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Die Erfindung betrifft eine Wasserpfeife nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei einer Wasserpfeife wird Tabak durch ein heißes Medium, z. B. Kohle, erhitzt. Die hierbei ausströmenden Dämpfe werden durch ein Wasserbad innerhalb eines Behälters geleitet, hierbei gekühlt und gereinigt und über einen Schlauchausgang geraucht. Der schematische Aufbau einer Wasserpfeife ist Gegenstand der beiden o. g. Druckschriften. Sie besteht aus einer im Wesentlichen vertikalen Rauchsäule, an deren Oberseite ein Tabakkopf aufgesetzt ist, welcher sowohl das Heizmedium (die glühenden Kohlen) als auch den zu rauchenden Tabak aufnimmt. Die Rauchsäule wird an ihrem unteren Ende von einem Verteilerstück, auch als „base” bezeichnet, aufgenommen und setzt sich als Tauchrohr nach unten fort. Dieses Tauchrohr ragt in einen teilweise mit Wasser gefüllten Behälter. Oberhalb des Wasserspiegels dieses Behälters ist der zu einem Mundstück für den Benutzer führende Schlauch angeflanscht. Ferner kann eine Wasserpfeife weitere Attribute wie einen Teller oder Aufnahmevorrichtungen für Zigarren oder Zigaretten aufweisen, auf die es im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung jedoch nicht ankommt.
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Für das Verständnis der vorliegenden Erfindung von besonderer Bedeutung ist das Verteilerstück (base), welches auf den das Wasser aufnehmenden Behälter aufschraubbar bzw. mit diesem verbindbar ist, und an dessen unterem Ende das in das Wasser ragende Tauchrohr angeordnet ist, sowie an dessen oberem Ende die strömungsmäßig mit dem Tauchrohr verbundene Rauchsäule aufgesetzt ist, welche zu dem Tabakkopf führt. Dieses Verteilerstück weist auch die Öffnungen auf, von denen mindestens eine einen Ansatz zum Anschließen eines zu einem Mundstück führenden Schlauchs trägt.
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Das Verteilerstück weist entweder ein Gewinde zum Aufschrauben auf ein entsprechendes Gegengewinde des Behälters auf. Alternativ hierzu kann die Verbindung zwischen Verteilerstück und Behälter durch einen Bajonettverschluss erfolgen, wie es in der o. g.
DE 20 2013 101 208 U1 beschrieben ist.
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Bei vielen im Handel befindlichen Wasserpfeifen weist das Verteilerstück mehrere Öffnungen zum Anschließen mehrerer Ansätze für die Aufnahme mehrerer Schläuche auf, sodass mehrere Benutzer gleichzeitig rauchen können. Ferner weisen manche Verteilerstücke in einer der Öffnungen anstelle eines Ansatzes für einen Saugschlauch ein Ventil auf, welches, wie die Ansätze für die Saugschläuche, austauschbar ausgebildet sind kann und bei einem gegenüber dem äußeren Druck herrschenden geringen Überdruck innerhalb des Behälters öffnet, sodass Gas von innerhalb des Behälters in die Umgebung austreten kann. Diesen Überdruck erzeugt der Benutzer der Wasserpfeife, indem er an seinem Mundstück durch den Schlauch bläst. Bei mehreren Benutzern, welche die Wasserpfeife gleichzeitig rauchen, müssen in diesem Fall deren Mundstücke abdichtend verschlossen werden, bspw. mit dem Finger. Aufgrund des durch das Einblasen in den Behälter erzeugten Überdrucks öffnet das an einer Öffnung angeschlossene Ventil und die sich in dem Behälter befindlichen Gase durchströmen das Ventil nach außen in die Umgebung. Diese Prozedur wird angewendet, wenn sich in dem Behälter oberhalb des Wasserspiegels kalte Rauchgase angesammelt haben, welche weniger schmackhaft sind als frische, warme Rauchgase.
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Bei bekannten Wasserpfeifen erfolgt diese Spülung des Behälters jedoch nicht zufriedenstellend, weil die Öffnung, in welche durch den Schlauch Luft in den Behälter eingeblasen wird sehr nahe an der Öffnung liegt, welche das Ventil aufnimmt. Auf diese Weise wird ein großer Teil der Spülluft unmittelbar von der Einblasöffnung in die Ventilöffnung geführt und nimmt nur wenig oder keine kalten Rauchgase mit sich. Um eine gute Spülung des Behälters zu erzielen muss sehr kräftig eingeblasen werden, damit innerhalb des Behälters eine Turbulenz entsteht und wenigstens ein Teil der kalten Rauchgase über das Ventil in die Umgebung abgeführt wird.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine Wasserpfeife so weiterzubilden, dass eine optimale Spülung des Behälters von kalten Rauchgasen ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit dem kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiels der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
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1: Einen Längsschnitt durch eine Wasserpfeife ohne daran angeschlossene Rauchschläuche;
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2: Eine Explosionsdarstellung eines Längsschnitts durch das Verteilerstück der in 1 dargestellten Wasserpfeife;
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3: Eine weiter auseinandergezogene Explosionsdarstellung gemäß 2.
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Die in
1 dargestellte Wasserpfeife weist einen Wasser aufnehmenden Behälter
1 auf, der über eine flache Unterseite auf den Boden oder die Oberfläche eines Tisches gestellt werden kann und zum Teil mit Wasser gefüllt ist. Der Behälter
1 hat im weitesten Sinne Flaschenform mit einer Öffnung an seiner Oberseite. Im Bereich dieser Öffnung ist ein Verbindungsstück
15 vorgesehen, über welches ein Verteilerstück
3 mit dem Behälter
1 verbunden ist. Das Verteilerstück
3 weist ein nach unten in den Behälter
1 und unter die Wasseroberfläche ragendes Tauchrohr
16 auf, welches unmittelbar in ein von dem Verteilerstück
3 nach oben ragendes, als Rauchsäule
6 bezeichnetes Rohr mündet, an dessen Oberseite ein Tabakkopf
5 zur Aufnahme eines Wärme erzeugenden Mediums und des Tabaks befestigt ist. Das Verteilerstück
3 weist im Bereich zwischen seiner Verbindung mit der Öffnung des Behälters
1 und der nach oben ragenden Rauchsäule
6 mehrere nach außen abragende Ansätze
7 auf, welche in Öffnungen
2 des Verteilerstücks
3 einschraubbar sind. An jedem Ansatz
7 lässt sich ein Schlauch mit einem an seiner anderen Seite daran befestigten Mundstück anbringen. Anstelle eines Ansatzes
7 kann auch ein Ventil
13 in eine der Öffnungen
2 eingeschraubt werden. Die Verbindung zwischen dem Behälter
1 und dem Verteilerstück
3 kann, wie in der
DE 20 2013 101 208 U1 beschrieben, als Bajonettverschluss ausgebildet sein.
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Die genaue Gestaltung des Verteilerstücks 3 ergibt sich aus den gemeinsam beschriebenen 2 und 3, welche das Verteilerstück 3 jeweils in Explosionsdarstellung zeigen, wobei 2 einen Längsschnitt mit Ansatz 7 und Ventil 13 zeigt und 3 eine weiter auseinandergezogene Explosionsdarstellung, allerdings ohne Schnittdarstellung.
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Die Figuren zeigen jeweils ganz unten das ein Bajonett tragende Verbindungsstück 15, welches an dem Behälter 1 der Wasserpfeife fest angebracht ist. Auf dieses Verbindungsstück 15 lässt sich das Verteilerstück 3 durch Aufschrauben bzw. einen Bajonettverschluss befestigen. Das Verteilerstück 3 weist neben dem unten angeordneten und im Folgenden nicht mehr beschriebenen Bajonettverschluss im dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich des runden Übergangs zwischen seiner Oberseite und seinen Seitenflächen vier Öffnungen 2 auf, welche jeweils mit einem nicht dargestellten Gewinde versehen sind. Diese Öffnungen 2 können entweder mit einem Blindstopfen verschlossen werden oder es kann der in 2 dargestellte Ansatz 7 in eine oder mehrere der Öffnungen 2 eingeschraubt werden, an welchem wiederum ein Schlauch befestigbar ist, der zu einem Mundstück führt.
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Alternativ zu diesem Ansatz 7 kann mindestens eine der Öffnungen 2 auch ein Ventil 13 tragen, welches so ausgebildet ist, dass es bei einem Überdruck innerhalb des Behälters 1 der Wasserpfeife öffnet.
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Das Verteilerstück 3 wird axial zentral von der nach oben ragenden Rauchsäule 6 durchstoßen, welche sich durch das Verteilerstück 3 fortsetzt und nach unten in das Tauchrohr mündet, welches unter die Wasseroberfläche innerhalb des Behälters 1 führt. Rauchsäule 6 und Tauchrohrs bilden also eine miteinander abdichtende Rohreinheit. Zwischen der Außenseite der durch das Verteilerstück 3 führenden Rauchsäule und der Innenwandung des Verteilerstücks 3 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel, also bei vier Öffnungen 2, vier Wandungen 8 angeordnet, welche im Wesentlichen vertikal und radial, bezogen auf die Längsachse der Wasserpfeife, verlaufen und zwischen sich und der Innenwandung des Verteilerstücks 3 mit einer Öffnung 2 sowie der Außenwandung der Rauchsäule 6 jeweils eine Kammer 9 einschließen.
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Die Kammern 9 werden an ihrer dem Behälter 1 zugewandten Unterseite durch eine Luftleitscheibe 10 abgedichtet, wobei durch das Zentrum der Luftleitscheibe 10 auch das Tauchrohr führt. Die Luftleitscheibe 10 ist über eine Dichtung 12 mit der Unterseite des Verteilerstücks 3 verbunden und weist an ihrer dem Behälter 1 zugewanden Unterseite vier Strömungskanäle 11 auf, wobei jeder Kammer 9 eine Strömungskanal 11 zugeordnet ist. Die Strömungskanäle 11 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als von der Unterseite der Luftleitscheibe 10 hervorstehende Hohlzylinder ausgebildet. Die Absichtung zwischen Luftleitscheibe 10 und Verbindungsstück 15 erfolgt wiederum durch eine Dichtung 14, welche in an sich bekannter Weise ausgebildet ist.
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Der Betrieb der Wasserpfeife erfolgt zunächst nicht anders als bei üblichen Wasserpfeifen. Im Bereich des Tabakkopfes 5 wird durch die hier aufgebrachten Wärme erzeugenden Materialien sowie den Tabak eine Ausdampfung der Inhaltsstoffe des Tabaks erzielt, ohne dass dieser verbrennt. Diese Inhaltsstoffe gelangen durch die Rauchsäule 6 nach unten und von dort unmittelbar in das Tauchrohr, welches unter die Wasseroberfläche in den Behälter 1 führt. Dort strömt das Gas mit diesen Tabakinhaltsstoffen aus und gelangt außerhalb des Tauchrohrs von unten durch die Strömungskanäle 11 in die Kammern 9 des Verteilerstücks 3 und von dort durch die in den Öffnungen 2 eingeschraubten Ansätzen 7 in die Schläuche zu den Mundstücken der daran saugenden Benutzer.
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Der besondere Vorzug der erfindungsgemäßen Wasserpfeife stellt sich erst dann ein, wenn sich innerhalb des Behälters 1 oberhalb des Wasserspiegels kalte Rauchgase angesammelt haben, welche ausgespült werden sollen. Hierzu bläst der Benutzer der erfindungsgemäßen Wasserpfeife durch sein Mundstück und den daran angeschlossenen Schlauch über den Ansatz 7 Luft in die dem Ansatz 7 zugeordnete Kammer 9 des Verteilerstücks 3 ein, welche aufgrund der Wandungen 8 nur nach unten durch die Strömungskanäle 11 in den Behälter 1 strömen kann. Dort erfolgt die gewünschte Spülung von den kalten Rauchgasen, d. h. die Luft nimmt die kalten Rauchgase mit sich fort und diese strömen durch eine der anderen Strömungskanäle 11 nach oben. Wenn weitere Benutzer der Wasserpfeife gleichzeitig die Mundstücke abdichten, so strömt der Großteil dieser Luft in diejenige Kammer 9, deren Öffnung 2 das Ventil 13 aufweist, so dass diese mit kalten Rauchgasen beladene Luft die Wasserpfeife bzw. das Verteilerstück 3 durch das Ventil 13 verlässt. Anschließend können die Benutzer der Wasserpfeife die Mundstücke wieder freigeben und erneut daran saugen, um frische Rauchgase zu genießen.
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Im Gegensatz zu bekannten Wasserpfeifen findet keine direkte Verbindung zwischen dem Ansatz 7 und dem Ventil 13 mehr statt, sondern die Luft muss zwangsweise über die Strömungskanäle 11 zunächst in den Behälter 1 eindringen, bevor sie das Verteilerstück durch die das Ventil 13 tragende Öffnung 2 wieder verlassen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008016573 U1 [0002]
- DE 202013101208 U1 [0002, 0005, 0014]