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Die Erfindung betrifft eine Ablaufanordnung für Bodenabläufe, insbesondere für bodengleiche oder im Wesentlichen bodengleiche Duschelemente und/oder Duschwannen. Dabei werden unter Duschelemente auch solche Bodenelemente einer Dusche verstanden, die einer Duschwanne entsprechen, aber keine wannenförmige Gestalt aufweisen. Nachfolgend sollen auch solche Duschelemente gemeint sein, wenn von Duschwannen die Rede ist.
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In den vergangenen Jahren nimmt der Trend zu bodengleichen oder im Wesentlichen bodengleichen Duschen zu, wobei hierunter solche Duschen verstanden werden sollen, die gegenüber dem eigentlichen Bodenlevel eines Badezimmers nur eine geringfügige oder keine Erhöhung besitzen, so dass die Ablaufgarnitur im Bereich des Bodenaufbaus angeordnet werden muss.
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Besonders wichtig bei der Montage von derartigen Ablaufanordnungen mit Ablaufgarnituren ist, dass die Bauwerksabdichtung zu hundert Prozent zu gewährleisten ist, was bei der Verwendung von üblichen Ablaufgarnituren mit waagerechtem Wasseraustritt, d. h. seitlicher Entwässerung aktuell nur schwierig gewährleistet werden kann. In der Regel ist es so, dass die Ablaufgarnitur je nach Ausgestaltung entweder direkt in den Estrich vor dessen Einbringen verlegt wird oder bei einem späteren Einbau ein Loch von Hand in den Boden geschlagen werden muss und dann die verschiedenen Übergänge der unterschiedlichen Materialien abgedichtet werden müssen.
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Dabei stellt sich insbesondere ein Problem bezüglich der Zuständigkeit der einzelnen Gewerke. So müssen im Bereich von solchen Badinstallationen sowohl der Installateur als auch der Estrichleger und der Fliesenleger zusammenarbeiten, was beim Übergang zwischen den Gewerken zu Problemen, insbesondere auch hinsichtlich der Haftung führen kann. So wird in aller Regel der Installateur die Verrohrung sowie den Ablauf vorsehen, wobei dann für die spätere Montage der eigentlichen Dusche, insbesondere des entsprechenden Duschelements, eine gewisse Flexibilität des Ablaufs wünschenswert ist. Die Abdichtung erfolgt jedoch meist durch den Fliesenleger, wobei die Abdichtung bei gleichzeitiger Flexibilität nur schwierig zu bewerkstelligen ist. Es ist daher häufig so, dass Fliesenleger nicht die Gewährleistung für eine solche Abdichtung übernehmen wollen.
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Alternative Ausgestaltungen sehen vor, dass die Ablaufgarnitur in einen Rahmen verlegt wird, der dann in den Bodenaufbau eingebracht ist und die eigentliche Duschwanne auf diesen Rahmen aufgesetzt wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Ablaufgarnitur lose innerhalb des Rahmens angeordnet ist oder beispielsweise in ein Styroporelement eingebracht ist. Nachteilig ist dabei, dass auch dann eine Abdichtung der Ablaufgarnitur zusätzlich zur Abdichtung des Gesamtabdeckrahmens erfolgen sollte.
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Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Ablaufanordnung für Bodenabläufe bereitzustellen, die die Montage vereinfacht und eine Bauwerksabdichtung sicherer und einfacher ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Ablaufanordnung gemäß Anspruch 1 mit einer Montagebox zum Einbringen in einen Bodenaufbau, wobei die Montagebox an ihrer im eingebauten Zustand nach oben weisenden Deckseite eine Öffnung aufweist, zum Einbringen einer waagerechten Ablaufgarnitur (mit seitlicher Entwässerung) und dass die Montagebox einen Anschluss für eine außerhalb der Montagebox verlaufende Abwasserleitung aufweist, wobei die Ablaufgarnitur mit der Abwasserleitung über den in der Montagebox vorgesehenen Anschluss verbindbar ist.
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Die Montagebox kann vorzugsweise quaderförmig sein. Denkbar sind aber auch andere Formen, wobei in der Regel eine ebene mit dem Bodenaufbau in Kontakt stehende Fläche vorgesehen ist und auch der Bereich eines Anschlusses als ebene Fläche ausgebildet sein wird.
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Die Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass zunächst vor Verlegen der Ablaufgarnitur die Montagebox auf einem Bodenaufbau vor Einbringen des Estrichs einfach positioniert und dort entsprechend der Höhe und ihrer Position auf dem Boden ausgerichtet werden kann, beispielsweise indem die Montagebox entsprechend unterlegt oder über einstellbare Füße justiert wird oder gegebenenfalls auch gekürzt werden kann, bis sie geforderte Einbauposition aufweist.
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Die Ausrichtung erfolgt dabei z. B. abhängig von der Position des Abwasserrohrs. Sofern es sich bei der Montagebox um eine quaderförmige Gestaltung handelt, führt der Verzicht auf jegliche Form von Rundungen dazu, dass eine Abdichtung noch einfacher realisiert werden kann.
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Insbesondere kann von einem unmittelbaren Einbringen der Ablaufgarnitur in den Estrich abgesehen werden, was eine spätere leichtere Zugänglichkeit und flexiblere Ausrichtung sowie Justierung derselben ermöglicht. Weitere Hohlräume, wie sie beispielsweise bei einer Ausgestaltung mit einem Rahmen, auf den eine Duschwanne aufgelegt wird, resultieren, können vermieden werden und es können auf diese Weise insbesondere auch Gestaltungen mit einer vollständig bodenebenen Dusche realisiert werden.
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Insbesondere bietet die Montagebox auch den Vorteil, dass eine leichtere Anpassung der Ablaufgarnitur an einen Ablauf der Duschwanne bei gleichzeitig geringerer Gefahr von Abdichtungsproblemen bereitgestellt werden kann, da eine Ausrichtung der Ablaufgarnitur im Bereich des Inneren der Ablaufbox beim weiteren Einbau der Dusche problemlos möglich ist.
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Der Fliesenleger kann dabei die Abdichtung vornehmen, wobei die Montagebox zum Abfluss ausgerichtet wurde, ohne auf eine spätere End-Anpassmöglichkeit an den Ablauf der Dusche Rücksicht nehmen zu müssen. Die verschiedenen Gewerke können bezüglich ihrer zu erbringenden Leistungen besser getrennt werden.
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Zum Einbringen der Ablaufgarnitur weist dabei die Montagebox an einer Seite eine Öffnung auf. Dabei ist die Öffnung an der in der Einbausituation nach oben gerichteten Seite angeordnet und nimmt vorzugsweise die gesamte Deckseite, d. h. die nach oben gerichtete Seite der Montagebox ein.
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Der Anschluss für eine Abwasserleitung befindet sich vorzugsweise an einer an die Deckseite anschließenden Seitenfläche, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Montagebox eine Form aufweist, die vergleichsweise flach ausgebildet ist. Sofern die Montagebox quaderförmig ist, können zwei Seitenflächen eine größere Länge aufweisen, als die zwei weiteren Seitenflächen, so dass sich neben der Deckfläche und Bodenfläche zwei Längsflächen sowie zwei Stirnflächen ergeben. In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass die Abwasserleitung insbesondere an einer der kürzeren Stirnflächen anschließbar ist.
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Die Höhe der Montagebox, also der Abstand von Deck- zu Bodenfläche, richtet sich dabei nach der gewünschten Einbausituation sowie nach der aufzunehmenden Ablaufgarnitur und wird vorzugsweise eine möglichst geringe Höhe aufweisen. Eine Einstellung der Höhe kann durch Unterlegen oder Kürzen der Montagebox erfolgen oder, sofern diese mit einstellbaren Füßen versehen ist, durch Einstellen derselben.
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Die weiteren Erstreckungen ergeben sich ebenfalls aus der Größe der Ablaufgarnitur sowie daraus, dass zum einen bei einer nachträglichen Verlegung lediglich eine geringe Öffnung im Boden notwendig werden sollte, auf der anderen Seite jedoch eine einfache Montage gewährleistet sein soll. Dabei kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass die Montagebox so eingebaut wird, dass die Oberkante der Seitenflächen, die in der Höhe der Deckfläche entsprechen, bündig zu einer Oberkante eines zu verlegenden Estrichs oder einer Dichtebene ausgerichtet wird und mit dieser im eingebauten Zustand abschließt bzw. auf dieser Höhe eingestellt wird.
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Die Montagebox kann dabei einen Deckel umfassen und die Öffnung kann während des Einbaus oder auch später mit dem Deckel verschließbar sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass beispielsweise ein Ausbringen des Estrichs oder eine weitere Bodenbearbeitung, insbesondere mit pastösen Stoffen nicht zu einer Verschmutzung im Innenraum der Montagebox führt und insbesondere die nach oben in der Einbausituation gerichteten Kanten der Montagebox nicht verschmutzt werden, was dann eine spätere Abdichtung erschwert.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Montagebox an einer der Seitenflächen im Bereich des Abflusses einen Stutzen aufweist zum Anschluss der Abwasserleitung. Auf diese Weise wird ein besonders einfacher Anschluss ermöglicht.
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Weitere Vorteile bestehen darin, dass verschiedene Ablaufgarnituren sowohl hinsichtlich der Form als auch von verschiedenen Herstellern unproblematisch in die Box integriert werden können und sich hierdurch die Abdichtung nicht verändert. Vielmehr bleibt diese, da die Montagebox abgedichtet wird, stets gleich.
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Die Ausgestaltung bietet darüber hinaus eine größtmögliche Flexibilität bezüglich der eingesetzten Duschwannen (Duschelemente). So können sowohl Duschwannen aus Stahl sowie aus Acryl und Mineralwerkstoff, aber auch aus Steinmaterialien eingesetzt werden.
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Der besondere Vorteil liegt nun darin, dass die Abdichtung der Montagebox erfolgt und keine zusätzliche Abdichtung beispielsweise der Ablaufgarnitur notwendig wird. Die Montagebox kann bezüglich ihrer Ausrichtung in der Fläche, aber auch bezüglich der Höhe, ideal eingestellt werden und dann von Estrich umschlossen werden, um nachfolgend vom zuständigen Gewerk abgedichtet zu werden. Der Einbau der Ablaufgarnitur ist von der Abdichtung unabhängig und kann durch das hierfür zuständige Gewerk durchgeführt werden. Auf diese Weise werden die Gewerke sauber voneinander getrennt und es kann eine größtmögliche Sicherheit bei der Abdichtung bei gleichzeitig flexibler und einfacher Montage erreicht werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Montagebox,
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2 eine Montagebox im angeschlossenen Zustand,
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3 bis 8 die Montage der Montagebox, und
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9 die Montagebox mit eingebrachter Ablaufgarnitur.
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1 zeigt eine Montagebox 10 einer Ablaufanordnung, wobei die Montagebox quaderförmig ausgebildet ist und zwei als Längsseiten bezeichnete Seitenflächen 12a und 12b sowie zwei als Stirnseiten bezeichnete Seitenflächen 14a und 14b aufweist, die allesamt eine hier offen dargestellte Deckseite begrenzen. Die Seitenflächen 12a, 12b und 14a, 14b weisen zur Deckseite gerichtete Oberkanten 16a–d auf. An einer der Stirnflächen, hier der Stirnfläche 14a ist darüber hinaus ein Anschlussstutzen 18 zur Verwendung mit einer Abwasserleitung, wie in 2 gezeigt, dargestellt. Die Abwasserleitung ist in 2 mit dem Bezugszeichen 20 versehen.
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Die Anschlussrichtung der Abwasserleitung 20 ist durch den Pfeil 22 (in 2) gekennzeichnet. Die Montagebox 10 ist dabei vergleichsweise flach ausgebildet, d. h. die Höhe H ist vergleichsweise gering, so dass sich ein längliches flaches Element ergibt, das eine Erstellung auch von Abläufen mit geringer Bauhöhe über einem Grundbodenbelag 30 ermöglicht.
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In 2 ist mit dem Bezugszeichen 32 die Oberkante eines einzubringenden Estrichs bzw. die Oberkante einer einzubringenden Dichtebene bezeichnet. Hierzu wird die Montagebox 10 mit seinen Kanten 16a–d so ausgerichtet, dass diese auf Höhe der Oberkante 32 des Estrichs bzw. der Dichtebene zum Liegen kommen. Hierzu können z. B. Elemente 34 zum Unterlegen der Montagebox eingesetzt werden, die passend für die Montagebox in verschiedenen Höhen zur Verfügung gehalten werden können. Die Montagebox wird des Weiteren in der Fläche des Bodens so ausgerichtet, dass eine Ablaufgarnitur mit einem Ablauf der Dusche zusammenfällt.
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Nach Anschluss der Abwasserleitung 20 wird dann ein Deckel 36 auf die Montagebox 10 aufgesetzt und verschließt den Hohlraum 38 der Montagebox 10 während der weiteren Schritte des Einbaus. Der nächste Einbauschritt ist in 3 gezeigt, wobei die Montagebox 10 hier allseitig durch Estrich 40 umschlossen wird. Ist der Estrich 40 eingebracht, wird zunächst eine Verbundabdichtung 42 ausgebracht, wobei hierzu der Deckel 36 entfernt werden kann. In einem nächsten Schritt erfolgt eine Eckabdichtung mit einem Abdichtband 50 in Eckform, wie in 5 gezeigt. Ein weiteres Einbringen eines Abdichtbandes ist in 6 dargestellt, so dass die Montagebox 10 allseitig abgedichtet ist. Das weitere Montageband ist mit dem Bezugszeichen 51 versehen.
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7 zeigt das Einbringen einer zweiten Verbundabdichtung, die mit dem Bezugszeichen 52 bezeichnet ist. Für das Verlegen von Fliesen kann das Deckelelement 36, wie mit dem Pfeil in 8 gezeigt, wieder aufgesetzt werden, und die Fliesen können vollflächig um die Montagebox verlegt werden, bevor die Duschwanne 70 einer Dusche aufgesetzt werden soll.
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9 zeigt nun eine bereits fertig installierte Montagebox 10 mit darin vorgesehener Ablaufgarnitur 60, die innenseitig an den Anschluss 19 für die Abwasserleitung 20, die außenseitig über einen Stutzen 18 angeschlossen worden ist, an das Abwassersystem angebunden wurde. Die Ablaufgarnitur 60 kann darüber hinaus eine Geruchssperre 62 umfassen. Auf die so eingebaute Ablaufanordnung und den entsprechend vorbereiteten Boden kann dann ein Bodenelement (bodengleiche Duschelemente und/oder Duschwannen) 70, das in ebenfalls abdichtender Weise mit einem Abdichtelement 72 ausgestattet ist, aufgesetzt werden und der Abfluss 64 mit der Ablaufgarnitur 60 verbunden werden. Dabei ist ein endgültiges Ausrichten der Ablaufgarnitur ohne das Risiko von Abdichtungsproblemen auch zu diesem Zeitpunkt möglich.
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Auf die vorstehend beschriebene Weise wird eine Ablaufanordnung bereitgestellt, die eine vereinfachte Montage bei erhöhter Abdichtungssicherheit erreicht.