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Die Erfindung betrifft ein Zargenteil zum Befestigen eines Schwenkflügels an einer Gebäudeöffnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schließvorrichtung für eine Gebäudeöffnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Ein derartiges Zargenteil ist zur Befestigung an einer eine Gebäudeöffnung begrenzenden Randstruktur vorgesehen und ausgebildet. Dabei ist ein Schwenkflügel schwenkbar an dem Zargenteil befestigbar. Beispielsweise kann ein solches Zargenteil zur Befestigung an einer Türöffnung oder an einer Fensteröffnung vorgesehen sein. Dementsprechend kann z.B. ein Schwenkflügel in Form eines Türblatts oder eines Fensterflügels schwenkbar an dem Zargenteil befestigbar sein. Mit anderen Worten kann das Zargenteil beispielsweise als Teil einer Schließvorrichtung für eine Gebäudeöffnung, insbesondere in Form einer Tür oder eines Fensters, vorgesehen oder angeordnet sein.
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Bei einer derartigen Schließvorrichtung kann beim Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil zwischen einem Bereich des Schwenkflügels und einem Bereich des Zargenteils ein Spalt ausgebildet werden. Dabei kann der Spalt eine Spaltbreite aufweisen, die durch das Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil veränderlich ist. Hierdurch besteht die Gefahr, dass beispielsweise ein Finger einer Person in den Spalt gelangt, wobei die Person Verletzungen z.B. in Form von Quetschungen erleiden kann. Zudem kann die bestimmungsgemäße Funktion der Schließvorrichtung in nachteilhafter Weise behindert oder blockiert werden, wenn ein Gegenstand in den Spalt zwischen dem Bereich des Schwenkflügels und dem Bereich des Zargenteils gelangt.
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Es ist grundsätzlich bekannt, insbesondere zur Vermeidung von Verletzungen, an einem Spalt zwischen einem Schwenkflügel und einem Zargenteil ein Schutzrollo vorzusehen, wobei das Schutzrollo ausgebildet und angeordnet ist, den Spalt zu bedecken. Dabei kann das Schutzrollo beispielsweise nachträglich außen auf das Zargenteil montiert werden.
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Insbesondere bei Zargen aus einem metallischen Werkstoff, wie zum Beispiel Stahl oder Aluminium, besteht jedoch das Problem, dass darin nicht ohne weiteres nachträglich eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Schutzrollos ausgebildet werden kann. Eine Anordnung des Schutzrollos außen an der Zarge ist jedoch mit Nachteilen verbunden, da hierdurch ein optisch ansprechendes, homogenes Erscheinungsbild der Zarge bzw. der Schließvorrichtung insgesamt gestört werden kann und ein von der Zarge hervorstehendes Schutzrollo beispielsweise eine zusätzliche Angriffsfläche für Staub oder Schmutz bietet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Zargenteil zum Befestigen eines Schwenkflügels einer Gebäudeöffnung sowie eine Schließvorrichtung für eine Gebäudeöffnung zur Verfügung zu stellen, welche eine platzsparende, unauffällige und ästhetisch ansprechende Anordnung eines Schutzrollos zum Bedecken eines Spalts zwischen dem Zargenteil und dem Schwenkflügel erlauben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Zargenteil zum Befestigen eines Schwenkflügels an einer Gebäudeöffnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Schließvorrichtung für eine Gebäudeöffnung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Erfindungsaspekt weist ein Zargenteil der eingangs beschriebenen Art eine im Innern des Zargenteils ausgebildete erste Kammer zur Aufnahme mindestens eines Teils eines Schutzrollos auf. Dabei ist das Schutzrollo zum Bedecken eines Spalts vorgesehen, der zwischen einem Bereich des Zargenteils und einem Bereich des Schwenkflügels ausgebildet ist und der eine durch Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil veränderliche Spaltbreite aufweist. Das Vorsehen einer ersten Kammer zur Aufnahme wenigstens eines Teils des Schutzrollos im Innern des Zargenteils erlaubt eine besonders platzsparende und unauffällige Anordnung des Schutzrollos.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zargenteil mindestens teilweise aus einem metallischen Werkstoff, wie zum Beispiel Stahl oder Aluminium, gebildet. Alternativ oder zusätzlich kann das Zargenteil beispielsweise wenigstens teilweise aus einem Faserverbundwerkstoff und/oder aus Holz gebildet sein.
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Bevorzugt weist dabei das Zargenteil eine Öffnung auf, durch welchen hindurch ein erster Flächenabschnitt des Schutzrollos aus dem Innern des Zargenteils herausführbar ist. Beispielsweise kann der erste Flächenabschnitt des Schutzrollos, welcher durch die Öffnung hindurch aus dem Innern des Zargenteils herausgeführt ist, mit einem Endabschnitt an dem Schwenkflügel befestigt sein. Dabei kann das Schutzrollo bevorzugt eine Einzugsvorrichtung umfassen, die ausgebildet ist, den in Abhängigkeit von der Spaltbreite veränderlichen ersten Flächenabschnitt des Schutzrollos zum Bedecken des Spalts freizugeben und einen in Abhängigkeit von der Spaltbreite veränderlichen zweiten Flächenabschnitt des Schutzrollos innerhalb der ersten Kammer aufzurollen. Auf diese Weise kann eine kompakte und von außen betrachtet optisch unauffällige Anordnung des Schutzrollos an dem Zargenteil erreicht werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Zargenteils an der Randstruktur sowie des Schutzrollos an dem Zargenteil das Schutzrollo durch das Zargenteil derart verdeckt, dass lediglich der durch die Öffnung aus dem Innern des Zargenteils herausgeführter erster Flächenabschnitt des Schutzrollos von außerhalb des Zargenteils sichtbar ist. Dies kann zu einem optisch ansprechenden Erscheinungsbild der Anordnung aus dem Zargenteil und dem Schutzrollo beitragen.
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Bevorzugt umfasst das Zargenteil ein erstes Profilelement, welches beispielsweise zur Befestigung an der Randstruktur ausgebildet sein kann, und die erste Kammer wenigstens abschnittsweise begrenzt. Zur Befestigung an der Randstruktur kann das erste Profilelement einen oder mehrere Befestigungsabschnitte, wie zum Beispiel wenigstens ein Schraubloch aufweisen. Die erste Kammer, die von dem ersten Profilelement wenigstens abschnittsweise begrenzt wird, kann beispielsweise bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Zargenteils an der Randstruktur entlang einer vertikalen Richtung längserstreckt sein. Dementsprechend kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Schutzrollo bei bestimmungsgemäßer Anordnung in der ersten Kammer entlang der vertikalen Richtung längserstreckt ist, derart, dass der durch die Öffnung aus dem Innern des Zargenteils herausgeführte erste Flächenabschnitt des Schutzrollos einen in vertikaler Richtung längserstreckt Spalt seiner ganzen Länge nach bedecken kann.
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In einer bevorzugten Variante ist dabei das erste Profilelement wenigstens teilweise aus einem metallischen Werkstoff, wie zum Beispiel aus Stahl oder Aluminium, gebildet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Zargenteil ferner ein zweites Profilelement, das lösbar mit dem ersten Profilelement verbindbar ist, wobei das zweite Profilelement mindestens einen Teil einer von außen sichtbaren Außenfläche des Zargenteils bildet. Beispielsweise kann die Öffnung, durch welche hindurch der erste Flächenabschnitt des Schutzrollos geführt ist, wenigstens teilweise durch das zweite Profilelement begrenzt sein. Bevorzugt ist das zweite Profilelement derart mit dem ersten Profilelement verbindbar, dass es die erste Kammer abschnittsweise begrenzt und/oder das in der ersten Kammer bestimmungsgemäß angeordnete Schutzrollo verdeckt. Mit anderen Worten kann das zweite Profilelement beispielsweise ein Teil einer Verblendung des Zargenteils sein, welche vorgesehen und angeordnet ist, einen im Innern des Zargenteils angeordneten Teil des Schutzrollos für Blicke von außen zu verdecken. Auf diese Weise kann die von außen sichtbare Außenfläche des Zargenteils beispielsweise besonders flächig und homogen ausgebildet sein. Dies ist im Allgemeinen nicht nur mit ästhetischen Vorteilen durch ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild verbunden, sondern kann zudem dazu beitragen, dass das Zargenteil und/oder der im Innern des Zargenteils angeordnete Teil des Schutzrollos wenig Schmutz oder Staub sammelt und vergleichsweise leicht zu reinigen ist.
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Bevorzugt ist das Zargenteil derart ausgebildet, dass, wenn es an der Randstruktur befestigt ist, das Schutzrollo in die erste Kammer einsetzbar und/oder aus der ersten Kammer entnehmbar ist, ohne dass dazu das Zargenteil von der Randstruktur gelöst werden muss. Insbesondere kann das Zargenteil derart ausgebildet sein, dass das Schutzrollo in die erste Kammer einsetzbar und/oder aus der ersten Kammer entnehmbar ist, wenn das zweite Profilelement von dem ersten Profilelement gelöst wird. Hierdurch wird ein besonders einfaches und somit kostengünstiges Nachrüsten und/oder Entfernen und/oder – beispielsweise im Reparaturfall – Auswechseln des Schutzrollos ermöglicht, ohne dass das Zargenteil insgesamt von der Randstruktur der Gebäudeöffnung gelöst werden muss.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass das Zargenteil in seinem Innern eine zweite Kammer umfassen kann, welche zur Aufnahme wenigstens einer Komponente eines Antriebssystems zum kraftbetätigten Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil vorgesehen ist. Beispielsweise kann die zweite Kammer zur Aufnahme eines Transformators vorgesehen sein, welcher eine Betriebsspannung für einen elektrischen Stellantrieb zum Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil bereitstellt. Durch die in dem Zargenteil vorgesehene zweite Kammer ist somit eine besonders kompakte und unauffällige Anordnung derartiger Komponenten eines Antriebssystems möglich.
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Ein zweiter Erfindungsaspekt betrifft eine Schließvorrichtung für eine Gebäudeöffnung. Die Schließvorrichtung umfasst mindestens ein Zargenteil gemäß dem ersten Erfindungsaspekt, einen Schwenkflügel, der schwenkbar an dem Zargenteil angelenkt ist und ein Schutzrollo, das zum Bedecken eines Spalts ausgebildet ist, wobei der Spalt zwischen einem Bereich des Schwenkflügels und einem Bereich des Zargenteils ausgebildet ist und eine Spaltbreite aufweist, die durch ein Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil veränderlich ist. Dabei ist das Schutzrollo wenigstens teilweise in der ersten Kammer des Zargenteils angeordnet.
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Bevorzugt ist der Schwenkflügel in an sich bekannter Weise mittels eines Scharnierbands schwenkbar an dem Zargenteil angelenkt.
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In einer Variante umfasst die Schließvorrichtung ein Antriebssystem, wie beispielsweise einen elektrischen Stellantrieb, zum kraftbetätigten Verschwenken des Schwenkflügels gegenüber dem Zargenteil. Gerade bei Schließvorrichtungen, die mit einem derartigen Antriebssystem ausgestattet sind, ist das vorsehen eines Schutzrollos zum Bedecken des Spalts sinnvoll, um beispielsweise Fingerverletzungen durch Quetschungen zu vermeiden. Überdies kann das Schutzrollo auch dem Schutz eines solchen Antriebssystems dienen, in dem es das Blockieren des Schwenkflügels durch Gegenstände, die andernfalls in den Spalt geraten könnten, verhindert.
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Bevorzugt ist wenigstens eine Komponente eines derartigen Antriebssystems in einer im Innern des Zargenteils ausgebildeten zweiten Kammer angeordnet. Die Komponente kann beispielsweise ein Transformator sein, welcher einen elektrischen Stellantrieb mit einer Betriebsspannung versorgt.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Schließvorrichtung in einer geschlossenen Stellung in einer horizontalen Querschnittsansicht;
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2 die Schließvorrichtung aus 1 in einer Zwischenstellung; und
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3 die Schließvorrichtung aus 1 in einer geöffneten Stellung.
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Die 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Schließvorrichtung 1 für eine Gebäudeöffnung in einer horizontalen Querschnittsansicht. Bei der dargestellten Schließvorrichtung 1 können sich beispielsweise um eine Tür oder ein Fenster handeln. Die Gebäudeöffnung – beispielsweise eine Türöffnung oder eine Fensteröffnung – ist durch eine Randstruktur 2 begrenzt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Randstruktur 2 mindestens teilweise aus Gipskartonplatten 2 gebildet.
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Die Schließvorrichtung 1 umfasst einen Schwenkflügel 11 zum Bedecken der Gebäudeöffnung. Der Schwenkflügel kann beispielsweise ein Türblatt oder ein Fensterflügel sein. Zum Befestigen des Schwenkflügels 11 an der Randstruktur 2 der Gebäudeöffnung ist ein Zargenteil 10 aus einem metallischen Werkstoff, wie z.B. Stahl oder Aluminium, vorgesehen. Beispielsweise kann es sich bei dem Zargenteil 10 um eine Stahlzarge handeln, wie sie häufig bei Türen in öffentlichen Gebäuden, wie z.B. Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern, eingesetzt wird. Dabei ist das Zargenteil 10 an der Randstruktur 2 befestigt. Der Schwenkflügel 11 ist mittels eines Scharnierbands 14 schwenkbar an dem Zargenteil 10 angelenkt. Die Schließvorrichtung 1 umfasst ein Antriebssystem mit einem elektrischen Stellantrieb zum kraftbetätigten Verschwenken des Schwenkflügels 11 gegenüber dem Zargenteil 10. Derartige Antriebssysteme zur automatischen Türöffnung finden werden ebenfalls häufig in öffentlichen Gebäuden, insbesondere in Krankenhäusern, eingesetzt.
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Die 1 zeigt die Schließvorrichtung 1 in einer geschlossenen Stellung. Durch Verschwenken des Schwenkflügels 11 gegenüber dem Zargenteil 10 kann die Schließvorrichtung 1 in eine in der 3 dargestellte geöffnete Stellung überführt werden. Dabei zeigt die 2 eine Zwischenstellung, welche die Schließvorrichtung 1 beim Verschwenken des Schwenkflügels 11 aus der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung einnimmt.
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Zwischen einem Bereich des Zargenteils 10 und einem Bereich des Schwenkflügels 11 ist ein Spalt S ausgebildet, dessen Spaltbreite SB durch Verschwenken des Schwenkflügels 11 gegenüber dem Zargenteil 10 veränderlich ist. Zum Abdichten des Spalts S in der geschlossenen Stellung der Schließvorrichtung 1 ist sind Dichtungselemente 107 an dem Zargenteil 10 angeordnet.
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Der Vergleich der 1 bis 3 verdeutlicht, wie sich der Spalt S beim Übergang von der geschlossenen Stellung in die geöffnete Stellung öffnet, derart dass sich die Spaltbreite SB vergrößert. Dementsprechend verkleinert sich die Spaltbreite SB beim Übergang von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung der Schließvorrichtung 1.
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Um zu verhindern, dass (insbesondere beim Schließen der Schließvorrichtung 1) beispielsweise ein Finger einer Person in den Spalt S gelangt, wobei die Person Verletzungen z.B. in Form von Quetschungen erleiden könnte, umfasst die Schließvorrichtung 1 ein Schutzrollo 12, welches zum Bedecken des Spalts S ausgebildet und angeordnet ist. Das Schutzrollo 12 umfasst zum Bedecken des Spalts S ein flexibles Flächenmaterial, wie zum Beispiel ein textiles Flächenmaterial oder ein flexibles Kunststoffmaterial.
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Dabei ist eine Einzugsvorrichtung des Schutzrollos 12 in einer ersten Kammer 101 angeordnet, welche im Innern des Zargenteils 10 ausgebildet ist. Die Einzugsvorrichtung gibt einen in Abhängigkeit von der Spaltbreite SB veränderlichen ersten Flächenabschnitt 121 des Schutzrollos 12 zum Bedecken des Spalts S frei und rollt einen in Abhängigkeit von der Spaltbreite SB veränderlichen zweiten Flächenabschnitt 122 des Schutzrollos 12 innerhalb der ersten Kammer 101 auf. Die Einzugsvorrichtung ist zum Aufrollen des zweiten Flächenabschnitts 122 vorgespannt, wobei der erste Flächenabschnitt 121 gegen eine Vorspannung der Einzugsvorrichtung von dieser abgerollt wird, wenn die Spaltbreite SB durch Verschwenken des Schwenkflügels 11 vergrößert wird.
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Hierzu ist der erste Flächenabschnitt 121 des flexiblen Flächenmaterials des Schutzrollos 12 durch eine Öffnung 103 hindurch aus dem Innern des Zargenteils 10 hinaus geführt. Ein Endabschnitt des ersten Flächenabschnitts 121, welcher durch die Öffnung 103 hindurch aus dem Innern des Zargenteils 10 hinaus geführt ist, ist an einer an dem Schwenkflügel 11 angeordneten Aufnahmeschiene 111 befestigt.
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Dabei ist Schutzrollo 12 durch das Zargenteil 10 derart verdeckt, dass lediglich der durch die Öffnung 103 aus dem Innern des Zargenteils 10 herausgeführte erste Flächenabschnitt 121 von außerhalb des Zargenteils 10 sichtbar ist. Die Einzugsvorrichtung sowie der aufgerollte zweite Flächenabschnitt 122 des Schutzrollos 12 sind im Innern der Zarge 10 angeordnet und somit von außen nicht sichtbar.
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Das Zargenteil 10 umfasst ein erstes Profilelement 104 aus einem metallischen Werkstoff, wie zum Beispiel Stahl oder Aluminium, welches die erste Kammer 101 abschnittsweise begrenzt. Beispielsweise kann das erste Profilelement 104 zur Befestigung an der Randstruktur 2 Befestigungsabschnitte, wie zum Beispiel wenigstens ein Schraubloch zur Aufnahme eines Befestigungsmittels 106 (z.B. in Form einer Schraube), aufweisen.
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Die erste Kammer 101, die von dem ersten Profilelement 104 abschnittsweise begrenzt wird, ist entlang einer vertikalen Richtung (d.h. senkrecht zu der Bildebene der 1–3) längserstreckt. Dementsprechend ist auch das Schutzrollo 12 in der ersten Kammer 101 entlang der vertikalen Richtung längserstreckt, derart, dass der durch die Öffnung aus dem Innern des Zargenteils 10 herausgeführte erste Flächenabschnitt 121 des Schutzrollos 12 den ebenfalls in vertikaler Richtung längserstreckten Spalt S im Wesentlichen seiner ganzen Länge nach bedecken kann.
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Das Zargenteil umfasst ferner ein zweites Profilelement 105, das lösbar mit dem ersten Profilelement 104 verbunden ist. Dabei bildet das zweite Profilelement 105 einen Teil einer von außen sichtbaren Außenfläche des Zargenteils 10. Die Öffnung 103, durch welche hindurch der erste Flächenabschnitt 121 des Schutzrollos 12 hindurch geführt ist, ist auf einer Seite durch das zweite Profilelement 104 begrenzt.
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Das zweite Profilelement 105 ist derart an dem ersten Profilelement 104 angeordnet, dass es die erste Kammer 101 abschnittsweise begrenzt und die in der ersten Kammer 101 angeordnete Einzugsvorrichtung des Schutzrollos 12 verdeckt. Auf diese Weise bildet das zweite Profilelement 105 einen Teil einer Verblendung des Zargenteils 10, welche vorgesehen und angeordnet ist, einen im Innern des Zargenteils 10 angeordneten Teil des Schutzrollos 12 für Blicke von außen zu verdecken. Somit ist die von außen sichtbare Außenfläche des Zargenteils 10 flächig und homogen ausgebildet. Dies ist nicht nur mit ästhetischen Vorteilen durch ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild verbunden, sondern kann zudem dazu beitragen, dass das Zargenteil 10 und/oder der im Innern des Zargenteils angeordnete Teil des Schutzrollos 12 wenig Schmutz oder Staub sammelt und vergleichsweise leicht zu reinigen ist.
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Das Zargenteil 10 ist derart ausgebildet, dass, wenn das Zargenteil 10 an der Randstruktur 2 befestigt ist, das Schutzrollo 12 in die erste Kammer 101 einsetzbar und/oder aus der ersten Kammer 101 entnehmbar ist, ohne dass dazu das Zargenteil 10 von der Randstruktur gelöst werden muss. Das Schutzrollo 12 ist nämlich in die erste Kammer 101 einsetzbar und/oder aus der ersten Kammer 101 entnehmbar ist, wenn das zweite Profilelement 105 von dem ersten Profilelement 104 gelöst wird. Hierdurch wird ein besonders einfaches und somit kostengünstiges Nachrüsten und/oder Entfernen und/oder – beispielsweise im Reparaturfall – Auswechseln des Schutzrollos 12 ermöglicht, ohne dass das Zargenteil 10 insgesamt von der Randstruktur 2 der Gebäudeöffnung gelöst werden müsste.
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Das Zargenteil 10 umfasst in seinem Innern zudem eine zweite Kammer 102. In der zweiten Kammer 102 ist ein Transformator 131 angeordnet, welcher eine Betriebsspannung für den elektrischen Stellantrieb zum Verschwenken des Schwenkflügels 11 gegenüber dem Zargenteil 10 bereitstellt. Dabei wird der Transformator 11 über eine innerhalb der Randstruktur 2 verlegte Zuleitung mit elektrischer Energie gespeist. Durch die in dem Zargenteil 10 vorgesehene zweite Kammer 102 ist somit eine besonders kompakte und unauffällige Anordnung auch derartiger Komponenten eines Antriebssystems der Schließvorrichtung 1 möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schließvorrichtung
- 10
- Zargenteil
- 101
- Erste Kammer
- 10-1
- Außenfläche
- 102
- Zweite Kammer
- 103
- Öffnung
- 104
- Erstes Profilelement
- 105
- Zweites Profilelement
- 106
- Befestigungsmittel
- 107
- Dichtungselement
- 108
- Haltewinkel
- 109
- Drittes Profilelement
- 11
- Schwenkflügel
- 111
- Aufnahmeschiene
- 12
- Schutzrollo
- 121
- Erster Flächenabschnitt
- 122
- Zweiter Flächenabschnitt
- 123
- Gehäuse
- 131
- Komponente des Antriebssystems
- 132
- Zuleitung
- 14
- Scharnierband
- 2
- Randstruktur
- S
- Spalt
- SB
- Spaltbreite