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Die Erfindung betrifft eine Tisch-Bohrmaschine und insbesondere eine Dübel- und Langloch-Bohrfräsmaschine mit den im Oberbegriff des Schutzanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Eine derartige Tisch-Bohrmaschine ist beispielsweise durch offenkundige Vorbenutzung einer Dübel- und Langloch-Bohrfräsmaschine LB 760 der Anmelderin bekannt und umfasst folgende Merkmale:
- – einen Maschinenständer,
- – einen daran angeordneten Maschinentisch zur Auflagerung eines mit einem Dübel- oder Langloch zu versehenden Werkstückes,
- – einen am Maschinenständer höhenverstellbar angeordneten Support,
- – einen auf dem Support in horizontaler Querrichtung verstellbar angeordneten Querschlitten, und
- – eine auf dem Querschlitten in zur Querrichtung orthogonal verlaufender Zustellrichtung in einer Zustellführung verschiebbar gelagerte Bohreinrichtung mit einem motorisch angetriebenen Bohrwerkzeug.
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Eine derartige Bohrmaschine ist zwar für vielerlei Anwendungszwecke rationell einsetzbar. Ihre Grenzen findet diese allerdings bei der Bearbeitung von Werkstücken, wobei zum einen Lang- oder Dübellöcher vertikal von oben oder in eine beispielsweise in einem Winkel von 45° zur Horizontalen stehende Gehrungsfläche eines Möbelbrettes eingebracht werden sollen.
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Eine weitere Problematik taucht im Zusammenhang mit dem Einbringen von Spezialdübel-Löchern beispielsweise für Dübel des Typs „Domino” der TTS Tooltechnic Systems AG & Co. KG, Wendlingen am Neckar oder für sogenannte „ELA-Dübel” gemäß
DE 10 2011 014 152 B4 auf. Gerade für die letztgenannten Dübeltypen ist eine spezielle Führung und Gestaltung des Bohrwerkzeuges notwendig. Wenn dabei im Zusammenhang mit Dübellöchern von einem Bohren bzw. Bohrwerkzeug die Rede ist, so ist der Bearbeitungstyp in der Regel eine Mischform aus Bohren und Fräsen, da das Bohrwerkzeug nicht nur in der Rotationsachse des Bohrers zugestellt, sondern auch rechtwinklig dazu wie beim Setzen eines Langlochs in einem Werkstück bewegt wird.
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Zu der oben angeschnittenen Erweiterung der Funktionalität der bekannten Tisch-Bohrmaschine sieht die Erfindung gemäß Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 eine zusätzliche Verstelllagerung der Bohreinrichtung vor, die umfasst:
- – einen zur Querrichtung orthogonal am Querschlitten verstellbar gelagerten Tiefenverstellschlitten, und
- – eine auf dem Tiefenverstellschlitten angeordnete Schwenkeinrichtung, auf der die Bohreinrichtung mit ihrer Zustellführung um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, die horizontal und parallel zur Querrichtung verläuft.
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Durch die Schwenkeinrichtung können nicht nur horizontale Bohrlöcher in ein auf den Maschinentisch gespanntes Werkstück eingebracht werden, sondern auch Bohrlöcher mit einem praktisch beliebigen Winkel zur Horizontalen. Da die Schwenkachse der Schwenkeinrichtung in aller Regel konstruktionsbedingt nicht durch die Rotationsachse des Werkzeuges der Bohreinrichtung verläuft, wird beim Hochschwenken der Bohreinrichtung aus der Horizontalen ein Versatz erzeugt, der sich insbesondere beim Einbringen einer Bohrung in eine schräg stehende Gehrungsfläche eines Werkstückes zeigt. Auch beim Hochschwenken der Bohreinrichtung in die Vertikale kann dann zwar die Bohreinrichtung mit ihrem Werkzeug zum Werkstück zugestellt werden, eine Anpassung in Tiefenrichtung des Werkstücks wäre dann allerdings nicht mehr möglich.
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Um den erwähnten Versatz und die Anpassung der Position des Bohrwerkzeuges in Tiefenrichtung zu beherrschen, ist erfindungsgemäß neben der Schwenkeinrichtung auch der zusätzliche Tiefenverstellschlitten vorgesehen, auf dem die Schwenkeinrichtung mit der Zustellführung für die Bohreinrichtung angeordnet ist. Der Tiefenverstellschlitten selbst ist orthogonal am Querschlitten verstellbar gelagert, so dass die Bohreinrichtung problemlos an unterschiedliche Bohraufgaben angepasst werden kann.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Bohrmaschine gemäß Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 bietet auch die Grundlage für eine universelle Einsetzbarkeit der Bohrmaschine zum Einbringen von Dübellöchern für verschiedenste Dübeltypen, was bei einer vorbekannten einfachen Bohrmaschine nicht gewährleistet ist.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bohrmaschine angegeben. So ist ein praxisgerechter Schwenkwinkelbereich für die Schwenkeinrichtung 90°, wobei die Werkzeugachse der Bohreinrichtung in den Endstellungen des Schwenkwinkels horizontal bzw. vertikal angeordnet ist. Bei überschaubarem konstruktivem Aufwand ist damit ein Großteil der praktisch auftretenden Bohrarbeiten rationell beherrschbar.
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Für Standard-Schwenkwinkelstellungen, wie beispielsweise 0°, 22,5°, 45° und 90° ist es von Vorteil, wenn an der Schwenkeinrichtung eine Indexierung für diese Winkel vorgesehen ist. Damit lassen sich solche Standard-Schwenkwinkel rasch einstellen, so dass die Maschine ein rationelles Arbeiten ermöglicht.
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Eine konstruktiv einfache, dabei robuste und stabile Ausführung ist für die Schwenkeinrichtung gegeben, in dem diese zwei beiderseits der Schwenkachse stehende, viertelkreisförmige Führungssegmente aufweist. In diese kann dann vorteilhafterweise auch die Indexierung der Standard-Schwenkwinkelstellungen integriert werden, indem die Umfangskanten der Führungssegmente Einrastnuten an den entsprechenden Schwenkwinkelstellungen aufweisen, in die ein Indexstift an der Bohreinrichtung eingreifen kann.
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Für die spezielle Aufgabe des Bohrens von Lang- und Dübellöchern kann an der Bohrmaschine in vorteilhafter Weiterbildung in an sich bekannter Weise eine Positionslehre in Form einer in horizontaler Querrichtung verlaufenden Dübelleiste am Support der Maschine vorgesehen sein. In dieser Dübelleiste sind jeweils Reihen von Führungslöchern eingebracht, die für mögliche Positionen und/oder Arten von Dübel- oder Langlöchern im Werkstück repräsentativ sind.
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Mit Hilfe dieser Dübelleisten kann die Positionierung der Bohreinrichtung relativ zum jeweiligen Werkstück unterstützt werden. Durch die mögliche auswechselbare Befestigung der jeweiligen Dübelleiste auf einer Aufnahmewelle am Support kann die Maschine rasch an unterschiedliche Typen und Positionierungen von Lang- und Dübellöchern angepasst werden.
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Für eine bedienungstechnisch besonders einfache Nutzung der Dübelleiste ist es von Vorteil, am Querschlitten eine Abtasteinrichtung zur Erfassung der Führungslöcher in der jeweiligen Dübelleiste vorzusehen. Diese kann beispielsweise durch einen vom Maschinenbediener manuell auslösbaren Abtaststift realisiert sein, der insbesondere über einen Hebel-betätigten Bowdenzug betätigbar und mit dem jeweiligen Führungsloch in Eingriff bringbar ist. Sobald sich der Abtaststift korrekt in Eingriff mit einem entsprechenden Führungsloch befindet, weiß der Maschinenbediener, dass die Bohreinrichtung sich an der richtigen Querposition bezogen auf das Werkstück befindet. Er kann dann die Bohreinrichtung aktivieren, sie mit ihrem Werkzeug gegen das Werkstück zustellen und innerhalb der durch das Führungsloch gegebenen Freiheit in Querrichtung des Querschlitten verschieben, so dass beispielsweise ein Langloch entsprechend der Länge des Führungsloches an der korrekten Position in das Werkstück eingebracht wird.
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Für die eingangs genannten „ELA-Dübel”, die ein Spezial-Dübelloch mit zwei beabstandeten Dübelbohrungen und einer diese verbindenden, hinterschnittenen Schwalbenschwanz-Nut benötigen, kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine Dübelleiste vorgesehen sein, deren Führungslöcher jeweils endseitig Durchgriffsbohrungen für den Kopf des Abtaststiftes und dazwischen demgegenüber in der Breite verringerte Führungsschlitze aufweisen. Die endseitigen Durchgriffsbohrungen weisen einen Durchmesser auf, der dem Kopfdurchmesser des Abtaststiftes entspricht. Dazwischen sind die endseitigen Durchgriffsbohrungen durch einen in der Breite verringerten Führungsschlitz verbunden, der eine Einschnürung am Abtaststift zwangsführt. So ist gewährleistet, dass der Maschinenbediener den Querschlitten zu Beginn des Bohrvorganges zwingend in einer definierten Endlage für das Dübelloch positioniert, so dass diesbezüglich die Positionierung des Bohrwerkzeuges exakt ist. Anschließend kann der Querschlitten während der Betätigung des Bohrwerkzeuges über die vorgesehene und durch den Abstand der endseitigen Durchgriffsbohrungen der Dübelleiste definierten Weg verschoben werden, so dass die Länge des Dübelloches ebenfalls stimmt. Durch die Zwangsführung beim Verschieben des Querschlittens wird der Maschinenbediener darin unterstützt, das Bohrwerkzeug mit konstanter Eingriffstiefe zwischen den beiden Endpositionen in Querrichtung zu führen, so dass die hinterschnittene Schwalbenschwanz-Nut zwischen den beiden endseitigen Dübellöchern entsprechend ihrer Sollform eingearbeitet werden kann.
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Die jeweiligen Dübelleisten können vorteilhafterweise mindestens zwei unterschiedliche Leistenelemente aufweisen, die jeweils an unterschiedliche Dübelarten und/oder Dübelgrößen angepasste Führungslöcher aufweisen. Damit kann ein und dieselbe Dübelleiste lediglich durch unterschiedliche Anbringung an der Aufnahmewelle am Support in Aktion gesetzt werden und die Bohrmaschine entsprechend rasch an wechselnde Größen oder Arten von Dübeln angepasst werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Bohrmaschine sowie verschiedener Dübelleisten anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Bohrfräsmaschine,
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2 bis 4 Seitenansichten der Bohrfräsmaschine gemäß Pfeilrichtungen II, III und IV nach 1,
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5 eine Draufsicht auf die Bohrfräsmaschine gemäß 1,
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6 und 7 Seitenansichten gemäß 3 mit einem Schwenkwinkel von 45° bzw. 90° der Bohreinrichtung,
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8 bis 10 perspektivische Ansichten unterschiedlicher Ausführungsformen von Dübelleisten,
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11 eine Seitenansicht der Dübelleiste gemäß 10, und
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12 einen Schnitt der Dübelleiste gemäß Schnittlinie A-A nach 11 mit einem eingetauchten Abtaststift.
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Wie aus den 1 bis 4 deutlich wird, weist die Tisch-Bohrfräsmaschine als tragendes Element einen Maschinenständer 34 auf, der sich aus einem auf dem Boden stehenden Sockel 34.1 und einer sich darauf nach oben erstreckenden Ständersäule 34.2 zusammensetzt. Auf der Ständersäule 34.2 ist ein üblicher Maschinentisch 43 aufgesetzt, der zur Auflagerung von Werkstücken 29, wie einem Brett gemäß 1 und 6 bzw. einem Kantholz in 7 dient. Der Übersichtlichkeit halber sind in den Zeichnungen die Spannelemente für die Werkstücke 29 nicht dargestellt. Als grundsätzlich bei solchen Tisch-Bohrfräsmaschinen bekannte Hilfsmittel zur Positionierung der Werkstücke 29 zeigen die Figuren eine Anschlagschiene 25, eine Werkstückauflage 26, einen Rahmendübel-Anschlag 30, einen verstellbaren Längenanschlag 31, der an einem Ausleger 32 für die Werkstückauflage 26 angeordnet ist, sowie ebenfalls dort angebrachte Abstecksysteme 27, 28 für die vertikale bzw. horizontale Positionierung der Werkstücke 29. Grundsätzlich bekannt ist ferner eine übliche Anschlagschiene 37 für das Werkstück 29 und eine Drucksäule 38 zum Befestigen der nicht gezeigten Spannelemente. Zu erwähnen ist ferner die in 3 gezeigte Spänerutsche 33, die für eine kontrollierte Abführung der nach unten fallender Bohrspäne in einen entsprechenden Aufnahmebehälter in der Ständersäule 34.2 sorgt. Zum Abführen der Bohrspäne ist die Bohrfräsmaschine ferner mit einem Absaugstutzen 19 oberhalb des Bohrwerkzeuges 6 sowie einem Absaugstutzen 10 unter dem Maschinentisch 43 versehen.
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Zu den Basiskomponenten der Tisch-Bohrfräsmaschine zählt der als Ganzes mit 36 bezeichnete Support, der an einem an der Rückseite der Ständersäule 34.2 angeordneten Aufnahmebock 35 höhenverstellbar gelagert ist. Die Höhenverstellung wird dabei über das Handrad 1 am Support 36 vorgenommen, wobei über eine übliche Messuhr 41 die Höhenposition des Supports hochgenau angezeigt wird.
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Auf dem Support 36 ist ein Querschlitten 17 über Laufrollen 42 in horizontaler Querrichtung Q verstellbar gelagert, wobei in der Querführung verstellbare Queranschläge 39, 40 (2) für die jeweilige Langlochlänge vorgesehen sind. Der Querschlitten 17 ist mit Hilfe eines an ihm befestigten Querverstellhebels 16 in Querrichtung Q manuell verschiebbar.
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Als weitere Bewegungsachse der Tisch-Bohrfräsmaschine ist am Querschlitten 17 ein Tiefenverstellschlitten 7 orthogonal zur Querrichtung verstellbar gelagert. Zur Verstellung dient ein Stellknopf 2, wobei über eine entsprechende Skalierung die Position des Tiefenverstellschlittens 7 definiert mit Hilfe des Stellknopfes 2 in Tiefenrichtung T eingestellt werden kann. Durch einen Zähler 18 kann die Position des Tiefenverstellschlittens 7 angezeigt werden.
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Auf dem Tiefenverstellschlitten 7 ist über eine als Ganzes mit 210 bezeichnete Schwenkeinrichtung eine Bohreinrichtung 13 mit einem nicht näher dargestellten Bohrmotor gelagert, der das Bohrwerkzeug 6 in üblicher Weise über einen Schalter 20 aktivierbar antreibt. Die Bohreinrichtung 13 ist dabei in Zustellrichtung Z in einer Zustellführung 70 verschiebbar gelagert. Zur Begrenzung der Zustelltiefe in Zustellrichtung Z sind an der Zustellführung 70 vorne und hinten Klemmstücke 8, 9 vorgesehen. Ferner weist die Zustellführung 70 einen Skalenstab 44 auf, mit dem die Tiefenverstellung in Zustellrichtung Z in ihrem Maß abgelesen werden kann. Die Bewegung der Bohreinrichtung 13 in Zustellrichtung Z wird dabei manuell durch den Handhebel 5 vollzogen.
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Die Schwenkeinrichtung 210, wie sie insbesondere aus den 1, 5, 6 und 7 hervorgeht, weist eine Schwenkachse 220 auf, die am Tischenverstellschlitten 7 angelenkt ist. Beiderseits an den in Querrichtung Q weisenden Enden der Schwenkachse 220 weist die Schwenkeinrichtung 210 jeweils aufrecht stehende, viertelkreisförmige Führungssegmente 23, 24 auf, die sich über einen Schwenkwinkel S von 0 bis 90° erstrecken. An der Bohreinrichtung 13 sind Klemmhebel 14, 14.1 angeordnet, die jeweils gegen die Führungssegmente 23, 24 festziehbar sind und so die Bohreinrichtung 13 in der eingestellten Schwenkstellung, wie beispielsweise in einem Schwenkwinkel von 45° gemäß 6 oder 90° gemäß 7, fixieren. Schließlich ist in der Schwenkeinrichtung 210 eine Indexierung 22 angelegt, die durch Einrastnuten 22.1 in der viertelkreisförmigen Umfangskante 22.2 der Führungssegmente 23, 24 und der Bohreinrichtung 13 zugeordneten, in die jeweilige Einrastnute 22.1 eingreifenden Indexstiften (nicht näher dargestellt) realisiert ist. Damit kann die Bohreinrichtung 13 in bevorzugten Winkeln von 0°, 22,5°, 45° und 90° zur Horizontalen vorpositioniert und anschließend durch Anziehen der Klemmhebel 14, 14.1 fixiert werden. Der jeweilige Schwenkwinkel S kann über die an dem einen Führungssegment 23 angebrachte Winkelskala 12 abgelesen werden.
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Wie aus 1 und 2 im Zusammenhang mit den 8 bis 12 besonders deutlich wird, weist die gezeigte Bohrfräsmaschine eine Art Positionslehre für das Einbringen von Lang- und Dübellöchern in ein Werkstück 29 auf. Es handelt sich dabei um eine so bezeichnete Dübelleiste 4, die grundsätzlich eine in Einbauposition in Querrichtung Q verlaufende Reihe von Führungslöchern 400 aufweist. Wie aus den 8 bis 10 hervorgeht, kann es sich bei diesen Führungslöchern beispielsweise um einfache Rundbohrungen 400S für eine Dübelleiste 4S handeln, wo die Positionen der einzelnen Rundbohrungen 400S möglichen Positionen des Bohrwerkzeuges 6 für einfache Dübel-Rundlöcher im Werkstück 29 entsprechen.
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Bei der Dübelleiste 4D gemäß 9 sind die Führungslöcher 400D langlochartig ausgebildet und entsprechen den üblichen Längen und Abständen von Dübel-Langlöchern für die eingangs erwähnten Domino-Dübel. Die Dübelleiste 400E schließlich, wie sie in 10 gezeigt ist, ist für die eingangs erwähnten „ELA-Dübel” bestimmt, deren Dübellöcher als zwei im Abstand zueinander stehenden Dübelbohrungen mit einer diese verbindenden, hinterschnittenen Schwalbenschwanz-Nut ausgebildet sind. Entsprechend weisen die Führungslöcher 400E der Dübelleiste 4E an ihren Enden jeweils Durchgriffsbohrungen 401 auf, deren Abstand in Querrichtung Q dem Abstand der Dübelbohrungen der „ELA-Dübellöcher” exakt entsprechen. Zwischen diesen Durchgriffsbohrungen 401 sind in der Breite b gegenüber dem Durchmesser der Durchgriffsbohrungen 401 verengte Führungsschlitze 402 vorgesehen. Die Funktionsweise dieser Führungslöcher 400E wird im Folgenden noch näher beschrieben.
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Vorher ist allerdings zu erläutern, wie die jeweilige Dübelleiste 4 mit dem Querschlitten 17 kooperiert. So ist an einem Ausleger des Querschlittens 17 ein in einer Führung 21.1 vertikal verschiebbarer Abtaststift 21 vorgesehen, der über einen nicht näher dargestellten Bowdenzug mit einem Fernbedienungshebel 11 am Querverstellhebel 16 gekoppelt ist. Der in Eintauchrichtung federbeaufschlagte Abtaststift 21 ist oberhalb der jeweils montierten Dübelleiste 4 positioniert und kann über den Fernbedienhebel 11 gesteuert jeweils in ein Führungsloch 400 abgesenkt und wieder daraus nach oben herausgezogen werden.
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Die verschiedenen Dübelleisten 4S, 4D, 4E sind jeweils auswechselbar an der horizontal am Support 36 befestigten Aufnahmewelle 3 aufgesteckt und mit Hilfe des aufschraubbaren Sterngriffs 15 positionsgenau am Support 36 fixierbar.
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Die einzelnen Dübelleisten 4 weisen jeweils unterschiedliche Leistenelemente 410 auf, um mit einer Dübelleiste 4 unterschiedliche Dübeldimensionen abdecken zu können. So weist die Dübelleiste 4S zwei Leistenelemente 410.1, 410.2 auf, die an quer zu den Leistenelementen 410 verlaufenden, über ihre Länge verteilten Lagerplatten 403 befestigt sind. Die Rundbohrungen 400S jeweils in unterschiedlichen Abständen in den beiden Leistenelementen 410.1, 410.2 angeordnet sind.
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Die Dübelleiste 400D weist vier, wiederum über Lagerplatten 403 käfigartig gehaltene Leistenelemente 410.1 bis 410.4 auf, wobei die einzelnen Langlöcher 400D in Breite und Länge an die unterschiedlichen Größen von Domino-Dübeln, nämlich Größe 5, 6, 8 und 10 angepasst sind.
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Entsprechend weist die Dübelleiste 4E für „ELA-Dübel” zwei Leistenelemente 410.1, 410.2 auf, bei denen die Führungslöcher 400E jeweils für die Dübeltypen P8 und P10 bestimmt sind.
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Das Einbringen von Dübel-Langlöchern für „ELA-Dübel” in ein Werkstück 29 soll im Folgenden kurz dargestellt werden:
Das Werkstück 29 wird definiert auf dem Maschinentisch 34 mit Hilfe entsprechender Anschlagelemente, insbesondere den Anschlagschienen 25, 37, der Werkstückauflage 26 und dem Anschlag 30 positioniert. Die Bohreinrichtung 13 wird mit Hilfe der Schwenkeinrichtung 210 und dem Tiefenverstellschlitten 7 in die grundsätzliche Ausgangsposition in Tiefenrichtung T, Zustellrichtung Z und Schwenkwinkel S gebracht. Die entsprechende Dübelleiste 4E beispielsweise mit dem Leistenelement 410.1 für „ELA-Dübel” P8 wird am Support 36 befestigt und der Querschlitten 17 mit entriegeltem Abtaststift auf der Dübelleiste 4E verschoben, bis der federbelastete Abtaststift 21 am richtigen Führungsloch 400E in die entsprechende Durchgriffsbohrung 401 einrastet. Damit ist der Querschlitten 17 an der exakt richtigen Position relativ zum Werkstück 29 angeordnet. Das Bohrwerkzeug 6 wird aktiviert und die Bohreinrichtung 13 mit Hilfe des Handhebels 5 betätigt, so dass das endseitige Dübelloch eines „ELA”-Dübellangloches in das Werkstück 29 eingebracht wird. Mit zugestelltem, aktivem Bohrwerkzeug 6 wird dann der Querschlitten 17 verfahren, wobei der Abtaststift 21 mit einer entsprechenden Einschnürung 21.2 (12) im verengten Führungsschlitz 402 zwangsgeführt und damit nicht aus dem Führungsloch 400E nach oben austreten kann. Die Bohrbewegung in Querrichtung wird bis zum Anschlag des Abtaststiftes 21 am gegenüberliegenden Ende des Führungsloches 400 bei der zweiten Durchgriffsbohrung 401 durchgeführt, so dass die hinterschnittene Schwalbenschwanz-Nut des Dübelloches sauber produziert wird. In der Anschlagstellung kann dann das Bohrwerkzeug 6 mit Hilfe des Handhebels 5 wieder entgegen der Zustellrichtung Z aus dem Werkstück ausgehoben werden, so dass das „ELA-Dübelloch” im Werkstück 29 sauber mit den beiden endseitigen Dübelbohrungen und der diese verbindenden Schwalbenschwanz-Nut gefertigt ist. Durch Betätigen des Fernbedienhebels 11 kann dann der Abtaststift 21 aus der entsprechenden Dübelleiste 4E wieder heraustreten und zu dem nächsten passenden Führungsloch 400E verschoben werden, so dass für den nächsten Bohrvorgang der vorstehend beschriebene Arbeitszyklus wiederholt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011014152 B4 [0004]