-
Die Erfindung betrifft ein Halteteil zum zugfesten Halten eines stiftförmigen Kontaktelements mit einem Gehäuse mit einem Aufnahmeraum zum Aufnehmen des Kontaktelements und mindestens einer in das Innere des Aufnahmeraums vorstehenden und radial auslenkbar eingerichteten Primärsicherung. Die Primärsicherung weist einen axialen Anschlag auf, an der ein Vorsprung des Kontaktelements anschlagen kann, so dass das in dem Aufnahmeraum aufgenommene Kontaktelement in einer entgegen einer Einführrichtung gerichteten Zugrichtung in dem Halteteil gesichert ist. Ferner betrifft die Erfindung einen Kontakthalter mit einem erfindungsgemäßen Halteteil und einem daran zugfest gehaltenen Kontaktelement.
-
Unter einem stiftförmigen Kontaktelement wird allgemein ein länglich geformter elektrischer Kontakt zum Übertragen von elektrischer Spannung oder von elektrischen Signalen verstanden, wie etwa bspw. ein Kontaktstift, ein Innenleiter eines Kabels o. dgl. Ein zugfest an einem Halteteil gehaltenes Kontaktelement lässt sich auch unter Zugkraft in einer Zugrichtung nicht aus dem Halteteil herausziehen.
-
Ein solches Halteteil kann ein Teil eines Steckverbinders wie etwa ein Isolierteil eines Steckers, eines Einbausteckers, einer Buchse, einer Kupplung, einer Einbaubuchse o. dgl. sein, wobei in dem Halteteil das bspw. an einem Kabelende angebrachte Kontaktelement derart gehalten wird, dass auch bei einer Zugeinwirkung auf das Kabel ein Herausrutschen des Kontaktelements aus dem Halteteil zuverlässig verhindert ist.
-
Es sind herkömmliche Halteteile mit Klemmabschnitten bekannt, um ein Kabel bzw. ein Kontaktelement des Kabels kraftschlüssig zwischen den Klemmabschnitten festzuklemmen. Eine solche Klemmbefestigung ist allerdings bei auf das Kabel einwirkenden hohen Zugkräften nicht ausreichend zuverlässig. Koaxialkabel oder andere Kabel mit einem Außenleiter wie etwa einem Drahtgeflecht können zusätzlich über den regelmäßig besonders stabilen Außenleiter an einem Außenleitergehäuse des Steckverbinders zugfest gehalten werden. Besonders schwierig ist allerdings eine zugfeste Befestigung von Kabeln, die ausschließlich einen oder mehrere vergleichsweise dünne Kontaktstifte als Kontaktelemente aufweisen.
-
In diesem letztgenannten Fall kann eine Zugsicherung mit einem axialen Anschlag vorgesehen sein, an dem ein Vorsprung des Kontaktelements anschlägt, wenn eine Zugkraft in Zugrichtung auf das Kontaktelement einwirkt, so dass ein Herausziehen des Kontaktelements aus dem Halteteil in axialer Richtung verhindert wird (sowohl die Einführrichtung als auch die der Einführrichtung entgegengesetzte Zugrichtung verlaufen im Wesentlichen parallel zu der axialen Richtung des Kontaktelements). Um eine schnelle und benutzerfreundliche Montage des Kontaktelements in dem Halteteil zu ermöglichen, ist die Zugsicherung radial auslenkbar eingerichtet, so dass der Vorsprung des Kontaktelement bei der Montage an dem radial ausgelenkten Absatz vorbei problemlos in den Aufnahmeraum einführbar ist.
-
Es hat sich allerdings herausgestellt, dass sich das Kontaktelement trotz dieser Sicherung bei hohen Zugkräften aus dem Halteteil lösen kann.
-
In Anbetracht der beschriebenen Probleme ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Halteteil bereitzustellen, in dem ein Kontaktelement besonders schnell und einfach montiert werden kann und das gleichzeitig hohen Zugkräften auf das Kontaktelement standhalten kann.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Halteteil gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Halteteils sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Das erfindungsgemäße Halteteil zeichnet sich durch eine in einer Sicherungsstellung zumindest abschnittsweise radial außen an der Primärsicherung anliegende Sekundärsicherung zum Verhindern der radialen Auslenkung der Primärsicherung aus. Nach dem Einführen des Kontaktelements in den Aufnahmeraum kann die Sekundärsicherung außen an der Primärsicherung angebracht werden, wobei die Sekundärsicherung in radialer Richtung unbeweglich bzw. starr eingerichtet ist, so dass die innen daran anliegende Primärsicherung nicht mehr nach außen auslenkbar ist und damit das Kontaktelement in keinem Fall mehr freigeben kann.
-
Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass durch die radiale Auslenkbarkeit der Primärsicherung zwar eine Montage des Kontaktelements in dem Aufnahmeraum vereinfacht werden kann, dass aber andererseits auch dann, wenn die Primärsicherung unter einer Vorspannung gegen das Kontaktelement drückt, nicht ausgeschlossen ist, dass die Primärsicherung über den Vorsprung des Kontaktelements hinweggleitet und damit das Kontaktelement in der Zugrichtung freigibt. Ein solches „Aufhebeln” der elastischen Primärsicherung droht bspw. bei Einwirkung einer besonders hohen oder schräg gerichteten Zugkraft. Dieses Aufhebeln wird bei dem erfindungsgemäßen Halteteil durch die die Primärsicherung sichernde Sekundärsicherung verhindert.
-
Eine besonders wirksame Sicherung der Primärsicherung gegen eine radiale Auslenkung derselben wird dadurch ermöglicht, dass die Primärsicherung eine parallel zu der Einführrichtung verlaufende äußere Anlagefläche aufweist, an der in der Sicherungsstellung eine parallel dazu verlaufende innere Anlagefläche der Sekundärsicherung anliegt. Die beiden flächig aneinander anliegenden Anlageflächen von Primär- und Sekundärsicherung können zumindest abschnittsweise in Umfangsrichtung gekrümmt und bspw. als Zylindermantel-Teilflächen ausgebildet sein, oder sie können alternativ als ebene und parallel zur Einführrichtung verlaufende (Führungs-)Flächen gebildet sein.
-
Die Sekundärsicherung kann derart in einer axialen Richtung verschieblich gegenüber der Primärsicherung eingerichtet sein, dass ein Raum für eine mögliche axiale Ausgleichsbewegung des im Aufnahmeraum aufgenommenen Kontaktelements durch Verschiebung der Sekundärsicherung eingestellt werden kann. Dazu kann die Sekundärsicherung von einer ersten Sicherungsstellung in axialer Richtung in eine zweite Sicherungsstellung und/oder umgekehrt verstellbar eingerichtet sein, wobei die Sekundärsicherung in beiden Sicherungsstellungen jeweils zumindest abschnittsweise radial außen an der Primärsicherung anliegt und damit eine radiale Auslenkung der Primärsicherung verhindert. Bei dieser Verschiebung der Sekundärsicherung gleitet die in axialer Richtung verlaufende innere Anlagefläche der Sekundärsicherung entlang der daran anliegenden äußeren Anlagefläche der Primärsicherung.
-
Um andererseits zu verhindern, dass das Kontaktelement in der Einführrichtung zu weit in den Aufnahmeraum einschiebbar ist oder auf der vorderen Seite aus dem Halteteil herausführbar ist, weist die Sekundärsicherung vorzugsweise einen weiteren axialen Anschlag für den Vorsprung des Kontaktelements auf. Auf diese Weise ist das Kontaktelement nicht nur in der Zugrichtung, sondern auch in der dieser entgegengerichteten Einführrichtung gesichert. Die Anschläge von Primärsicherung und Sekundärsicherung sind einander derart zugewandt, dass der Vorsprung bzw. mehrere Vorsprünge des Kontaktelements dazwischen aufnehmbar sind und je nach axialer Lage des Kontaktelements an dem einen oder an dem anderen Anschlag anschlagen.
-
Um eine axiale Ausgleichsmöglichkeit des Kontaktelements je nach Bedarf in einem gewünschten Maß einstellen zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Abstand zwischen dem axialen Anschlag der Primärsicherung und dem weiteren axialen Anschlag der Sekundärsicherung in der zweiten Sicherungsstellung größer ist als in der ersten Sicherungsstellung. In der ersten Sicherungsstellung kann der Abstand bspw. im Wesentlichen einer axialen Abmessung des Vorsprungs entsprechen, wobei in diesem Fall kein axialer Ausgleich des Kontakteelements möglich ist, so dass das Kontaktelement in axialer Richtung im Wesentlichen unbeweglich gegenüber dem Halteteil gehalten ist. In der zweiten Sicherungsstellung kann der Abstand mehr als 1,5mal, bevorzugt mehr als 2mal so groß sein wie die axiale Abmessung des Vorsprungs und besonders bevorzugt mehr als 1 mm, insbesondere mehr als 2 mm größer sein als diese. Das Kontaktelement ist dann mit einem axialen Spiel von mehr als 1 mm, insbesondere 2 mm oder mehr zugfest in beiden Richtungen in dem Halteteil gehalten. Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Halteteil einen Fixiermechanismus zum Fixieren der Sekundärsicherung in einer oder mehreren Sicherungsstellungen auf. Ferner kann ein Haltemechanismus vorgesehen sein, durch den eine Ablösung der Sekundärsicherung von dem Gehäuse verhindert wird.
-
Eine besonders wirksame Primärsicherung zeichnet sich durch eine dem Aufnahmeraum zugewandte Innenfläche aus, die derart verläuft, dass sie die lichte Weite des Aufnahmeraums in der Einführrichtung zumindest abschnittsweise allmählich verjüngt. Beim Einführen des Kontaktelements in den Aufnahmeraum wird die Primärsicherung durch den der Innenfläche zugewandten Vorsprung des Kontaktelements allmählich nach außen gedrückt, bis der Vorsprung hinter der Primärsicherung einrastet. In der Einführrichtung kann sich an die sich verjüngende Innenfläche der quer, insbesondere etwa senkrecht zu der Einführrichtung radial nach außen verlaufende axiale Anschlag anschließen. In einem entspannten Zustand der Primärsicherung ist die lichte Weite des Aufnahmeraums kleiner als das Kontaktelement im Bereich des Vorsprungs, so dass das Kontaktelement erst nach einem Abdrängen der Primärsicherung an dieser vorbeiführbar ist. Nach dem Einführen des Kontaktelements kann die Innenwand der Primärsicherung zumindest abschnittsweise eng an dem Kontaktelement anliegen, so dass sowohl eine form- als auch ein kraftschlüssige Verbindung zwischen Kontaktelement und Halteteil hergestellt ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sekundärsicherung Teil eines in axialer Richtung verschieblich an dem Gehäuse gehaltenen zweiten Gehäuseteils wie etwa einer Kappe mit einer den Aufnahmeraum in der Einführrichtung fortsetzenden Seitenwand. Die Kappe weist vorzugsweise Befestigungsmittel zum Befestigen an dem Gehäuse auf, wobei die Befestigung eine geführte Axialbewegung von der ersten Sicherungsstellung in die zweite Sicherungsstellung und umgekehrt ermöglicht. Ein vorderes Ende des Kontaktelements kann über ein vorderes Ende der Kappe hinaus vorstehen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kappe eine Durchgangsöffnung zum Durchführen des Kontaktelements aufweisen.
-
Vorzugsweise weist die Primärsicherung ein elastisch federnd eingerichtetes Laschenteil wie etwa ein Blattfederteil auf, das derart eingerichtet ist, dass es beim Einführen des Kontaktelements in den Aufnahmeraum durch einen Vorsprung des Kontaktelement radial nach außen vorgespannt wird und hinter dem Vorsprung einrastet.
-
Zum Erhöhen der Stabilität des Halteteils kann die Primärsicherung einstückig, insbesondere einteilig mit dem Gehäuse gebildet sein. Vorzugsweise bestehen die Primärsicherung und die übrigen Gehäuseabschnitte aus einem nichtleitenden Material wie etwa einem Kunststoff. In diesem Fall kann das Gehäuse zusammen mit der damit verbundenen Primärsicherung integral aus dem Kunststoffmaterial geformt werden. Auch die Kappe kann zusammen mit der damit verbundenen Sekundärsicherung integral aus einem isolierenden Material wie etwa einem Kunststoffmaterial geformt werden.
-
Gemäß einem weiteren, besonders wichtigen Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Halteteil zum zugfesten Halten eines Kontaktelements mit einem Gehäuse mit einem Aufnahmeraum zum Aufnehmen des Kontaktelements und mindestens einer in das Innere des Aufnahmeraums vorstehenden und radial auslenkbar eingerichteten Primärsicherung mit einem axialen Anschlag, an dem ein Vorsprung des in dem Aufnahmeraums aufgenommenen Kontaktelements anschlagen kann, so dass das Kontaktelement in der entgegen der Einführrichtung gerichteten Zugrichtung gesichert ist. Anstelle oder zusätzlich zu der oben beschriebenen Sekundärsicherung kann das Halteteil eine zusätzliche Primärsicherung in Form einer ebenfalls in das Innere des Aufnahmeraums vorstehenden Zusatzsicherung mit einem axialen Sicherungsanschlag für den Vorsprung des Kontaktelements aufweisen. Der Vorsprung des Kontaktelements schlägt bei einer auf das Kontaktelement wirkenden Zugkraft sowohl an dem Anschlag der Primärsicherung als auch an dem Sicherungsanschlag der Zusatzsicherung an und ist somit in der Zugrichtung doppelt gesichert. Die Zusatzsicherung unterscheidet sich von der Primärsicherung insbesondere dadurch, dass sie starr und nicht in radialer Richtung nachgiebig bzw. elastisch eingerichtet ist.
-
Damit besteht bei der Einwirkung einer Zugkraft auf das Kontaktelement anders als bei der Primärsicherung nicht die Gefahr, dass die Zusatzsicherung radial nach außen zurückschnappt und das Kontaktelement in der Zugrichtung freigibt. Gleichzeitig ist bei der Montage des Kontaktelements in dem Halteteil ein Einführen des Kontaktelements in den Aufnahmeraum in der Einführrichtung über die beiden radial nach innen vorstehenden Anschläge hinweg möglich, da die Primärsicherung in radialer Richtung ausreichend weit nachgibt, so dass der Vorsprung des Kontaktelements über beide Anschläge hinweggleiten kann.
-
Dazu weist vorzugsweise sowohl die Primärsicherung als auch die Zusatzsicherung eine die lichte Weite des Aufnahmeraums in der Einführrichtung zumindest abschnittsweise allmählich verjüngende Innenfläche auf, um bei der Montage ein möglichst leichtgängiges Gleiten des Vorsprungs über die Absätze hinweg zu ermöglichen. In der Einführrichtung schließt sich vorteilhafterweise an die Innenflächen jeweils der etwa radial nach außen verlaufende Anschlag bzw. Sicherungsanschlag an, so dass der Vorsprung des Kontaktelements hinter der Primärsicherung bzw. hinter der Zusatzsicherung einrasten kann.
-
Als weitere Sicherungsmaßnahme kann die oben erläuterte Sekundärsicherung vorgesehen sein, die radial außen an der Primärsicherung anliegt, um in einer Sicherungsstellung die radiale Auslenkung der Primärsicherung zu verhindern. Die Sekundärsicherung kann Teil eines zweiten Gehäuseteils wie etwa einer Kappe sein, die nach dem Einführen des Kontaktelements in den Aufnahmeraum an dem Gehäuse angebracht wird. Im Hinblick auf weitere Merkmale der Sekundärsicherung und der Primärsicherung wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
-
Im Hinblick auf eine besonders gute Sicherungswirkung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Zusatzsicherung in der Einführrichtung im Wesentlichen auf Höhe der Primärsicherung angeordnet ist. Insbesondere kann der Anschlag der Primärsicherung etwa in derselben Radialebene liegen wie der Sicherungsanschlag der Zusatzsicherung. In diesem Fall kann nämlich ein einziger, umlaufender Vorsprung des Kontaktelements wie etwa ein Ringbund gleichzeitig sowohl an dem Anschlag als auch an dem Sicherungsanschlag gesichert werden. Ferner wird in diesem Fall der Vorsprung durch die Primärsicherung gleichzeitig sowohl hinter dem axialen Anschlag der Primärsicherung als auch hinter dem Sicherungsanschlag gehalten.
-
Alternativ oder zusätzlich können mehrere, in der Einführrichtung voneinander beabstandete elastische Primärsicherungen und/oder unelastische Zusatzsicherungen vorgesehen sein. Vorteilhafterweise liegen jeder Zusatzsicherung eine oder mehrere elastisch ausgebildete Primärsicherungen gegenüber. In diesem Fall kann das Kontaktelement mehr als einen Vorsprung, bspw. zwei oder drei in der Einführrichtung voneinander beabstandete Vorsprünge aufweisen.
-
Alternativ oder zusätzlich können in derselben Radialebene mehr als eine elastische Primärsicherung und/oder mehr als eine unelastische Zusatzsicherung vorgesehen sein, die bspw. in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zusatzsicherung der Primärsicherung gerade gegenüberliegt, wenn also die Zusatzsicherung in Umfangsrichtung um etwa 180° von der Primärsicherung beabstandet ist. Dann drückt die Primärsicherung das Kontaktelement nämlich besonders wirksam in die Vertiefung hinter dem Sicherungsabsatz.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Kontakthalter mit einem erfindungsgemäßen Halteteil und einem in dessen Aufnahmeraum zugfest gehaltenen stiftförmigen Kontaktelement. Unter einem „stiftförmigen Kontaktelement” wird vorliegend ein längliches Kontaktelement wie etwa ein Kontaktstift, ein Innenkontakt o. dgl. verstanden.
-
Das Kontaktelement ist vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise im Wesentlichen rotationssymmetrisch, bspw. etwa zylindrisch gestaltet. Ausgehend von einem Basisteil des Kontaktelements können ein oder mehrere radial nach außen vorstehende Vorsprünge vorgesehen sein, die bevorzugt senkrecht zur Einführrichtung verlaufende vordere und/oder hintere Seitenflächen aufweisen, so dass die Seitenflächen flächig an den ebenfalls senkrecht zur Einführrichtung verlaufenden Anschlägen anliegen können. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Vorsprung als Ringbund ausgebildet, der ein im Wesentlichen zylindrisches Basisteil des Kontaktelements ringartig umläuft. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Sicherungen des Halteteils unabhängig von der Drehlage des Kontaktelements hinter dem Vorsprung einrasten. Alternativ kann das Kontaktelement mehr als einen Vorsprung aufweisen, wobei jedem der Vorsprünge eine Primärsicherung und/oder eine Zusatzsicherung zugeordnet sein kann.
-
Die in Richtung der Einführrichtung weisende Seitenfläche des Vorsprungs ist vorzugsweise dem axialen Anschlag der Sekundärsicherung zugewandt, während die in Richtung der Zugrichtung weisende Seitenfläche des Vorsprungs vorzugsweise dem axialen Anschlag der Primärsicherung und/oder dem Sicherungsanschlag der Zusatzsicherung zugewandt ist.
-
Vorzugsweise weist das Halteteil zwei oder mehr nebeneinander angeordnete Aufnahmeräume mit jeweils mindestens einer Primärsicherung, Sekundärsicherung und/oder Zusatzsicherung für jeweils ein Kontaktelement auf. Auf diese Weise kann bspw. ein zwei- oder mehradriges Kabel oder ein Aderbündel an das Halteteil angekoppelt werden und ist dann zugfest mit diesem verbunden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Halteteil ein Isolierteil zur zugfesten Aufnahme des Kabelendes eines (ggf. ungeschirmten) Twisted-Pair Kabels mit zwei verdrillten Adern, an denen ggf. jeweils ein Kontaktstift angebracht ist. Bspw. ist das Halteteil Teil eines Steckverbinders wie etwa eines HSD-Kupplers.
-
In der nun folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert, auf die hinsichtlich erfindungswesentlicher Einzelheiten, die in der Beschreibung nicht näher beschrieben sind, ausdrücklich verwiesen wird. Dabei zeigt:
-
1 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Halteteils mit einem darin gehaltenen Kontaktelement in einer ersten Sicherungsstellung I,
-
2 eine schematische Schnittansicht des in 1 gezeigten Halteteils in einer zweiten Sicherungsstellung II.
-
1 zeigt einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Halteteils 10 mit einem darin aufgenommenen Kontaktelement 100 schematisch in einem Längsschnitt. Die Schnittebene verläuft dabei parallel zu der Einführrichtung E, in der das Kontaktelement 100 in das Halteteil 10 eingeführt wird, bzw. parallel zu der entgegengesetzt gerichteten Zugrichtung Z.
-
Das Halteteil 10 weist ein Gehäuse 20 mit einem Aufnahmeraum 22 zur Aufnahme des Kontaktelements 100 und ein an dem Gehäuse 22 angebrachtes zweites Gehäuseteil 45 auf. Das zweite Gehäuseteil 45 bildet eine den Aufnahmeraum 22 in der Einführrichtung E fortsetzende Seitenwand 48 aus.
-
Das Gehäuse 20 ist ein Isolierteil eines Steckverbinders wie etwa eines Kupplers, und das zweite Gehäuseteil 45 bildet eine einen vorderen Abschnitt des Kupplers abdeckende Kappe.
-
Das Gehäuse 20 weist eine damit verbundene, elastisch ausgebildete Primärsicherung 30 auf, und das zweite Gehäuseteil 45 weist eine damit verbundene Sekundärsicherung 40 zum Sichern der Primärsicherung 30 gegen eine elastische Auslenkung in einer Sicherungsstellung auf.
-
In dem sich in der Einführrichtung E erstreckenden Aufnahmeraum 22 des Gehäuses 20 ist ein Kontaktelement 100 in Form eines Kontaktstifts zugfest gehalten. Mit anderen Worten kann das Kontaktelement 100 auch unter Anwendung einer Zugkraft in Zugrichtung Z nicht aus dem Aufnahmeraum 22 herausgezogen werden. Dies liegt daran, dass ein von einem etwa zylindrischen Basisabschnitt des Kontaktelements 100 radial nach außen vorstehender Vorsprung 110 an einem axialen Anschlag 32 der Primärsicherung 30 anschlägt. Durch den an dem axialen Anschlag 32 anschlagenden Vorsprung 110 ist eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Kontaktelement 100 und dem Gehäuse 20 hergestellt.
-
Der axiale Anschlag 32 der Primärsicherung 30 ist durch eine in Einführrichtung E vordere Fläche eines von einer Seitenwand des Gehäuses 20 schräg in Richtung auf das Kontaktelement 100 vorstehenden Laschenteils gebildet. Die Innenfläche 36 des Laschenteils verläuft in der Einführrichtung E allmählich in Richtung auf das Kontaktelement 100, bis hin zu einem Anlagebereich 39, in dem das Laschenteil eng an dem Kontaktelement 100 anliegt. Aufgrund dieses sich allmählich verjüngenden Verlaufs des Aufnahmeraums 22 bis hin zu dem Anlagebereich 39 wird das Laschenteil beim Einführen des Kontaktelements 100 in den Aufnahmeraum 22 durch den Vorsprung 110 allmählich radial nach außen gedrängt, bis der Anschlag 32 hinter dem Vorsprung 110 wider zurückfedert. Die Innenwand 36 geht abrupt in den senkrecht zur Einführrichtung E verlaufenden Anschlag 32 über, so dass bei einer Krafteinwirkung auf das Kontaktelement in der Zugrichtung Z ein Zurückfedern des Laschenteils zumindest bei einer nur mäßigen Zugkraft verhindert wird.
-
Wie bereits angedeutet, ist die Primärsicherung 30 zwecks einer einfachen Montage des Kontaktelements 100 in radialer Richtung R auslenkbar eingerichtet. Allerdings ist nach dem Einführen des Kontaktelements 100, nachdem der Vorsprung 110 hinter dem Anschlag 32 eingerastet ist, eine radiale Auslenkung der Primärsicherung 30 in jedem Fall zu verhindern, da dadurch das Kontaktelement 100 in der Zugrichtung Z freigegeben würde. Deshalb ist in der in den 1 und 2 dargestellten Sicherungsstellung außen an der Primärsicherung 30 die Sekundärsicherung 40 zum Sichern der Primärsicherung 30 gegen eine radiale Auslenkung vorgesehen.
-
Die Sekundärsicherung 40, die einteilig mit dem zweiten Gehäuseteil 45 bevorzugt aus Kunststoff geformt ist, weist eine parallel zu der Einführrichtung E verlaufende, der Primärsicherung 30 zugewandte innere Anlagefläche 44 auf, die an einer parallel dazu verlaufenden äußeren Anlagefläche 34 der Primärsicherung 30 anliegt. Dieser Verlauf der beiden Anlageflächen 34, 44 ist besonders wichtig, da er eine geführte Verschiebung des zweiten Gehäuseteils 45 gegenüber dem Gehäuse 20 in bzw. entgegen der Einführrichtung E unter Aufrechterhaltung der Sicherungswirkung der Sekundärsicherung 40 ermöglicht.
-
In 1 ist eine erste Sicherungsstellung I gezeigt, in der das zweite Gehäuseteil 45 weit in Richtung auf das Gehäuse 20 geschoben ist. In dieser Stellung ist ein Abstand A zwischen dem axialen Anschlag 32 der Primärsicherung 30 und einem weiteren axialen Anschlag 42 der Sekundärsicherung nur wenig größer als eine axiale Abmessung des Vorsprungs 110, der zwischen den beiden Anschlägen 32, 42 angeordnet ist. Damit hat der Kontaktelement 100 in dieser Stellung nur ein geringes Spiel in axialer Richtung.
-
In der in 2 gezeigten zweiten Sicherungsstellung II ist das zweite Gehäuseteil 45 weit in Richtung der Einführrichtung E gegenüber dem Gehäuse 20 vorgeschoben. In dieser Stellung ist ein Abstand A zwischen den Anschlägen 32, 42 etwa doppelt so groß wie die axiale Abmessung des zwischen den Anschlägen 32, 42 angeordneten Vorsprungs 110, so dass das Kontaktelement Raum für axiale Ausgleichsbewegungen hat. Wichtig dabei ist, dass in beiden Sicherungsstellungen I, II die parallel zur Einführrichtung E verlaufenden Anlageflächen 34, 44 von Primärsicherung und Sekundärsicherung aneinander anliegen, so dass unabhängig von der axialen Stellung der Sekundärsicherung keine radiale Auslenkung der Primärsicherung möglich ist.
-
Die in 1 dargestellte Sekundärsicherung 40 weist mehrere stufig nach außen verlaufende Abschnitte auf. An der inneren Anlagefläche 44 einer äußeren Stufe liegt in der Sicherungsstellung die äußere Anlagefläche 34 der Primärsicherung 30 an, an der Innenfläche 47 einer mittleren Stufe liegt eine Außenseite des Vorsprungs 110 an, und an der Innenfläche 43 einer inneren Stufe kann eine Außenseite eines Basisabschnitts des Kontaktelements 100 anliegen. Dadurch ist der Durchmesser des Aufnahmeraums 22 jeweils an den Durchmesser des Kontaktelements 100 angepasst, wodurch eine besonders stabile Führung des Kontaktelements 100 in axialer Richtung ermöglicht wird.
-
Gemäß einem besonders wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung weist das Gehäuse 20 neben der elastischen Primärsicherung 30 eine unelastische Zusatzsicherung 50 auf. Die Zusatzsicherung 50 weist einen axialen Sicherungsanschlag 52 auf, der im Wesentlichen in derselben Radialschnittebene liegt wie der Anschlag 32 der Primärsicherung 30. Insbesondere liegt die Zusatzsicherung 50 innerhalb des Aufnahmeraums 22 der Primärsicherung 30 im Wesentlichen gegenüber. Auch die Zusatzsicherung 50 weist eine die lichte Weite des Aufnahmeraums 22 in der Einführrichtung E allmählich verjüngende Innenfläche auf, an der der Vorsprung 110 beim Einführen entlanggleitet und die die gegenüberliegende Primärsicherung 30 dabei allmählich nach außen drängt, bis der Vorsprung 110 hinter den beiden Anschlägen 32, 52 einrastet, wobei die zu diesem Zeitpunkt unter Vorspannung gesetzte Primärsicherung 30 zurück nach innen springt. Die lichte Weite des Aufnahmeraums 22 an seiner engsten Stelle zwischen Primärsicherung 30 und Zusatzsicherung 50 ist also kleiner als der Durchmesser des Kontaktelements 100 im Bereich des Vorsprungs 110. Hinter den Anschlägen 32, 52 in der Einführrichtung E kann der Durchmesser des Aufnahmeraums 22 dagegen im Wesentlichen dem Durchmesser des Kontaktelements 100 im Bereich des Vorsprungs 110 entsprechen, so dass das Kontaktelement im Bereich des zwischen den Anschlägen 32, 42 angeordneten Vorsprungs 110 stabil in axialer Richtung verschieblich ist, da es kein Radialspiel hat.
-
Das zweite Gehäuseteil 45 ist über einen Fixiermechanismus (nicht dargestellt) in Axialrichtung verschieblich an dem Gehäuse 20 befestigt.
-
Eine besonders zuverlässige Sicherung des Kontaktelements 100 im Aufnahmeraum 22 des Halteteils 10 gegen einwirkende Zugkräfte ist dann gegeben, wenn das Halteteil sowohl die Primär- als auch die Sekundär- und die Zusatzsicherung aufweist. Durch die Sekundärsicherung 40 wird nämlich nicht nur die Primärsicherung, sondern mittelbar auch die unelastische Zusatzsicherung 50 gesichert.
-
Alternativ ist jedoch auch ein erfindungsgemäßes Halteteil 10 vorstellbar, dass nur die Primärsicherung und die Sekundärsicherung oder nur die Primärsicherung und die Zusatzsicherung hat.
-
Ein Herstellungsvorgang zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Kontakthalters weist die folgenden Schritte auf: Zunächst wird das Kontaktelement 100 in der Einführrichtung E in den Aufnahmeraum 22 des Halteteils 10 eingeführt, wobei außen an der Primärsicherung 30 noch keine Sekundärsicherung 40 angeordnet ist, so dass die Primärsicherung 30 radial nach außen auslenkbar ist. Dadurch gleitet der Vorsprung 110 unter Auslenkung der Primärsicherung 30 über die Anschläge 32, 52 von Primärsicherung 30 und Zusatzsicherung 50 hinweg (das Laschenteil federt zurück), bis die Primärsicherung 30 hinter dem Vorsprung 110 zurückrastet, so dass das Kontaktelement 100 bei Krafteinwirkung in der Zugrichtung Z zugfest gehalten ist. Anschließend wird das die Sekundärsicherung 40 aufweisende zweite Gehäuseteil 45 derart mit dem Gehäuse 20 verbunden, wie es in den 1 und 2 dargestellt ist, so dass das Halteteil 10 sich in der Sicherungsstellung befindet. In dieser Stellung ist das Kontaktelement 100 durch den weiteren axialen Anschlag 42 des zweiten Gehäuseteils 45 auch bei einer Zugkraft in der Einführrichtung E gesichert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Halteteil
- 20
- Gehäuse
- 22
- Aufnahmeraum
- 30
- Primärsicherung
- 32
- axialer Anschlag
- 34
- äußere Anlagefläche
- 36
- Innenfläche
- 40
- Sekundärsicherung
- 42
- weiterer axialer Anschlag
- 43
- Innenfläche
- 44
- innere Anlagefläche
- 45
- Kappe
- 47
- Innenfläche
- 48
- Seitenwand
- 50
- Zusatzsicherung
- 52
- Sicherungsanschlag
- 100
- Kontaktelement
- 110
- Vorsprung
- R
- radiale Richtung
- E
- Einführrichtung
- Z
- Zugrichtung
- A
- Abstand
- I
- erste Sicherungsstellung
- II
- zweite Sicherungsstellung