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Die Erfindung betrifft eine auf einem Gleis mit einer ersten und einer zweiten Schiene verfahrbare Maschine mit einem Fahrwerk und wenigstens zwei Spindeln zum Anbringen und Lösen von Befestigungsmitteln, insbesondere von Muttern und Schrauben, insbesondere Schienenbefestigungsmitteln, und/oder zum Erzeugen von Bohrungen im Gleisunterbau.
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Aus
DE 29 24 938 A1 ist eine Maschine nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 bekannt. Diese Maschine ist hydraulisch angetrieben und dient zum Eindrehen und Lösen von Muttern und Schrauben, insbesondere Schienenbefestigungsmittel Die Erfindung betrifft eine ein- oder mehrspindelige Schraubmaschine zum Eindrehen und Lösen von Muttern und Schrauben, insbesondere Schienenbefestigungsmitteln.
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Im Unterschied zu mechanischen Schraubmaschinen, die nur eine feste Schraubdrehzahl während eines Arbeitsvorganges und damit nur ein festes Drehmoment haben, wobei die Kupplungen durch die Reibung bei Erreichen des gewünschten Drehmomentes großer Erwärmung und somit mechanischem Verschleiß unterliegen, wodurch sich nur eine schwankende Abgabe eines gewünschten Drehmomentes ergibt, wird bei der hydraulisch angetriebenen Schraubmaschine gemäß
DE 29 24 938 A1 durch den Antrieb ein leistungsgeregelter Schraubvorgang ermöglicht, bei dem sich sowohl beim Eindrehen als auch beim Ausdrehen die Schraubgeschwindigkeit dem benötigten Drehmoment anpasst.
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Hierzu ist eine regelbare Hydraulikpumpe vorgesehen, welche durch einen Druckregler bei einem wahlweise gewünschten Druck im Wesentlichen verlustlos auf Umlauf schaltbar ist.
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Diese Maschine stützt sich über ein Fahrwerk labil auf nur einer Schiene eines Gleises ab. Ein Anschlag am vorderen Maschinenende wird so eingestellt, daß die Längsachse der Maschine etwa parallel zu einer horizontalen Schienenachse verläuft. Dabei stützt sich der schwerste Teil der Maschine nur in Verbindung über einen Anschlag und ein Fahrwerk stabil auf der Schiene ab. Schraubköpfe sind über eine Parallelogrammanordnung am vorderen Teil der Maschine angelenkt und können über den Handhebel senkrecht nach unten gedrückt werden, bis sie die Befestigungsmittel erfassen und durch Weiterdrücken einschrauben.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine einfacher aufgebaute, auf einem Gleis verfahrbare Maschine zu schaffen, die kompakt aufgebaut ist und sich durch lediglich eine einzige Bedienperson bedienen lässt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, wie in Schutzanspruch 1 angegeben.
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Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Unterschied zu beim Gleisbau eingesetzten Maschinen mit einem Benzinmotor und einer von diesem angetriebenen Hydraulikpumpe als Teil eines Hydraulikantriebs ist die erfindungsgemäße Maschine kompakt aufgebaut und weist ein viel geringeres Gewicht auf, so dass sie von nur einem einzigen Bediener oder Streckenarbeiter auf eine Schiene aufgesetzt und durch eine auf der gegenüberliegenden Schiene laufende Rolle abgestützt werden kann. Die Maschine ist insbesondere zum Anbringen oder Lösen von Schrauben vorgesehen, mit denen die Schiene am Schienenfuß auf den Schwellen oder auf einem anders gearteten Unterbau, insbesondere über Spannklemmen, befestigt ist. Durch das Vorhandensein von zwei Spindeln lassen sich zu beiden Seiten des Schienenfußes synchron zwei Schrauben von den Spannklemmen lösen, so dass der Vorgang des Lösens von Schrauben in kürzester Zeit vollzogen werden kann. Es lässt sich, falls erforderlich, auch vorsehen, dass vier Spindeln an der Maschine angeordnet sind, so dass vier Schrauben gleichzeitig gelöst oder angezogen werden können.
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Dadurch, dass der Antrieb durch einen Elektromotor erfolgt, muss lediglich eine Batterie oder ein wieder aufladbarer Akkumulator an der Maschine vorgesehen werden. Dadurch entstehen keine schädlichen Abgase, die die Gesundheit des Bedieners der Maschine und die Umwelt belasten. Auch das Gewicht eines Elektromotors ist im Vergleich zu einem Gasmotor geringer.
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Insgesamt wird durch die Erfindung eine handliche und leicht transportierbare Maschine geschaffen, die vielseitig einsetzbar ist, insbesondere auch zum Bohren durch den Einsatz von Bohrern oder Bohrspitzen in an der Unterseite der Spindeln auswechselbar zu den Schraubvorsätzen vorgesehenen Bohrfuttern.
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Vorzugsweise weist das Fahrwerk der Maschine wenigstens zwei Spurkranzrollen auf, mit denen sie sich auf der ersten Schiene Weiterrollen lässt; ferner ist die Maschine auf der zweiten Schiene durch eine sich auf deren Lauffläche drehende Rolle abgestützt. Dadurch lässt sich die Maschine von einer Schraub- oder Bohrposition zur nächsten Position Weiterrollen.
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Mit Vorteil ist auch vorgesehen, dass die Drehachse der Rolle über eine Verbindungsstange mit dem Fahrwerk, dem Träger oder einem sonstigen Bestandteil der Maschine lösbar, insbesondere verrastbar oder verschraubbar, verbunden ist. Für den Transport der Maschine außerhalb des Gleisbereichs lässt sich die Verbindungsstange zusammen mit der Rolle durch nur einen einzigen Bediener einfach von dem Fahrwerk lösen, so dass die Maschine platzsparend verstaut werden kann.
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Zusätzlich ist die Maschine mit Vorteil so aufgebaut, dass die Spindeln jeweils auf beiden Seiten zu der ersten Schiene symmetrisch zueinander auf dem Träger angeordnet und durch einen Elektromotor angetrieben sind. Dadurch steht ein kompakter und gemeinsamer Antrieb für die Spindeln zur Verfügung.
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Die Maschine ist vorzugsweise auch mit einer Parallelogrammanordnung ausgestattet, über die die Spindeln jeweils an dem Träger angebracht sind; hierbei weisen die Spindeln an ihrer Unterseite jeweils einen Schraubkopf auf und sind gegen die rücktreibende Kraft einer Feder zu den zu befestigenden oder zu lösenden Schrauben hin absenkbar.
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Ebenso sind die Spindeln vorzugsweise durch einen auf die Parallelogrammanordnung einwirkenden Handhebel in Richtung zu den Schraubköpfen oder zu dem Gleisunterbau zur Einbringung von Bohrungen in den Gleisunterbau bewegbar.
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Vorzugsweise lassen sich die Spindeln jeweils bis zum Erreichen eines Anschlags nach unten bewegen.
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Von Vorteil ist auch eine Ausgestaltung, gemäß der sich die Schraubköpfe winkelig zur vertikalen Schienenachse entsprechend der Neigung der Befestigungsmittel in Bezug zu der Schienenachse einstellen lassen. Dadurch ist es möglich, die Maschine auch für bestimmte Ausgestaltungen des Unterbaus einzusetzen, bei dem die Schienen mittels der Schwellenschrauben über Federplättchen niedergedrückt werden, wobei die Schwellenschrauben in einem spitzen Winkel zur vertikalen Schienenachse stehen.
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Wenn die Spindeln jeweils eine Drehmomentbegrenzungskupplung aufweisen, die die Drehmomentübertragung unterbricht, sobald ein gewünschtes Drehmoment erreicht ist, wird bewirkt, dass die Befestigungsmittel, insbesondere die Schrauben, mit dem gewünschten Drehmoment in den Gleisunterbau, insbesondere die Schwellen, auf denen die Schiene befestigt werden soll, eingedreht werden, so dass eine optimale Befestigung erreicht wird. Die Gleichmäßigkeit der Befestigung wird auch dadurch unterstützt, dass zwei Schrauben synchron eingeschraubt oder gelöst werden. Auf diese Weise wird auch verhindert, dass ein unerwünschtes Überdrehen der Schraube auftritt, welches die Lösbarkeit der Schraubverbindung oder die Haltbarkeit der Schraubverbindung nachteilig beeinflusst.
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Zur Unterstützung des Bedieners der Maschine ist vorgesehen, dass Federmittel, insbesondere eine Wendelfeder, angebracht sind, um die Parallelogrammanordnung wieder in ihre Ausgangslage zurückzuführen.
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Um zu verhindern, dass sich die Maschine während des Stillstands auf einem Gleis in Bewegung setzt, ist sie vorzugsweise auch mit einer Feststellbremse ausgestattet.
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Mit Vorteil ist auch vorgesehen, dass Verstellmittel die Position der Spindeln in allen drei Raumrichtungen und/oder die Neigung der Spindeln gegenüber der Senkrechten einstellen. Dadurch lassen sich die Schraubköpfe für verschiedene Abstände der Befestigungsmittel der Schiene rechts und links der Schiene stufenlos verstellen und an die Position der Befestigungsmittel bringen. Entsprechendes gilt, wenn Bohrungen im Unterbau seitlich der Schiene mittels der Maschine durchgeführt werden müssen.
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Durch die erfindungsgemäße Maschine wird das gleichzeitige Ein- und Ausdrehen von Schrauben verschiedener Befestigungsarten rechts und links der Schiene in einem Arbeitsgang durchgeführt, wodurch gegenüber dem Stand der Technik, gemäß dem lediglich eine einzige Schraube gelöst wird, eine erhebliche Verbesserung der Arbeitseffizienz erreicht wird.
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Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer auf einer ersten Schiene aufgesetzten und gegenüber einer zweiten Schiene abgestützten Maschine mit zwei Spindeln zum Anbringen und Lösen von Muttern und Schrauben,
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2 eine Draufsicht der Maschine gemäß 1 in Gleislängsrichtung,
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3 eine Draufsicht auf die Maschine gemäß 1 in Gleisquerrichtung
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4 eine Schnittansicht einer Schiene mit seitlich des Schienenfußes angebrachten Befestigungsmitteln und
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5 eine Draufsicht auf die Schiene gemäß 4 in Verbindung mit den Befestigungsmitteln.
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Eine Maschine 1 (1 bis 3) zum Anbringen und Lösen von Muttern und Schrauben seitlich einer Schiene 2 weist ein Fahrwerk 3 auf. Dieses umfasst ein Traggestell 4 und zwei in diesem gelagerte Spurkranzrollen 5, 6 mit beidseitig angebrachten Spurkränzen 7, 8. Auf dem Traggestell 4 stützt sich ein Träger 9 ab, der einen elektrischen Antriebsmotor (nicht dargestellt) zum Antreiben von zwei in Tandembauweise aufgebauten Spindeln 10, 11 trägt. Ebenso trägt der Träger 9 eine Parallelogrammanordnung 12, über die sich die Spindeln 10, 11 bei Betätigung eines Bedienhebels 13 verschwenken lassen. Mittels eines fest an der Maschine 1 angebrachten Handgriffs 14 lässt sie sich auf der Schiene 2 von einer Schraubposition zu einer weiteren Position Weiterrollen; mittels einer (nicht dargestellten) Bremse lässt sich die Maschine 1 auf der Schiene 2 fixieren.
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Durch eine Laufrolle 15 wird die Maschine 1 gegenüber einer zweiten Schiene 16 abgestützt. Die Laufrolle 15 hat einen balligen oder zylindrischen Außendurchmesser, so dass sie auf der Schiene 16 abrollt. Eine mit dem Lager der Laufrolle 15 verbundene Stange 17 ist in einer Bohrung 18 in dem Traggestell 4 verschraubt oder verrastet oder mittels eines Splints befestigt, so dass sie sich wieder leicht lösen lässt, wenn die Maschine 1 nach Erledigung des Schraub- oder Bohrvorgangs von dem Gleis wieder abtransportiert wird.
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Die Parallelogrammanordnung 12 umfasst ein mit dem Bedienhebel 13 verbundenes Schwenkelement 19. Dieses ist über zwei Hebel 20, 21 in dem Träger 9 gelagert. Die beiden Hebel 20, 21 stützen sich kinetisch über einen Stoßdämpfer 22 in dem Träger 9 und zusätzlich über eine Feder 23 ab. Bei Betätigung durch den Bedienhebel 13 werden das Schwenkelement 19 und mit diesem die Hebel 20, 21 nach unten gegen die rücktreibende Kraft der Feder 23, des Stoßdämpfers 22 sowie weiterer Federelemente 24, 25 in einer senkrechten Führung nach unten geführt, um die beiden Spindeln 10, 11 soweit nach unten zu führen, bis diese seitlich eines Schienenfußes 26 (4) der Schiene 1 angebrachte Schrauben mit ihrer an ihrem unteren Ende angebrachten Form, beispielsweise einem Innenvierkant oder Innensechskant, ausreichend umgreifen, so dass entweder automatisch oder manuell eine Schraubbewegung zum Lösen oder Befestigen der Schrauben als Tandem-Schraubbewegung in beiden Spindeln 10, 11 eingeleitet wird.
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Die Schiene 2 (4, 5), dargestellt in einer leicht geneigten Stellung, wie sie in einer Gleiskurve mit einer geringen Überhöhung auftritt, weist einen Schienenkopf 27, einen Steg 28 und den Schienenfuß 26 auf, mittels dessen die Schiene 2 über eine Zwischenlage 29 auf Schwellen 30, beispielsweise Betonschwellen, oder einem sonstigen Untergrund gelagert ist. Zur Befestigung auf den Schwellen 30 dienen Spannklemmen 31, 32 und Schrauben 33, 34 mit Vierkant-Schraubköpfen 35, 36. Die Schrauben 33, 34 halten die Spannklemmen 31, 32 jeweils im Bereich der Innenschenkel der Spannklemmen 31, 32.
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Da die Schrauben 33, 34 um wenige Grad von dem Schienenfuß 26 weggeneigt sind, sind auch die Spindeln 10, 11 unter dem entsprechenden Winkel zueinander geneigt, um die Schraubköpfe 35, 36 exakt in deren jeweiliger Längsrichtung zu erfassen.
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Dadurch, dass an dem Schwenkelement 19 oder an einem sonstigen Element, über das die Spindeln 10, 11 gelagert sind, Justier- oder Verstellschrauben angeordnet sind, lassen sich die Spindeln 10, 11 vorzugsweise in allen drei Raumrichtungen und in ihrer Neigung gegenüber den Schrauben 33, 34 so verstellen, dass deren Vierkant-Schraubköpfe 35, 36 genau von den Spindeln 10, 11 erfasst werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2924938 A1 [0002, 0003]