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Die Erfindung betrifft eine Applikatoreinheit für einen Stift, insbesondere für einen Kosmetikstift zum Auftragen eines kosmetischen Produkts.
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Ein Stift zum Auftragen eines Mediums mittels einer Applikatoreinheit ist aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. Der Einsatzbereich eines derartigen Stifts hängt insbesondere von dem aufzutragenden Medium ab. Das Auftragen pastöser Massen mit einer Applikatoreinheit ist kompliziert.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Applikatoreinheit für einen Stift zur Verfügung zu stellen, mit der das Auftragen pastöser Massen erleichtert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Applikatoreinheit für einen Stift mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass zum Auftragen eines Mediums, bei dem es sich insbesondere um ein kosmetisches Produkt handelt, das insbesondere als pastöse und/oder puderförmige Masse vorliegt, ein Pinselelement an der Applikatoreinheit vorgesehen ist. Das Pinselelement umfasst mehrere Haare, insbesondere mehrere hundert, insbesondere mehrere tausend Haare. Als Haar im Sinne dieser Anmeldung werden natürliche Haare, beispielsweise Pferde-, Ross-, Rinder-, Pony-, Dachs- oder Marderhaare verstanden. Ein Haar im Sinne der Anmeldung kann auch eine Borste, beispielsweise eines Wildschweins, eines Hausschweins oder anderer Stalltiere sein. Als Haar im Sinne der Anmeldung werden aber auch Kunsthaar in Form von synthetischen Borsten wie beispielsweise Borsten aus Polyamid, PA 6.6 oder Polyethylenterephthalat (PET) verstanden. Synthetische Borsten können auch andere Kunststoffe aufweisen. Kunsthaare sind insbesondere konisch oder gerade, also zylindrisch, ausgeführt. Ein Haar im Sinne der Anmeldung kann auch ein Faserwerkstoff sein, wie beispielsweise Glasfasern, Teflonfasern, Kohlefasern, Aramidfasern oder andere synthetische Faserwerkstoffe. Das Pinselelement ist mit einem Applikatortragkörper der Applikatoreinheit für die Anwendung fest verbunden. Das Pinselelement kann mit dem Applikatortragkörper einstückig ausgeführt sein oder mit einer Pinselelement-Aufnahme an dem Applikatortragkörper verbunden sein. Weiterhin ist ein mit dem Applikatortragkörper fest verbundenes Anschlagelement vorgesehen, das zum Beaufschlagen des Applikatortragkörpers mit einer Kraft dient. Insbesondere ist das Anschlagelement einteilig mit dem Applikatortragkörper ausgeführt. Das Anschlagelement und der Applikatortragkörper sind insbesondere einstückig, insbesondere durch Kunststoff-Spritzguss hergestellt. Eine derartige Applikatoreinheit ermöglicht eine verbesserte und vielfaltige Anwendung, insbesondere für einen Kosmetikstift. Pastöse Massen sind bei entsprechender Auswahl von Pinselhaaren, insbesondere einer geeigneten Auswahl der Art der Pinselhaare, deren Länge, deren Dicke und deren Dichte, vereinfacht auftragbar. Überraschend wurde gefunden, dass die Haare des Pinselelements beim Auftragen einer pastösen Masse einen Kapillareffekt dahingehend ermöglichen, dass die pastöse Masse in Zwischenräumen zwischen den Haaren an dem Pinselelement gespeichert werden kann. Die Applikatoreinheit mit dem Pinselelement ermöglicht eine verbesserte Speicherwirkung des Mediums. Dadurch ist die Menge des aufzutragenden Mediums vergrößert.
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Vorteilhaft ist eine Applikatoreinheit, bei der die Haare des Pinselelements unmittelbar in einer, insbesondere hülsenförmig ausgeführten, Haar-Aufnahme gehalten sind. Dadurch, dass die Haare unmittelbar in der Haar-Aufnahme gehalten sind, ist ein zusätzliches Verkleben der Haare in der Haar-Aufnahme nicht erforderlich. Insbesondere sind die Haare in die Haar-Aufnahme eingepresst. Das bedeutet, dass ein Haar-Bündel, das in die Haar-Aufnahme eingeführt wird, in einer Ebene senkrecht zu einer Applikatorlängsachse komprimiert wird. Das Haar-Bündel wird insbesondere dadurch gebildet, dass die Haare an einer in der Haar-Aufnahme angeordneten Rückseite miteinander zu dem Haar-Bündel verklebt sind. Das Haar-Bündel umfasst insbesondere zwischen 400 und 1000 einzelne Haare.
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In der komprimierten Bündelanordnung werden die Haare in die Haar-Aufnahme eingesetzt. Nach dem Komprimieren der Haare und einem Absetzen eines Kompressions-Werkzeugs entspannt sich das Haarbündel radial nach außen, der Kompressionsbewegung entgegen. Durch diese relaxierende Entspannungsbewegung des Haar-Bündels ist es selbsttätig in der Haar-Aufnahme kraftschlüssig gehalten. Insbesondere halten sich die Haare gegenseitig, insbesondere kraftschlüssig. Insbesondere kann die Haar-Aufnahme des Pinselelements eine an einer Innenseite angeordnete Halte-Struktur aufweisen, um die Halterung der Haare in der Haar-Aufnahme zu verbessern. Die Haltestruktur kann beispielsweise durch an einer Innenseite der Haar-Aufnahme angeordnete Längsstege ausgeführt sein. Die Haltestruktur kann durch eine besondere Ausgestaltung einer Haar-Aufnahme-Öffnung der Haar-Aufnahme ausgeführt sein. Insbesondere ist die Haar-Aufnahme-Öffnung derart ausgeführt, dass ein Querschnitt der Haar-Aufnahme-Öffnung senkrecht zur Applikatorlängsachse kleiner ist als eine Querschnittsfläche der Haar-Aufnahme und insbesondere des Applikatortragkörpers senkrecht zur Applikatorlängsachse. Die Haar-Öffnung der Haar-Aufnahme kann beispielsweise durch eine ringscheibenförmige Abschlussfläche der Haar-Aufnahme oder durch einen verjüngenden Verlauf der Haar-Aufnahme entlang der Applikatorlängsachse ausgeführt sein.
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Besonders vorteilhaft ist eine Applikatoreinheit, bei der die Haare mit einer Aufnahmelänge, die insbesondere entlang der Applikatorlängsachse gerichtet ist, in der Haar-Aufnahme angeordnet sind. Insbesondere beträgt die Aufnahmelänge mindestens 50% der Gesamtlänge der Haare, insbesondere mindestens 60% und insbesondere mindestens 70% der Gesamtlänge. Dadurch ist gewährleistet, dass die Haare sicher und dauerhaft in der Haar-Aufnahme gehalten sind. Ein unbeabsichtigtes Lösen einzelner oder mehrerer Haare aus der Haar-Aufnahme ist vermieden. Besonders bevorzugt beträgt die Aufnahmelänge mindestens 3 mm, insbesondere mindestens 4 mm und insbesondere mindestens 5 mm.
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Vorteilhaft ist eine Applikatoreinheit, bei der mit einer, insbesondere entlang der Applikatorlängsachse gerichteten, Überstandslänge an dem Applikatortragkörper überstehen. Insbesondere beträgt die Überstandslänge höchstens 50% der Gesamtlänge der Haare, insbesondere höchstens 40% und insbesondere höchstens 30% der Gesamtlänge. Bei einer derartigen Anordnung der Haare an dem Applikatortragkörper ist einerseits eine ausreichende Speicherwirkung des Mediums gewährleistet. Gleichzeitig ist eine tiefe Applikation möglich. Das bedeutet, dass das Medium nicht nur in einer Auftragsebene auf eine Oberfläche aufgetragen werden kann. Die Haare des Pinselelements mit einer geeigneten Überstandslänge eignen sich, in einer Richtung senkrecht zu einer Auftragsebene, das Medium aufzutragen. Dies ist beispielsweise beim Auftragen eines kosmetischen Produkts auf Augenbrauen und/oder Wimpern besonders vorteilhaft. Besonders bevorzugt beträgt die Überstandslänge höchstens 6 mm, insbesondere zwischen 5 mm und 6 mm.
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Vorteilhaft ist eine Applikatoreinheit, bei der die Haare in einer senkrecht zur Applikatorlängsachse orientierten Ebene kreisflächenförmig, oval oder rechteckig, insbesondere quadratisch, angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, die Haare des Pinselelements in einer einem jeweiligen Anwendungszweck entsprechenden Form bereitzustellen. Es ist beispielsweise auch möglich, die Haare in der senkrecht zur Applikatorlängsachse orientierten Ebene streifenförmig, kreuzförmig, wellenförmig oder dreieckförmig anzuordnen. Insbesondere gibt die Haar-Aufnahme die Anordnung der Haare vor.
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Vorteilhaft ist eine Applikatoreinheit mit einem Überstandsbereich des Pinselelements in einer Ebene parallel zur Applikatorlängsachse, wobei der Überstandsbereich eine Kontur aufweist, die zumindest abschnittsweise gekrümmt, insbesondere konvex oder konkav, oder rechteckförmig, also flach, ausgeführt ist. Damit kann, insbesondere in Abhängigkeit des aufzutragenden Mediums und/oder der Auftragsfläche, eine geeignete Applikatorfläche festgelegt werden.
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Vorteilhaft ist eine Applikatoreinheit bei der Pinselelement einstückig mit dem Applikatortragkörper ausgeführt ist. Insbesondere ist der Applikatortragkörper selbst hohl, also hülsenförmig, ausgeführt. Die Haar-Aufnahme ist in den Applikatortragkörper integriert. Die Herstellung, insbesondere die Montage der Applikatoreinheit, ist vereinfacht.
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Alternativ kann eine Applikatoreinheit dadurch hergestellt werden, dass das Pinselelement mit einer Pinselelement-Aufnahme des Applikatortragkörpers verbunden ist. In dieser Ausgestaltung sind das Pinselelement und der Applikatortragkörper als zwei separate Bauteile ausgeführt, die miteinander montiert werden können. Das Montieren kann beispielsweise durch Einkleben, Einschrauben, Einrasten, Einschnappen oder in einer anderen Weise erfolgen. Insbesondere ist das Montieren des Pinselelements an dem Applikatortragkörper unkompliziert und schnell möglich. Insbesondere ist die Montage automatisiert und maschinell durchführbar. Das mit dem Applikatortragkörper verbundene Pinselelement ist dauerhaft und fest an dem Applikatortragkörper gehalten. Bei einer derartigen Ausführung der Applikatoreinheit ist es möglich, eine Vielzahl von verschiedenen Pinselelementen zur Verfügung zu stellen, die mit einem jeweils identisch ausgeführten Applikatortragkörper verbindbar sind. Insbesondere dann, wenn eine Vielzahl verschiedener Applikatoreinheiten hergestellt werden soll, kann die modulartige Ausführung von Pinselelement und Applikatortragkörper zu einer Flexibilität bei der Herstellung der Einzelkomponenten führen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stift, insbesondere einen Kosmetikstift bereitzustellen, der das Auftragen eines Mediums, insbesondere in Form einer pastösen Masse, vereinfacht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stift mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Ein derartiger Stift weist eine Applikatoreinheit mit einem Applikatorelement zum Abstreifen eines Mediums in einer Schutzkappe auf. Insbesondere ist das Medium als kosmetisches Produkt in der Schutzkappe angeordnet. Das kosmetische Produkt weist eine dem Applikatorelement zugewandte Oberfläche auf, die eine vulkankegelförmige Vertiefung umfasst.
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Vorteilhaft ist ein Stift, bei dem die Applikatoreinheit als erfindungsgemäße Applikatoreinheit mit einem Pinselelement als Applikatorelement ausgeführt ist. Die Vorteile eines derartigen Stifts entsprechen im Wesentlichen denen der erfindungsgemäßen Applikatoreinheit selbst, worauf hiermit verwiesen wird.
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Alternativ kann der Stift mit einem Applikatorelement als Kunststoff-Formkörper ausgeführt sein. Ein derartiges Applikatorelement kann insbesondere in der vulkankegelförmig ausgeführten Vertiefung des kosmetischen Produkts besonders effektiv und großflächig benetzt werden. Der Auftrag des kosmetischen Produkts ist damit verbessert.
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Besonders vorteilhaft ist es deshalb, wenn das Applikatorelement eine der Vertiefung korrespondierende Form aufweist und insbesondere kegelförmig oder kegelstumpfförmig ausgeführt ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Pinselelement für eine Applikatoreinheit bereitzustellen, die ein erleichtertes Auftragen eines Mediums, das insbesondere als pastöse Masse vorliegt, erleichtert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Pinselelement mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein Pinselelement eigenständig, also als separates Bauteil neben einer Applikatoreinheit gefertigt und somit unabhängig von der Applikatoreinheit zur Verfügung gestellt werden kann. Das Pinselelement umfasst Haare zum Auftragen des Mediums. Das Pinselelement ist mit dem Applikatortragkörper, insbesondere mit einer Pinselelement-Aufnahme des Applikatortragkörpers, verbindbar ausgeführt. Insbesondere erfolgt das Verbinden durch Einkleben, Einschrauben, Einrasten oder in ähnlicher Weise.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine Ausschnittsdarstellung eines Längsschnitts durch einen Stift mit einer erfindungsgemäßen Applikatoreinheit,
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2 eine vergrößerte Schnittdarstellung einer Applikatoreinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel mit kreisflächenförmiger Haaranordnung,
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3 eine Draufsicht auf die Applikatoreinheit gemäß 2,
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4 eine 2 entsprechende Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Pinselelements,
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5 eine 2 entsprechende Schnittdarstellung einer Applikatoreinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform,
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6 eine 3 entsprechende Draufsicht der Applikatoreinheit gemäß 5,
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7 eine 4 entsprechende Darstellung eines Pinselelements gemäß einer weiteren Ausführungsform,
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8 eine 2 entsprechende vergrößerte Ausschnittsdarstellung einer Applikatoreinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform,
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9 eine 2 entsprechende vergrößerte Ausschnittsdarstellung einer Applikatoreinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform, und
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10 eine 3 entsprechende Querschnittsdarstellung eines Pinselelements einer Applikatoreinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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Nachfolgend wird anhand der 1 bis 4 eine erste Ausführungsform eines Stifts 1, der als Kosmetikstift ausgeführt ist, näher erläutert. Der Stift kann auch als Schreibstift ausgeführt sein. Der in 1 teilweise dargestellte Kosmetikstift 1 umfasst ein eine Stiftlängsachse 2 aufweisendes Stiftgehäuse 3. Das Stiftgehäuse 3 ist hülsenförmig, also hohl, ausgeführt und weist an einem in 1 rechts dargestellten Ende einen Kopplungsabschnitt 4 auf. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Kopplungsabschnitt als Außengewinde 4 ausgeführt, auf den eine Schutzkappe 5 mit einem dem Außengewinde 4 korrespondieren Innengewinde aufgeschraubt ist. Durch die Schutzkappe 5 ist der Stift 1 verschlossen. In der Schutzkappe ist ein Reservoir eines Mediums als Vorrat eines kosmetischen Produkts 6 vorgesehen. Das kosmetische Produkt 6 liegt in einer pastösen Masse vor.
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In dem Stiftgehäuse 3 ist eine Applikatoreinheit 7 mit einer Applikatorlängsachse 8 konzentrisch zur Stiftlängsachse 2 angeordnet. Die Applikatoreinheit 7 ist entlang der Stiftlängsachse 2 in dem Stiftgehäuse 3 um die Stiftlängsachse 2 verdrehsicher verlagerbar. An einem in 1 links dargestellten Ende ist die Applikatoreinheit 7 mit einer Druckfeder 9 beaufschlagt, die an einer, insbesondere eingeschraubten, Aufnahme 10 in axialer Richtung entlang der Stiftlängsachse 2 abgestützt ist.
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Die Applikatoreinheit 7 weist zur Aufnahme der Druckfeder 9 ein napfförmiges Anschlagelement 11 auf. Das Anschlagelement 11 umfasst einen hohl ausgeführten Hülsenabschnitt 12, der konzentrisch zur Applikatorlängsachse 8 angeordnet ist. Der Hülsenabschnitt 12 ist einstückig mit einer Anlagefläche 13 verbunden. Die Anlagefläche 13 ist senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 orientiert und dient als Anlage für die Druckfeder 9. Über die Anlagefläche 13 des Anschlagelements 11 ist es möglich, eine von der Druckfeder 9 ausgeübte Druckkraft auf die Applikatoreinheit 7 entlang der Stiftlängsachse 2 in Richtung der Schutzkappe 5 auszuüben. Der Hülsenabschnitt 12 weist eine senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 orientierte Querschnittsform auf mit einem Ring-Querschnitt. Entsprechend weist das Stiftgehäuse 3 eine mit der äußeren Zylinderkontur des Anschlagelements 11 korrespondierende Innen-Zylinderkontur auf.
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Die axiale Verlagerbarkeit der Applikatoreinheit 7 ist durch eine Anlageschulter 15 an einer Innenseite des Stiftgehäuses 3 festgelegt. Insbesondere ist die Anlageschulter 15 derart in dem Stiftgehäuse 3 angeordnet, dass die Applikatoreinheit 7, wenn diese mit dem Anschlagelement 11 an der Anlageschulter 15 anliegt, an einer Deckfläche 16 der Schutzkappe 5 anliegt. Das bedeutet, dass gewährleistet ist, dass auch bei zunehmender Nutzung des Stifts 1, das heißt bei zunehmender Entleerung des kosmetischen Produkts 6, die Applikatoreinheit 7 zuverlässig von der Druckfeder 9 gegen das kosmetische Produkt 6 in der Schutzkappe 5 gedrückt wird. Durch die Druckfeder 9 wird die Applikatoreinheit 7 mit einem Pinselelement 17 gegen eine Oberfläche 18 des in der Schutzkappe 5 angeordneten Vorrats des kosmetischen Produkts 6 gedrückt. Die Oberfläche 18 des kosmetischen Produkts 6 umfasst insbesondere eine vulkantrichterförmige Vertiefung, die insbesondere rotationssymmetrisch zur Applikatorlängsachse 8 ausgeführt ist. Die Vertiefung wird auch als Seele bezeichnet. Die Vertiefung wird bei der Herstellung der Schutzkappe 5 insbesondere dadurch erzeugt, dass das kosmetische Produkt 6 nach dem Gießen abkühlt und in dem zentralen Bereich der Vertiefung absinkt. Das Absinken basiert auf Materialschrumpfung der kosmetischen Rohmasse in Folge des Abkühlens. Beim Abschrauben der Schutzkappe 5 von dem Stiftgehäuse 3 wird das kosmetische Produkt 6 von dem Pinselelement 17 abgestreift. Aufgrund der Vertiefung und der Federkraft, mit der das Pinselelement 17 in die Vertiefung des kosmetischen Produkts 6 eingedrückt wird, wird das Pinselelement 17 beim Auf- und Zuschrauben der Schutzkappe 5 in die Vertiefung des kosmetischen Produkts 6 gedrückt. Dadurch wird in der zuvor beschriebenen Weise das kosmetische Produkt 6 von dem Pinselelement 17 abgestreift. Gleichzeitig wird das Pinselelement 17 geformt, insbesondere zu einer konisch geformten Spitze. Das kosmetische Produkt 6 kann anschließend direkt und unmittelbar mittels des Pinselelements 17 aufgetragen werden.
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Dadurch, dass die Oberfläche 18 die Vertiefung aufweist, ist das Abgabeverhalten von kosmetischem Produkt 6 aus der Schutzkappe 5 insbesondere zu Beginn einer Nutzung des Stifts verbessert. Mit Beginn der ersten Nutzung des Kosmetikstifts ist ein ausreichender und insbesondere über die Nutzungsdauer des Stifts im Wesentlichen gleichbleibender Auftrag des kosmetischen Produkts 6 auf das Applikatorelement, insbesondere das Pinselelement 17, gewährleistet.
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Es ist auch denkbar, dass ein Applikatorelement vorgesehen ist, dass sich von dem Pinselelement 17 unterscheidet. Bei einer derartigen, nicht gezeigten Ausführungsform kann beispielsweise ein als Schwamm oder aus Gummimaterial hergestellter Applikator verwendet werden. Ein derartiger Applikator ist insbesondere kegelförmig ausgeführt. Insbesondere ist ein derartiger Applikator korrespondierend zu der Vertiefung in der Oberfläche 18 des kosmetischen Produkts 6 ausgeführt. Bei einer derart vorteilhaften Ausführung des Applikators erfolgt beim Auf- und Zuschrauben der Applikatoreinheit ein Abstreifen des kosmetischen Produkts nicht nur in einem Spitzenbereich des Applikatorelements sondern auch an seitlichen Außenflächen des Applikatorelements. Eine Auftragsfläche ist dadurch vergrößert.
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Entlang der Applikatorlängsachse 8 schließt sich an das Anschlagelement 11 ein Applikatortragkörper 14 an. Der Applikatortragkörper 14 wird auch als Federbolzen bezeichnet. Der Applikatortragkörper 14 weist insbesondere ein Vollquerschnitt auf. Der Applikatortragkörper 14 kann auch hohlförmig ausgeführt sein. Entsprechend ist die Anlagefläche 13 entweder vollflächig oder ringförmig ausgeführt. Der Applikatortragkörper 14 ist aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen (PE), und aus einem Elastomer hergestellt.
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Nachfolgend wird anhand von 2 und 3 die Applikatoreinheit 7 gemäß 1 näher erläutert. Bei der Applikatoreinheit 7 ist der Applikatortragkörper 14 hohl, also rohrförmig oder hülsenförmig ausgeführt. Entlang der Applikatorlängsachse 8 weist die Applikatoreinheit 7 ein 2 oben angeordnetes, erstes Applikatorende 19 und ein dem ersten Applikatorende 19 gegenüber angeordnetes, zweites Applikatorende 20 auf. Das Pinselelement 17 ist im Bereich des ersten Applikatorendes 19 angeordnet. Das Pinselelement 17 dient zum Auftragen des kosmetischen Produkts 6, das insbesondere als pastöse Masse vorliegt. Das Pinselelement 17 umfasst eine Vielzahl von Haaren, die zu einem Haarbündel zusammengefasst und in eine Haar-Aufnahme 21 des Applikatortragkörpers 14 eingepresst sind. Das Haarbündel ist insbesondere dadurch gebildet, dass etwa 400 bis 1000 Haare an einer innerhalb der Applikatoreinheit 7, also innerhalb des Applikatortragkörpers 14, angeordneten Rückseite 31 miteinander flächig verklebt sind.
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Die Haare sind unmittelbar in der Haar-Aufnahme 21 gehalten. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Haar-Aufnahme 21 Bestandteil des Applikatortragkörpers 14. Die Haar-Aufnahme 21 ist einstückig mit dem Applikatortragkörper 14 ausgeführt. Das Pinselelement 17 ist entsprechend einstückig mit dem Applikatortragkörper 14 ausgeführt.
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An dem zweiten Applikatorende 20 ist das Anschlagelement 11 vorgesehen.
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Die Haare des Pinselelements 17 sind mit einer entlang der Applikatorlängsachse 8 gerichteten Aufnahmelänge L1 in der Haar-Aufnahme 21 angeordnet. Die Aufnahmelänge L1 entspricht in etwa 50% der Gesamtlänge Lges der Haare entlang der Applikatorlängsachse 8. Vorteilhaft gilt: L1 ≥ 0,5·Lges, insbesondere L1 ≥ 0,6 × Lges und insbesondere gilt: L1 ≥ 0,7 × Lges. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Aufnahmelänge L1, also die Länge, mit der die Haare in der Haar-Aufnahme 21 eingepresst sind, etwa 3 mm bis 6 mm, insbesondere mindestens 4 mm und insbesondere mindestens 5 mm.
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Weiterhin stehen die Haare mit einer Überstandslänge L2 an dem Applikatortragkörper 14 im Bereich des ersten Applikatorendes 19 über. Die Überstandslänge L2 ist entlang der Applikatorlängsachse 8 gerichtet. Die Überstandslänge L2 beträgt etwa die Hälfte der Gesamtlänge Lges. Vorteilhaft gilt: L2 ≤ 0,5 × Lges, insbesondere L2 ≤ 0,4 × Lges und insbesondere L2 ≤ 0,3 × Lges.
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Die Summe der Aufnahmelänge L1 und der Überstandslänge L2 ist die Gesamtlänge Lges.
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Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Überstandslänge L2 höchstens 6 mm und insbesondere zwischen 5 mm und 6 mm. Dadurch ist eine hohe Applikationstiefe gewährleistet.
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Das Pinselelement 17 und insbesondere die Haar-Aufnahme 21 sind rohrförmig, insbesondere rotationssymmetrisch zur Applikatorlängsachse 8, ausgeführt. Die Haare des Pinselelements 17 sind in der Zeichenebene gemäß 3, also in einer senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 orientierten Ebene kreisflächenförmig angeordnet. Damit ist das Pinselelement 17 für großen, vollflächigen Auftrag des pastösen Mediums 6 gut geeignet.
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In einer Ebene parallel zur Applikatorlängsachse 8 gemäß 2 ist ein Überstandsbereich 22 des Pinselelements 17 im Wesentlichen konvex ausgeführt. Der an dem ersten Applikatorende 19 überstehende Überstandsbereich 22 des Pinselelements 17 ist im Wesentlichen kuppelförmig ausgeführt. Es sind auch andere Konturformen des Überstandsbereichs 22 möglich. Die Kontur des Überstandsbereichs 22 kann insbesondere in Abhängigkeit des pastösen Mediums 6 und/oder der Auftragsfläche, insbesondere einer bestimmten Gesichtspartie einer Person, angepasst werden. Insbesondere ist auch eine konkave Kontur des Überstandsbereichs 22 möglich.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Pinselelements 23. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Der wesentliche Unterschied des Pinselelements 23 gegenüber dem Pinselelement 17 besteht darin, dass das Pinselelement 23 als separates Bauteil ausgeführt ist. Das Pinselelement 23 ist mit dem Applikatortragkörper 14 verbindbar. Insbesondere weist der Applikatortragkörper 14 eine dem Pinselelement 17 entsprechende Pinselelement-Aufnahme auf. Das Pinselelement 23 kann beispielsweise in die Pinselelement-Aufnahme eingeklebt, eingeschraubt, eingerastet oder eingeschnappt werden. Es sind alternative Verfahren zum Verbinden des Pinselelements 23 mit dem Applikatortragkörper 14 im Bereicht der Pinselelement-Aufnahme möglich. Das Verbinden der Bauteile, also des Pinselelements 23 mit dem Applikatortragkörper 14 sollte insbesondere unkompliziert, automatisierbar und maschinell durchführbar sein.
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Im Übrigen unterscheidet sich das Pinselelement 23 nicht von dem Pinselelement 17, sodass in einer montierten Anordnung, also wenn das Pinselelement 23 mit dem Applikatortragkörper 14 verbunden ist, kein Unterschied zu der in 2 dargestellten Applikatoreinheit 7 feststellbar ist. Auch eine 3 entsprechende Draufsicht auf die Pinselelemente 17 und 23 ist im Wesentlichen identisch. Insbesondere sind das Pinselelement 23 und insbesondere die Haar-Aufnahme 24 jeweils rotationssymmetrisch zur Applikatorlängsachse 8 ausgeführt.
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Ein Unterschied zwischen den Pinselelementen 17 und 23 könnte sich aber dadurch ergeben, dass die hülsenförmige Haar-Aufnahme 24 des Pinselelements 23 aus Metall hergestellt ist. Dadurch ist es möglich, den der als Metallhülse ausgeführten Haar-Aufnahme 24 angeordneten Haare des Pinselelements 23 zusätzlich in die Haar-Aufnahme 24 dadurch einzupressen, dass eine an einer Außenseite 25 der Haar-Aufnahme 24 umlaufende Sicke eingepresst wird. Eine derartige Sicke führt auch zu einer Deformation an einer Innenseite der Haar-Aufnahme 24, die zu einer zusätzlichen Querschnittsverengung in einer Ebene senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 führt. Dadurch kann eine Haltekraft der Haare in der Haar-Aufnahme 24 vergrößert werden.
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5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Applikatoreinheit 26. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Der wesentliche Unterschied der Applikatoreinheit 26 gegenüber der Applikatoreinheit 7 besteht darin, dass die Haare des Pinselelements 27 in der in 5 gezeigten Ebene parallel zur Applikatorlängsachse 8 eine flache, rechteckförmige Kontur aufweisen. Die Haare des Pinselelements 27 sind, wie beispielsweise in 6 dargestellt, als breiter Streifen angeordnet. Es ist auch möglich die Haare des Pinselelements kreuzförmig, gewellt oder dreieckförmig anzuordnen.
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Analog der Applikatoreinheit 7 gemäß 2 ist auch die Applikatoreinheit 26 in 5, 6 integral hergestellt. Das bedeutet, dass das Pinselelement 27 einstückig mit dem Applikatortragkörper 28 der Applikatoreinheit 26 ausgeführt ist. Jedoch ist die Haar-Aufnahme 29 des Pinselelements 27 nicht entlang einer äußeren Zylindermantelfläche an dem Applikatortragkörper 28 sondern an zwei im Wesentlichen einander gegenüberliegenden Seitenflächen, wie in 6 dargestellt, gehalten.
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7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Pinselelements 30. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Das Pinselelement 30 gemäß 7 weist eine identische Anordnung der Haare auf wie das Pinselelement 27 in 5. Anders als das Pinselelement 30 in 7 entsprechend der Ausführung in 4 als separates, mit dem Applikatortragkörper 28 verbindbares Bauteil, ausgeführt.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Pinselelements 32. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 bereits erläutert wurden tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Bei dem Pinselelement 32 weist die Haar-Aufnahme 38 eine besonders gestaltete Haar-Aufnahmen-Öffnung 37 auf die als zentrale, insbesondere kreisrunde, Öffnung einer Ringscheibe 35 ausgeführt ist. Die Ringscheibe 35 ist senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 ausgerichtet. Die Ringscheibe 35 ist stirnseitig an der Haar-Aufnahme 38 angeordnet. Ein Innendurchmesser der Ringscheibe 35, also eine Querschnittsfläche der Haar-Aufnahmen-Öffnung 37 ist kleiner als die Querschnittsfläche der Rückseite 31 des Haarbündels. Dadurch sind die Haare in der Haar-Aufnahme 38 besser gehalten. Das Pinselelement 32 und insbesondere die Haar-Aufnahme 38 sind konzentrisch zur Applikatorlängsachse 8 ausgeführt.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Pinselelements 36. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 8 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Das Pinselelement 36 weist ebenso wie das Pinselelement 32 eine Haar-Aufnahmen-Öffnung 37 auf, die gegenüber der Rückseite 31 des Haarbündels einen reduzierten Querschnitt umfasst. Dadurch sind die Haare in der Haar-Aufnahme 38 zusätzlich verbessert gehalten.
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Die Haar-Aufnahme 38 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß 9 dadurch gebildet, dass die Außenwandung der Haar-Aufnahme 38 entlang der Applikatorlängsachse 8 zur Haar-Aufnahmen-Öffnung 37 hin verjüngend, insbesondere gekrümmt verjüngend, zulaufend ausgeführt ist. Die Haar-Aufnahme kann auch konisch verjüngend ausgeführt sein. Das Pinselelement 36 und insbesondere die Haar-Aufnahme 38 sind konzentrisch zur Applikatorlängsachse 8 ausgeführt.
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10 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Pinselelements 39. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 9 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Das Pinselelement 39 gemäß 10 weist vier entlang der Applikatorlängsachse 8 orientierte Längsstege 40 auf. Die Längsstege 40 sind entlang eines Umfangs einer inneren Zylindermantelfläche der Haar-Aufnahme 41 äquidistant, also jeweils in einem 90°-Drehwinkelabstand um die Applikatorlängsachse 8, zueinander angeordnet. Die Längsstege 40 weisen jeweils einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt senkrecht zur Applikatorlängsachse auf. Es können auch mehr oder weniger als 4 Längsstege 40 vorgesehen sein. Die Querschnittsform der Längsstege 40 kann in anderer Weise ausgeführt sein. Die Längsstege 40 ragen in einen von der Haar-Aufnahme 41 umgebenen Haar-Innenraum 42 hinein. Die in dem Haarinnenraum 42 angeordneten Haare sind dadurch zusätzlich gepresst. Die Halterung der Haare in der Haar-Aufnahme 41 ist zusätzlich verbessert. Es sind auch mehr oder weniger als vier Längsstege 40 möglich. Es ist auch denkbar, dass die Längsstege als Blockade-Mittel in anderer Weise ausgeführt sind. Die Blockade-Mittel können auch quer zur Applikatorlängsachse 8 und insbesondere senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 ausgerichtet sein. Wesentlich ist, dass durch die Blockade-Mittel eine Querschnittsfläche senkrecht zur Applikatorlängsachse 8 zumindest teilweise reduziert wird. Das Pinselelement 39 und insbesondere die Haar-Aufnahme 41 sind rotationssymmetrisch zu der Applikatorlängsachse 8 ausgeführt.