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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kontaktelement und eine Mehrfachkontakttulpe zum Verbinden eines elektrischen Leiterbauteils mit einer elektrischen Baugruppe.
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Zum Anschließen von elektrischen Leiterbauteilen an elektrische Baugruppen ist es bekannt, Kontaktelemente zu nutzen, die mehrere Anlageflächen zum Leiterbauteil aufweisen. Dadurch wird der von dem Leiterbauteil zur elektrischen Baugruppe übertragene Strom auf die mehreren Anlageflächen verteilt und bezogen auf jede einzelne Anlagefläche entsprechend verringert.
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Die Druckschrift
DE 20 2011 110 604 U1 zeigt ein Federdruckstück mit zwei Endbereichen, die jeweils als Kontaktbereiche ausgebildet sind. Die Kontaktbereiche sind zur Anlage an eine Stromschiene vorgesehen. Das Federdruckstück ist aus einer sich in eine Längsrichtung erstreckenden Schiene hergestellt, die schlaufenartig gebogen ist, so dass zwischen dem ersten Endbereich und einem die Endbereiche verbindenden Mittelstück ein spitzer Winkel, und zwischen dem Mittelstück und dem zweiten Endbereich ein stumpfer Winkel besteht. Die Endbereiche sind daher an den offenen Enden des Federdruckstücks angeordnet. In einer Ausführungsform sind zwei solcher Federdruckstücke mit einem Kontaktelement zu einem Vierkontakt-Federdruckstück miteinander verbunden. Dafür ist das Kontaktelement am Mittelstück beider Federdruckstücke angeordnet und erstreckt sich quer zu diesen. Über das Kontaktelement ist die Stromschiene mit einer elektrischen Baugruppe verbindbar.
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Nachteilig an diesem Federdruckstück und diesem Vierkontakt-Federdruckstück ist, dass der Stromweg von den Endbereichen bis zur Kontaktschiene lang ist. Zudem wird die Kontaktkraft, mit der die Endbereiche jeweils an die Stromschiene gedrückt werden, bei dieser Ausbildung des Federdruckstücks durch den jeweils anderen Endbereich desselben Federdruckstücks relativ stark beeinflusst, so dass die Kontaktkraft an den Kontaktbereichen desselben Federdruckstücks verschieden und von den Winkeln, die die Endbereiche jeweils zum Mittelstück aufweisen, abhängig ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kontaktelement zu schaffen, bei dem der Stromweg klein, und der Kontaktdruck der Anlageflächen an ein elektrisches Leiterbauteil durch die jeweils andere Anlagefläche desselben Kontaktelementes wenig beeinflusst, und insbesondere etwa gleich, ist, wobei das Kontaktelement zudem kostengünstig herstellbar ist.
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Dafür wird ein Kontaktelement geschaffen, das zum Anschließen eines elektrischen Leiterbauteils an eine elektrische Baugruppe vorgesehen ist. Das Kontaktelement umfasst zumindest zwei sich in eine Längsrichtung erstreckende Kontaktschienen, die übereinander angeordnet und in einer Kontaktrichtung voneinander beabstandet sind. Die Kontaktschienen sind durch ein Verbindungsstück miteinander verbunden.
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Das Kontaktelement zeichnet sich dadurch aus, dass das Verbindungsstück an einer ersten Seite der Kontaktschienen an diesen angeordnet ist, und sich in Längsrichtung und in Kontaktrichtung erstreckt, so dass das Kontaktelement in einem Querschnitt quer zur Längsrichtung, der durch das Verbindungsstück verläuft, etwa u-förmig ausgebildet ist.
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Die Kontaktschienen sind daher nicht entlang der Längsrichtung miteinander verbunden, sondern sie weisen jeweils zwei offene Enden auf. Der Stromweg durchfließt daher nicht ein schleifenförmiges Mittelstück, sondern wird seitlich in das Verbindungsstück geleitet. Durch die seitliche Anordnung des Verbindungsstückes ist der Stromweg verkürzt. Eine durch den Strom verursachte Wärme kann daher schneller abgeführt werden.
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Da die Kontaktschienen nicht entlang der Längsrichtung miteinander verbunden sind, beeinflussen ihre Winkel sich nicht unmittelbar. Die Kontaktkraft, mit der eine der beiden Kontaktschienen an dem Leiterbauteil anliegt, wird daher nicht oder nahezu nicht durch die andere Kontaktschiene beeinflusst. Die Kontaktkraft der Kontaktschienen ist daher im Wesentlichen unabhängig voneinander einstellbar. Bevorzugt werden die Kontaktschienen, insbesondere ihre Länge, ihre Form und/oder das Material, aus dem sie gefertigt sind, so bemessen, dass die Kontaktkraft der Kontaktschienen des Kontaktelementes etwa gleich ist.
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Ein elektrisches Leiterbauteil im Sinne der Erfindung ist sowohl ein zumindest teilweise eben ausgebildeter elektrischer Leiter wie beispielsweise eine Stromschiene, als auch eine elektrisch leitende Kontaktfläche, beispielsweise auf einer Leiterplatine.
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Vorzugsweise erstreckt sich die in Kontaktrichtung vordere Kontaktschiene in Längsrichtung über die in Kontaktrichtung hintere Kontaktschiene hinaus. Dadurch sind die Kontaktschienen übereinander anordbar, ohne sich gegenseitig zu berühren. Im Folgenden werden die eine sich in Längsrichtung über die andere Kontaktschiene hinaus erstreckende Kontaktschiene auch als erste Kontaktschiene, und die andere Kontaktschiene auch als zweite Kontaktschiene bezeichnet.
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Die Kontaktschienen weisen bevorzugt jeweils ein erstes offenes Ende und ein dem ersten offenen Ende gegenüber liegendes zweites offenes Ende auf. An ihrem ersten offenen Ende oder nahe dem ersten offenen Ende ist jeweils eine Anlagefläche zur Anlage an das Leiterbauteil vorgesehen. Dabei liegen die Kontaktschienen bevorzugt mit einer Breitseite flächig an dem Leiterbauteil an. Die Breitseite erstreckt sich bevorzugt in die Längsrichtung und eine Querrichtung, die sich quer zur Längsrichtung und quer zur Kontaktrichtung erstreckt. Seitlich weisen die Kontaktschienen bevorzugt zwei Schmalseiten auf, die einander gegenüberliegend angeordnet und der Breitseite benachbart sind. Die Schmalseiten erstrecken sich bevorzugt in die Längsrichtung und in die Kontaktrichtung.
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Es ist bevorzugt, dass das Verbindungsstück jeweils an fluchtend übereinander angeordneten Schmalseiten der Kontaktschienen angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist es einstückig mit diesen gebildet, vorzugsweise als Stanzbiegebauteil aus einem Flachbandmaterial. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass sich das Verbindungsstück eben in die Längsrichtung und die Kontaktrichtung erstreckt.
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Dafür sind die Kontaktschienen bevorzugt in einem Verbindungsbereich, in dem das Verbindungsstück an den Kontaktschienen angeordnet ist, parallel zueinander angeordnet. Ein Verbindungswinkel zwischen den Kontaktschienen und dem Verbindungsstück beträgt daher vorzugsweise jeweils 90°.
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Um die Anzahl der Anlageflächen zu erhöhen, ist es weiterhin bevorzugt, dass die Kontaktschienen jeweils zumindest zwei oder mehr Kontaktzungen aufweisen, die in Querrichtung nebeneinander angeordnet sind. Vorzugsweise weist jede der Kontaktzungen jeweils eine Anlagefläche auf. Die Kontaktzungen erstrecken sich bevorzugt vom Verbindungsbereich aus zum ersten offenen Ende.
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Um zu gewährleisten, dass die Kontaktzungen mit den Anlageflächen an dem Leiterbauteil anliegen, ist es weiterhin bevorzugt, dass die Kontaktschienen, insbesondere die Kontaktzungen, in Kontaktrichtung gebogen oder geknickt ausgebildet sind. Dafür weisen sie bevorzugt einen stumpfwinkeligen Knick auf.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Kontaktzungen jeweils an der Anlagefläche bogenförmig ausgebildet sind, so dass sie keine scharfen Kanten aufweisen, und das Leiterbauteil durch die Kontaktzungen nicht beschädigt wird. Dafür weisen die Kontaktzungen bevorzugt einen stumpfwinkeligen Bogen auf.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einer Mehrfachkontakttulpe mit mindestens zwei solchen Kontaktelementen. Die Mehrfachkontakttulpe ist zur Anlage an gegenüberliegende Seiten des Leiterbauteils vorgesehen. Dafür sind die Kontaktelemente bevorzugt spiegelsymmetrisch zu einer Mittelebene angeordnet. Vorzugsweise sind sie in Kontaktrichtung übereinander angeordnet. Dadurch wird das Leiterbauteil zwischen den Kontaktschienen verklemmt.
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Die ersten, sich über die zweiten Kontaktschienen in Längsrichtung hinaus erstreckenden Kontaktschienen sind dafür bevorzugt außenseitig, und die zweiten Kontaktschienen innenseitig der Mehrfachkontakttulpe angeordnet.
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Um die Kontaktelemente spiegelsymmetrisch zur Mittelebene zu fixieren, ist es bevorzugt, dass sie mit einem Verbindungsstück miteinander verbunden sind. Das Verbindungsstück ist bevorzugt im Verbindungsbereich der Kontaktelemente angeordnet.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass einander benachbarte Verbindungsstücke der Mehrfachkontakttulpe jeweils an gegenüber liegenden Schmalseiten derselben Kontaktschiene angeordnet sind. Dies ermöglicht ein leichtes Einschieben des Leiterbauteils zwischen die Kontaktelemente. Das Leiterbauteil ist dann zwischen die Kontaktelemente und bis in den Verbindungsbereich in die Mehrfachkontakttulpe einschiebbar.
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Besonders bevorzugt ist die Mehrfachkontakttulpe in einem Querschnitt, der quer zur Längsrichtung verläuft, und der durch das Verbindungsstück verläuft, etwa w-förmig ausgebildet. Diese Ausbildung ermöglicht eine einstückige Fertigung der Mehrfachkontakttulpe, insbesondere als Stanzbiegeteil aus einem Flachbandmaterial. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Verbindungsstücke im Verbindungsbereich jeweils parallel zueinander angeordnet sind. Ebenfalls besonders bevorzugt sind die Kontaktschienen im Verbindungsbereich jeweils parallel zueinander angeordnet.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einer Mehrfachkontakttulpe, insbesondere mit einer solchen Mehrfachkontakttulpe, die vier Kontaktschienen aufweist. Die Kontaktschienen erstrecken sich in eine Längsrichtung. Sie sind in einer Kontaktrichtung quer zur Längsrichtung übereinander und voneinander beabstandet angeordnet. Dabei sind die einander benachbarten Kontaktschienen jeweils durch ein Verbindungsstück miteinander verbunden. Bevorzugt ist die Mehrfachkontakttulpe in einem Querschnitt quer zur Längsrichtung etwa w-förmig ausgebildet.
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Einander benachbarte Verbindungsstücke der Mehrfachkontakttulpe sind daher jeweils an gegenüber liegenden Schmalseiten derselben Kontaktschiene angeordnet. Diese Ausbildung der Mehrfachkontakttulpe hat den Vorteil, dass das Leiterbauteil mittig der Mehrfachkontakttulpe bis in den Verbindungsbereich einschiebbar ist.
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Dabei liegen jeweils zwei Kontaktschienen an gegenüber liegenden Seiten des Leiterbauteils an diesem an. Vorzugsweise sind sie spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. Die Kontaktkraft verteilt sich dann symmetrisch zur Mittelebene auf beide Seiten. Dadurch wird das Leiterbauteil zwischen den Kontaktschienen, insbesondere zwischen den Kontaktzungen, sicher verklemmt.
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Die Mehrfachkontakttulpe weist eine Vielzahl Anlageflächen auf, mit denen sie an dem Leiterbauteil anliegt. Die Anlageflächen, insbesondere derselben Kontaktschiene und/oder einander gegenüber angeordneter Kontaktschienen, liegen mit etwa gleicher Kontaktkraft an dem Leiterbauteil an. Dabei beeinflusst eine, beispielsweise unbeabsichtigt während der Montage, verbogene Kontaktzunge die übrigen Kontaktzungen und ihre Kontaktkraft, mit der sie an dem Leiterbauteil anliegen, aufgrund der seitlichen Anordnung der Verbindungsstücke, die Kontaktkraft der übrigen Kontaktzungen nicht oder zumindest nicht wesentlich.
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Insgesamt ist der Stromweg, den der elektrische Strom von der elektrischen Baugruppe zum Leiterbauteil oder umgekehrt zurücklegt, durch die seitlich angeordneten Verbindungsstücke kurz, und eine elektrische Leistung oder Wärme daher schnell über die Mehrfachkontakttulpe abführbar.
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Die Mehrfachkontakttulpe kann einstückig, insbesondere aus einem Flachbandmaterial als Stanzbiegeteil, gefertigt werden. Daher ist sie kostengünstig herstellbar.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Figuren anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei weitere Vorteile der Erfindung deutlich werden.
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Es zeigen:
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1 in (a) ein Kontaktelement mit zwei Kontaktschienen in einer Seitenansicht, in (b) eine Mehrfachkontakttulpe mit zwei Kontaktelementen aus (a) in einer Seitenansicht, in (c) die Mehrfachkontakttulpe aus (b) in einer weiteren Seitenansicht, in (d) eine rückwärtige Stirnseite der Mehrfachkontakttulpe aus (b)–(c), in (e) eine weitere Ausführungsform einer Mehrfachkontakttulpe mit zwei Kontaktelementen in einer weiteren Seitenansicht, und in (f)–(i) jeweils verschiedene perspektivische Ansichten der Mehrfachkontakttulpe aus (b)–(c), wobei (h) einen Schnitt A-A aus (g) zeigt; und
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2 eine Anordnung aus einer Mehrfachkontakttulpe, an die ein Kontaktteil einer elektrischen Baugruppe angeschlossen ist, und in die ein Leiterbauteil eingeklemmt ist.
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In 1(a) ist eine erste Seite 51 eines elektrischen Kontaktelementes 1 gezeigt. Das Kontaktelement 1 weist zwei Kontaktschienen 11, 12 auf, die sich in eine Längsrichtung 31 erstrecken. Die Kontaktschienen 11, 12 sind in einer Kontaktrichtung 32 übereinander angeordnet. Sie sind in der Kontaktrichtung 32 voneinander beabstandet.
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Um die Kontaktschienen 11, 12 miteinander zu verbinden, ist ein Verbindungsstück 15 vorgesehen. Das Verbindungsstück 15 ist an der ersten Seite 51 der Kontaktschienen 11, 12 an diesen angeordnet. Es ist so mit diesen verbunden, dass das Kontaktelement 1 in einem Querschnitt quer zur Längsrichtung 31, der durch das Verbindungsstück 15 verläuft, etwa u-förmig ausgebildet ist (s. 1(d)). Dabei bilden die Kontaktschienen 11, 12 die parallel zueinander angeordneten Schenkel der u-Form, und das Verbindungsstück 15 die quer dazu verlaufende Verbindung der Schenkel.
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In einem Verbindungsbereich 150, in dem die Kontaktschienen 11, 12 mittels des Verbindungsstücks 15 miteinander verbunden sind, verlaufen diese im Wesentlichen parallel zueinander.
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Um die Kontaktschienen 11, 12 übereinander anzuordnen, ohne dass sie sich gegenseitig berühren, erstreckt sich die in Kontaktrichtung 32 vordere Kontaktschiene 11 in Längsrichtung 31 über die in Kontaktrichtung 32 hintere Kontaktschiene 12 hinaus. Im Folgenden werden die eine sich in Längsrichtung 31 über die andere Kontaktschiene 12 hinaus erstreckende Kontaktschiene 11 auch als erste Kontaktschiene, und die andere Kontaktschiene 12 auch als zweite Kontaktschiene bezeichnet.
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Die Kontaktschienen 11, 12 sind zur Anlage an ein Leiterbauteil 2 vorgesehen. Dafür weisen sie jeweils einen Knick 181, 191 auf. Im Knick 181, 191 sind die Kontaktschienen 11, 12 um einen stumpfen Winkel 180, 190 (s. 1(c)) in Kontaktrichtung 32 gebogen oder geknickt. Die Knicke 181, 191 der Kontaktschienen 11, 12 sind in Längsrichtung 31 zueinander versetzt angeordnet. Dabei ist der Knick 181 der zweiten Kontaktschiene 12 in Längsrichtung 31 vor dem Knick 191 der ersten Kontaktschiene 11 angeordnet. Er ist unmittelbar am Verbindungsbereich 150 vorgesehen, während der Knick 191 der ersten Kontaktschiene 11 von diesem in Längsrichtung 31 beabstandet ist.
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Die Kontaktschienen 11, 12 weisen ein in Längsrichtung 31 hinteres erstes offenes Ende 1101, 1201 und ein in Längsrichtung 31 vorderes zweites offenes Ende 1102, 1202 auf. In Längsrichtung 31 vor dem ersten offenen Ende 1101, 1201 ist jeweils eine Anlagefläche 110, 120 vorgesehen, die zur Anlage an das Leiterbauteil 2 vorgesehen ist.
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Um das Leiterbauteil 2 durch die Anlagefläche 110, 120 nicht zu beschädigen, sind die Kontaktschienen 11, 12 an der Anlagefläche 110, 120 bogenförmig ausgebildet. Die dafür vorgesehenen Bögen 182, 192 weisen jeweils einen stumpfen Winkel 183, 193 (s. 1(c)) auf. Dadurch sind in den Anlageflächen 110, 120 keine scharfen Kanten vorhanden.
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Die Kontaktschienen 11, 12 weisen jeweils zwei einander gegenüber liegende Schmalseiten 171, 171’ und zwei einander gegenüber liegende Breitseiten 172, 172’ auf. 1(a) zeigt eine der beiden Schmalseiten 171. Die Anlagefläche 110, 120 der Kontaktschienen 11, 12 ist jeweils an einer der Breitseiten 172 der Kontaktschienen 11, 12 vorgesehen.
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Um das Kontaktelement 1 kostengünstig herzustellen, ist es einstückig aus einem Flachbandmaterial gebildet. Dafür ist das Verbindungsstück 15 jeweils an einer der Schmalseiten 171, 171’ der Kontaktschienen 11, 12 angeordnet, und zwar hier an der Schmalseite 171 der ersten Seite 51. Dafür wird das Flachbandmaterial um einen Verbindungswinkel 195 gebogen. Der Verbindungswinkel 195 (s. 1(d)) zwischen den Kontaktschienen 11, 12 und dem Verbindungsstück 15 beträgt jeweils etwa 90°. Das Verbindungsstück 15 erstreckt sich daher im Wesentlichen in die Längsrichtung 31 und die Kontaktrichtung 32.
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Um die Zahl der Anlageflächen 110, 120 zu erhöhen, weisen die Kontaktschienen 11, 12 jeweils zumindest zwei oder mehr Kontaktzungen 111–113, 121–125 auf (s. 1(d), (e)). Die Kontaktzungen 111–113, 121–125 sind in einer Querrichtung 33, die sich quer zur Längsrichtung 31 und quer zur Kontaktrichtung 32 erstreckt, nebeneinander angeordnet. Sie sind durch nutförmige Einschnitte (nicht bezeichnet) in den Kontaktschienen 11, 12 gebildet.
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Um das Kontaktelement 1 mit einer elektrischen Baugruppe zu verbinden, ist an der zweiten Kontaktschiene 12 ein Anschlussstück 16 angeordnet. Die zweite Kontaktschiene 12 erstreckt sich hier daher gegen die Längsrichtung über das Verbindungsstück 15 um das Anschlussstück 16 hinaus. Demgegenüber ist das zweite offene Ende 1102 der ersten Kontaktschiene 11 in Längsrichtung 31 bündig mit dem Verbindungsstück 15 vorgesehen.
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Das Anschlussstück 16 ist einstückig mit der zweiten Kontaktschiene 12 gebildet. Dadurch ist das zweite offene Ende 1202 der zweiten Kontaktschiene 12 in Längsrichtung 31 vor dem zweiten offenen Ende 1102 der ersten Kontaktschiene 11 angeordnet.
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1(b)–(d) zeigen eine aus zwei solchen Kontaktelementen 1, 1’ gebildete Mehrfachkontakttulpe 10. Die beiden Kontaktelemente 1, 1’ der Mehrfachkontakttulpe 10 sind spiegelsymmetrisch zu einer Mittelebene M angeordnet. Dabei zeigt die 1(b) die erste Seite 51 der Mehrfachkontakttulpe 10, so dass jeweils eine erste der beiden Schmalseiten 171 der Kontaktschienen 11, 12, 13, 14 der Kontaktelemente 1, 1’ sichtbar ist. 1(c) zeigt die der ersten Seite 51 gegenüber liegende zweite Seite 52 der Mehrfachkontakttulpe 10, so dass jeweils die der ersten Schmalseite 171 gegenüber liegende zweite Schmalseite 171’ der Kontaktschienen 11, 12, 13, 14 der Kontaktelemente 1, 1’ sichtbar ist. 1(d) zeigt eine rückwärtige Stirnseite 42 der Mehrfachkontakttulpe 10. Eine vordere Stirnseite 41 der Mehrfachkontakttulpe 10 ist in den 1(c) und (d) bezeichnet.
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Die Mehrfachkontakttulpe 10 weist pro Kontaktelement 1, 1’ jeweils zwei, und daher insgesamt vier Kontaktschienen 11–14 auf. Die Kontaktschienen 11–14 erstrecken sich jeweils in Längsrichtung 31. Sie sind in Kontaktrichtung 32 übereinander angeordnet, und voneinander beabstandet. Dabei sind die einen, ersten Kontaktschienen 11, 14 der beiden Kontaktelemente 1, 1’, die sich in Längsrichtung 31 über die anderen, zweiten Kontaktschienen 12, 13 hinaus erstrecken, außenseitig der Mehrfachkontakttulpe 10 angeordnet. Die zweiten Kontaktschienen 12, 13 sind dementsprechend innenseitig angeordnet.
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Die Anlageflächen 110, 120 liegen jeweils einander gegenüber. Das Leiterbauteil 2 ist daher in eine Schieberichtung, die sich gegen die Längsrichtung 31 erstreckt, von der vorderen Stirnseite 41 aus in die Mehrfachkontakttulpe 10 einschiebbar. Es wird zwischen den Kontaktschienen 11–14 mit ihrer Kontaktkraft verklemmt. Ein Kontaktraum 100 zur Aufnahme des Leiterbauteils 2 ist daher mittig der Mehrfachkontakttulpe 10 zwischen den Kontaktelementen 1, 1’ angeordnet.
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Die einander benachbarten Kontaktschienen 11–14 sind jeweils durch ein Verbindungsstück 15 miteinander verbunden. Die Verbindungsstücke 15 sind jeweils an gegenüber liegenden Schmalseiten 171, 171’ derselben Kontaktschiene 11–14 angeordnet. Dadurch weist die Mehrfachkontakttulpe 10 in einem Querschnitt, der quer zur Längsrichtung 31 verläuft und im Verbindungsbereich 150 vorgesehen ist, eine etwa w-förmige Form auf (s. 1(d)). Dadurch ist das Leiterbauteil 2 bis in den Verbindungsbereich 150 in die Mehrfachkontakttulpe 10 einschiebbar.
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Zum Anschließen der Mehrfachkontakttulpe 10 an eine elektrische Baugruppe weist das eine der beiden Kontaktelemente 1 eine zweite Kontaktschiene 12 mit Anschlussstück 16 auf, während am anderen Kontaktelement 1’ kein weiteres Anschlussstück 16 vorgesehen ist. Bei dem Kontaktelement 1’ ohne Anschlussstück 16 sind die zweiten offenen Enden 1302, 1402 der Kontaktschienen 13, 14 daher bündig zueinander und zum Verbindungsstück 15 angeordnet.
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In 1(d) sind die Kontaktzungen 111–113, 121–125, 131–135, 141–143 der Kontaktschienen 11–14 sichtbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die jeweils ersten Kontaktschienen 11, 14 jeweils drei Kontaktzungen 111–113, 141–143 auf. Die jeweils zweiten Kontaktschienen 12, 13 weisen hingegen jeweils fünf Kontaktzungen 121–125, 131–135 auf. Dies zeigen auch die perspektivischen Ansichten der 1(f)–(i). Sichtbar ist hier zudem die etwa w-förmige Anordnung der Kontaktschienen 11–14 und der Verbindungsstücke 15 zueinander.
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Die 1(e) zeigt eine weitere Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Mehrfachkontakttulpe 10. Die Mehrfachkontakttulpe 10 unterscheidet sich von der Mehrfachkontakttulpe 10 der 1(b)–(d) und (f)–(i) durch die Anzahl der an den zweiten Kontaktschienen 12, 13 vorgesehenen Kontaktzungen 121–122, 131–132. Und zwar weisen die zweiten Kontaktschienen 12, 13 hier lediglich jeweils zwei zweite Kontaktzungen 121, 122, 131, 132 auf.
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2 zeigt beispielhaft eine Anordnung mit der Mehrfachkontakttulpe 10 der 1(b)––(d), einem Kontaktteil 4 einer ansonsten nicht dargestellten elektrischen Baugruppe, und einem Leiterbauteil 2. Das Leiterbauteil 2 ist hier eine elektrische Leiterplatine, die in den Kontaktraum 100 zwischen die beiden Kontaktelemente 1, 1’ der Mehrfachkontakttulpe 10 in Schieberichtung 30 eingeschoben und verklemmt ist. Das Kontaktteil 4 der elektrischen Baugruppe liegt am Anschlussstück 16 elektrisch kontaktierend an, oder ist elektrisch kontaktierend mit diesem verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kontaktelement
- 10
- Mehrfachkontakttulpe
- 100
- Kontaktraum
- 11–14
- Erste – vierte Kontaktschiene
- 111–113, 121–125, 131–135, 141–143
- Kontaktzungen der ersten – vierten Kontaktschiene
- 1101, 1102
- Erstes, zweites Ende der ersten Kontaktschiene
- 110, 120
- Anlagefläche
- 1201, 1202
- Erstes, zweites Ende der zweiten Kontaktschiene
- 1302, 1402
- zweites Ende der dritten / vierten Kontaktschiene
- 15
- Verbindungsstück
- 150
- Verbindungsbereich
- 16
- Anschlussstück
- 171, 171’
- Schmalseite
- 172, 172’
- Breitseite
- 180, 190
- Erster Winkel der ersten / zweiten Kontaktschiene
- 181, 191
- Knick der ersten / zweiten Kontaktschiene
- 182, 192
- Biegung der ersten / zweiten Kontaktschiene
- 183, 193
- Zweiter Winkel der ersten / zweiten Kontaktschiene
- 184, 194
- Anlagewinkel der ersten / zweiten Kontaktschiene
- 195
- Verbindungswinkel, rechter Winkel
- 2
- Leiterbauteil, Stromschiene, Leiterplatine
- 30
- Schieberichtung
- 31
- Längsrichtung
- 32
- Kontaktrichtung
- 33
- Querrichtung
- 41, 42
- Vordere, rückwärtige Stirnseite
- 51, 52
- Erste Seite, zweite Seite
- M
- Mittelebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011110604 U1 [0003]