochförmigen Vertiefung 1. Jede benachbarte langlochförmige Vertiefung 1 ist um den gleichen Abstand a zu der benachbarten langlochförmigen Vertiefung 1 versetzt angeordnet. Eine Verbindungslinie V, die die Stirnwände 4 benachbarter langlochförmiger Vertiefungen 1 verbindet, bildet somit mit einer Umfangsrichtung U der Rasterwalze einen spitzen Winkel, nämlich einen Winkel α = 60°.
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Die langlochförmigen Vertiefungen 1 werden vorzugsweise mittels einer Lasergravur hergestellt, wobei die Oberfläche der Rasterwalze vorzugsweise aus einem Keramikmaterial gebildet ist.
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Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung können die langlochförmigen Vertiefungen 1, 1', 1'' auch nebeneinander ohne einen Versatz angeordnet sein, so dass die Verbindungslinie V senkrecht zur Umfangsrichtung U, also parallel zur Achse der Rasterwalze verläuft.
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Nach einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform der Erfindung können die langlochförmigen Vertiefungen 1 auch durch mehr als drei Näpfchensegmente gebildet sein, beispielsweise vier, fünf oder sechs Näpfchensegmente. Hierdurch verringert sich die Anzahl der Stirnwände 4 bzw. Anlagekanten 6 der Walze, so dass ein größeres Schöpfvolumen übertragen werden kann.
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Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung können die langlochförmigen Vertiefungen 1, 1', 1'' auch unter Bildung einer nicht geraden Verbindungslinie V versetzt zueinander angeordnet sein. Statt der in der Figur dargestellten geradlinigen Verbindungslinie V können die lang lochförmigen Vertiefungen 1, 1', 1'' auch so angeordnet sein, dass die Verbindungslinie V als stufige Verbindungslinie 10, siehe 2 oder als dreieckförmige Verbindungslinie 11, siehe 3 verläuft. Die dreieckförmige Verbindungslinie 11 verläuft periodisch in Richtung der Walzenachse.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008043957 A1 [0002]
- DE 102007044757 A1 [0003]