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Die Erfindung betrifft einen Waschtisch sowie die Anordnung eines solchen Waschtischs an einer Vorwand eines Sanitärraums.
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Waschtische werden in Sanitärraumen, wie beispielsweise Badezimmern und Toilettenräumen, aufgestellt. Diese bilden ein Waschbecken aus, das als Sammelvertiefung für Wasser, das aus einer über dem Waschbecken angeordneten Armatur herausläuft, dient. Über eine an tiefster Stelle in das Waschbecken integrierte Ablauföffnung, die an einen Siphon angeschlossen ist, ist das Wasser aus dem Waschbecken abführbar.
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In Sanitärräumen ist regelmäßig eine sogenannte Vorwand installiert, die an eine massive, tragende Gebäudewand angebaut ist und mit dieser einen Aufnahmeraum ausbildet, der der Aufnahme von Elementen der Sanitärinstallation dient. Insbesondere können Spülwasserbehälter, Unterputzeinheiten von hängenden (Wand-)Armaturen für den Waschtisch sowie Zu- und Ableitungen in eine derartige Vorwand integriert sein, was gegenüber einer freiliegenden Installation optisch vorteilhaft ist und gegenüber einer Integration in eine massive Gebäudewand mit deutlich geringerem Aufwand verbunden ist sowie eine einfachere Wartung dieser Elemente der Sanitärinstallation ermöglicht.
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Die Vorwand erstreckt sich regelmäßig nicht über die gesamte Raumhöhe, sondern endet in einer Höhe (z. B. zwischen 120 cm bis 140 cm), die eine Nutzung ihrer Oberseite als Ablagefläche möglich macht. Häufig ist dann an dem sich an das Ende der Vorwand anschließenden Abschnitt der Gebäudewand ein Spiegel montiert. Bekannt ist aber auch, an diesem Abschnitt der Gebäudewand ein (Spiegel-)Schrankelement zu montieren, um Lagerraum für Badezimmerutensilien zu schaffen.
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Waschtische können frei hängend an der Vorderseite der Vorwand des Sanitärraums montiert sein. In diesem Fall muss die gesamte Belastung durch die Gewichtskraft des Waschtischs sowie durch eine sich auf dem Waschtisch abstützende Person von der Befestigung an der Vorderseite der Vorwand aufgenommen werden. Eine solche Befestigung des Waschtischs erfordert vergleichsweise groß dimensionierte Befestigungselemente, die regelmäßig in Form von horizontal angeordneten und damit auf Zug belasteten Verschraubungen ausgeführt sind.
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Es existieren aber auch Waschtische, die auf einem Untergestell angeordnet sind, das die Belastungen durch den Waschtisch auf dem Boden des Sanitärraums abstützt. Derartige Waschtische sind regelmäßig zusätzlich noch mit der Vorderseite der Vorwand verbunden, um diesen weitestgehend unbeweglich aufzustellen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserte Befestigung eines Waschtischs an einer Vorwand eines Sanitärraums anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch einen Waschtisch gemäß dem Anspruch 1 sowie durch eine Anordnung eines solchen Waschtischs an einer Vorwand gemäß dem Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen davon sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
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Ein gattungsgemäßer Waschtisch mit einem Waschbecken, der eine Anlagefläche zur Anlage an einer Wand ausbildet, ist erfindungsgemäß durch einen sich in horizontaler Richtung erstreckenden Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Waschtischs an einer insbesondere horizontal verlaufenden Fläche einer oder der Wand, insbesondere einer Vorwand, gekennzeichnet.
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Der Befestigungsabschnitt ist vorzugsweise flächig und/oder eben ausgebildet und erstreckt sich weiterhin bevorzugt über einen Großteil der Breite des Waschtischs.
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Die Begriffe „horizontal” und „vertikal” sind erfindungsgemäß so zu verstehen, dass sie die grobe Ausrichtung der damit konkretisierten Elemente bei aufgestelltem Waschtisch bezeichnen. Dabei können exakt „horizontale” und/oder „vertikale” Ausrichtungen dieser Elemente bevorzugt sein.
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Eine entsprechende Anordnung eines erfindungsgemäßen Waschtischs an einer Vorwand eines Sanitärraums sieht vor, dass der Befestigungsabschnitt auf einer Oberseite der Vorwand aufliegt oder sich durch eine Öffnung in einer Vorderseite der Vorwand erstreckt.
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Neben einer solchen Anordnung eines erfindungsgemäßen Waschtisch an einer Vorwand besteht aber grundsätzlich auch die Möglichkeit, diesen mittels des Befestigungsabschnitts an (insbesondere in einer schlitzförmigen Öffnung) einer Gebäudewand zu befestigen.
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Ein erfindungsgemäßer Waschtisch ermöglicht die Verwendung von Befestigungselementen zur Befestigung des Waschtischs an der Wand, die nicht auf Zug sondern auf Scherung beansprucht sind. Dadurch können die Befestigungselemente möglicherweise kleiner dimensioniert werden als Befestigungselemente, die bei einer herkömmlichen Befestigung auf Zug beansprucht würden.
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Bei den Befestigungselementen kann es sich insbesondere um Schrauben handeln, die durch vertikale Durchgangsöffnungen des Befestigungsabschnitts hindurchgesteckt sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Waschtischs kann eine Ablauföffnung vorgesehen sein, die das Waschbecken mit einem Ablaufkanal verbindet, wobei der Ablaufkanal in einen Siphonanschluss mündet, der – von der Nutzungsseite des Waschtisch aus gesehen – hinter der Anlagefläche angeordnet ist.
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Als „Nutzungsseite” wird erfindungsgemäß diejenige Seite des Waschtischs verstanden, an der sich eine Person bei der Nutzung des Waschtischs befindet soll.
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Eine erfindungsgemäße Anordnung eines solchen Waschtischs kann dann vorsehen, dass sich der Ablaufkanal durch eine Öffnung in der Vorderseite der Vorwand erstreckt, so dass der Siphonanschluss innerhalb eines Aufnahmeraums der Vorwand angeordnet ist. Dadurch kann eine vorteilhafte vollständige Integration der für den Ablauf vorgesehenen Kanäle und Rohre in die Vorwand erreicht werden.
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Die Öffnung in der Vorderseite der Vorwand kann vorzugsweise mittels einer zu öffnenden Abdeckung verschlossen sein. Dabei kann die Abdeckung Teil einer die Vorderseite der Vorwand bedeckenden Blende sein.
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Vorzugsweise kann die Blende vorderseitig bündig in eine Anlageplatte des Waschtischs übergehen, wodurch eine optisch vorteilhafte und einfach zu reinigende Fläche ausgebildet werden kann. Die Anlageplatte bildet rückseitig die Anlagefläche des Waschtischs aus und kann in zumindest einem Abschnitt einen das Waschbecken ausbildenden horizontalen Abschnitt des Waschtischs seitlich überragen.
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Ein Bereich der Vorderseite der Anlageplatte kann eine Begrenzungsfläche des Waschbeckens ausbilden, was zu einer Form des Waschtischs führt, die einfach herstellbar sein kann.
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Insbesondere kann sich der horizontale Abschnitt des Waschtischs so von der Anlageplatte erstrecken, dass zwischen der von der Anlageplatte ausgebildeten Begrenzungsfläche und einer weiteren Begrenzungsfläche des Waschbeckens ein Knick ausgebildet ist. Eine Ablauföffnung des Waschbeckens kann dann vorteilhafterweise schlitzförmig entlang des Knicks verlaufen. Eine solche schlitzförmige Ablauföffnung kann den Vorteil aufweisen, dass Kleinteile infolge einer vergleichsweise kleinen Schlitzbreite nicht in den Ablaufkanal fallen können, während infolge einer vergleichsweise großen Schlitzlänge ein relativ großer, die Wasserabfuhr begünstigender Öffnungsquerschnitt erzielt werden kann.
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Als „Schlitz” bzw. „schlitzförmig” wird eine Querschnittsform einer Öffnung verstanden, deren Länge (in Verlaufsrichtung) deutlich größer als ihre Breite ist und insbesondere ein Vielfaches davon beträgt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
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1: einen erfindungsgemäßen Waschtisch in einer Draufsicht;
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2: den Waschtisch in einer perspektivischen Ansicht;
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3: den Waschtisch in einer Ansicht von hinten;
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4: den Waschtisch in einer vergrößerten Seitenansicht;
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5: eine Anordnung des Waschtischs an einer Vorwand in einer Draufsicht;
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6: die Anordnung in einer perspektivischen Ansicht;
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7: die Anordnung in einer Ansicht von vorne;
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8: einen Schnitt durch die Anordnung entlang der Schnittebene VIII – VIII in 7.
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Der in den 1 bis 8 gezeigte Waschtisch umfasst einen horizontalen Abschnitt 1, die eine Vertiefung ausgebildet, die als Waschbecken 2 dient. An einer in vertikaler Richtung tiefsten Stelle des Waschbeckens 2 ist eine Ablauföffnung 3 vorgesehen, die in einen Ablaufkanal 4 mündet, der sich in horizontaler Richtung in Richtung einer Wandseite des Waschtischs erstreckt und bis hinter das Waschbecken 2 reicht. An der Unterseite des Ablaufkanals 4 ist ein Siphonanschluss 5 vorgesehen, der von einer Öffnung in dem Ablaufkanal 4 sowie einem die Öffnung umgebenden Anschlussstück ausgebildet ist.
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An den Siphonanschluss 5 ist ein Siphon 6 angeschlossen, über den Wasser aus dem Waschbecken 2 in ein Abflussrohr (nicht dargestellt) einer Gebäudesanitärinstallation abführbar ist. Der Siphon 6 umfasst einen U-förmigen Abschnitt, der in bekannter Weise stets mit Wasser gefüllt sein sollte, um eine Gasströmung aus dem Abflussrohr in den Sanitärraum, in dem der Waschtisch angeordnet ist, zu vermeiden.
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Der Waschtisch umfasst weiterhin eine vertikal verlaufende Anlageplatte 7. Diese bildet die hintere Begrenzungsfläche des Waschbeckens 2 aus. Die schlitzförmige Ablauföffnung 3 ist in dem Knick, der zwischen der von der Anlageplatte 7 ausgebildeten Begrenzungsfläche sowie der weiteren, horizontal ausgerichteten und dreidimensional gekrümmten Begrenzungsfläche des Waschbeckens 2 ausgebildet ist, angeordnet.
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Durch die Schlitzform der Ablauföffnung 3 kann trotz einer relativ großen Querschnittsfläche ein Hindurchfallen von Gegenständen in den Ablaufkanal 4 vermieden werden. Sollten dennoch kleine Gegenstände in den Ablaufkanal 4 gelangen, können diese von einem beispielsweise siebförmigen Rückhalteelement, das beispielsweise im Bereich des Siphonanschlusses 5 angeordnet sein kann, zurückgehalten werden. Zum Reinigen des Rückhalteelements ist ein den Siphonanschluss 5 umfassender Boden 8 lösbar mit dem Rest des Ablaufkanals 4 verbunden.
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Der Waschtisch ist hängend an einer Vorwand 9 eines Sanitärraums befestigt. Dabei liegt die dem horizontalen Abschnitt 1 beziehungsweise dem Waschbecken 2 abgewandte Seite der Anlageplatte 7 an der Vorderseite der Vorwand 9 an. Diese dient somit als Anlagefläche des Waschtischs. Eine Befestigung des Waschtischs an der Vorwand 9 erfolgt mittels eines zweiteiligen Befestigungsabschnitts 10, der sich in einem rechten Winkel von dem oberen Ende der Anlageplatte 7 in Richtung der Vorwand 9 erstreckt und auf einer Oberseite der Vorwand 9 aufliegt. In dem Befestigungsabschnitt 10 sind vertikal ausgerichtete Durchgangsöffnungen 16 vorgesehen, die Schrauben 11 aufnehmen, die in Gewindebuchsen eines Befestigungsstegs 12 der Vorwand 9 eingreifen. Infolge dieser Art der Befestigung werden die Schrauben 11 primär auf Scherung beansprucht, was gegenüber einer herkömmlichen Befestigung, bei der der Waschtisch durch horizontal ausgerichtete, in die Vorderseite der Vorwand 9 eingreifende und somit primär auf Zug beanspruchte Schrauben gesichert ist, ermöglicht, kleinere Schrauben 11 zu verwenden. Beispielsweise können zur Befestigung des hier gezeigten Waschtischs, vier Schrauben 11 mit einem Nenndurchmesser von 12 mm ausreichend sein.
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Die Oberseite der Vorwand 9 kann mittels eines nicht dargestellten Deckels verschlossen werden.
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Die Vorwand 9 bildet einen Aufnahmeraum 13 aus, der der Aufnahme von Elementen der Sanitärinstallation dient. Insbesondere erstreckt sich der Ablaufkanal 4 durch eine Öffnung in der Vorderseite der Vorwand 9 in den Aufnahmeraum 13, so dass der Siphonanschluss 5 sowie der daran angeschlossene Siphon 6 vollständig innerhalb der Vorwand 9 aufgenommen sind.
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Die Öffnung in der Vorderseite der Vorwand 9 ist durch eine Abdeckung 14 verschließbar. Bei geöffneter Abdeckung 14 ist der Ablaufkanal 4 mit dem lösbaren Boden 8 zu Wartungszwecken erreichbar.
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Die Abdeckung 14 ist Teil einer Blende 15, die die Vorderseite der Vorwand 9 teilweise bedeckt. Die Vorderseite der Blende 15 geht bündig in die Vorderseite der Anlageplatte 7 des Waschtischs über und ist hinsichtlich ihrer Oberfläche an die Oberfläche des Waschtischs angepasst.
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Der horizontale Abschnitt 1, die Anlageplatte 7 und der Befestigungsabschnitt 10 des Waschtischs sind einteilig ausgebildet und somit dauerhaft miteinander verbunden. Es ist aber auch eine mehrteilige Ausgestaltung möglich, wobei die Teile dann vorzugsweise über lösbare Verbindungsmittel miteinander verbunden sind. Die einteilige Ausgestaltung kann einstückig sein. Dazu kann der horizontale Abschnitt 1 (einschließlich des Ablaufkanals 4 jedoch ohne dessen Boden 8) und die Anlageplatte 7 aus Kunststoff ausgebildet und beispielsweise spritzgegossen sein. Die einteilige Ausgestaltung kann aber auch mehrstückig sein. Dies kann insbesondere bei einer Ausbildung des horizontalen Abschnitts 1 und/oder der Anlageplatte 7 aus anderen Werkstoffen als Kunststoff (z. B. Holz) vorteilhaft sein. Dabei kann auch eine einstückige Optik durch ein abschließendes Beschichten (z. B. Lackieren) erzielt werden.