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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für einen beabstandet zu einer Wand im Boden eines Raumes angeordneten Bodenablauf.
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Derartige Bodenabläufe werden in der Regel bei bodengleichen Duschen eingesetzt, wobei häufig rinnenförmige Ablaufkörper Verwendung finden. Bisher ist es zur Erstellung einer bodengleichen Dusche erforderlich, dass eine Duschplatte beziehungsweise ein Duschboard mit einem mehrseitigen Gefälle zum Ablauf hin ausgestattet ist. Ebenso verhält es sich bei einer Ausbildung mit Gefälleestrich. Bei einem Ablauf in der Mitte des Duschbereichs, einem sogenannten Zentralablauf, werden in der Regel vier Gefällebereiche ausgebildet. Bei einem wandnahen Ablauf werden entweder drei oder vier Gefällebereiche ausgearbeitet. Bei drei Gefällebereichen befindet sich der erste Bereich auf der der Wand gegenüberliegenden Seite. Die beiden weiteren Bereiche sind in Längsrichtung des rinnenförmigen Ablaufkörpers links und rechts von diesem angeordnet. Vereinzelt gibt es zwischen Rinnenkörper und Wand auch noch einen kurzen, vierten Gefällebereich.
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Als problematisch erweist es sich dabei, dass die Ausbildung von mehreren Gefällebereichen im Estrich oder in einer Duschplatte einen hohen manuellen beziehungsweise maschinellen Aufwand verursacht. Zusätzlich ist die Anpassung des Fliesenspiegels an die verschiedenen Gefällesituationen anspruchsvoll.
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Aus der
DE 10 2013 001 234 A1 ist eine Vorrichtung für einen in der Nähe einer Wand angeordneten Bodenablauf bekannt. Diese Vorrichtung weist einen L-förmigen Querschnitt auf, wobei ein horizontaler Schenkel und ein sich daran anschließender vertikaler Schenkel vorgesehen sind. An dem horizontalen Schenkel sind obere geneigte Flächen und eine Öffnung ausgebildet, durch die Wasser in den unterhalb der Vorrichtung angeordneten Bodenablauf fließen kann.
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Aus der
US 2011/0197351 A1 ist ein Duschwannenmodul bekannt, das mit einem flachen behindertengerechten Zusatzmodul versehen werden kann. Das Zusatzmodul weist geneigte Flächen und eine mittige Öffnung für den Hindurchtritt von Wasser auf. Sowohl auf die Oberfläche des Duschwannenmoduls als auch auf die Oberfläche des Zusatzmoduls werden vor Gebrauch Fliesen aufgebracht.
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Aus der
DE 10 2006 030 481 B4 ist eine aus emailliertem Metall bestehende Duschwanne bekannt. Die Oberfläche der Duschwanne weist ein Gefälle zu einer mittigen Öffnung auf. Sowohl die Duschwanne als auch die Öffnung können in einer ersten horizontalen Richtung ausgedehnter als in einer dazu senkrechten zweiten horizontalen Richtung sein. An die Außenseiten der Duschwanne kann sich der Fliesenboden eines Badezimmers anschließen.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die eine Montage eines Bodenablaufs vereinfacht.
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Dies wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch 1 umfasst die Vorrichtung eine Öffnung für den Durchtritt von Wasser in den unterhalb der Vorrichtung angeordneten Bodenablauf sowie mehrere in Gebrauchsstellung obere Flächen, die im eingebauten Zustand der Vorrichtung gegenüber der Horizontalen geneigt sind, so dass das Wasser über die geneigten oberen Flächen zu der Öffnung fließen kann, wobei die Vorrichtung in einer ersten Richtung ausgedehnter ist als in einer zweiten und einer dritten Richtung, die zu der ersten Richtung und zueinander senkrecht sind, wobei die erste und die zweite Richtung im eingebauten Zustand der Vorrichtung in der Horizontalen angeordnet sind und die dritte Richtung der Vertikalen entspricht, wobei die Öffnung für den Durchtritt von Wasser in den Bodenablauf in der ersten Richtung ausgedehnter ist als in der zweiten und der dritten Richtung, wobei die Vorrichtung lediglich einen Schenkel umfasst, wobei der Schenkel im eingebauten Zustand der Vorrichtung horizontal ausgerichtet ist und an seiner sich in die erste und zweite Richtung erstreckenden, im eingebauten Zustand oberen Seite die oberen Flächen aufweist, wobei der Schenkel die Öffnung aufweist, wobei die Vorrichtung so gestaltet ist, dass der Schenkel im eingebauten Zustand allseits von an ihm an seinen in in der ersten und der dritten Richtung aufgespannten Ebenen befindlichen Längsseiten und an seinen in in der zweiten und der dritten Richtung aufgespannten Ebenen befindlichen Querseiten anliegenden Bodenfliesen umgeben ist, wobei der Schenkel der Vorrichtung langgestreckt ist und jeweils ausgehend von jeweils einer seiner Längsseiten eine erste und eine zweite der oberen Flächen aufweist, die sowohl in der ersten Richtung, als auch in der zweiten Richtung zu der Öffnung hin ein Gefälle aufweisen, und wobei die Vorrichtung in der dritten Richtung eine Ausdehnung zwischen 5 mm und 30 mm aufweist. Das Gefälle der an den Längsseiten angeordneten oberen Flächen kann beispielsweise das Gefälle von Fliesen fortsetzen, die um die Vorrichtung herum verlegt sein können. Auf diese Weise wird der Ablauf des Wassers optimiert. Durch die Höhe beziehungsweise Ausdehnung zwischen 5 mm und 30 mm kann die Vorrichtung in den Fliesenbelag des Bodens integriert werden, so dass sich einerseits eine ansprechende Gestaltung ergibt und andererseits die Vorrichtung zusammen mit den Fliesen auf dem Estrich montiert werden kann.
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Die Erfindung bietet dem Handwerker und den Duschplattenherstellern die Möglichkeit, weniger Gefälle verwenden zu müssen. Beispielsweise müssen lediglich zwei einander gegenüberliegende Gefälle in der zweiten Richtung vorgesehen werden, die der Querrichtung der Vorrichtung entsprechen. Dahingegen kann die Vorrichtung in ihrer Längsrichtung eine so große Ausdehnung aufweisen, dass das Wasser in dieser Richtung effektiv abgeführt wird. Dadurch wird der Aufwand bei der Estrich- und Duschplattenherstellung reduziert. Zusätzlich entfällt die Arbeit für die Herstellung des Fliesenspiegels im Bereich der verschiedenen Gefälleübergänge.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung auf ihrer Oberseite eine Mehrfachgefällekontur aufweist.
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Trotz ihrer unter Umständen geringen Abmessungen in Querrichtung kann die erfindungsgemäße Vorrichtung effektiv den Arbeits- oder Herstellungsaufwand für den Estrich oder eine Duschplatte reduzieren.
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Es besteht die Möglichkeit, dass eine dritte und/oder eine vierte der geneigten oberen Flächen in Gebrauchsstellung zur Horizontalen nur ein Gefälle in der ersten Richtung aufweist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die erste und die zweite der oberen Flächen als Freiformflächen ausgebildet sind.
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Die im Stand der Technik im Estrich oder in einer Duschplatte beziehungsweise einem Duschboard ausgebildeten mehreren unterschiedlichen Gefälle können somit mindestens zu einem großen Teil an der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgebildet sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Abdeckung umfasst, die die Öffnung teilweise abdeckt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Abdeckung mindestens eine Ablauföffnung aufweist oder dass die Abdeckung von einem umlaufenden Spalt umgeben ist, der in die Öffnung mündet. Der umlaufende Spalt oder die beispielsweise schlitzförmige Ablauföffnung können so schmal gestaltet werden, dass sie für den Betrachter kaum sichtbar sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung im Wesentlichen einstückig ausgebildet ist. Im Wesentlichen einstückig meint dabei den mit der mindestens einen geneigten oberen Fläche und der Öffnung versehenen horizontalen Schenkel zuzüglich gegebenenfalls einer Abdeckung für die Reduzierung der Ablauföffnung.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung in der dritten Richtung eine Ausdehnung zwischen 5 mm und 10 mm aufweist. Auf diese Weise kann die Vorrichtung in den Fliesenbelag des Bodens integriert werden, so dass sich einerseits eine ansprechende Gestaltung ergibt und andererseits die Vorrichtung zusammen mit den Fliesen auf dem Estrich montiert werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
- 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß 1;
- 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 4 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß 3.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Weiterhin sind in einige der Figuren zur einfacheren Orientierung kartesische Koordinatensysteme eingezeichnet.
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In den 1 bis 4 sind zwei Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 22 ersichtlich, die beabstandet zu der Wand, beispielsweise in der Mitte eines Raumes angeordnet werden sollen.
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Die Vorrichtung 22 gemäß den 1 bis 4 erstreckt sich im Wesentlichen in einer Ebene, die im eingebauten Zustand der Horizontalen entspricht. Die Vorrichtung 22 weist nur einen horizontalen Schenkel 5 auf. Dabei ist die Vorrichtung 22 in der ersten Richtung X ausgedehnter, als in der zweiten dazu senkrechten Richtung Y (siehe 11 oder 3).
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Der von der Vorrichtung 22 umfasste horizontale Schenkel 5 kann im eingebauten Zustand allseits von an ihm anliegenden Bodenfliesen umgeben sein. Der horizontale Schenkel 5 der Vorrichtung 22 weist mittig eine Öffnung 8 auf, die sich in Einbaulage im Wesentlichen in X-Richtung und durch den horizontalen Schenkel 5 hindurch nach unten beziehungsweise in negativer Z-Richtung erstreckt (siehe 2 und 4). Durch die Öffnung 8 kann Abwasser in einen unterhalb der Vorrichtung 22 eingebauten Ablauf gelangen.
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Öffnung 8 nicht mittig in dem horizontalen Schenkel angeordnet ist, sondern außermittig, beispielsweise randseitig.
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Die Ausführungsform gemäß den 1 und 2 weist eine Abdeckung 28 auf, die auf oder in den horizontalen Schenkel 5 im Bereich der Öffnung 8 aufgebracht oder eingebracht werden kann. In der Abdeckung 28 ist mindestens eine Ablauföffnung 23 angeordnet, die in die Öffnung 8 mündet, durch die das Wasser zum unterhalb der Vorrichtung angeordneten Ablauf (nicht dargestellt) abfließen kann.
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Diese mindestens eine Ablauföffnung 23 ist im abgebildeten Ausführungsbeispiel ebenfalls schlitzartig und erstreckt sich überwiegend in X-Richtung. Die Teile der Abdeckung 28, die in Y-Richtung neben der Ablauföffnung 23 angeordnet sind, weisen ein Gefälle in Y-Richtung zu der Ablauföffnung 23 hin auf. Es besteht die Möglichkeit, dass die Teile der Abdeckung 28, die in X-Richtung neben der Ablauföffnung 23 angeordnet sein, ein Gefälle in X-Richtung zu der Ablauföffnung 23 hin aufweisen.
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Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass sich die Ablauföffnung 23 sowohl in X-Richtung, als auch in Y-Richtung erstreckt. In dem abgebildeten Beispiel ist die Ablauföffnung 23 mittig angeordnet.
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Alternativ könnte diese mindestens eine Ablauföffnung 23 auch randseitig angeordnet sein. Anstelle mindestens einer schlitzförmigen Ablauföffnung können auch eine oder mehrere anders gestaltete, beispielsweise kreisförmige oder rechteckige Ablauföffnungen 23 in der Abdeckung 28 angeordnet sein.
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Die Ausführungsform gemäß den 3 und 4 unterscheidet sich von derjenigen gemäß den 1 und 2 im Wesentlichen durch die Gestaltung der Abdeckung 29. Diese Abdeckung 29 weist keine Ablauföffnung auf, sondern ist so gestaltet und so in die Vorrichtung 22 gemäß den 3 und 4 beziehungsweise den horizontalen Schenkel 5 eingebaut, dass das Wasser durch einen die Abdeckung 29 umgebenden Spalt 30 abfließen kann. Der Spalt 30 wird dabei zwischen den der Öffnung 8 zugewandten Innenseiten des horizontalen Schenkels 5 und den Außenseiten der Abdeckung 29 gebildet.
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Bei beiden Ausführungsformen gemäß den 1 bis 4 weist der horizontale Schenkel 5 eine Mehrzahl oberer Flächen 24, 25, 26, 27 auf. Zwei dritte und vierte Flächen 24, 25 erstrecken sich von den stirnseitigen Enden des horizontalen Schenkels 5 nach innen bis zu Öffnung 8. Diese Flächen 24, 25 weisen ein Gefälle in der ersten Richtung X auf. Die dritte und vierte Fläche 24, 25 nehmen stirnseitig die gesamte Breite des horizontalen Schenkels 5 ein, wohingegen sie mit abnehmendem Abstand zur Öffnung 8 schmaler werden.
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Zwei erste und zweite Flächen 26, 27 erstrecken sich jeweils längs einer der Längsseiten des horizontalen Schenkels 5. Die erste und zweite Fläche 26, 27 schließen in einem Bereich außerhalb der Öffnung 8 außen an die dritte und vierte Fläche 24, 25 und im Bereich der Öffnung 8 außen an die Öffnung 8 an. Die erste und zweite Fläche 26, 27 sind als Freiformflächen ausgebildet und sowohl in X-Richtung, als auch in Y-Richtung zu der Öffnung 8 hin geneigt.
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Die erste und zweite Fläche 26, 27 und die Abdeckung 28 können so geformt sein, dass sich eine Neigung der Bodenfliesen auf der ersten und zweiten Fläche 26, 27 und/oder der Abdeckung 28 fortsetzt.
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Die Vorrichtung 22 beziehungsweise der horizontale Schenkel 5 der Vorrichtung 22 hat vorzugsweise eine Länge in X-Richtung von 100 mm bis 2500 mm. Die Vorrichtung 22 beziehungsweise der horizontale Schenkel 5 der Vorrichtung 22 hat vorzugsweise eine Breite in Y-Richtung von 10 mm bis 250 mm. Die Vorrichtung 22 beziehungsweise der horizontale Schenkel 5 der Vorrichtung 22 hat eine Höhe in Z-Richtung von 5 mm bis 30 mm.
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Die Höhe der Vorrichtung 22 beziehungsweise des horizontalen Schenkels 5 in Z-Richtung entspricht damit den üblichen Stärken von Bodenfliesen für Bäder. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann somit in den Fliesenbelag integriert werden.
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Es besteht insbesondere die Möglichkeit, dass der Vorrichtung 22 beziehungsweise die Höhe des horizontalen Schenkels 5 eine Höhe in Z-Richtung zwischen 5 mm und 10 mm aufweist, wobei bei dickeren Bodenfliesen Unterlagen unter der Vorrichtung verwendet werden können. Höhen der Vorrichtung 22 beziehungsweise des horizontalen Schenkels 5 in Z-Richtung unter 5 mm sind wenig sinnvoll, weil dann in den horizontalen Schenkel 5 kein Gefälle mehr eingebracht werden kann.
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Die Vorrichtung 22 beziehungsweise der horizontale Schenkel 5 der Vorrichtung 22 weist also in seiner Längsrichtung, die in den Figuren der X-Richtung entspricht, eine wesentlich größere Ausdehnung auf als in seiner Querrichtung in Y-Richtung oder als in der vertikalen Z-Richtung.
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Die horizontalen Schenkel 5 können aus Metall und/oder Kunststoff bestehen. Auch das Verbindungsstück und/oder die Abdeckung 28, 29 können aus Metall und/oder Kunststoff bestehen. Insbesondere kann vorgesehen sein, einige oder sämtliche der genannten Komponenten aus verchromtem Messing zu fertigen, um ein besonders ansprechendes Äußeres zu erreichen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einige oder sämtliche der genannten Komponenten aus nachwachsenden Rohstoffen zu fertigen.