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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brillengestell mit einer Fassung und mit einem links und rechts an einem Anschlusselement der Fassung unter Ausbildung eines Gelenks jeweils angeordneten Brillenbügel.
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Kinder, die Sehhilfen benötigen, verweigern oftmals das Tragen einer Brille, da sie sich hierdurch in ihrem Wohlbefinden behindert und auch gegenüber anderen Kindern benachteiligt fühlen könnten. Um bei Kindern die Akzeptanz für ein Tragen einer Brille zu erhöhen, werden die Brillengestelle von Kinderbrillen oftmals mit Merkmalen versehen, die Kinder besonders ansprechen. So sind Kinderbrillen im Allgemeinen eher bunt gestaltet, beispielsweise mit einer farbigen Fassung oder farbigen Überzügen für die Brillenbügel sowie mit farbigen Nasenpads. Des Weiteren kann die Gestaltung der Elemente eines Brillengestells für eine Kinderbrille bereits omative oder figurative Elemente umfassen, die Kinder als attraktiv ansehen.
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Allerdings haben Kinder auch oftmals das Bedürfnis nach Abwechslung und empfinden das Tragen der stets immer gleichen Brille schnell als langweilig, was die Trageakzeptanz weiter mindert.
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Die vorliegende Erfindung widmet sich der Aufgabe, insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, für Kinderbrillen die Möglichkeit eines abwechselnden Erscheinungsbildes zu schaffen.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem Brillengestell nach Anspruch 1, mit einem Brillenbügel nach Anspruch 10 und mit einer Kombination eines Brillengestells mit mehreren Motivelementen nach Anspruch 16.
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Gemäß der Erfindung ist das Motivelement als ein Element ausgebildet, das auf bzw. an dem oder um den Bügel herum mittels eines solchen Verbindungsmechanismus trage- und verliersicher angeordnet wird, dass es jederzeit wieder zerstörungsfrei, vorzugsweise von Hand, gelöst und dadurch jederzeit wieder verwendet werden kann.
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Insbesondere richtet sich die Erfindung hierbei an Brillenbügel, die aus Flachmetall hergestellt sind. Ein solcher Bügel wird aus einem flachen Blech gestanzt und gegebenenfalls noch in eine abschließende Form gebogen und weist demzufolge in seiner Längserstreckung eine sehr geringe, der gewählten Blechstärke entsprechende Materialdicke auf.
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Gemäß der Erfindung weist das Motivelement einen mit dem Brillenbügel zusammenwirkenden Verbindungsabschnitt und einen von dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Motivabschnitt auf.
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Der Motivabschnitt kann alle möglichen gestalterischen Motive umfassen, beispielsweise für Kinderbrillen Tierfiguren, Gesichter, Muster bzw. sonstige Fantasieentwürfe usw., wobei diese Motive sowohl zwei- als auch dreidimensional realisiert sein können.
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In einer Ausführungsform ist der Verbindungsabschnitt in der Form einer elastischen Lasche ausgebildet, die auf den Bügel auf einfache Art und Weise aufgeschoben werden kann. Die Lasche kann sich dadurch während des Aufschiebevorgangs aufdehnen, sich an die Bügelquerschnittsform entsprechend anpassen und infolge der Aufdehnung eine rückstellende Haltekraft ausüben, die das Motivelement auf dem Bügel hält.
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Idealerweise ist bei einer solchen Ausgestaltung das Motivelement mit dem Verbindungsabschnitt und dem Motivabschnitt einstückig aus einem Elastomer hergestellt. So kann beispielsweise das Motivelement zusammen mit dem Motiv und der Lasche aus Gummi, gegebenenfalls zusammen mit dreidimensionalen Formen der Motive, ausvulkanisiert und noch abschließend lackiert bzw. bedruckt werden.
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Der Bügel aus Flachmetall oder jedem anderen Material kann sich fassungsseitig verbreitern und an seinem gegenüberliegenden freien Ende mit einer aufziehbaren Manschette versehen sein, die ein Abziehen des Motivelements verhindert, wenn dieses zwischen dieser Manschette und dem breiten Abschnitt des Bügels angeordnet ist.
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Der Vorteil eines elastischen Motivelements liegt jedoch auch darin, dass ein Austausch jederzeit auch bei an der Fassung montiertem Brillenbügel möglich ist, indem die Lasche einfach über das freie Ende des Brillenbügels ab- bzw. aufgezogen werden kann. Kinder können hierdurch je nach Wunsch jederzeit die Motive wechseln bzw. sogar unterschiedliche oder mehrere Motive auf beiden Brillenbügeln anbringen.
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Bei einer anderen Ausführungsform gemäß der Erfindung kann das Motivelement aus einem härteren Kunststoff hergestellt sein. Der Verbindungsabschnitt weist für diesen Fall Rastelemente beispielsweise in der Form von zwei übereinander liegenden Rastnasen auf, die den Brillenbügel beim Aufrasten auf einfache Art und Weise umgreifen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform gemäß der Erfindung kann das Motivelement einen Magneten aufweisen, so dass sich das Motivelement insbesondere bei einem aus Flachmetall hergestellten Bügel flächig an diesem anliegend außenseitig anbringen lässt. Ist beispielsweise das Motivelement aus einem Kunststoff hergestellt, kann der Magnet einfach in den Kunststoffkörper eingegossen werden.
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Der Brillenbügel aus Flachmetall kann an seinem fassungsseitigen Ende drei Blattfedern aufweisen, die mit entsprechenden Ausnehmungen im Anschlusselement der Fassung ein schraubenloses Brillengelenk ausbilden, wie dies beispielsweise aus dem
Europäischen Patent Nr. 0 863 424 bekannt ist, auf das hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Insbesondere für Kinderbrillen betrifft die Erfindung auch eine Kombination eines Brillengestells mit einem Brillenbügel, wie vorhergehend in den einzelnen Ausführungsformen beschrieben, und mehreren Motivelementen mit unterschiedlichen Motiven. So stehen den Kindern für ein Brillengestell mehrere Motivelemente mit unterschiedlichen Motiven zu Auswahl, die sie individuell einsetzen können.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den anhand der beiliegenden Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele. Dabei zeigen
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1 exemplarisch ein bekanntes Brillengestell mit einem Brillenbügel aus Flachmetall;
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2 exemplarisch einen Brillenbügel für ein solches Brillengestell mit einem daran angeordneten Motivelement gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht;
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3 eine erste Ausführungsform eines Motivelements gemäß der Erfindung in zwei Ansichten;
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4 eine zweite Ausführungsform eines Motivelements gemäß der Erfindung in zwei Ansichten; und
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5 eine dritte Ausführungsform eines Motivelements gemäß der Erfindung in zwei Ansichten.
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In
1 ist exemplarisch ein Brillengestell aus dem Stand der Technik gezeigt, das ein schraubenloses Brillengelenk für die Anbindung der Brillenbügel verwendet, wie dieses beispielsweise in dem
Europäischen Patent Nr. 0 863 424 beschrieben ist.
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Das Brillengestell weist eine Fassung 1 für die Gläser und jeweils links und rechts an der Fassung 1 angeordnete Anschlusselemente 2 auf, an denen jeweils ein Brillenbügel 3 schwenkbar angeordnet ist.
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Die Brillenbügel
3 sind aus Flachmetall hergestellt und weisen fassungsseitig drei Blattfedern
4,
5,
6 auf. Die Anschlusselemente
2 weisen jeweils vertikale Aussparungen
7 auf. Bei ausgeklapptem Bügel
3 liegt eine mittlere Blattfeder
5 mit ihrem freien Ende an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements
2 an und die beiden äußeren Blattfedern
4,
6 liegen in Richtung ihrer freien Enden zunächst an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Anschlusselements
2 an, führen dann jeweils durch die vertikalen Aussparungen
7 des Anschlusselements
2 hindurch und kommen schließlich an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements
2 zum Anliegen. Zur Funktionsweise des so ausgebildeten Gelenks wird auf das
Europäische Patent Nr. 0 863 424 verwiesen.
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Im Bereich der drei Blattfedern 4, 5, 6 ist der Brillenbügel 3 breiter ausgebildet und verjüngt sich in Längsrichtung zu seinem freien Ende hin, wo eine Manschette 8 aufgeschoben ist.
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Zwischen den Blattfedern 4, 5, 6 und der Manschette 8 ist, wie die 2 zeigt, ein Motivelement 9 angeordnet.
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In der in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsform weist das Motivelement 9 einen Verbindungsabschnitt in der Form einer geschlossenen Lasche 10 auf, mit Hilfe von welcher das Motivelement 9 auf den Bügel 3 aufschoben ist. Dabei umgreift die Lasche 10 den Bügel 3 vollständig, so dass das ein Motivabschnitt 11 des Motivelements 9 nach außen, d. h. von dem Gesicht eines Brillenträgers abgewandt gerichtet ist.
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Die Lasche 10 ist daher rückseitig, vorzugsweise einstückig an dem Motivabschnitt 11 des Motivelements 9 angebracht. Der Motivabschnitt 11 ist hier der Einfachheit halber nur als eine Scheibe dargestellt, kann jedoch je nach Design des Motivs jede beliebige zwei- oder dreidimensionale Form aufweisen.
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Idealerweise sind der Motivabschnitt 11 und die Lasche 10 aus einem Elastomer, wie beispielsweise Gummi hergestellt. Die Lasche 10 ist daher in der Lage, sich beim Aufschieben auf den Bügel 3 unter Ausbildung einer leichten rückstellenden Federkraft elastisch aufzuweiten, so dass das Motivelement 9 jederzeit von Hand wieder gelöst werden kann, jedoch beim Tragen der Brille verliersicher auf dem Bügel 3 gehalten wird.
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In der in 4 gezeigten Ausführungsform eines Motivelements 12 weist der Verbindungsabschnitt zwei übereinanderliegende Rastnasen 13, 14 auf, die einen insbesondere aus Flachmetall bestehenden Brillenbügel 3 an seinen Rändern oben und unten unter Ausbildung einer von Hand lösbaren Rast- bzw. Schnappverbindung einfassen.
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Eine weitere Ausführungsform eines Motivelements 15 ist in der 5 dargestellt.
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Das Motivelement 15 weist einen Magneten 16 auf, so dass es auf einfache Art und Weise außenseitig an der Fläche einen Brillenbügels 3 aus Flachmetall flächig anliegend angeordnet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0863424 [0016, 0024, 0026]