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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schiebetürverschlusssystem eines Möbels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Verschlusssysteme für Schiebetürmöbel sind in zahlreichen Ausführungsvarianten aus dem Stand der Technik bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE 20 2006 902 808 A1 ein Klappriegelverschluss bekannt, bei dem durch Drehen eines Drehzylinders ein Flachschieber linear bewegt wird, der wiederum einen Klappriegel von einer eingeklappten in eine ausgestellte, eine Verschiebung der Schiebetüren des Schiebetürmöbels sperrende Position bewegt.
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Solche Klappriegelverschlüsse haben sich an sich bewährt, insbesondere bei Schiebetürmöbeln mit relativ geringer Wandstärke.
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Problematisch bei solchen Schiebetürverschlusssystemen ist, dass durch ein Durchbiegen bzw. Eindrücken der Schiebetüren senkrecht zur Ebene der Schiebtüren der Schiebetürriegel bzw. Klappriegel an der Außenseite der inneren Schiebetür vorbeigeführt werden kann, so dass ein sicheres Verschließen des Schiebetürmöbels nicht mehr gewährleistet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schiebetürverschlusssystem eines Möbels mit mindestens zwei auf zumindest teilweise parallel zueinander verlaufenden Laufbahnen verschiebbaren Schiebetüren bereitzustellen, das eine verbesserte Verriegelung bewirkt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schiebetürverschlusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Schiebetürverschlusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Schiebetürverschlusssystem gemäß Anspruch 1 weist einen an einer äußeren Schiebetür angeordneten Schließzylinder mit einem Drehgriff, einem Zylindergehäuse und einem darin um eine erste Drehachse integrierten, mit dem Drehgriff drehbaren Zylinderkern auf sowie einen an einem Schlossgehäuse durch Drehen des Zylinderkerns um eine zur ersten Drehachse senkrechten zweiten Drehachse verschwenkbar angeordneten Klappriegel, wobei der Klappriegel in einer Schließposition mit einer Anschlagkante an einem an einer inneren Schiebetür befestigbaren Anschlag anliegt. Der Anschlag erstreckt sich von einer senkrecht zur Verschieberichtung verlaufenden Stirnseite der inneren Schiebetür zu einer der äußeren Schiebetür zugewandten Frontseite der inneren Schiebetür. Die Dicke des Anschlags im Bereich der äußeren Schiebetür zugewandten Frontseite der inneren Schiebetür ist zumindest abschnittsweise derart bemessen, dass ein Spalt zwischen den voreinander stehenden Schiebetüren zumindest abschnittsweise verdeckt ist.
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Durch das zumindest teilweise Verdecken des Spalts zwischen den beiden Schiebetüren ist zum Einen ein manipulativer Eingriff in den Spalt erschwert, zum Zweiten ist die innere Schiebetür im Bereich des Anschlags durch den Anschlag zusätzlich stabilisiert und erschwert somit ein Durchbiegen der inneren Schiebetür senkrecht zur Verschieberichtung und zur Stirnseite der inneren Schiebetür.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante sind auf der der äußeren Schiebetür zugewandten Seite des Anschlags ein oder mehrere den Spalt zwischen den voreinander stehenden Schiebetüren zumindest abschnittsweise verdeckender Steg bzw. verdeckende Stege angeformt, welche beispielsweise als ein einziger parallel zur Längserstreckung des Anschlags sich erstreckender Steg ausgebildet sein kann oder beispielsweise in Form mehrerer parallel zur Verschieberichtung der Tür ausgerichteter Stege.
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Zur Abdämpfung eines Aufpralls der inneren Schiebetür an einer Möbelwand ist es gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante vorgesehen, auf der an der Stirnseite anzubringenden Seite des Anschlags mindestens ein dämpfendes Federelement anzubringen.
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Zur Ansteuerung des Klappriegels ist der Schließzylinder bevorzugt drehfest mit einer dem Klappriegel antreibenden Antriebsvorrichtung gekoppelt, welche bevorzugt als koaxial mit dem Schließzylinder gekoppeltes Zylinderelement mit einer in den Zylindermantel eingelassenen Steuerkurve ausgebildet ist, in die ein an dem Klappriegel befestigter Führungsarm eingreift. Dadurch ist ein funktionssicheres Ein- und Ausschwenken des Klappriegels aus einer Freigabeposition in die Verriegelungsposition und zurück gewährleistet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der Schließzylinder als Wechselschließzylinder mit auswechselbarem Zylinderkern ausgebildet. Dadurch ist bei installiertem Schiebetürverschlusssystem ein einfacher Austausch des Zylinderkerns möglich, beispielsweise im Zuge eines Benutzerwechsels eines Schiebetürmöbels, bei dem der Nutzer einen anderen Schlüssel zum Öffnen und Schließen des Schiebetürverschlusssystems erhalten soll.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der Schließzylinder sowohl durch einen in einen Schlüsselkanal des Zylinderkerns einsteckbaren Schlüssel als auch durch ein Zahlenschloss ver- bzw. entriegelbar. Dadurch ist ermöglicht, dass das Verschlusssystem vorzugsweise über das Zahlenschloss ver- bzw. entriegelt und nur im Notfall durch den in den Schlüsselkanal einsteckbaren Schlüssel betätigt wird.
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Das erfindungsgemäße Schiebetürverschlusssystem gemäß Anspruch 13 weist einen an einer äußeren Schiebetür angeordneten Schließzylinder mit einem Drehgriff, einem Zylindergehäuse und einem darin um eine erste Drehachse integrierten, mit dem Drehgriff drehbaren Zylinderkern auf sowie einen an einem Schlossgehäuse durch Drehen des Zylinderkerns um eine zur ersten Drehachse senkrechten zweiten Drehachse verschwenkbar angeordneten Klappriegel, wobei der Klappriegel in einer Schließposition mit einem an der inneren Schiebetür befestigten Aushebesicherungsbauteil in Eingriff steht.
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Durch das Ineinandergreifen des Aushebesicherungsbauteil mit dem Klappriegel wird ein Auseinanderdrücken der beiden Schiebetüren voneinander weg verhindert.
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Das Aushebesicherungsbauteil weist dabei gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante einen Fanghaken auf, der in der Schließstellung des Klappriegels in eine Öffnung des Klappriegels ragt und damit ein Auseinanderdrücken der beiden Schiebetüren senkrecht zur Verschieberichtung durch das Ineinandergreifen der an den Schiebetüren befestigten Bauteile verhindert.
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Da der an der inneren Schiebetür befestigte Fanghaken nicht oder nur geringfügig über die der äußeren Schiebetür zugewandten Frontfläche der inneren Schiebetür hervorragt, können die Schiebetüren mit geringen Abständen senkrecht zur Verfahrrichtung positioniert werden, was die Manipulationssicherheit erhöht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist das Aushebesicherungsbauteil mit einem beidseitigen Fanghaken ausgebildet, so dass das Aushebesicherungsbauteil sowohl am linken oder rechten Ende einer Schiebetür montiert werden kann, wobei stets eine Spitze des Fanghakens in der Schließstellung des Klappriegels in Eingriff mit dem Klappriegel steht.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht von Ausschnitten einer äußeren und einer inneren Schiebetür mit darin bzw. daran angeordneter Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Schiebetürverschlusssystems in einer Öffnungsposition;
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2 eine Ansicht auf die Rückseite der Schiebetür und dem daran angeordneten Schiebetürverschlusssystem gemäß der 1;
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3 eine Draufsicht auf die Schiebetüren und das daran angeordnete Verschiebetürverschlusssystem der 1;
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4 und 5 stirnseitige Ansichten auf die Schiebetüren und das daran angeordnete Schiebetürverschlusssystem in der Öffnungsposition;
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6 bis 10 den 1 bis 5 entsprechende Darstellungen der Schiebetüren und des darin angeordneten Schiebetürverschlusssystems in einer Schließposition des Schiebetürverschlusssystems;
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11 bis 14 unterschiedliche Ansichten des in einem Schlossgehäuse untergebrachten Teils des Schiebetürverschlusssystems und
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15 bis 18 verschiedene Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen Anschlags des Schiebetürverschlusssystems.
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19 eine perspektivische Ansicht von Ausschnitten einer äußeren und einer inneren Schiebetür mit darin bzw. daran angeordneter weiterer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Schiebetürverschlusssystems in einer Öffnungsposition;
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20 eine Ansicht auf die Stirnseite der Schiebetüren und dem daran angeordneten Schiebetürverschlusssystem gemäß der 19;
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21 eine Draufsicht auf die Schiebetüren und das daran angeordnete Verschiebetürverschlusssystem der 19;
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22 bis 24 den 19 bis 21 entsprechende Ansichten der Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Schiebetürverschlusssystems in einer Schliessposition;
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25 und 26 perspektivische Ansichten des in einem Schlossgehäuse untergebrachten Teils des Schiebetürverschlusssystems und des an der inneren Schiebetür befestigten Aushebesicherungsbauteils gemäß 19 bei Öffnungsstellung des Klappriegels,
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27 und 28 perspektivische Ansichten des in einem Schlossgehäuse untergebrachten Teils des Schiebetürverschlusssystems und des an der inneren Schiebetür befestigten Aushebesicherungsbauteils gemäß 19 bei Schliessstellung des Klappriegels,
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29 und 30 verschiedene perspektivische Ansichten der Ausführungsvariante des Aushebesicherungsbauteils gemäß 19,
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31 eine perspektivische Ansicht von Ausschnitten einer äußeren und einer inneren Schiebetür mit darin bzw. daran angeordneter weiterer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Schiebetürverschlusssystems in einer Öffnungsposition;
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32 eine Ansicht auf die Stirnseite der Schiebetüren und dem daran angeordneten Schiebetürverschlusssystem gemäß der 31;
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33 eine Draufsicht auf die Schiebetüren und das daran angeordnete Verschiebetürverschlusssystem der 31;
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34 und 35 perspektivische Ansichten des in einem Schlossgehäuse untergebrachten Teils des Schiebetürverschlusssystems und des an der inneren Schiebetür befestigten Aushebesicherungsbauteils gemäß 31 bei Öffnungsstellung des Klappriegels,
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36 und 37 perspektivische Ansichten des in einem Schlossgehäuse untergebrachten Teils des Schiebetürverschlusssystems und des an der inneren Schiebetür befestigten Aushebesicherungsbauteils gemäß 31 bei Schliessstellung des Klappriegels,
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38 und 39 verschiedene perspektivische Ansichten der Ausführungsvariante des Aushebesicherungsbauteils gemäß 31.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Schiebetürverschlusssystems, des Klappriegels, des Anschlags und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h. durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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Die 1 bis 5 zeigen eine bevorzugte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Schiebetürverschlusssystems, das im Wesentlichen ein von einem Schlossgehäuse 3 umfasstes Schloss und einen Anschlag 8 aufweist.
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Das ein- oder mehrteilig ausgebildete Schlossgehäuse 3 ist dabei in einer abgestuften Ausnehmung 11 einer äußeren Schiebetür 1 eingebaut, während der Anschlag 8 an einer relativ zum Möbel betrachtet inneren Schiebetür befestigt, vorzugsweise mit Schrauben 81 verschraubt ist.
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Der vorzugsweise aus einem Metallblech mit rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln bestehende Anschlag 8 erstreckt sich dabei in einem an der inneren Schiebetür 2 montierten Zustand von einer senkrecht zu einer Verschieberichtung x verlaufenden Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 zu einer der äußeren Schiebetür 1 zugewandten Frontseite 22 der inneren Schiebetür 2 und dient als Anschlag für einen an dem Schlossgehäuse 3 angeordneten Klappriegel 5, der in der in den 1 bis 5 gezeigten Öffnungsstellung vollständig in der Ausnehmung 11 der äußeren Schiebetür 1 einliegt und in einer Verriegelungs- oder Schließstellung des Schiebetürverschlusssystems, wie es in den 6 bis 10 dargestellt ist, mit einer Anschlagkante 53 an dem Anschlag 8 anliegt und dadurch eine Verschiebung der inneren Schiebetür 2 in Richtung der äußeren Schiebetür 1 bzw. eine Verschiebung der äußeren Schiebetür 1 in Richtung der inneren Schiebetür 2 verhindert.
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Wie in 3 und insbesondere in 12 zu erkennen ist, weist der in dem Schlossgehäuse 3 untergebrachte Teil des Schiebetürverschlusssystems einen Schließzylinder mit Drehgriff 7 mit einem Zylindergehäuse 71 und einem darin um eine erste Drehachse A drehbaren Zylinderkern 72 auf, wobei der Schließzylinder in einer bevorzugten Ausführungsvariante als Wechselschließzylinder ausgebildet ist, bei dem der Zylinderkern 72 in einfacher Weise, ohne das Zylindergehäuse 71 ausbauen zu müssen, austauschbar ist. Ein fest in den Schließzylinder integrierter Zylinderkern ist ebenfalls denkbar.
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Zum Verschwenken des Klappriegels 5 aus seiner in 1 gezeigten Öffnungsstellung in die in 6 gezeigte Verriegelungsstellung ist der Schließzylinder mit Drehgriff 7 mit dem integrierten Zylinderkern 72 drehfest mit einer dem Klappriegel 5 antreibenden Antriebsvorrichtung 4 gekoppelt. Diese Antriebsvorrichtung 4 ist dabei bevorzugt als koaxial mit dem Drehgriff 7 gekoppeltes Zylinderelement mit einer in dessen Zylindermantel eingelassenen Steuerkurve 41 ausgebildet, in die ein an dem Klappriegel 5 befestigter Führungsarm 52, wie es beispielsweise in 6 gut zu erkennen ist, eingreift.
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Zur schwenkbaren Anordnung des Klappriegels 5 an dem Schlossgehäuse 3 ist zumindest ein weiterer Führungsarm 54 an dem Klappriegel 5 vorgesehen, der zusammen mit einer an einem Befestigungssteg des Schlossgehäuses 3 angeformten Aufnahme 33 ein Drehgelenk bildet. Wie in 11 gezeigt ist, ist zur weiteren Stabilisierung bevorzugt ein weiterer Führungsarm 54 und eine weitere Aufnahme 33 an dem Schlossgehäuse 3 vorgesehen, um die Schwenkbewegung des Klappriegels 5 um eine zur ersten Drehachse A, um die der Drehgriff 7 drehbar ist, senkrechten zweiten Drehachse B (dargestellt in 2) zu ermöglichen. Wie beispielsweise in 6 gezeigt ist, ist im Bereich der unteren, in der Schließposition der Schiebetüren 1, 2 der inneren Schiebetür nahen Ecke des Klappriegels 5 ein Kratzschutzelement 55 befestigt, um ein Verkratzen der inneren Schiebetür 2 bei einem Versuch, trotz geringfügig ausgeschwenktem Klappriegel 5 die Schiebetüren gegeneinander zu verschieben, zu vermeiden. Das Kratzschutzelement 55 ragt dabei geringfügig, insbesondere im Millimeterbereich, über die Ecke des Klappriegels 5 hinaus und ist zumindest im Berührungsbereich mit der inneren Schiebetür 2 aus einem Material gefertigt, das weicher ist als die Oberfläche der inneren Schiebetür 2. Beispielsweise ist das Kratzschutzelement 55 als drehbar auf dem Klappriegel 5 gelagertes Rad ausgebildet, das zumindest umfänglich aus Kunststoff oder Gummi gefertigt ist.
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Bei der insbesondere in den 11 bis 14 gezeigten bevorzugten Ausführungsvariante besteht das Schlossgehäuse 3 aus einem ersten Gehäuseteil 31 und einem zweiten Gehäuseteil 34, wobei der Schließzylinder 7 in dem ersten Gehäuseteil 31, das an einer der inneren Schiebetür 2 abgewandten Seite der äußeren Schiebetür 1 angeordnet ist, aufgenommen ist. Der Klappriegel 5 ist hier in dem zweiten Gehäuseteil 34, das an einer der inneren Schiebetür 2 zugewandten Seite der äußeren Schiebetür 1 angeordnet ist, aufgenommen, wobei die beiden Gehäuseteile 31, 34 aneinander befestigt, insbesondere miteinander verschraubt oder verrastet sind. Die zweiteilige Bauweise ermöglicht ein einfaches Verspannen des Schlossgehäuses 3 in Sandwich-Bauweise in der abgestuften Ausnehmung 11 der äußeren Schiebetür 1.
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Die Steuerkurve 41 ist dabei vorzugsweise so ausgeformt, dass eine Drehung des Drehgriffes 7 mit dem integrierten Zylinderkern 72, vorzugsweise um 90° oder 180°, ein Verschwenken des Klappriegels 5 aus einer in 1 gezeigten senkrechten Position in eine in 6 gezeigte aus der Ausnehmung 11 hervorstehende, herausgeschwenkte Position bewirkt. Der Schwenkwinkel des Klappriegels 5 ist abhängig von der gewählten Achsgeometrie und beträgt dabei vorzugsweise zwischen 45° und 90°. In dieser ausgeschwenkten Sperrstellung steht der Klappriegel 5 soweit in die Laufbahn der inneren Schiebetür 2 vor, dass die Anschlagfläche 53 des Klappriegels 5 zumindest die halbe Breite der Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 übergreift.
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Um die Länge des Führungsarmes 52, der in die Steuerkurve 41 der Antriebsvorrichtung 4 eingreift, möglichst kurz und damit stabil zu halten, ist die dem Riegel 5 zugewandte Stirnseite des als Antriebsvorrichtung 4 ausgebildeten Zylinderelements etwa bündig mit der dem Anschlag 8 zugewandten Fläche des Klappriegels 5, wobei der Klappriegel 5 mit einer Öffnung 51 versehen ist, in die das als Antriebsvorrichtung 4 ausgebildete Zylinderelement in der Öffnungsstellung des Klappriegels 5 hineinragt.
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Wie in den 2, 7 und 14 gut zu erkennen ist, ist das geteilte Schlossgehäuse 3 bevorzugt innerhalb der abgestuften Ausnehmung 11 durch Schrauben 9 miteinander an der äußeren Schiebetür 1 verschraubt.
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Wie des Weiteren in 2 gezeigt ist, ist das Schiebetürverschlusssystem vorzugsweise zusätzlich mit einem Zahlenschloss 6 versehen, über das eine Betätigung des Schließzylinders mit Drehgriff 7 mit dem integrierten Zylinderkern 72 durch Drehen nach Eingabe des korrekten Zahlencodes über Zahlenschlossräder 6 betätigbar ist. Die Zahlenschlossräder 6 sind dabei bevorzugt in Ausnehmungen einer Deckplatte 32 des Schlossgehäuses 3 aufgenommen. Dadurch ist ermöglicht, dass das Schiebetürverschlusssystem im Normalfall über die Zahlenschlossräder 6 des Zahlenschlosses gesichert ist und nur im Bedarfsfall über einen in einen Schlüsselkanal 73 des Zylinderkerns 72 einsteckbaren Schlüssel mit passender Kodierung durch Drehung geöffnet werden kann.
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Schließlich sind in den 15 bis 18 unterschiedliche Ausführungsvarianten des Anschlags 8 gezeigt. Der Anschlag 8 kann dabei wahlweise, wie es in 15 gezeigt ist, an der Außenseite 22 der inneren Schiebetür 2 festgelegt sein. Dazu sind an der an die Außenseite 22 anzulegende Frontseite 84 des Anschlags 8 Bohrungen 86 vorgesehen, in die Schrauben 81 einsteckbar sind, mit denen der Anschlag 8 an der Schiebetür 2 verschraubt werden kann.
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Alternativ kann der Anschlag 8 auch an der Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 festgelegt sein, wobei entsprechende Bohrungen 86 dann in der Stirnseite 83 des Anschlags 8 eingebracht sind.
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Wie des Weiteren in den 15 bis 18 gezeigt ist, sind auf der der äußeren Schiebetür 1 zugewandten Seite 84 des Anschlags 8 ein oder mehrere den Spalt S zwischen den voreinander stehenden Schiebetüren 1, 2 zumindest abschnittsweise verdeckender Steg 85 bzw. verdeckende Stege 85 angeformt. Diese Stege 85 können beispielsweise als kreisausschnittsförmige Erhebung ausgebildet sein, wie es in 15 gezeigt ist, oder wie in 16 und 17 zu erkennen ist, mit zu der Stirnseite 83 hin ansteigenden Schrägen versehen sein, die in zur Frontseite 84 des Anschlags 8 parallele Abflachungen übergehen.
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In einer nochmals alternativen Ausführungsvariante sind anstelle der parallel zur Verschieberichtung der Schiebetüren 1, 2 ausgerichteten mehreren, hier drei Stegen 85 ein einziger Steg 85 vorgesehen, der parallel zur Längserstreckung des Anschlags 8 ausgerichtet ist und somit eine durchgehende Verdickung der Frontseite 84 des Anschlags 8 darstellt.
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Wie außerdem in den 17 und 18 gezeigt, ist in einer bevorzugten Ausführungsvariante der Anschläge 8 auf der an der Stirnseite 21 anzubringenden Seite des Anschlags 8 mindestens ein einen Aufprall des Anschlags 8 an einer Möbelwand dämpfendes Federelement 82 angeordnet. Bei den in 17 und 18 angezeigten Ausführungsvarianten sind jeweils zwei solcher Federelemente 82 am oberen und unteren Ende des Anschlags 8 vorgesehen, die insbesondere als federnde Zungen ausgebildet sind, wobei im Bereich des freien Zungenendes Dämpfer 821, bevorzugt aus einem elastischen Werkstoff wie Gummi oder einem Schaumstoff, integriert oder auf den Zungen angeordnet sind, um einerseits eine mechanische Beschädigung und andererseits eine zu starke Geräuschentwicklung abzufedern bzw. abzudämpfen. Denkbar ist auch, den Anschlag 8 mit integriertem Federelement 82 aus einem Material mit entsprechendem Rückstellverhalten anzufertigen.
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Anhand der 19 bis 39 werden nun weitere Ausführungsvarianten des Schiebetürverschlusssystems beschrieben. Bei diesen Ausführungsvarianten steht der Klappriegel 5 in einer Schließposition mit einem an der inneren Schiebetür 2 befestigten Aushebesicherungsbauteil 10, 12 in Eingriff, mit dem insbesondere ein gewaltsamen Auseinanderdrücken der beiden Schiebetüren 1, 2 im verschlossenen Zustand des Schiebetürverschlusssystems verhinderbar ist.
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Eine erste Variante eines solchen Schiebetürverschlusssystems ist in den 19 bis 30 gezeigt. Wie insbesondere in den 19 und 22 gut zu erkennen ist, ist das Aushebesicherungsbauteil 10 in einer Montageöffnung 24 der inneren Schiebetür 2 befestigt. Das Aushebesicherungsbauteil 10 besteht dabei, wie in den 29, 30 im Detail gezeigt ist, bevorzugt aus einem Montagekörper 101, der in der Montageöffnung 24 der inneren Schiebetür 2 fixierbar ist. Dazu ist in der inneren Schiebetür 2 eine an der der äußeren Schiebetür 1 abgewandten Rückseite 23 der inneren Schiebetür 2 vorzugsweise als Topfbohrung ausgebildete Montageöffnung 24 eingefräst, in der der Montagekörper 101 des Aushebesicherungsbauteils 10 formschlüssig aufgenommen ist und an der inneren Schiebetür 2 vorzugsweise zusätzlich verschraubt ist. Dazu ist in den Montagekörper 101 eine Öffnung 106 vorgesehen, durch die eine Schraube durchsteckbar ist.
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Je nach Materialstärke der inneren Schiebetür oder vorgesehenem Abstand zwischen der inneren Schiebetür 2 und der äußeren Schiebetür 1 kann die Montageöffnung 24 unterschiedlich tief, im Falle der als Topfbohrung ausgebildeten Montageöffnung 24 die Tiefe der Topfbohrung in das Material des Türblattes der Schiebetür 2 ausgeführt sein, so dass die Positionierung des Aushebesicherungsbauteils 10 in einfacher Weise an die gegebenen Materialstärken der Schiebetür 2 bzw. die Türabstände zwischen den beiden Schiebetüren 1, 2 angepasst werden kann.
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Wie in den 29 und 30 gezeigt ist, ist das Aushebesicherungsbauteil bevorzugt einstückig ausgebildet und insbesondere als Blech- oder Druckgussteil geformt. Von einem Randstück des Montagekörpers 101 erstreckt sich ein Steg 102, an dem der Fanghaken 103 angeformt ist. Der Steg 102 ist dabei winklig, insbesondere rechtwinklig, zur Fläche des Montagekörpers 101 umgebogen, so dass er in der an der inneren Schiebetür 2 befestigten Montagestellung vor der Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 und in der Schließstellung der beiden Schiebetüren 1, 2 gegenüber dem Klappriegel 5 positioniert ist. Der Fanghaken 103 erstreckt sich wiederum senkrecht zu den Steg 102 und damit parallel zur Längserstreckung der Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2, so dass die Spitze des Fanghakens 123 bei Verschwenken des Klappriegels 5 um seine Drehachse B von der in 19 bis 21 gezeigten Öffnungsstellung des Klappriegels 5 in die 22 bis 24 gezeigte Schließstellung des Klappriegels 5 in die Öffnung 51 des Klappriegels 5 eintaucht, wodurch ein Auseinanderdrücken der inneren Schiebetür 2 und der äußeren Schiebetür 1 senkrecht zur Verschieberichtung X bzw. in Richtung der Drehachse A des Zylinderkerns 71 des Schließzylinders 7 verhindert wird.
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Wie in den 29 und 30 außerdem zu erkennen ist, wird der Steg 102 durch einen Stützabschnitt 104, welcher sich im montierten Zustand des Aushebesicherungsbauteils 10 an die Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 anschmiegt, abgestützt. In diesem Stützteil 104 ist bevorzugt eine Ausnehmung 105 eingelassen, mit der das Aushebesicherungsbauteil 10 zusätzlich an der Stirnseite 21 fixierbar, beispielsweise mit einer Schraube 9, verschraubbar ist.
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In den 25 bis 29 ist nochmals das Zusammenwirken des Aushebesicherungsbauteils gemäß dem Klappriegel 5 des Schiebetürverschlusssystems dargestellt. Dabei zeigen die 25 und 26 den Klappriegel 5 des Schiebetürverschlusssystems in seiner Öffnungsstellung, bei dem der Fanghaken 103 des Aushebesicherungsbauteils 10 außer Eingriff mit den Klappriegel 5 steht.
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In den 27 und 28 ist der Klappriegel 5 in seine Schließstellung bzw. Sperrstellung verschwenkt. In dieser Stellung des Klappriegels 5 taucht die Spitze des Fanghakens 103 in die Öffnung 51 des Klappriegels 5 ein, wodurch ein Auseinanderziehen des an der äußeren Schiebetür 1 befestigten Schlossgehäuses 3, an dem der Klappriegel 5 befestigt ist, und des Aushebesicherungsbauteils 10, dass an der inneren Schiebetür 2 befestigt ist, verhindert wird.
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Bei der in den 31 bis 39 gezeigten alternativen Ausführungsvariante des Schiebetürverschlusssystems, bei dem der Klappriegel 5 in der Schließposition mit einen an der inneren Schiebetür 2 befestigten Aushebesicherungsbauteils 12 in Eingriff steht, ist das Aushebesicherungsbauteil 12 mit einem doppelseitigen Fanghaken 123 ausgebildet, wie es in den 31, 32 und 34 bis 39 gut zu erkennen ist.
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Das Aushebesicherungsbauteil 12 weist dabei, wie in den 38 und 39 gezeigt, einen in dem Aushebesicherungsbauteil 10 entsprechenden Montagekörper 121 auf, von dem sich ebenfalls senkrecht zur Fläche des Montagekörpers 121 ein Stützkörper 124 erstreckt, der sich im montierten Zustand, wie beispielsweise in 31 zeigt, an die Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 anschmiegt. Senkrecht zu dem Stützkörper 124 ist ein Steg 122 angeformt, an dessen von dem Montagekörper 121 entfernten Ende der Fanghaken 123 angeformt ist. Dieser Fanghaken 123 erstreckt sich bei diesem Ausführungsbeispiel beidseitig in vertikaler Richtung von dem Steg 122 weg und ermöglicht so in einfacher Weise auch eine wechselseitige Montage dieses Aushebesicherungsbauteils 12.
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Etwa mittig zwischen den beiden Fanghakenspitzen ist in dem Steg 122 eine Öffnung 125 vorgesehen, durch die eine Schraube durchsteckbar ist, mit der das Aushebesicherungsbauteil 12 zusätzlich an der Stirnseite 21 der inneren Schiebetür 2 fixierbar ist.
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Die 31 bis 33 zeigen das Aushebesicherungsbauteil 12 im an der inneren Schiebetür 2 montierten Zustand in seiner Position vor dem sich in der Öffnungsstellung befindenden Klappriegel 5.
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Die 34 und 35 zeigen die Anordnung des Klappriegels 5 und des Aushebesicherungsbauteils 12 im unverbauten Zustand in der Öffnungsstellung des Klappriegels 5. In den 36 und 37 ist der Klappriegel 5 in seiner Schließstellung verschwenkt. Gut zu erkennen ist hier die sich nach unten erstreckende Spitze des Fanghakens 123, die in die Öffnung 51 des Klappriegels 5 hineinragt, wodurch ein Auseinanderdrücken der beiden Schiebetüren 1, 2 verhindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetür
- 11
- Ausnehmung
- 2
- Schiebetür
- 21
- Stirnseite
- 22
- Frontseite
- 23
- Rückseite
- 24
- Ausfräsung
- 3
- Schlossgehäuse
- 31
- erstes Gehäuseteil
- 32
- Deckplatte
- 33
- Aufnahme
- 34
- zweites Gehäuseteil
- 4
- Antriebsvorrichtung
- 41
- Steuerkurve
- 5
- Klappriegel
- 51
- Öffnung
- 52
- Führungsarm
- 53
- Anschlagfläche
- 54
- Führungsarm
- 55
- Kratzschutzelement
- 6
- Zahlenschlossräder
- 7
- Schließzylinder
- 71
- Zylindergehäuse
- 72
- Zylinderkern
- 73
- Schlüsselkanal
- 74
- Antriebsbolzen
- 8
- Anschlag
- 81
- Schraube
- 82
- Federelement
- 821
- Dämpfer
- 83
- Stirnseite
- 84
- Frontseite
- 85
- Steg
- 86
- Bohrung
- 9
- Schraube
- 10
- Aushebesicherungsbauteil
- 101
- Montagekörper
- 102
- Steg
- 103
- Fanghaken
- 104
- Stützteil
- 105
- Öffnung
- 106
- Öffnung
- 12
- Aushebesicherungsbauteil
- 121
- Montagekörper
- 122
- Steg
- 123
- Fanghaken
- 124
- Stützteil
- 125
- Öffnung
- 126
- Öffnung
- X
- Verschieberichtung
- A
- Drehachse
- B
- Drehachse
- L
- Länge der Anschlagfläche
- S
- Spalt
- d
- Stegdicke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006902808 A1 [0002]