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Die Erfindung betrifft eine Ganzglastür mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 oder Anspruch 7 sowie eine Türanordnung mit einer solchen Ganzglastür gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 3 oder Anspruch 8.
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Grundsätzlich ist es möglich, eine Türanordnung so einzubauen, dass ein bündiger Abschluss mit der umgebenden Wandfläche erreicht wird. Eine solche wandbündige Ausführung ist häufig durch ästhetische Gesichtspunkte motiviert.
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Der wandbündige Einbau einer Türanordnung erfordert besondere bauliche und konstruktive Maßnahmen.
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Bei einer Türanordnung mit einer Ganzglastür ist ein wandbündiger Einbau der Türanordnung augenscheinlich nur auf der Bandgegenseite, also der Türschließseite, der Ganzglastür möglich. Der unvermeidlich vorhandene Schlosskasten des Türschlosses muss auf der Bandseite, also der Türöffnungsseite des Ganzglastürblattes der Ganzglastür angebracht werden. Wegen des auf der Bandseite des Ganzglastürblattes angeordneten Schlosskastens und der aus diesem Schlosskasten randseitig ausfahrenden Schlossfalle muss auch das Schließblech hier, also am Rand der Türzarge im Übergang von Bekleidung zu Türfutter angeordnet werden. Demzufolge liegt die Türöffnungsseite des Ganzglastürblattes etwas hinter der umgebenden Bekleidung und bei entsprechend wandbündigem Einbau der Bekleidung gegenüber der umgebenden Wandfläche zurück.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ganzglastür und eine Türanordnung mit einer Ganzglastür anzugeben, bei der ein flächenbündiger Einbau des Ganzglastürblattes auf der Bandseite, also der Türöffnungsseite des Ganzglastürblattes, möglich ist.
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Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Ganzglastür mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Die Lösung gelingt zunächst dadurch, dass der Schlosskasten des Türschlosses an der Bandgegenseite des Ganzglastürblattes angeordnet ist. Gleichzeitig wird der Rand des Schlosskastens gegenüber dem schlossseitigen Rand des Ganzglastürblattes nach innen versetzt. Dadurch liegt am Ganzglastürblatt auf der Bandgegenseite eine randseitige Anschlagfläche vor, mit der das Ganzglastürblatt bei Einbau in eine umlaufende Türzarge am umlaufenden Dämpfungsprofil des Zargenfalzes anschlagen kann. Auf der Bandseite des Ganzglastürblattes sitzt nur der Türdrücker oder ein feststehender Türknauf des Türschlosses, ggf. unterstützt von einer dünnen Halteplatte o. dgl.. Damit ist optisch eine nahezu perfekte flächenbündige Anordnung des Ganzglastürblattes auf der Bandseite möglich.
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Die Lehre der Erfindung gewinnt besondere Bedeutung mit einer besonderen Ausgestaltung der Schlossfalle. Grundsätzlich kann die Schlossfalle als federbelastete mechanische Falle ausgeführt sein. Das entspricht den üblichen Türschlössern. Besonders zweckmäßig ist die Lehre der Erfindung allerdings dann, wenn die Schlossfalle als passive Magnetfalle ausgeführt ist.
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Passive Magnetfallen für Türschlösser sind als solche aus dem Stand der Technik bekannt. Die passive Magnetfalle weist einen im Schlosskasten quer zum schlossseitigen Rand des Ganzglastürblattes und parallel zur Ebene des Ganzglastürblattes verschiebbar gelagerten Fallenschieber auf. Zwischen dem Fallenschieber und dem Türdrücker des Türschlosses ist ein Freilauf vorgesehen, der bei unbetätigtem Türdrücker ein Ausfahren des Fallenschiebers erlaubt. Im Fallenschieber selbst ist mindestens ein Bauteil aus magnetisch passivem oder permanentmagnetischem Material angeordnet, mit dessen Hilfe durch Einwirken einer äußeren Magnetkraft der Fallenschieber in seine ausgefahrene Stellung bewegt werden kann. Ein magnetisch passives Material ist ein ferromagnetisches oder ferrimagnetisches Material, insbesondere also ein eisenhaltiges Material. Ein permanent magnetisches Material ist ein Material, das bereits permanentmagnetisiert ist, umgangssprachlich als ”Magnet” bezeichnet.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der Fallenschieber insgesamt aus einem entsprechenden magnetisch passiven oder permanentmagnetischen Material besteht.
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Eine Schlossfalle, die als passive Magnetfalle ausgeführt ist, hat den Vorteil, dass keine mechanische Rückbewegung einer federbelasteten mechanischen Falle durch das Anschlagen der Falle an einem Falz einer Türzarge erforderlich ist.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Türanordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 3, in der sich eine Ganzglastür gemäß Anspruch 1 befindet.
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Für die Türanordnung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Abmessungen des Zargenfalzes und des Dämpfungsprofils sowie die Dicke des Ganzglastürblattes der Ganzglastür so aufeinander abgestimmt sind, dass die Bandseite des am Dämpfungsprofil anliegenden Ganzglastürblattes im Wesentlichen flächenbündig mit der Ansichtsseite der Bekleidung der Türzarge liegt. Eine exakte Flächenbündigkeit ist aufgrund der vorliegenden Toleranzen kaum zu erreichen. Wesentlich ist aber, dass die Bandseite des Ganzglastürblattes weitgehend auf die Ansichtsseite der umlaufenden Türzarge ausgerichtet ist. An der Türanordnung erkennt man die erfindungsgemäße Konstruktion daran, dass das Schließblech im oder am Futter der Türzarge auf der Bandgegenseite, also der Türschließseite, des Ganzglastürblattes angeordnet ist.
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Grundsätzlich lässt sich die Türanordnung mit einer entsprechenden Ganzglastür mit einer traditionellen federbelasteten mechanischen Falle realisieren. Insoweit wäre dann vorzusehen, dass die Schlossfalle des Türschlosses als federbelastete mechanische Falle ausgeführt ist und dass das Dämpfungsprofil am Zargenfalz der Türzarge im Anschlagbereich der Schlossfalle unterbrochen und, vorzugsweise, durch eine Fallenanschlagfläche ersetzt ist. Diese Konstruktion ist notwendig, weil die federbelastete mechanische Falle beim Schließen der Ganzglastür auf den Zargenfalz der Türzarge trifft. Dieser muss an dieser Stelle sinnvoll ausgeführt sein und wird bevorzugt mit einer Fallenanschlagfläche verstärkt.
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Besonders bevorzugt ist die Ausführung der Türanordnung allerdings mit einer Ganzglastür gemäß Anspruch 2. In diesem Fall ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schlossfalle des Türschlosses als passive Magnetfalle gemäß dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 2 ausgeführt ist und dass das Schließblech im oder am Futter als zur Form der Magnetfalle passende Aufnahme mit einem Magnet-Gegenstück ausgeführt ist. Dann, wenn im Fallenschieber der Magnetfalle wenigstens ein Bauteil aus magnetisch passivem Material angeordnet ist, muss das Magnet-Gegenstück als Permanentmagnet ausgeführt sein. Ist hingegen das mindestens eine Bauteil im Fallenschieber selbst aus permanentmagnetischem Material ausgeführt, so reicht es aus, wenn das Magnet-Gegenstück seinerseits aus magnetische passivem Material ausgeführt ist. Möglich ist allerdings auch, dass beidseits ein Permanentmagnet eingesetzt wird.
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Bei der zuvor erläuterten, optimalen Konstruktion einer erfindungsgemäßen Türanordnung kann man dann ohne Weiteres vorsehen, dass das Dämpfungsprofil am Zargenfalz im Bereich der Schlossfalle durchgehend ausgeführt, also nicht unterbrochen ist. Man hat also eine perfekt gestaltete, vom Schließvorgang her optimale Türanordnung mit einer Ganzglastür verwirklicht, deren Ganzglastürblatt auf der Bandseite, also der Türöffnungsseite, flächenbündig mit der Bekleidung der Türzarge angeordnet sein kann.
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In einer alternativen Ausführung wird die oben aufgezeigte Aufgabe bei einer Ganzglastür mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 7 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 7 gelöst.
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In diesem Fall wird die Flächenbündigkeit des Ganzglastürblattes auf der Bandseite dadurch ermöglicht, dass das Ganzglastürblatt in Höhe des Türdrückers eine vom schlossseitigen Rand ausgehende Ausnehmung aufweist. In dieser Ausnehmung sitzt der Schlosskasten des Türschlosses. Der Schlosskasten kann abschnittsweise auch das Ganzglastürblatt am Rand der Ausnehmung umschließen oder sich ein Stück auf die Fläche des Ganzglastürblattes erstrecken. Mit dieser Anordnung des Schlosskastens ist es möglich, den Schlosskasten so zu positionieren, dass die Schlossfalle zumindest ungefähr mit dem Ganzglastürblatt fluchtet. Die Schlossfalle wird bevorzugt ein wenig in Richtung der Bandgegenseite des Ganzglastürblattes versetzt sein, weil sie in eine entsprechende Aufnahme am Schließblech am Futter der Türzarge eingreifen muss. Mit der Formulierung ”ungefähr” ist eine Abweichung von der exakten Ausrichtung um bis zu 10% der Dicke des Ganzglastürblattes in beiden Richtungen zu verstehen.
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Außerhalb der Ausnehmung liegt am Ganzglastürblatt auf der Bandgegenseite eine randseitige Anschlagfläche vor, mit der das Ganzglastürblatt bei Einbau in eine umlaufende Türzarge am umlaufenden Dämpfungsprofil des Zargenfalzes anschlagen kann. Auf der Bandseite des Ganzglastürblattes trägt der Schlosskasten des Türschlosses in diesem Fall meist ein wenig mehr auf als bei der ersten, weiter oben geschilderten Konstruktion einer Ganzglastür. Hinsichtlich der flächenbündigen Anordnung des Ganzglastürblattes auf der Bandseite kann man aber auch mit der vorliegenden Konstruktion eine perfekte Lösung erreichen.
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Bei der hier beschriebenen Konstruktion der Ganzglastür kann man die Schlossfalle in klassischer Weise als federbelastete mechanische Falle ausführen. Aufwendigere Ausführungen sind dadurch nicht ausgeschlossen, sind aber bei dieser Konstruktion nicht unbedingt erforderlich.
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Gegenstand der Erfindung ist auch hier eine Türanordnung, bei der eine Ganzglastür gemäß Anspruch 7 vorgesehen ist.
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Auch hier ist für die Türanordnung vorgesehen, dass die Abmessungen des Zargenfalzes und des Dämpfungsprofils sowie die Dicke des Ganzglastürblattes der Ganzglastür so aufeinander abgestimmt sind, dass die Bandseite des am Dämpfungsprofil anliegenden Ganzglastürblattes im Wesentlichen flächenbündig mit der Ansichtsseite der Bekleidung der Türzarge liegt. Das Schließblech ist mit seiner die Schlossfalle aufnehmenden Öffnung entsprechend ungefähr fluchtend mit dem Ganzglastürblatt der Ganzglastür angeordnet.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Türanordnung des Anspruchs 8 sind Gegenstand der Ansprüche 9 und 10.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht einer Wand mit einer in der Wand eingebrachten Wandöffnung mit darin eingebauter Türzarge und darin eingesetzter Ganzglastür,
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2 eine Ganzglastür in schematischer, perspektivischer Ansicht,
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3 in einem Schnitt eine Türanordnung klassischer Bauart mit Türzarge und z. T. dargestellter Ganzglastür im Bereich des schlossseitigen Randes des Ganzglastürblattes,
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4 in einer 3 entsprechenden Darstellung eine Türanordnung gemäß der Erfindung,
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5a, b eine schematische Darstellung zur Erklärung des Funktionsprinzips einer passiven Magnetfalle im Schlosskasten eines Türschlosses, und
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6 in einer 4 entsprechenden Darstellung eine andere Konstruktion einer Türanordnung gemäß der Erfindung.
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1 zeigt zunächst einmal die grundsätzliche Anordnung einer Tür in einer Wand 1. In der Wand 1, die eine Wandfläche 2 bildet, sitzt in einer Wandöffnung eine Türanordnung mit einer umlaufenden Türzarge 3. Im in 1 dargestellten Beispiel ist die Ansichtsseite der Türzarge 3 nicht flächenbündig mit der Wandfläche 2 der Wand 1, sondern liegt etwas davor. Grundsätzlich ist es aber auch in gleicher Weise möglich, die Ansichtsseite der Türzarge 3 der Türanordnung exakt flächenbündig mit der Wandfläche 2 der Wand 1 anzuordnen.
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Angedeutet ist innerhalb der Türzarge 3 der Türanordnung eine Ganzglastür 4 mit einem Ganzglastürblatt 5. Diese Ganzglastür 4 ist in 2 gesondert dargestellt. Diese Darstellung ist schematisch gehalten, sie dient der Erläuterung verschiedener Bereiche der Ganzglastür 4, um die diesbezügliche Terminologie einzuführen.
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Die in 2 schematisch dargestellte, in 1 in der Türzarge 3 eingebaute Ganzglastür 4 hat zunächst das Ganzglastürblatt 5 mit einer Bandseite 6, auch Türöffnungsseite genannt, und einer Bandgegenseite 7, auch Türschließseite genannt. In 1 und 2 sieht der Betrachter auf die Bandseite 6 des Ganzglastürblattes 5 der Ganzglastür 4.
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Das Ganzglastürblatt 5 hat einen oberen Rand 8, einen unteren Rand 9, einen bänderseitigen, in 1 und 2 rechts liegenden Rand 10 und einen schlossseitigen, in 1 und 2 links liegenden Rand 11.
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Im Ganzglastürblatt 5 sind am bänderseitigen Rand 10 Bänder 12 angebracht, mit denen das Ganzglastürblatt 5 in die Türzarge 3 eingehängt wird. Am gegenüberliegenden, schlossseitigen Rand 11 ist ein Türschloss 13 angebracht mit einem Schlosskasten 14, mit einer darin befindlichen Schlossfalle 15 (3) und mit einem Türdrücker 16 auf zumindest einer Seite des Ganzglastürblattes 5. Mit Hilfe des Türdrückers 16 ist die Schlossfalle 15 aus einer vorgeschobenen Stellung in den Schlosskasten 14 hinein zurückziehbar.
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In 2 sieht man eine Anordnung, bei der der Schlosskasten 14 des Türschlosses 13 an der Bandseite 6 des Ganzglastürblattes 5 angeordnet ist. Das entspricht der üblichen, bekannten Anordnung eines Türschlosses 13 einer Ganzglastür 4. Diese Anordnung hat die im allgemeinen Teil der Beschreibung erläuterten Nachteile hinsichtlich der Anordnung der bandseitigen Oberfläche des Ganzglastürblattes 5.
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Dargestellt ist nur der Türdrücker 16 am Türschloss 13 auf der Bandseite 6 des Ganzglastürblattes 5. Auf der Bandgegenseite 7 kann ein ebensolcher Türdrücker angeordnet sein. Dort kann auch ein Türknauf angeordnet sein oder auf der gegenüberliegenden Seite ist überhaupt nichts in dieser Hinsicht angeordnet. In den meisten Fällen wird allerdings auf beiden Seiten des Ganzglastürblattes 5 ein Türdrücker 16 angeordnet sein. Insgesamt kann insoweit auf den Stand der Technik mit seinen Varianten verwiesen werden.
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In 3 ist eine klassische Anordnung einer Ganzglastür 4 in der Türzarge 3 gezeigt. Die in 3 dargestellte Türanordnung hat eine umlaufende Türzarge 3 an der Wand 1. Die Türzarge 3 hat eine Bekleidung 17 und ein Futter 18. Konkret ist im dargestellten Ausführungsbeispiel die Türzarge 3 als Umfassungszarge mit jeweils einer Bekleidung 17 und einem dazwischen angeordnetem Futter 18 ausgeführt. Die Anordnung entspricht etwa 1, denn die Ansichtsseite der Bekleidung 17 der Türzarge 3 liegt nicht flächenbündig mit der Wandfläche 2 der Wand 1. Alternativ kann man aber auch eine flächenbündige Anordnung realisieren.
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Bei dem in 3 dargestellten, dem Stand der Technik entsprechenden System sitzt der Schlosskasten 14 des Türschlosses 13 an der Bandseite 6 des Ganzglastürblattes 5. Der Rand des Schlosskastens 14 ist fluchtend mit dem schlossseitigen Rand 11 des Ganzglastürblattes 5 angeordnet. In 3 sieht man die Schließstellung der Ganzglastür 4. Die Schlossfalle 15, die hier als federbelastete mechanische Falle ausgeführt ist, ist zur Bandgegenseite 7 des Ganzglastürblattes 5 hin abgeschrägt. Sie greift in der dargestellten Schließstellung in ein Schließblech 19 ein, das sich am Übergang von Bekleidung 17 und Futter 18 der Türzarge 3 befindet.
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Man sieht in 3 ins Augen springend, dass die bandseitige Fläche des Ganzglastürblattes 5 gegenüber der Ansichtsseite der Bekleidung 17 der Türzarge 3 zurückliegt.
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Das Ganzglastürblatt 5 liegt am dargestellten schlossseitigen Rand 11 an einem Dämpfungsprofil 20 an, das an einem Zargenfalz 21 der Türzarge 3 eingesetzt ist. Auch diese Anordnung entspricht dem typischen Stand der Technik.
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4 zeigt nun in einer 3 entsprechenden Darstellung eine erfindungsgemäß konstruierte Ganzglastür 4 in einer erfindungsgemäßen Türanordnung.
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4 zeigt zunächst, dass hier der Schlosskasten 14 des Türschlosses 13 an der Bandgegenseite 7 des Ganzglastürblattes 5 angeordnet ist. In 4 liegt er also in der dortigen Darstellung oberhalb, nicht mehr unterhalb des Ganzglastürblattes 5. Das Ganzglastürblatt 5 kann also mit seiner bandseitigen Fläche im Wesentlichen flächenbündig zur Ansichtsseite der Bekleidung 17 der Türzarge 3 angeordnet werden. Das ist in 4 deutlich zu erkennen.
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Um diese Lösung zu ermöglichen, ist ferner vorgesehen, dass der Rand des Schlosskastens 14 gegenüber dem schlossseitigen Rand 11 des Ganzglastürblattes 5 nach innen versetzt ist. Dadurch wird eine Kollision des Schlosskastens 14 mit dem Zargenfalz 21 und dem daran sitzenden Dämpfungsprofil 20 an der Türzarge 3 vermieden. Das Ganzglastürblatt 5 trifft ebenso wie in 3 randseitig flächig auf das Dämpfungsprofil 20 am Zargenfalz 21.
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Die Abmessungen des Zargenfalzes 21 und des Dämpfungsprofils 20 sowie die Dicke des Ganzglastürblattes 5 sind bei dieser Türanordnung so aufeinander abgestimmt, dass die Bandseite 6 des am Dämpfungsprofil 20 anliegenden Ganzglastürblattes 5 flächenbündig mit der Ansichtsseite der Bekleidung 17 der Türzarge 3 liegt.
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Da der Schlosskasten 14 sich nun auf der Bandgegenseite 7 des Ganzglastürblattes 5 befindet, ist auch das Schließblech 19 im oder am Futter 18 der Türzarge 3 auf der Bandgegenseite 7 des Ganzglastürblattes 5 angeordnet. Auch das sieht man in 4.
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Sofern die Schlossfalle 15 des Türschlosses 13 in klassischer Weise als federbelastete mechanische Falle ausgeführt ist (3), sollte man das Dämpfungsprofil 20 am Zargenfalz 21 der Türzarge 3 im Anschlagbereich der Schlossfalle 15 unterbrechen. Dann wird das Dämpfungsprofil 20 durch die beim Schließen auftreffende Schrägfläche der Schlossfalle 15 nicht in Mitleidenschaft gezogen bzw. beschädigt. Besonders zweckmäßig ist es, wenn man an dieser Stelle eine widerstandsfähige Fallenanschlagfläche vorsieht, die dem andauernden Aufschlagen der Schrägfläche der federbelasteten mechanischen Schlossfalle 15 einen hinreichenden Widerstand entgegensetzt. Diese kann und wird meistens Teil eines winkelförmigen Schließbleches sein.
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Man sieht in 4, dass auf der Bandseite 6 des Ganzglastürblattes 5 der Türdrücker 16 angedeutet ist. Dieser ist lediglich von einer dünnen Halteplatte 22 unterlegt, durch die gleichzeitig auch die Befestigungen des Türschlosses 13 am Ganzglastürblatt 5 optisch ansprechend abgedeckt werden. Im Übrigen sieht man auch auf der Bandgegenseite 7 des Ganzglastürblattes 5 am Schlosskasten 14 einen Türdrücker 16 angedeutet.
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Das in 4 dargestellte bevorzugte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ganzglastür 4 in einer erfindungsgemäßen Türanordnung zeichnet sich nun ferner dadurch aus, dass dass die Schlossfalle 15 als passive Magnetfalle mit einem im Schlosskasten 14 quer zum schlossseitigen Rand 11 des Ganzglastürblattes 5 und parallel zur Ebene des Ganzglastürblattes 5 verschiebbar gelagerten Fallenschieber 23 ausgeführt ist, dass zwischen dem Fallenschieber 23 und dem Türdrücker 16 ein Freilauf 24 vorgesehen ist (5), der bei unbetätigtem Türdrücker 16 ein Ausfahren des Fallenschiebers 23 erlaubt und dass im Fallenschieber 23 mindestens ein Bauteil 25 aus magnetisch passivem oder permanentmagnetischem Material angeordnet ist oder dass der Fallenschieber 23 insgesamt aus magnetisch passivem oder permanentmagnetischem Material besteht.
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In 4 ist der Fallenschieber 23, der sich zum größten Teil im Inneren des Schlosskasten 14 befindet, gestrichelt eingezeichnet.
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Zum besseren Verständnis von 4 sollte man auch 5a, b mit der dortigen schematischen Darstellung hinzuziehen. Der Fallenschieber 23 ist im Schlosskasten 14 in einer Verschiebeführung 23' geführt. Im Fallenschieber 23 der Schlossfalle 15 nebeneinander zwei Bauteile 25 aus permanentmagnetischem Material. Diese sind im hier und nach bevorzugter Lehre aus Kunststoffmaterial bestehenden Fallenschieber 23 eingesetzt und daher in gestrichelten Linien dargestellt. Am Fallenschieber 23 sieht man den Freilauf 24 als Aussparung. In diese Aussparung greift ein mit dem Türdrücker 16 bewegungsgekoppeltes Betätigungsorgan 26 ein, das hier als Schwenkhebel dargestellt ist.
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Das Betätigungsorgan 26 kann konstruktiv viele andere Ausführungsarten aufweisen. Es geht hier um die Darstellung des Prinzips einer an sich aus dem Stand der Technik bekannten passiven Magnetfalle (siehe beispielsweise Newsletter April 2014 der KABA GmbH).
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In 5a sieht man die Ruhestellung des Türschlosses 13 mit im Schlosskasten 14 eingefahrenem Fallenschieber 23. Der Türdrücker 16 ist nicht betätigt. Wenn er zum Öffnen der Tür betätigt würde, würde das Betätigungsorgan 26, wie durch den bogenförmigen Pfeil dargestellt, nach rechts geschwenkt. Derzeit liegt der Fallenschieber 23 eingefahren an einem rechts dargestellten Einfahranschlag 27 im Schlosskasten 14.
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Wird die Ganzglastür 4 geschlossen, so bewegt sich der Schlosskasten 14 mit dem Ganzglastürblatt 5 in die Türzarge 3 hinein und steht schließlich gegenüber dem Schließblech 19 im Futter 18 der Türzarge 3, wie in 4 dargestellt.
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Der Begriff ”Schließblech” bedeutet nicht, dass es sich um ein Bauteil aus Metall handeln muss. Trotz dieses Terminus kann das ”Schließblech” auch aus einem anderen Material, beispielsweise aus einem widerstandsfähigen Kunststoff bestehen. In der Praxis wird allerdings wegen der hohen Widerstandsfähigkeit meistens tatsächlich eine metallische Ausführung des Schließbleches 19 realisiert.
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Für die Funktion der passiven Magnetfalle als Schlossfalle 15 ist nun wesentlich, dass das Schließblech 19 im oder am Futter 18 als zur Form der Magnetfalle passende Aufnahme mit einem Magnet-Gegenstück 28 ausgeführt ist. Dieses ist in 5a links von dem Schließblech 19 dargestellt.
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Geht man davon aus, dass das Schließblech 19 insgesamt nicht magnetisierbar, also beispielsweise aus diamagnetischem Material wie Kunststoff, Holz etc. besteht, so muss das Magnet-Gegenstück 28 so gewählt sein, dass es mit dem mindestens einen Bauteil 25 aus magnetisch passivem oder permanentmagnetischem Material derart zusammenwirkt, dass der Fallenschieber 23 in der Schließstellung der Ganzglastür 4 durch das Zusammenwirken der beiden Einheiten in Eingriff mit dem Schließblech 19 gebracht, also aus dem Schlosskasten 14 ausgefahren wird. Das ist in 5a durch den Pfeil angedeutet.
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Geht man davon aus, dass die Bauteile 25 im Fallenschieber 23 in 5a kleine Permanentmagnete sind, dann sollte das Magnet-Gegenstück 28, das in 4 und in 5a angedeutet ist, aus magnetisch passivem Material, beispielsweise aus ferromagnetischem Material, bestehen.
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Sobald die Schlossfalle 15 dem Magnet-Gegenstück 28 gegenübersteht, wird sie von selbst durch die Magnetkraft der permanentmagnetischen Bauteile 25 aus dem Schlosskasten 14 herausgefahren und fährt in die passende Aufnahme des Schließbleches 19 ein. Das geschieht von selbst, ohne eine Betätigungsbewegung von außen. Wegen des Freilaufes 24 ist diese Bewegung möglich. 5b zeigt den Endzustand mit im Schließblech 19 eingefahrenem Fallenschieber 23.
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Wird von 5b ausgehend der Türdrücker 16 zum Öffnen der Ganzglastür 4 gedrückt, so schwenkt das Betätigungsorgan 26 dem gebogenen Pfeil entsprechend nach rechts und zieht den Fallenschieber 23 aus der Aufnahme des Schließbleches 19 heraus, fährt ihn also in den Schlosskasten 14 des Türschlosses 13 wieder ein (siehe 5a). Die Ganzglastür 4 kann dann geöffnet werden.
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Die Anordnung der Bauteile kann auch umgekehrt gewählt werden. Dann wäre das Magnet-Gegenstück 28 ein Permanentmagnet und der Fallenschieber 23 insgesamt könnte einfach aus Stahl bestehen.
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Der große Vorteil dieser Konstruktion der Türanordnung und der entsprechenden Ganzglastür 4 besteht darin, dass trotz Anordnung des Schlosskastens 14 auf der Bandgegenseite 7 des Ganzglastürblattes 5 das Dämpfungsprofil 20 am Zargenfalz 21 im Bereich der Schlossfalle 15 durchgehend ausgeführt bleiben kann. Die als Magnetfalle ausgeführte Schlossfalle 15 bleibt so lange im Schlosskasten 14 eingefahren, bis sie in Opposition zum Magnet-Gegenstück 28 am Schließblech 19 im Futter 18 der Türzarge 3 gerät. Das Türschloss 13 kann beim Schließen der Ganzglastür 4 den Zargenfalz 21 passieren. Erst bei Erreichen der endgültigen Schließposition des Ganzglastürblattes 5 wird die Schlossfalle 15 aus ihrer Ruhestellung herausgezogen und mit dem Schließblech 19 verriegelt.
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6 zeigt eine alternative Konstruktion zu der Konstruktion von 5, bei der aber auch sichergestellt ist, dass das Ganzglastürblatt 5 mit seiner Bandseite 6 flächenbündig mit der Ansichtsseite der Bekleidung 17 der Türzarge 3 liegen kann.
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Zunächst gelten Ausführungen zum Ausführungsbeispiel von 4 in entsprechender Weise, soweit anwendbar, auch für das vorliegende Ausführungsbeispiel. Die Bezugszeichen sind in gleicher Weise verwendet worden.
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Besonders ist bei dieser Konstruktion gemäß 6, dass das Ganzglastürblatt 5 in Höhe des Türdrückers 16 eine vom schlossseitigen Rand 11 ausgehende Ausnehmung 29 aufweist, in der der Schlosskasten 14 des Türschlosses 13 angebracht ist, und dass der Schlosskasten 14 so angeordnet ist, dass die Schlossfalle 15 zumindest ungefähr mit dem Ganzglastürblatt 5 fluchtet. Wie bereits oben erläutert worden ist, bedeutet die Angabe ”ungefähr” eine maximale Abweichung von 10% bezogen auf die Dicke des Ganzglastürblattes 5 in beiden Richtungen. Vorzugsweise wird die Abweichung aber deutlich geringer sein. Vorliegend liegt sie bei etwa 2,5%, d. h. die Schlossfalle 15 liegt mit ihrer Mittelebene etwa um 2,5% der Dicke des Ganzglastürblattes 5 zur Bandgegenseite 7 hin versetzt gegenüber der Mittelebene des Ganzglastürblattes 5 selbst.
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Wie man in 6 erkennen kann, umfasst der Schlosskasten 14 hier das Ganzglastürblatt 5 am Rand der Ausnehmung 29 ein wenig. Die hier rein mechanische Schlossfalle 15 kann in eine Öffnung am Schließblech 19 an der Türzarge 3 eingreifen. Das Ganzglastürblatt 5 selbst kommt mit seinem in 6 links erkennbaren Rand am Dämpfungsprofil 20 des Zargenfalzes 21 zur Anlage.
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Wie man in 6 sieht, liegt auch hier das Ganzglastürblatt 5 auf der Bandseite 6 im Wesentlichen flächenbündig mit der Ansichtsseite der Bekleidung 17 der Türzarge 3.
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Die Schlossfalle 15 des Türschlosses 13 kann ohne Weiteres als klassische federbelastete mechanische Falle ausgeführt sein. Sie liegt hier von der Bandseite 6 aus gesehen vor dem Dämpfungsprofil 20 am Zargenfalz 21, so dass das Dämpfungsprofil 20 an der Türzarge 3 nicht unterbrochen werden muss. Das Schließblech 19 am Futter 18 der Türzarge 3 ist, wie dargestellt, ebenfalls ungefähr mit dem Ganzglastürblatt 5 der Ganzglastür 4 fluchtend angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wand
- 2
- Wandfläche
- 3
- Türzarge
- 4
- Ganzglastür
- 5
- Ganzglastürblatt
- 6
- Bandseite
- 7
- Bandgegenseite
- 8
- oberer Rand
- 9
- unterer Rand
- 10
- bänderseitiger Rand
- 11
- schlossseitiger Rand
- 12
- Bänder
- 13
- Türschloss
- 14
- Schlosskasten
- 15
- Schlossfalle
- 16
- Türdrücker
- 17
- Bekleidung
- 18
- Futter
- 19
- Schließblech
- 20
- Dämpfungsprofil
- 21
- Zargenfalz
- 22
- Halteplatte
- 23
- Fallenschieber
- 23'
- Schiebeführung
- 24
- Freilauf
- 25
- Bauteil
- 26
- Betätigungsorgan
- 27
- Einfahranschlag
- 28
- Magnet-Gegenstück
- 29
- Ausnehmung