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Die Erfindung betrifft eine Schachtdeckelfassung sowie eine Verkaufseinheit mit einer derartigen Schachtdeckelfassung und einem in die Schachtdeckelfassung einbaubaren Schachtdeckel.
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Schachtdeckel, die zum Beispiel einen Zugang zu einem unter einer Straße verlaufenden Abwasserkanal ermöglichen, sind in der Regel großen Verkehrslasten ausgesetzt. Dabei müssen die auf einen Schachtdeckel wirkenden Kräfte sicher in den Untergrund übertragen werden, der zunächst durch den oberen Abschluss der Seitenwände des abzudeckenden Schachts oder einen sich nach oben kegelstumpfartig verjüngenden Schachtkonus aus Beton gebildet wird.
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Aus der
EP 2 365 138 A1 ist die Verwendung eines konischen Betonrings, der sich an seiner Außenseite nach unten zu verjüngt und in den Straßenaufbau eingegossen wird, als Schachtdeckelfassung bekannt. Infolge der konischen Verbreiterung des Betonrings wirkt auch die Umgebung der Schachtöffnung als Untergrund zur Aufnahme von Lasten. Ein Deckeleinsatz (d. h. der eigentliche Schachtdeckel) wird direkt in eine Aufnahme an dem Betonring eingelegt.
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Bei einer weiteren vorbekannten Konstruktion, die auch für größere Lasten ausgelegt ist, wird als Schachtdeckelfassung ein konischer Betonring, der sich an seiner Außenseite nach unten zu verjüngt, in den Straßenaufbau eingebaut. An der Innenseite dieses Betonrings und von dem Betonring unterstützt wird mit Vergussmörtel ein ringförmiger Schachtdeckelrahmen aus Beton und Metall (Gusseisen) eingebaut, in den ein Deckeleinsatz eingelegt wird. Nachteilig ist dabei, dass sich der Schachtdeckelrahmen später für etwaige Reparaturarbeiten nicht mehr aus dem Betonring der Schachtdeckelfassung lösen lässt, so dass derartige Reparaturarbeiten in der Regel sehr aufwändig werden.
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Neuerdings wird verlangt, dass man den Schachtdeckelrahmen nach oben wegziehen können muss, ohne dabei den Betonring zu beschädigen. Um dies zu ermöglichen, wurde ein ringförmiger Schachtdeckelrahmen entwickelt, der ganz aus Gusseisen besteht. Mit einem Trennmittel kann man erreichen, dass sich das Gusseisen von dem Vergussmörtel lösen lässt. Nachteilig sind dabei eine große Bauhöhe, ein hohes Gewicht und die damit verbundenen hohen Kosten für den Schachtdeckelrahmen sowie die Montagearbeiten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige Möglichkeit für eine Schachtdeckelanordnung zu finden, die es zulässt, bei Bedarf einen Schachtdeckelrahmen ohne großen Aufwand auszubauen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schachtdeckelfassung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der Anspruch 10 betrifft eine Verkaufseinheit mit einer derartigen Schachtdeckelfassung und einem in die Schachtdeckelfassung einbaubaren Schachtdeckel. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Schachtdeckelfassung weist einen Basisring aus Metall auf, der eine innere Zone und eine äußere Zone hat, die durch eine Grenzlinie voneinander abgegrenzt sind. Von dem Basisring ragt entlang der Grenzlinie eine Grenzwand aus Metall auf, die mit dem Basisring verbundenen ist. Über der äußeren Zone des Basisrings ist ein Betonring angeordnet, der bis zu der Grenzwand reicht.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung ragt die Grenzwand im Wesentlichen unter einem rechten Winkel von dem Basisring auf. Die Höhe der Grenzwand über dem Basisring ist vorzugsweise mindestens so groß wie die Höhe des Betonrings.
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Der Betonring kann mit wachsendem Abstand über dem Basisring immer weiter nach außen vorkragen. Wenn die Schachtdeckelfassung im Wesentlichen zylindersymmetrisch ausgestaltet ist, kann somit der Betonring konisch nach außen vorkragen. Vorzugsweise ist der Betonring armiert, wobei er eine Ringbewehrung aufweisen kann.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung sind der Basisring und die Grenzwand einstückig miteinander ausgebildet. Bevorzugte Materialien für den Basisring und die Grenzwand sind Gussmetalle, insbesondere Grauguss. Der Basisring ist vorzugsweise plattenförmig ausgestaltet, ohne Vorsprünge, und die Grenzwand als glatte Zylinderwand. Bei Gusskonstruktionen sind jedoch auch Vorsprünge an dem Basisring und/oder der Grenzwand möglich, die zum Beispiel als Verstärkung dienen. Grundsätzlich sind auch Schweißkonstruktionen aus Stahlblech denkbar.
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In die erfindungsgemäße Schachtdeckelfassung kann ein herkömmlicher Schachtdeckel eingebaut werden, insbesondere ein Schachtdeckel, der einen in die Schachtdeckelfassung einbaubaren Schachtdeckelrahmen und einen lösbar in den Schachtdeckelrahmen einsetzbaren Deckeleinsatz aufweist.
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Wenn der Schachtdeckelrahmen mit Vergussmörtel in die erfindungsgemäße Schachtdeckelfassung eingebaut ist und dabei über der inneren Zone des Basisrings angeordnet ist, reicht der Vergussmörtel bis an die Grenzwand. Von der Grenzwand löst sich der Vergussmörtel relativ leicht ab, wenn nach oben gerichtete Kräfte auf den Schachtdeckelrahmen wirken. Das ermöglicht es, den Schachtdeckelrahmen bei Bedarf nach oben wegzuziehen, ohne dabei die Schachtdeckelfassung zu beschädigen oder aus dem Verbund mit einer Straßendecke zu lösen.
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Der Basisring ist grundsätzlich stabil und stützt mit seiner inneren Zone den Schachtdeckelrahmen sicher ab, selbst wenn die innere Zone des Basisrings etwas in den Innenraum des abzudeckenden Schachts vorkragt. Über der äußeren Zone des Basisrings befindet sich der Betonring, der z. B. bei konischer Ausgestaltung seiner Außenseite Kräfte aus Verkehrslasten auch in den Untergrund in der Umgebung des Schachts einleiten kann. Im Prinzip kann der Betonring eine ähnliche oder die gleiche Form haben wie bei herkömmlichen Schachtdeckeleinfassungen, so dass sich für den Einbau in eine Straße dieselben Werkzeuge verwenden lassen.
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Die erfindungsgemäße Schachtdeckelfassung hat eine relativ geringe Bauhöhe und ist trotz großer Festigkeit relativ leicht. Sie ermöglicht die Verwendung herkömmlicher Schachtdeckelrahmen, die auch Beton enthalten, was insgesamt kostengünstig ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels genauer beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
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1 einen Längschnitt durch eine im Wesentlichen zylindersymmetrische Schachtdeckelanordnung mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schachtdeckelfassung, einem Schachtdeckelrahmen und einem Deckeleinsatz, wobei die Zylinderachse in der Papierebene liegt, und
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2 eine Detailvergrößerung aus 1, wobei der Schachtdeckelrahmen und der Deckeleinsatz weggelassen sind.
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In 1 ist eine Schachtdeckelanordnung 1 in einem Längsschnitt dargestellt. Die Schachtdeckelanordnung 1 bildet den oberen Abschluss eines Schachts, der zum Beispiel den Zugang zu einem unter einer Straße verlaufenden Abwasserkanal ermöglicht. Bei der Schachtdeckelanordnung 1 umgibt eine im äußeren Bereich angeordnete Schachtdeckelfassung 2 einen Schachtdeckelrahmen 4, in dem ein herausnehmbarer Deckeleinsatz 6 eingelegt ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Schachtdeckelanordnung 1 im Wesentlichen zylindersymmetrisch, wobei sich die Zylinderachse A-A in der Papierebene befindet.
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Die 2 zeigt den rechten Teil der 1 in vergrößerter Ansicht, wobei der Schachtdeckelrahmen 4 und der Deckeleinsatz 6 weggelassen sind. Die Schachtdeckelfassung 2 weist einen Basisring 10 auf, der im Ausführungsbeispiel zylindersymmetrisch und als Platte gestaltet ist. Der Basisring 10 ist in eine ringförmige innere Zone 12 und eine ringförmige äußere Zone 13 unterteilt, die an einer kreisförmigen Grenzlinie 14 aneinander stoßen. Entlang der Grenzlinie 14 ragt von dem Basisring 10 eine zylindrische Grenzwand 16 nach oben.
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Im Ausführungsbeispiel sind der Basisring 10 und die Grenzwand 16 einstückig aus Gussmetall gefertigt, vorzugsweise aus Grauguss.
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Über der äußeren Zone 13 des Basisrings 10 ist ein Betonring 18 angeordnet, der so hoch ist wie die Grenzwand 16 und an seiner Außenseite konisch gestaltet ist, wobei der Betonring 18 mit wachsendem Abstand über dem Basisring 10 immer weiter nach außen vorkragt. Der Betonring 18 ist mit einer Ringbewehrung aus Stahl verstärkt, die im Ausführungsbeispiel als Bewehrungskorb 19 ausgestaltet ist. Bei der Herstellung der Schachtdeckelfassung 2 wird der Betonring 18 direkt an den Basisring 10 und die Grenzwand 18 angegossen.
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Im Folgenden wird erläutert, wie die Schachtdeckelanordnung 1 über einem Schacht eingebaut wird. Im Ausführungsbeispiel bildet ein Schachtkonus aus Beton den oberen Abschluss der Schachtwandung, dessen mit 20 bezeichnete Oberseite eine Auflagefläche für die Schachtdeckelfassung 2 bereitstellt. Der Basisring 10 wird mit Hilfe von Vergussmörtel 22 auf die Oberseite 20 des Schachtkonus aufgesetzt. Das obere Ende der Grenzwand 16 liegt dann noch wenige Zentimeter unterhalb des Straßenniveaus. An der Außenseite des Betonrings 18 kann bei Bedarf ebenfalls ein Vergussmaterial eingebracht werden.
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Im nächsten Schritt wird über der inneren Zone 12 des Basisrings 10 mit Hilfe von Vergussmörtel 24 der Schachtdeckelrahmen 4 eingesetzt, der an seiner Innenseite ein Metallteil 26 (vorzugsweise aus Grauguss) aufweist, das mit Beton 28 hinterfüttert ist. Dabei wird darauf geachtet, dass das obere Ende des Metallteils 26 in etwa auf Straßenniveau liegt. Die Zone zwischen dem oberen Bereich des Metallteils 26 und dem Rand des Straßenbelags, in dem die Schachtdeckelanordnung 1 eingelassen ist, wird mit Gussasphalt 30 ausgegossen.
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Der Schachtdeckelrahmen 4 trägt den Deckeleinsatz 6, der eine obere Platte 32 aufweist, die durch Verstärkungsrippen 34 verstärkt ist. Der Deckeleinsatz 6 besteht vorzugsweise ebenfalls aus Grauguss.
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Selbst für den Fall, dass der Basisring 10 nach innen über die Oberseite 20 des Schachtkonus hinausragt, bietet die Schachtdeckelfassung 2 wegen des stabilen Basisrings 10 eine sichere Auflage für den Schachtdeckelrahmen 4. Dabei ist die Bauhöhe der Schachtdeckelfassung 2 relativ gering.
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Wenn der Schachtdeckelrahmen 4 entfernt werden soll, ohne die Schachtdeckelfassung 2 zu beschädigen, kann der Schachtdeckelrahmen 4 nach oben weggezogen werden. Dabei haftet zwar der Vergussmörtel 24 an dem Beton 28, löst sich aber problemlos von der Grenzwand 16 und dem Basisring 10. Verbleibende Reste des Vergussmörtels 24 lassen sich leicht entfernen. Später kann mit frischem Vergussmörtel ein neuer Schachtdeckelrahmen 4 eingesetzt werden, der abschließend mit Gussasphalt vergossen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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