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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz vor Einklemmen von Körperteilen in den beim Öffnen einer Drehtüre entstehenden Spalt zwischen deren Türblatt und Zarge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine mit einem derartigen Einklemmschutz ausgestattete Drehtüre.
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Die
DE 20 2008 016 094 zeigt eine gattungsgemäße Vorrichtung. Mit einer solchen Vorrichtung kann verhindert werden, dass Gliedmaßen oder Gegenstände an der Nebenschließkante einer Drehflügeltür geklemmt werden. Hierzu wird zwischen Türblatt und Zarge eine Stoffbahn bzw. Rollobahn gespannt, die einerseits auf eine Rollovorrichtung aufwickelbar ist und andererseits befestigt ist. In dem in der genannten Druckschrift dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Rollo außen an der Zarge befestigt und das freie Ende der Stoffbahn an dem Türblatt. Beim Öffnen und Schließen der Türe überdeckt die Stoffbahn bzw. Rollobahn den Türspalt wodurch verhindert wird, dass Gliedmaßen, z.B. Finger, eingeklemmt werden können.
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Eine ähnliche Vorrichtung ist Gegenstand der
DE 37 16 654 A1 . Auch hier wird über den Spalt zwischen Türflügel und Türrahmen eine Rollobahn gezogen, welche nach Art eines Springrollos in einem Gehäuse gelagert ist, welches an der Leibungsfläche des Türrahmens befestigt ist. Der freie Rand der Bahn ist am Türflügel festgemacht. Bei dieser Druckschrift ist das Gehäuse, welches die Rollobahn aufnimmt, ebenfalls bei geschlossener Türe sichtbar an der Zarge befestigt.
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Die Gegenstände der genannten Druckschriften weisen den Nachteil auf, dass die Rollovorrichtung und insbesondere das die Rolle der Rollovorrichtung aufnehmende Gehäuse bei geschlossener und geöffneter Türe sichtbar außen an der Zarge montiert sind. Dies ist insbesondere bei schmalen Stahltüren mit Glasfüllung, wie sie in jüngerer Zeit von Architekten bevorzugt werden, unerwünscht, da die Rollovorrichtung das visuelle und architektonische Gesamtbild stört. Im Vergleich zu einer dünnen Stahl- bzw. Aluminiumrahmentür trägt die Rollovorrichtung in etwa der gleichen Höhe auf wie die Dicke der Zarge und erzeugt nicht nur ein unschönes Gesamtbild, sondern steht auch aus der Vorderfläche der Anordnung aus Zarge und Tür hervor, so dass bei geschlossener Türe die Gefahr eines Anstoßens besteht.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine gattungsgemäße Vorrichtung so weiterzubilden, dass die Unfallgefahr verringert wird und gleichzeitig ein optisch ansprechendes Gesamtbild auch bei modernen Gestaltungen mit dünnen Aluminium- oder Stahlrahmentüren, jedoch auch mit herkömmlichen dickeren Türkonstruktionen aus Holz ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
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1: Eine perspektivische, schematische Darstellung einer Drehtüre mit einer Zarge, einem Türblatt und einem erfindungsgemäßen Einklemmschutz;
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2: Einen Querschnitt durch Zarge und Türblatt im Bereich des Einklemmschutzes bei geschlossener Drehtüre;
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3: Eine Darstellung wie in 2 bei geöffneter Drehtüre. Eine Drehtüre im Sinne der vorliegenden Beschreibung und der Ansprüche weist sowohl ein Türblatt (1) als auch eine Zarge (2) auf.
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Die Wirkung eines erfindungsgemäßen Einklemmschutzes zeigt am Besten die 1. Dort sind die Zarge 2 und das Türblatt 1 einer teilweise geöffneten Drehtüre dargestellt. Aus dem oberen Bereich des Scharniers zwischen Zarge 2 und Türblatt 1 ist deutlich der sich öffnende Spalt erkennbar, welcher die Gefahr eines Einklemmens von Gegenständen oder Körperteilen beim Schließen der Drehtüre birgt. Zur Vermeidung dieser Gefahr ist die in den 2 und 3 näher beschriebene Rollobahn 4 vorgesehen, welche sich beim Öffnen der Drehtüre, also beim Schwenken des Türblatts 1 gegenüber der Zarge 2, vor den sich hierbei entstehenden Spalt schiebt und somit ein Einklemmen beim Schließen der Drehtüre verhindert.
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Die nähere Ausgestaltung dieses Einklemmschutzes wird im Folgenden anhand der 2 und 3 beschrieben, welche die gleiche Anordnung im Querschnitt sowohl bei geschlossener Drehtüre (2) als auch bei geöffneter Drehtüre (3) zeigen.
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Die in den 2 und 3 dargestellte Anordnung weist einen als Zarge 2 bezeichneten Türrahmen auf, welcher, vermittelt durch einen Wandanschluss 8, an der Wandung 9 eines Gebäudes befestigt ist. Die Zarge 2 weist ein dem Türblatt 1 entsprechendes Profil auf, so dass das Türblatt 1 sich im geschlossenen Zustand der Drehtüre passgenau in die Zarge 2 einfügt, wie es in 2 dargestellt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt der Zarge 2 etwa L-förmig, mit einer Nut 11 zwischen den beiden Stegen zur Aufnahme eines elastischen Profils 10, welches der Schall- und Durchzugsisolierung dient.
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Zwischen der Zarge 2 und dem Türblatt 1 ist ein, im Folgenden als Band 12 bezeichnetes, Scharnier angeordnet, welches einerseits mit der Zarge 2 und andererseits mit der ihr zugewandten Seite des Türblatts 1 verbunden ist und über welches sich die Drehtüre in an sich bekannter Weise öffnen und schließen lässt, also von der in 2 in die 3 dargestellte Stellung und zurück bewegen lässt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel befände sich innerhalb des Türblatts 1 ein im Querschnitt im Wesentlichen quadratisches Gehäuse 6, welches beispielsweise aus Metall gearbeitet sein kann, zur Aufnahme einer Rolle 3, welche eine textile oder aus Kunststoff oder einem anderen bahnartigen Material bestehende Rollobahn 4 lagert. Das Gehäuse 6 weist einen, im geschlossenen Zustand der Drehtür der Zarge 2 zugewandten Schlitz 5 auf, durch welche die Rollobahn 4 austritt. Das freie Ende der Rollobahn 4 ist über ein Klemmprofil 7 an der Seite der Zarge 2 befestigt, welche im geschlossenen Zustand der Tür dem Türblatt 1 gegenüber liegt. Die Befestigung des Klemmprofils 7 an der Zarge 2 erfolgt durch mehrere Schrauben 13.
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Die Rollobahn 4 ist auf der Rolle 3 in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines Federzugsystems aufgewickelt, und zwar so, dass bei Zug an der Rollobahn 4 aus dem Schlitz 5 des Gehäuses 6 heraus, sich eine durch die Feder in dem Rollo 3 entwickelnde Gegenkraft bildet, welche die Rollobahn 4 wieder in das Gehäuse 6 hineinzieht. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Rollobahn 4 beim Herausziehen aus dem Schlitz 5 des Gehäuses 6 immer gespannt ist, da gegen das Herausziehen die Federkraft wirkt. Die Federanordnung innerhalb der Rolle 3 ist nicht im Einzelnen dargestellt, da sie aus zahlreichen Rolloanordnungen zu verschiedensten Zwecken bekannt ist.
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Wie aus 3 deutlich ersichtlich ist, überspannt die Rollobahn 4 bei geöffneter Türe den sich zwischen Zarge 2 und Türblatt 1 bildenden, gefährlichen Spalt und verhindert so zuverlässig ein Einklemmen von Gegenständen oder Gliedmaßen beim Wiederverschließen der Drehtüre.
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Besonders vorteilhaft ist jedoch, dass bei geschlossener Drehtüre (2) die Rolloanordnung nicht sichtbar ist, da sich einerseits die Rolle 3 in dem Gehäuse 6 vollständig innerhalb des Türblatts 1 befindet und andererseits der Schlitz 5 des Gehäuses 6 bei geschlossener Drehtüre zwischen Türblatt 1 und Zarge 2 liegt, wodurch er praktisch unsichtbar ist.
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In einer alternativen, hier nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsvariante ist die Anordnung von Rollobahn 3 innerhalb des Gehäuses 6 einerseits und Klemmprofil 7 andererseits vertauscht. In dieser Ausführungsvariante befindet sich also das Gehäuse 6 mit der Rolle 3 innerhalb der Zarge 2 und das Klemmprofil 7 an der Seite des Türblatts 1. Auch bei dieser Ausführungsform ist gewährleistet, dass der sich dann in der Zarge 2 befindliche Schlitz 5 bei geschlossener Türe vollständig von dem Türblatt 1 abgedeckt wird, so dass das Rollo 4 bei geschlossenem Türblatt 1 nicht sichtbar ist.
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Beide Ausführungsformen stellen sicher, dass kein Einklemmen von Gliedmaßen oder Gegenständen möglich ist. Ferner bieten beide Ausführungsformen den Vorteil eines Sichtschutzes von Beschlagteilen. Beispielsweise werden sogenannte Hintergreifhaken für einbruchhemmende Türen, Kabelübergänge etc. durch die Rollobahn 4 verdeckt und stören so bei geöffneter Drehtüre nicht den Gesamteindruck der Anordnung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008016094 [0002]
- DE 3716654 A1 [0003]