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Die Erfindung betrifft einen Verlegekasten zum Einbringen in einen Bodenaufbau und zur Aufnahme einer Ablaufgarnitur für die Herstellung eines in einen Estrich eingebetteten Wasserablaufs, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Duschen werden häufig bodengleich oder nahezu bodengleich ausgeführt, wobei diese relativ zum Bodenlevel keine oder nur eine geringe Erhöhung aufweisen, weshalb die Ablaufgarnitur der Dusche im Bereich des Bodenaufbaus, in der Regel im Estrich zu platzieren ist. Hierzu kommt häufig ein Verlegekasten, auch als Montage- oder Installationsbox bezeichnet, zum Einsatz, der einen Anschluss für eine Ablaufgarnitur aufweist, die in dem Verlegekasten angeordnet werden kann, und der an eine außerhalb des Verlegekastens angeordnete Abwasserleitung anschließbar ist. Im Zuge der Montage wird der Verlegekasten in einer Ausnehmung eines Bodens ausgerichtet, wobei anschließend ein Estrich gegossen wird, der mit der Oberkante des Verlegekastens flächenbündig ist. Ein solcher Verlegekasten ist beispielsweise in der
DE 20 2015 006 212 U1 sowie der
DE 10 2018 103 459 A1 offenbart.
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Bei der Montage einer Dusche spielt die Abdichtung eine große Rolle. Hierzu wird die Duschtasse randseitig mit einem Dichtbändern oder mit Dichtmatten gegenüber dem Untergrund abgedichtet, die bis zum Verlegekasten geführt werden. Es kann jedoch vorkommen, dass geringe Kriechwassermengen zwischen Duschtasse und Dichtmatte in den Verlegekasten gelangt. Hierdurch kann es zu ungewünschten Geruchsbildungen sowie Keimbildung durch stehendes Wasser kommen.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verlegekasten bereitzustellen, bei dem ungewünschte Geruchs- und Keimbildungen durch stehendes Wasser aufgrund von Kriechwasser vermieden sind. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Verlegekasten mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Verlegekasten bereitgestellt, bei dem ungewünschte Geruchs- und Keimbildungen durch stehendes Wasser aufgrund von Kriechwasser vermieden sind. Dadurch, dass beabstandet zur umlaufenden Seitenwand eine umlaufende Rinne mit dieser verbunden ist, die sich in Richtung des Bodens erstreckt und die mit wenigstens einem Auslass versehen ist, der in einen Anschlussstutzen für einen Ablaufschlauch übergeht, kann zum Verlegekasten gelangendes Kriechwasser unmittelbar über die Rinne durch den Anschlussstutzen über einen an diesen anschließbaren Ablaufschlauch abgeführt werden. Eine Geruchs- und Keimbildung verursachende Wasseransammlung in dem Verlegekasten ist so wirksam verhindert.
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Bevorzugt weist die Rinne einen bogenförmigen, insbesondere kreisbogenförmigen Querschnitt auf. Hierdurch ist das Ablaufverhalten verbessert, wobei Schmutzablagerungen entgegengewirkt ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist auf der umlaufenden Seitenwand ein eine Öffnung aufweisendes Rahmenteil aufgebracht, das die umlaufende Rinne aufweist. Hierdurch ist ein modularer Aufbau erzielt. Alternativ kann die umlaufende Rinne auch einstückig an der umlaufenden Seitenwand angeordnet sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist das Rahmenteil beabstandet zu der Rinne einen zumindest bereichsweise umlaufenden, in Richtung des Bodens sich erstreckenden Steg auf, dessen Außenmaß im Wesentlichen dem Innenmaß der Seitenwand des Grundkastens entspricht. Hierdurch ist das Rahmenteil in den Verlegekasten einsetzbar. In einer, wenn auch schlechteren alternativen Ausgestaltung könnte der Steg auch zum Aufstülpen des Rahmenteils auf die Seitenwand derart ausgebildet sein, dass sein Innenmaß im Wesentlichen dem Außenmaß der Seitenwand entspricht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Steg des Rahmenteils und der Seitenwand eine vorzugsweise umlaufende Dichtung angeordnet. Hierdurch ist sowohl eine Abdichtung des Rahmenteils zur Seitenwand erzielt, als auch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Seitenwand und dem umlaufenden Steg des Kragenteils bewirkt, die eine Fixierung des Rahmenteils in unterschiedlichen Höhen und damit - in geringem Maße - ein Verstellung der Höhe des Verlegekastens ermöglicht.
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In Weiterbildung der Erfindung weist die Dichtung einen elliptischen oder rechteckigen Querschnitt, bevorzugt einen Kreisquerschnitt auf und ist in eine in der Seitenwand hierzu angeordnete Dichtungsnut eingebracht. Hierdurch ist die Dichtung - insbesondere auch bei Verstellung des Kragenteils - in der Seitenwand fixiert. Alternativ kann die Dichtung auch direkt an die Seitenwand oder auch an den Steg des Rahmenteils angespritzt oder angeklebt sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung überdeckt das Rahmenteil die Seitenwand umlaufend, vorzugsweise überragt es die Seitenwand zumindest bereichsweise nach außen. Hierdurch ist der Grundkasten durch das Kragenteil zur der Seitenwand hin vollständig abgedeckt, wodurch ankommendes Kriechwasser vollständig in die Rinne gelangt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Rahmenteil zwischen seiner Außenkante und der umlaufenden Rinne eine Auflagefläche für eine Flächendichtung auf. Hierdurch ist eine zuverlässige Abdichtung des Rahmenteils zum Estrich des Bodens ermöglicht.
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In Weiterbildung der Erfindung ist auf dem Rahmenteil lösbar ein Deckel aufgelegt, der einen zumindest bereichsweise umlaufenden Kragen aufweist, dessen Außenkontur im Wesentlichen der Innenkontur der Öffnung des Rahmenteils entspricht, in die er eingreift. Hierdurch ist eine formschlüssige Befestigung des Deckels auf dem Rahmenteil erzielt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist beabstandet zu dem umlaufenden Kragen, vorzugsweise parallel zu diesem, ein umlaufender Sockel angeordnet, der auf dem Rahmenteil aufliegt und vorzugsweise mit diesem eine umlaufende Nut begrenzt. Hierdurch ist eine gleichmäßige Auflage des Deckels auf dem Kragenteil erzielt. Die umlaufende Nut ermöglicht eine saubere Integration des Verlegekastens in dem Estrich.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Ablaufgarnitur angeordnet, die ein Anschlussrohrstück zum Anschluss an eine Abwasserleitung aufweist, das einen radial angeordneten Anschlussstutzen aufweist, der über ein Schlauch- oder Rohrstück mit dem Anschlussstutzen der Rinne verbunden ist. Hierdurch ist eine Abführung von in der Rinne gesammelten Kriechwasser in die Abwasserleitung erzielt.
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In Weiterbildung der Erfindung sind an dem Boden mehrere Arme nach außen kragend schwenkbar befestigt, die jeweils einen höhenverstellbaren Standfuß aufnehmen. Hierdurch ist eine flexible Höheneinstellung des Verlegekastens bei unterschiedlichsten Einbausituationen ermöglicht. Bevorzugt sind die Arme durch einen Versatz aufweisende Anschlusswinkel gebildet.
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In Ausgestaltung der Erfindung weisen die Standfüße eine Gewindestange auf, die in ein an jeweils einem Arm angeordnetes Innengewinde eingreift. Hierdurch ist eine stufenlose Höhenverstellung ermöglicht.
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In Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens zwei Anschlüsse für eine außerhalb des Kastens verlaufende Abwasserleitung angeordnet, die vorzugsweise winklig zueinander angestellt sind und die über eine durchstoßbare Materialschicht verschlossen sind. Hierdurch ist eine wahlweise Nutzung einer der vorhandenen Anschlüsse nach Durchstoßen der Materialschicht ermöglicht, wodurch die Flexibilität erhöht ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die jeweilige Materialschicht mit einer Sollbruchkerbe versehen. Hierdurch ist eine definierte Öffnung eines gewünschten Anschlusses ermöglicht.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die schematische räumliche Darstellung eines Verlegekastens mit eingebrachter Ablaufgarnitur;
- 2 die Darstellung der Anordnung aus 1 im Querschnitt;
- 3 die räumliche Darstellung des Verlegekastens aus 1 von unten;
- 4 die Darstellung des Verlegekastens aus 1 mit aufgebrachter Abdichtung;
- 5 die Darstellung des Verlegekastens aus 1 mit aufgebrachtem Deckel;
- 6 die Darstellung der Anordnung aus 5 im Querschnitt und
- 7 die Anordnung aus 1 mit Abdichtung und Deckel in Explosionsdarstellung.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Verlegekasten umfasst im Wesentlichen einen Grundkastenl, ein Rahmenteil 2, eine Dichtung 3 sowie einen Deckel 4.
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Der Grundkasten 1 ist kastenartig ausgebildet und weist einen Boden 11 mit weitgehend rechteckiger Grundfläche auf, an die sich eine umlaufende Seitenwand 12 anschließt. In der Seitenwand 12 sind einer schmalen Seite des Grundkastens 1 beabstandet zueinander drei Anschlüsse 13 zum wahlweisen Anschluss einer außerhalb des Verlegekastens verlaufenden Abwasserleitung angeordnet, über die eine in den Grundkasten 1 eingebrachte Ablaufgarnitur 5 mit einer Abwasserleitung verbindbar ist. Die Eckseiten des Grundkastens 1 sind jeweils durch eine in einem Winkel von 45° an die Seitenwände angestellte Fläche 121 gebildet. (Alternativ kann die Fläche auch in einem anderen Winkel, insbesondere auch in einem Winkel von 30° angestellt sein.) Die beiden äußeren Anschlüsse 13 sind jeweils in einer dieser Flächen 121 angeordnet, wodurch sie in einem Winkel von 45° zu dem mittleren Anschluss 13 angestellt sind. Die Anschlüsse 13 sind jeweils über eine mit - nicht dargestellten - Sollbruchkerben versehene Materialschicht verschlossen, die bei Bedarf durchstoßen werden kann. In 1 ist beispielhaft der mittlere Anschluss 13 mit einem Ablaufrohr 6 verbunden dargestellt.
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Im Bereich der vier angeordneten winkligen Flächen 121 ist jeweils nach außen kragend ein Anschlusswinkel 8 an dem Boden 11 befestigt. Der Anschlusswinkel 8 weist einen Befestigungsabschnitt 81 auf, der in einen L-förmigen Versatz 82 übergeht, durch den eine parallel zu der Ebene des Befestigungsabschnitts 81 nach außen kragende Lasche 83 gebildet ist.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Laschen 83 der Anschlusswinkel 8 jeweils mit einer Gewindebohrung versehen, in welche die Gewindestange 91 eines Standfußes 9 eingeschraubt ist. Die Laschen 83 können auch mit einem Käfig versehen sein, in den eine Gewindemutter drehfest eingebracht ist. Im Ausführungsbeispiel sind die Anschlusswinkel 8 jeweils über eine Klipsverbindung 84 schwenkbar mit dem Boden 11 verbunden. Alternativ können die Anschlusswinkel 8 beispielsweise auch über eine Niet- oder Schraubverbindung mit dem Boden 11 verbunden sein.
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Die Anschlusswinkel 8 können - entgegen der Darstellung in 3 - auch um 180° geschwenkt an dem Boden 11 montiert werden, sodass der der L-förmige Versatz 82 nach unten gerichtet ist. In dieser Anordnung addiert sich die Höhe des Versatzes 82 zu der durch die Gewindestange 91 maximal erzielbaren Höhe, wodurch die maximal einstellbare Höhe vergrößert ist.
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Benachbart zu den Anschlusswinkeln 8 sind in den Seitenwänden 12 Einformungen 15 angeordnet, die sich bis in dem Boden 11 erstrecken und in welche jeweils ein Anschlusswinkel 8 mit seiner Lasche 83 hineinschwenkbar ist. Im Bereich den Bodens 11 weisen die Einformungen 15 jeweils einen Absatz 151 zur Aufnahme des an der jeweiligen Lasche 83 angeordneten Standfußes 5 auf.
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Auf die Seitenwand 12 des Grundkastens 1 ist ein Rahmenteil 2 aufgesetzt, das über eine Dichtung 3 gegenüber der Seitenwand 12 abgedichtet ist. Auf das Rahmenteil ist ein den Grundkasten 1 verschließender Deckel 4 aufgesetzt.
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Das Rahmenteil 2 ist im Wesentlichen rechteckig mit abgerundeten Ecken ausgebildet, mit einem äußeren, plattenförmigen Abschnitt 21, an den sich eine umlaufende Rinne 22 anschließt, die eine Öffnung 23 begrenzt, deren Form im Wesentlichen der - kleiner dimensionierten - Innenkontur der Seitenwand 12 entspricht. In die Rinne 22 ist ein Auslass 221 eingebracht, der in einen Anschlussstutzen 222 zum Anschluss eines Ablaufschlauchs 52 übergeht, der im Ausführungsbeispiel an einem Anschlussstutzen 51 der Ablaufgarnitur 5 angeschlossen ist. Die Rinne 22 weist im Ausführungsbeispiel einen im Wesentlichen kreisbogenförmigen Querschnitt auf. Der plattenförmigen Abschnitt 21 bildet eine Auflagefläche für eine Flächendichtung 7 zur Abdichtung des Grundkastens 1 gegenüber dem Estrich eines Bodens aus. Die in 7 angeordnete Flächendichtung 7 ist in Art eines Passepartouts ausgebildet, dessen Ausschnitt derart dimensioniert ist, dass er die Rinne 22 des Rahmenteils 2 einrahmt.
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An der dem Boden 11 zugewandten Unterseite des Rahmenteils 2 ist an dem plattenförmigen Abschnitt 21 beabstandet zur Rinne 22 ein umlaufender Steg 24 angeordnet, dessen der Seitenwand 12 zugewandte Außenseite im Wesentlichen der Kontur der Innenseite der Seitenwand 12 entspricht. Zwischen dem Steg 24 des Rahmenteils 2 und der Seitenwand 12 ist eine umlaufende Dichtung 3 angeordnet, die in eine hierzu in der Seitenwand 12 vorhandene Dichtungsnut 14 eingebracht ist. Durch die Dichtung 3 ist das Rahmenteil 2 in dem Grundkasten 1 über den Steg 24 kraftschlüssig gehalten. Das Rahmenteil 2 kann dabei, begrenzt durch die Höhe des Steges 24, in der Höhenposition variiert werden, wodurch die Höhe des Verlegekastens einstellbar ist (vgl. 2).
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Der Deckel 4 ist Wesentlichen plattenförmig ausgebildet und weist eine Außenkontur auf, die der Außenkontur der Seitenwand 12 des Grundkastens 1 entspricht. Auf seiner dem Rahmenteil 2 zugewandten Unterseite ist ein umlaufender Kragen 41 angeordnet, der in auf dem Rahmenteil 2 aufgesetzter Position an der die Öffnung 23 begrenzenden Rinne 22 anliegt. Außen ist an der Unterseite des Deckels 4 in geringem, lediglich einige Millimeter betragenden Abstand zur Außenkante ein umlaufender Sockel 42 angeordnet, der auf dem plattenförmigen Abschnitt 21 des Rahmenteils 2 aufliegt und mit diesem eine umlaufende Nut 43 begrenzt. Auf der Oberseite des Deckels 4 ist in diesen umlaufend eine Griffmulde 44 eingebracht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015006212 U1 [0002]
- DE 102018103459 A1 [0002]