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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zur Innenreinigung eines Behälters mit einer Führungsstange eines Gestänges und einem Ausleger sowie mit einer Reinigungsdüse.
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Eine Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art ist dem Fachmann bekannt und geläufig und wird beispielsweise in der
DE 10 2009 035 046 A1 beschrieben.
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Die vorbekannte Reinigungsvorrichtung besteht aus einer Führungsstange und daran angeordneten Reinigungsdüsen, wobei an der Führungsstange mindestens zwei sich gegenüberliegende schwenkbare und vertikal rotierende Ausleger befestigt sind, die ihrerseits die Reinigungsdüsen aufnehmen. Die Ausleger sind dabei der Größe des Behälters angepasst und mit einer Läufereinheit verbunden sowie über ein Gestänge schwenkbar gelagert. Für die in der
DE 10 2009 035 046 A1 offenbarte Reinigungsvorrichtung sind zwei sich gegenüberliegende Ausleger vorgesehen. Hierdurch soll eine optimale Gleichgewichtsverteilung und ein gleichmäßigeres Reinigen erreicht werden.
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Weiterhin ist in der vorbekannten Reinigungsvorrichtung eine zweite Läufereinheit vorgesehen, die sich unterhalb der Ausleger befindet und mit den Auslegern über Riemen, Seile oder Ketten oder über Umlenkrollen verbunden ist. Die untere Läufereinheit kann dabei so weit nach unten verschoben werden, dass die Ausleger vollständig zusammengeklappt werden können. Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform offenbart die
DE 10 2009 035 046 A1 Ausleger, die als zweiteilig und gelenkartig verbundene Schwenkarme vorliegen, die über eine Läufereinheit um die Führungsstange mittels Motoren rotieren und gleichzeitig in mehrere Richtungen geschwenkt werden können. Durch die Zweiteilung der Ausleger soll der Einsatz in Behältern mit unterschiedlichen Durchmessern ermöglicht werden.
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Innenreinigungen in größeren Behältern oder in Behältern, die stark verschmutzt sind, erfordern häufig die Zuführung von Wasser unter Hochdruck. Die in der
DE 10 2009 035 076 A1 beschriebene Reinigungseinrichtung eignet sich hierzu nur begrenzt, da die konstruktive Lösung, die zweite Läufereinheit mit den Auslegern über Riemen, Seile oder Ketten oder über Umlenkrollen zu verbinden, für Wasserhochdruckarbeiten nur eine begrenzte Stabilität aufweist.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die auch bei Wasserhochdruckarbeiten über die nötige Stabilität verfügt.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung sieht vor, dass der Ausleger über eine Querstrebe des Gestänges beabstandet von der Führungsstange angeordnet ist, wobei der Abstand zwischen Führungsstange und Ausleger variabel ist und der Ausleger mit einer verfahrbaren Reinigungsdüse, insbesondere mit einer Rotationsdüse, versehen ist oder längs des Auslegers ein Hochdruckrohr angeordnet ist, das an einem seiner Endseiten mit der Reinigungsdüse versehen und an dem Ausleger befestigt ist.
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Kernidee der Erfindung ist es, Stabilität und möglichst viele Bewegungsfreiheitsgrade der Reinigungsdüsen über eine Gestängekonstruktion zu erreichen. Dadurch, dass die Führungsstange mit dem Ausleger über eine Querstrebe des Gestänges verbunden ist, wird auch bei Wasserhochdruckarbeiten die erforderliche Stabilität erreicht.
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Zweckmäßigerweise weist die Führungsstange einen Wagen auf, der entlang der Führungsstange führbar ist. Entgegen dem in der
DE 102 56 560 B1 offenbarten Wagen einer Reinigungsvorrichtung zur Innenreinigung eines Behälters sind an dem Wagen der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung vorzugsweise Querstreben gelenkig befestigt, die wiederum mit Auslegern verbunden sind. Die Querstreben erstrecken sich dabei von der Führungsstange in Richtung der Gehäuseinnenwand. Dadurch, dass die Querstreben gelenkig an dem Wagen befestigt sind, kann der Ausleger unterschiedliche Positionen innerhalb des Behälters einnehmen.
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Vorzugsweise ist in einer von dem Ausleger eingenommenen Position der Ausleger längs der Führungsstange angeordnet. Eine praktikable Variante der Erfindung sieht vor, dass in einer von dem Ausleger eingenommenen Position der Ausleger gegenüber der Führungsstange schräg angeordnet ist. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass die Reinigung mittels der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung innerhalb eines Behälters in Bereichen mit unterschiedlichen Durchmessern möglich ist. Die Führung des Wagens sowie die gelenkige Bewegung der Querstreben kann in herkömmlicher Weise auch motorisch betrieben werden.
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Häufig müssen Behälter einer Reinigung unterzogen werden, in denen unterhalb einer Öffnung bzw. eines Mannlochs ein Innenrohr angeordnet ist, dessen Außenflächen ebenfalls gereinigt werden müssen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht daher vor, dass Reinigungsdüsen Bestandteil eines Waschkopfes sind, der mindestens zwei Reinigungsdüsen aufweist, die einander gegenüber liegen. Hierdurch ist gewährleistet, dass jeweils eine Düse der Außenfläche des Innenrohres und der Innenfläche des Behälters zugeordnet ist.
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Eine praktikable Variante der Erfindung sieht vor, dass an einer Endseite des Hochdruckrohres ein Hochdruckschlauch angeschlossen ist. Entgegen der in der
DE 10 2009 035 046 A1 offenbarten Reinigungsvorrichtung, bei der die Wasserzufuhr für die Reinigung durch die Ausleger vorgesehen ist, was einen nicht geringen konstruktiven Aufwand darstellt, ist im Rahmen der Erfindung ein Hochdruckschlauch vorgesehen, der sich bequem durch eine Öffnung oder durch ein Mannloch leiten kann und für den ausreichend Raum in dem Behälter ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 in perspektivischer Ansicht eine Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
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2 in perspektivischer Ansicht einen durch die in 1 gezeigte Reinigungsvorrichtung zu reinigenden Behälter, wobei die Reinigungsvorrichtung in den Behälter eingesetzt ist,
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3 in perspektivischer Ansicht die in dem Behälter aus 2 befind- liche erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung,
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4 bis 5 in seitlichen Schnittdarstellungen die in dem Behälter aus 2 befindliche erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung, wobei sich die Reinigungsdüsen in unterschiedlichen Bereichen innerhalb des Behälters befinden.
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1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung, die mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist. Die Reinigungsvorrichtung 1 dient der Innenreinigung des in 2 gezeigten Behälters 2. Bei dem in 2 dargestellten Behälter handelt es sich um ein Silo oder um einen Behälter, in dem flüssiger Kunststoff aufbewahrt bzw. bearbeitet wird. Der Behälter 2 weist einen oberen und einen unteren konusförmigen Bereich 16, 17 auf.
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Wie aus 1 hervorgeht, weist die Reinigungseinrichtung 1 eine Führungsstange 3a auf, die, wie aus den 2 und 3 weiter hervorgeht, in den Behälter 2 gebracht, senkrecht ausgerichtet und derart befestigt wird, dass sie mittig in den Behälter 2 hineinragt. An ihrem oberen Ende ist die Führungsstange 3a mit der Halterung 13 versehen, die, wie die 2 und 3 zeigen, auf der Öffnung 21 des Behälters 2 liegen, um der Reinigungsvorrichtung 1 einen festen Halt innerhalb des Behälters 2 zu geben. Hierzu dient auch eine zweite Abstützung, die im unteren Bereich der Führungsstange 3a in Gestalt eines Dreibeins 15 vorliegt. Das Dreibein 15 ist in dem unteren Bereich 17, wie aus 3 hervorgeht, des konisch zulaufenden Behälters 2 angeordnet und stützt sich am inneren Umfang des unteren konusförmigen Bereiches 17 ab.
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Wie aus 1 weiterhin hervorgeht, weist die Reinigungsvorrichtung 1 Ausleger 4 auf, die beabstandet von der drehbaren Führungsstange 3a angeordnet sind. Bei den Auslegern 4 handelt es sich jeweils um zweiteilig ausgebildete Längselemente des Gestänges 3, die teleskopartig ineinander verschiebbar und mittels der zueinander korrespondierenden Befestigungselemente 5, 6 arretierbar sind, so dass die Ausleger 4 längenvariabel sind.
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Wie aus den 1 und 3 zudem hervorgeht, sind längs der Ausleger 4 Hochdruckrohre 11 angeordnet, die jeweils an ihrem oberen Ende mit einem Waschkopf 8 versehen sind. Der Waschkopf 8 weist wiederum Düsen 7 für die Innenreinigung des Behälters 2 auf. Zwischen Ausleger 4 und Hochdruckrohr 11 ist jeweils ein Verbindungselement 12 angeordnet, das als Klemme ausgebildet ist, in die das Hochdruckrohr 11 eingedrückt ist. Zwischen den längs der Führungsstange 3a über den Motor 14 angetriebenen verfahrbaren Wagen 10 und dem Ausleger 4 befinden sich die Querstreben 9, die sich von dem Wagen 10 in Richtung der Behälterinnenwand erstrecken. Die Querstreben 9 sind gelenkig an dem Wagen 10 und fest mit dem Ausleger 4 verbunden.
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4 zeigt, dass sich in dem Inneren des Behälters 2 unterhalb der Öffnung 21 ein Rohr 18 mit der Außenwand 19 anschließt, welches sich in das Innere des Behälters 2 erstreckt. Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungselementes 1 befinden sich die Ausleger 4 und die Düsen 7 im oberen Bereich des Behälters 2 und sind um das Innenrohr 18 herum angeordnet. Wie auch der eingezeichnete Teilausschnitt in 4 zeigt, weist der Waschkopf 8 zwei Reinigungsdüsen 7 auf, die einander gegenüberliegen. Durch diese konstruktive Ausgestaltung ist sichergestellt, dass eine Düse 7 der Außenwand 19 des Innenrohres 18 und eine Düse 7 der Innenwand 20 des Behälters 2 zugeordnet ist, so dass sowohl die Innenwand 20 des Behälters 2 als auch die Außenwand 19 des Innenrohres 18 einem Reinigungsprozess unterzogen werden können. Das Reinigungswasser gelangt in das Hochdruckrohr 11 durch einen in 4 nicht gezeigten Hochdruckschlauch, indem der Hochdruckschlauch an dem dem Waschkopf 8 abgewandten Ende des Hochdruckrohres 11 angeschlossen und aus der Öffnung 21 geführt wird. Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung 1 nimmt der Ausleger 4 eine Position ein, in der er längs der Führungsstange 3a angeordnet ist.
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Eine hiervon abweichende Position geht aus 5 hervor. Bei der in 5 gezeigten Ausführungsform ist der Ausleger 4 gegenüber der Führungsstange 3a schräg angeordnet und hat einen Verfahrweg zurückgelegt. Die Ausleger 4 befinden sich in dem unteren konusförmigen Bereich 17 des Behälters 2 und werden durch die gelenkig angeordneten Querstreben 9 in die schräge Position gebracht, so dass die längs zum Ausleger 4 angeordneten Hochdruckrohre 11 mit dem Waschkopf 8 und den Düsen 7 ebenfalls eine Schrägstellung einnehmen. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, auch den unteren konusförmigen Bereich des Behälters 2 zu reinigen. Sowohl die Längsbewegung der Wagen 10 als auch die Auslenkung der Querstreben 9 kann manuell oder motorisch betrieben werden.
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Bei der in 5 gezeigten Variante der Erfindung weist die Reinigungsvorrichtung 1 kein Hochdruckrohr auf. Die als Rotationsdüsen vorliegenden Reinigungsdüsen 22 sind längs der Ausleger 4 verfahrbar. Die Reinigungsdüsen 22 werden dabei motorisch angetrieben.
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Die vorliegende Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen. Beispielsweise können die Düsen 7 drehbar gelagert sein und mehr als zwei Wagen längs der Führungsstange 3a und somit auch mehrere Ausleger, Waschköpfe und Düsen übereinander angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Behälter
- 3
- Gestänge
- 3a
- Führungsstange
- 4
- Ausleger
- 5, 6
- Befestigungselemente
- 7
- Düsen
- 8
- Waschkopf
- 9
- Querstrebe
- 10
- Wagen
- 11
- Hochdruckrohre
- 12
- Verbindungselement
- 13
- Halterung
- 14
- Motor
- 15
- Dreibein
- 16
- oberer Bereich
- 17
- unterer Bereich
- 18
- Rohr / Innenrohr
- 19
- Außenwand
- 20
- Innenwand
- 21
- Öffnung
- 22
- Düse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009035046 A1 [0002, 0003, 0004, 0014]
- DE 102009035076 A1 [0005]
- DE 10256560 B1 [0010]