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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos, insbesondere eines Lagersilos für Granulate. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren mittels dessen die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Silo positioniert werden kann.
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Stand der Technik
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Lagersilos für Granulate, wie beispielsweise Futtermittelsilos und Lebensmittelsilos, bedürfen der regelmäßigen Reinigung, um eine Verunreinigung des Silagematerials mit Keimen zu vermeiden. Hierzu wurden bisher Reinigungsvorrichtungen verwendet, welche durch die obere Öffnung in das Silo eingeführt werden. Dies ist mit erheblicher Kraftanstrengung verbunden oder erfordert sogar die Zuhilfenahme von Kränen und Hubsteigern.
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In jüngster Zeit wurden in der
DE 102 56 560 B4 und der
EP 1 724 031 B1 verbesserte Siloreinigungsvorrichtungen für Futtermittelsilos offenbart, welche durch eine Zugangsluke im konusförmigen Trichter oder unteren Bereich des Silos in dieses eingeführt werden können. Dies erleichtert das Einbringen und Entfernen der Siloreinigungsvorrichtung und verringert die Zeit, die für den gesamten Siloreinigungsvorgang benötigt wird. Die beschriebenen Vorrichtungen weisen einen entlang einer Führungsschiene verfahrbaren und um diese drehbaren Wagen mit einem Reinigungsarm auf.
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Getreidesilos benötigen aufgrund ihrer größeren Dimensionierung Siloreinigungsvorrichtungen mit sehr langen Reinigungsarmen. Um dabei den Druck auf die Führungsschiene so gering wie möglich zu halten, sind aus der
EP 2 281 640 A1 und der
DE 10 2011 120 825 A1 Vorrichtungen zur Innenreinigung von Großsilos bekannt, deren Wagen jeweils zwei Reinigungsarme aufweist, die synchron bewegt werden, um einen Ausgleich des beim Versprühen einer Reinigungsflüssigkeit auf die Führungsschiene ausgeübten Druckes zu erreichen.
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Um eine Rotation des Wagens um die Führungsschiene zu ermöglichen, muss dieser einen starken Motor aufweisen. Dieser macht einen wesentlichen Teil des Gewichts des Wagens aus. Da dieser beim Einbringen der Reinigungsvorrichtung in den Siloinnenraum von Hand an der Führungsschiene befestigt werden muss, ist es wünschenswert, das Gewicht des Wagens zu verringern.
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Eine Vorrichtung zur Innenreinigung von Großsilos mit verringertem Gewicht des Wagens ist in der
DE 10 2011 119 302 A1 beschrieben. Der Wagen dieser Vorrichtung kann nicht um die Führungsschiene rotiert werden. Stattdessen ist die Führungsschiene in einer Mittenaufnahme am Siloboden angeordnet, die mit einer kreisförmigen Schiene verbunden ist und über einen Motor angetrieben wird. Dies ermöglicht es, die Führungsschiene um ihre Längsachse zu rotieren. Allerdings sind die Führungsschiene und der Motor beim Reinigungsvorgang dem aus dem Siloinnenraum herauslaufenden Waschwasser und den abgelösten Verunreinigungen ausgesetzt, welche sich in einem sogenannten „Sumpf“ des Silos sammeln, in dem die kreisförmige Schiene und der Motor angeordnet werden müssen. Speziell für die Reinigung von konusförmigen Futtermittelsilos ist eine solche Vorrichtung nicht geeignet.
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Eine Vorrichtung zur Innenreinigung von Behältern mit verringertem Gewicht des Wagens ist aus der
DE 20 2012 104 022 U1 bekannt. Diese sieht eine Führungsschiene vor, die an ihrer Oberseite eine Halterung und an ihrer Unterseite ein Dreibein aufweist. Sie ist mittels eines Drehantriebs drehbar.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Innenreinigung von Silos bereitzustellen, deren Wagen ein geringes Gewicht aufweist und die über keine Komponenten verfügt, die am Siloboden platziert werden müssen.
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Vorteile der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos gelöst. Sie weist eine zumindest in einem Abschnitt um ihre Längsachse drehbare Führungsschiene mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende auf. Ein Kopfelement ist an dem zweiten Ende angeordnet und ist eingerichtet, um die Führungsschiene drehbar mit einer Silodecke zu verbinden. Ein Wagen ist entlang zumindest eines um seine Längsachse drehbaren Abschnitts der Führungsschiene verfahrbar. An dem Wagen ist mindestens eine Reinigungsvorrichtung angeordnet. Er ist gegenüber dem Abschnitt der Führungsschiene, entlang dessen er verfahrbar ist, nicht verdrehbar. In der Führungsschiene ist eine erste Antriebsvorrichtung angeordnet, die eingerichtet ist, um zumindest einen Abschnitt der Führungsschiene um ihre Längsachse zu drehen. An dem ersten Ende der Führungsschiene ist eine Abstützvorrichtung angeordnet, die eingerichtet ist, um an den Seitenwänden des Silos abgestützt zu werden. Durch die Abstützung der Abstützvorrichtung an den Seitenwänden des Silos, insbesondere im konusförmigen Bereich eines Lagersilos für Granulate, wird verhindert, dass Komponenten der Vorrichtung sich auf dem Siloboden abstützen müssen und dadurch starken Verunreinigungen ausgesetzt würden. Die erste Antriebsvorrichtung ist im Inneren der Führungsschiene besonders vor Verunreinigungen geschützt. Indem eine Drehbarkeit des Abschnitts der Führungsschiene, an dem der Wagen angeordnet ist, bereitgestellt wird, muss der Wagen keinen Motor für eine Rotationsbewegung aufweisen. Dies verringert sein Gewicht gegenüber den Wagen herkömmlicher Siloreinigungsvorrichtungen erheblich. Zudem kann er mit Niederspannung (24 V) betrieben werden, wodurch im Gegensatz zu den Wagen herkömmlicher Siloreinigungsvorrichtungen keine Absicherung über einen FI-Schalter notwendig ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Führungsschiene einen ersten Abschnitt aufweist, der nicht um die Längsachse der Führungsschiene drehbar ist. Der erste Abschnitt endet in dem ersten Ende der Führungsschiene. Die erste Antriebsvorrichtung ist in dem ersten Abschnitt angeordnet. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Führungsschiene einen dritten Abschnitt aufweist, der um die Längsachse der Führungsschiene drehbar ist und der in dem zweiten Ende der Führungsschiene endet. Der Wagen ist an dem dritten Abschnitt verfahrbar. Ein zweiter Abschnitt der Führungsschiene verbindet den ersten Abschnitt mit dem dritten Abschnitt. Der zweite Abschnitt ist um die Längsachse der Führungsschiene drehbar, wobei diese Drehung gemeinsam mit der Drehung des dritten Abschnitts erfolgt. Die drei Abschnitte können gemäß ihren jeweiligen Aufgaben dimensioniert werden. Da der Wagen nicht entlang des ersten Abschnitts verfahren wird, kann dieser Abschnitt einen hinreichend großen Querschnitt aufweisen, um die erste Antriebsvorrichtung problemlos aufzunehmen. Der dritte Abschnitt ist für das Verfahren des Wagens eingerichtet. Diese Anforderung wird jedoch nicht an einen zweiten Abschnitt gestellt, welcher nur die Aufgabe hat, den ersten Abschnitt mit dem dritten Abschnitt zu verbinden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass der erste Abschnitt entlang der Längsachse der Führungsschiene verfahrbar mit der Abstützvorrichtung verbunden ist.
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Diese Verfahrbarkeit ermöglicht es, die Führungsschiene und mit ihr das an ihrem zweiten Ende befestigte Kopfelement so lange zur Silodecke hin zu verfahren, bis eine Verbindung zwischen dem Kopfelement und der Silodecke hergestellt ist. Die Führungsschiene muss in ihrer Länge also nicht exakt auf die Höhe des Silos angepasst sein.
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Um diese Verfahrbarkeit zu ermöglichen, ist es bevorzugt, dass an der Außenseite des ersten Abschnitts ein Mitnehmerprofil angeordnet ist und dass die Abstützvorrichtung ein Mitnehmerrad aufweist, das in das Mitnehmerprofil eingreift. Durch Drehen des Mitnehmerrades kann die Führungsschiene verfahren werden.
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Das Mitnehmerrad ist vorzugsweise mit einem selbsthemmenden Getriebe verbunden. Dadurch wird nach Verfahren der Führungsschiene in eine gewünschte Position sichergestellt, dass sie aus dieser Position nicht selbsttätig zurückfahren kann. Auf zusätzliche Sicherungsmittel zum Fixieren der Führungsschiene kann deshalb verzichtet werden.
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In dem ersten Abschnitt ist bevorzugt ein mit der ersten Antriebsvorrichtung verbundenes Drucklager angeordnet, welches eine Profilaufnahme aufweist. Der zweite Abschnitt endet dabei in einem Profilzapfen, der von der Profilaufnahme aufgenommen wird. Das Drucklager schafft eine Entlastung für das auf ihm ruhende Gewicht des zweiten und dritten Abschnitts der Führungsschiene und das Gewicht des Wagens. Durch die Wechselwirkung zwischen Profilaufnahme und Profilzapfen kann eine Drehbewegung der ersten Antriebsvorrichtung auf den zweiten Abschnitt übertragen werden.
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Um eine leichte Transportierbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu gewährleisten und um diese an unterschiedliche Silohöhen anpassen zu können, ist es bevorzugt, dass der dritte Abschnitt mehrere miteinander verbundene Profilelemente aufweist. Dadurch ist er zerlegbar und kann durch Hinzufügen oder Wegnehmen von Profilelementen in seiner Länge verändert werden.
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Der dritte Abschnitt weist vorzugsweise an seiner Außenseite Mitnehmer auf, wobei der Wagen ein Antriebsrad aufweist, das in die Mitnehmer eingreift. Besonders bevorzugt ist das Antriebsrad mittels einer zweiten Antriebsvorrichtung antreibbar, die an dem Wagen angeordnet ist. Dadurch kann eine vertikale Bewegung des Wagens im Siloinnenraum ermöglicht werden, ohne dass er hierzu mittels externer Hilfsmittel, wie beispielsweise Zugseilen, bewegt werden müsste.
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Der Wagen weist vorzugsweise mehrere, besonders bevorzugt zwei Ausleger auf, an deren Enden jeweils mindestens eine Reinigungsvorrichtung angeordnet ist. Durch synchrone Bewegung der Ausleger ist beim Versprühen von Reinigungsflüssigkeit aus den Reinigungsvorrichtungen eine Druckentlastung möglich. Die Reinigungsvorrichtungen sind insbesondere Düsen, welche mittels an der Führungsschiene herabhängenden Leitungen mit einer außerhalb des Silos befindlichen Quelle einer Reinigungsflüssigkeit verbindbar sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann so an einen herkömmlichen Hochdruckreiniger angeschlossen werden, welcher in landwirtschaftlichen Betrieben üblicherweise sowieso vorhanden ist.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Anordnen der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Silo erfolgt zunächst ein Einbringen der Vorrichtung in den Innenraum des Silos. Dies kann durch eine Silozugangsluke erfolgen. Die Abstützvorrichtung wird an den Seitenwänden des Silos abgestützt. Dies erfolgt vorzugsweise in einem konischen Bereich des Silos, sodass ein Verrutschen der Abstützvorrichtung verhindert wird. Anschließend wird die Führungsschiene entlang ihrer Längsachse verfahren, bis das Kopfelement eine drehbare Verbindung mit der Silodecke eingeht.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist hierzu vorgesehen, dass ein Führungsstift an der Silodecke befestigt ist. Beim Eingehen der drehbaren Verbindung umgreift ein an dem Kopfelement befestigter Ring den Führungsstift.
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In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Kopfelement beim Eingehen der drehbaren Verbindung in ein Befüllrohr des Silos eingeführt. Ein solches Befüllrohr ist häufig im Mittelpunkt der Silodecke angeordnet und hat einen hinreichend großen Durchmesser, um das Kopfelement aufzunehmen.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Silos, in dem eine Vorrichtung zur Innenreinigung des Silos gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung angeordnet ist.
- 2 zeigt schematisch eine teilweise geschnittene Seitenansicht des unteren Teils der Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos gemäß 1.
- 3 zeigt die Anordnung eines Wagens an der Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos gemäß 1.
- 4 zeigt einen Ausschnitt der Führungsschiene der Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos gemäß 1.
- 5 zeigt ein noch nicht mit der Silodecke verbundenes Kopfelement in einem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos.
- 6 zeigt ein noch nicht mit der Silodecke verbundenes Kopfelement in einem anderen Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Eine Vorrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist eine Abstützvorrichtung 2, eine Führungsschiene 3 und einen entlang der Führungsschiene 3 verfahrbaren Wagen 4 auf. Ein erstes Ende der Führungsschiene 3 ist mit der Abstützvorrichtung 2 verbunden. Ein zweites Ende der Führungsschiene 3 ist mit einem Kopfelement 5 verbunden. Wie in 1 dargestellt ist, kann die Abstützvorrichtung 2 im konischen Bereich eines Silos 6 an dessen Seitenwänden abgestützt werden, während das Kopfelement 5 eine Verbindung mit der Silodecke herstellt.
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Die Abstützvorrichtung
2 ist vorliegend als Profilrahmen ausgeführt, der über Wandabstützungen
21a,
21b mit den Seitenwänden
61 des Silos
6 verbunden wird. Diese Wandabstützungen sind in bekannter Weise ausgeführt, wie dies beispielsweise aus der
EP 1 724 031 B1 bekannt ist. Die Abstützvorrichtung
2 weist auf ihrer Oberseite eine Grundplatte
22 auf, welcher über vier Führungsrollen
23a,
23b,
23c,
23d verfügt, mittels derer ein erster Abschnitt
31 der Führungsschiene
3 an der Grundplatte
22 geführt ist. Der erste Abschnitt
31 weist ein daran mittels Senkkopfschrauben befestigtes erstes Mitnehmerprofil
311 auf. In dieses greift ein Mitnehmerrad
24 der Grundplatte
22 ein, welches mit einem selbsthemmenden Getriebe
25 verbunden ist. Dieses kann in der in
2 dargestellten Weise mittels einer Handkurbel
26 betätigt werden. Alternativ ist beispielsweise auch eine Betätigung mittels eines Akkuschraubers möglich. Im Inneren des ersten Abschnitts
31 ist eine erste Antriebsvorrichtung
312 angeordnet, welche als Getriebemotor ausgeführt ist. Diese kann über eine Steuerleitung
313 mittels einer außerhalb des Silos
6 angeordneten Energiequelle mit elektrischer Energie versorgt werden. Die erste Antriebsvorrichtung
312 ist eingerichtet, um eine Rotationsbewegung auf ein im ersten Abschnitt angeordnetes Drucklager
314 zu übertragen. Dieses weist eine Profilaufnahme
315 mit vorliegend sechseckigem Querschnitt auf. Ein zweiter Abschnitt
32 der Führungsschiene
3 ist in
2 in von dem ersten Abschnitt getrennter Weise dargestellt. Er weist einen Profilzapfen
321 mit ebenfalls sechseckigem Querschnitt auf. Dieser wird in die Profilaufnahme
315 eingebracht, sodass die Drehbewegung des Drucklagers
314 und zusammen mit dieser die Drehbewegung der Profilaufnahme
315 über den Profilzapfen
321 auf den zweiten Abschnitt
32 der Führungsschiene
3 übertragen werden kann. Das Gewicht des zweiten Abschnitts
32 und aller darüber liegenden Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ruht dabei auf dem Drucklager
314.
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Wie in 3 dargestellt ist, ist der zweite Abschnitt 32 der Führungsschiene 3 mit einem dritten Abschnitt 33 der Führungsschiene 3 verbunden, entlang dessen der Wagen 4 verfahrbar ist. 4 zeigt den Übergang des zweiten Abschnitts zum dritten Abschnitt unter Weglassung des Wagens 4. Der dritte Abschnitt weist Mitnehmer 331 auf, welche in den dritten Abschnitt 33 eingelassen sind. Der dritte Abschnitt 33 setzt sich aus mehreren Profilelementen zusammen, von denen zwei Profilelemente 33a, 33b dargestellt sind. Diese sind mittels Profilverbindern 332a, 332b und Senkkopfschrauben miteinander verbunden. Der Wagen 4 ist als Hohlprofil ausgeführt, welches den dritten Abschnitt 33 der Führungsschiene 3 umschließt. Er weist an seiner Innenseite erste Gleitprofile 41a, 41b, 41c, 41d auf, mittels welcher er an dem dritten Abschnitt 33 geführt ist. Diese ersten Gleitprofile 41a, 41b, 41c, 41d können in einem anderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch durch Führungsrollen ersetzt sein. Der Wagen 4 weist eine Durchbrechung seines Profils auf, durch welche ein erstes Antriebsrad 42 von außen so an den dritten Abschnitt 33 der Führungsschiene 3 herangeführt ist, dass es mit den Mitnehmern 331 eingreift. Das erste Antriebsrad 42 wird durch eine zweite Antriebsvorrichtung 241 angetrieben, die außen an dem Wagen 4 befestigt ist und als Getriebemotor ausgeführt ist. Ein im unteren Abschnitt des Wagens 4 angebrachter Begrenzer 43 verhindert, dass der Wagen 4 vom dritten Abschnitt 33 der Führungsschiene 3 auf deren zweiten Abschnitt 32, welcher keine Mitnehmer 331 aufweist, verfahren wird. Ein Läufer 44 ist entlang des Wagens 4 verfahrbar. Er weist zweite Gleitprofile 441a, 441b, 441c, 441d auf, mittels derer er am Wagen 4 geführt ist. Diese zweiten Gleitprofile 441a, 441b, 441c, 441d können in einem anderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch durch Führungsrollen ersetzt sein. Der Läufer 44 weist eine Durchbrechung auf, durch welche von außen ein zweites Antriebsrad an die Außenfläche des Wagens 4 geführt ist. Dieses zweite Antriebsrad 442 wird von einer außen am Läufer 44 angeordneten dritten Antriebsvorrichtung, die als Getriebemotor ausgeführt ist, angetrieben. Es greift mit einem zweiten Mitnehmerprofil 444 ein, das am Wagen 4 angebracht ist. Der Läufer 44 ist über Befestigungslaschen mit zwei Verbindungsprofilen 45a, 45b verbunden. Jedes Verbindungsprofil 45a, 45b ist jeweils mit einem Ausleger 46a, 46b des Wagens 4 verbunden. Durch Verfahren des Läufers 44 entlang des Wagens 4 ist so eine synchrone Bewegung der beiden Ausleger 46a, 46b möglich. Die Ausleger 46a, 46b sind teleskopierbar. Hierzu ist am Wagen 4 ein Hubzylinder 47 vorgesehen, welcher zwei Bowdenzüge 471a, 471b antreibt. Diese sind über Befestigungen 472a, 472b jeweils mit einem Kettenzug 473a, 473b verbunden, der jeweils auf einem Lagerbock 461, 461b eines Auslegers 46a, 46b geführt ist. Am Ende jedes Auslegers 46a, 46b befindet sich eine Reinigungsvorrichtung 48a, 48b, die vorliegend als Reinigungsdüse ausgeführt ist, welche mittels einer nicht gezeigten Hochdruckleitung von außerhalb des Silos mit Reinigungsflüssigkeit versorgt werden kann. Jede Reinigungsvorrichtung 48a, 48b ist über ein Gelenk 481a, 481b beweglich mit ihrem jeweiligen Ausleger 46a, 46b verbunden. Jedes Gelenk 481, 481b ist vorliegend als Hochdruckgelenk ausgeführt, das zudem einen Lagerbock für den jeweiligen Kettenzug 473a, 473b aufweist. Die zweite Antriebsvorrichtung 421, die dritte Antriebsvorrichtung 443 und der Hubzylinder 47 werden jeweils über eine in einem nicht gezeigten Klemmkasten angeordnete Elektronik gesteuert. Der Klemmkasten ist an dem Wagen 4 angeordnet und wird über ein nicht gezeigtes, an der Führungsschiene 3 herabhängendes Kabel mit Niederspannung (24 V) versorgt. Positionsinformationen der zweiten Antriebsvorrichtung 421, der dritten Antriebsvorrichtung 443 und des Hubzylinders 47, die über nicht gezeigte Inkrementalgeber erfasst werden können, werden an diese Elektronik weitergegeben.
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Um eine drehbare Verbindung des Kopfelements 5 mit der Silodecke 62 herzustellen, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zunächst mit einer an die Silohöhe angepassten Anzahl von Profilelementen 33a, 33b des dritten Abschnitts 33 der Führungsschiene 3 im Innenraum des Silos positioniert. Dann wird durch Betätigen der Handkurbel 26 die Führungsschiene 3 entlang der vertikalen Achse des Silos nach oben verfahren, bis eine Verbindung des Kopfelements 5 mit der Silodecke 62 hergestellt ist. In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in 5 dargestellt ist, ist der dritte Abschnitt 33 der Führungsschiene 3 mit einem vierten Abschnitt 34 verbunden, der als Vollprofil mit Innengewinde ausgeführt ist. Das Kopfelement 5 ist mittels eines Gewindestiftes 51 und einer Mutter 52 mit diesem vierten Abschnitt 34 verbunden. An seiner Oberseite weist es einen Ring 53 bzw. eine Öse auf. Die Silodecke 62 wurde in ihrem Mittelpunkt angebohrt, um daran ein Führungselement 7 mit einem scheibenförmigen Grundkörper zu befestigen. Dieses weist einen Führungsstift 71 auf, der sich in den Siloinnenraum erstreckt und ist mit Schrauben 72a, 72b außen an der Silodecke befestigt. Beim Heranfahren der Führungsschiene 3 an die Silodecke 62 umgreift der Ring 53 den Führungsstift 71, sodass eine drehbare Verbindung zwischen dem Kopfelement 5 und der Silodecke 62 hergestellt wird.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet sich im Zentrum der Silodecke 62 ein Befüllrohr 63, sodass dort kein Führungselement 7 angebracht werden kann. Stattdessen wird das Kopfelement 5 in das Befüllrohr 63 eingeführt, sodass auch in diesem Ausführungsbeispiel eine drehbare Verbindung hergestellt wird. Der Ring 53, welcher in 6 dargestellt ist, ist in diesem Ausführungsbeispiel verzichtbar. Das Kopfelement 5 kann zur Herstellung der Verbindung mit dem Befüllrohr 63 auch ein anderes Element, beispielsweise in Form einer Kugel, aufweisen.
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Sobald die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in den Innenraum des Silos 6 eingebracht und mit der Silodecke 62 verbunden ist, kann der Siloinnenraum gereinigt werden, wobei eine vertikale Bewegung des Wagens 4 durch sein Verfahren entlang des dritten Abschnitts 33 der Führungsschiene 3 erfolgt und eine Rotationsbewegung durch Drehen des zweiten Abschnitts 32 und des dritten Abschnitts 33 mittels der ersten Antriebsvorrichtung 212 erfolgt. Durch Bewegung der Ausleger 46a, 46b und der Reinigungsvorrichtungen 48a, 48b kann jeder Punkt im Innenraum des Silos 6 zuverlässig von Verunreinigungen befreit werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Innenreinigung eines Silos
- 2
- Abstützvorrichtung
- 21a, 21b
- Wandabstützungen
- 22
- Grundplatte
- 23a - 23d
- Führungsrollen
- 24
- Mitnehmerrad
- 25
- selbsthemmendes Getriebe
- 26
- Handkurbel
- 3
- Führungsschiene
- 31
- erster Abschnitt
- 311
- erstes Mitnehmerprofil
- 312
- erste Antriebsvorrichtung
- 313
- Steuerleitung
- 314
- Drucklager
- 315
- Profilaufnahme
- 32
- zweiter Abschnitt
- 321
- Profilzapfen
- 33
- dritter Abschnitt
- 33a, 33b
- Profilelemente
- 331
- Mitnehmer
- 332a, 332b
- Profilverbinder
- 34
- vierter Abschnitt
- 4
- Wagen
- 41a - 41d
- erste Gleitprofile
- 42
- erstes Antriebsrad
- 421
- zweite Antriebsvorrichtung
- 43
- Begrenzer
- 44
- Läufer
- 441a - 441d
- zweite Gleitprofile
- 442
- zweites Antriebsrad
- 443
- dritte Antriebsvorrichtung
- 444
- zweites Mitnehmerprofil
- 45a, 45b
- Verbindungsprofile
- 46a, 46b
- Ausleger
- 461a, 461b
- Lagerböcke
- 47
- Hubzylinder
- 471a, 471b
- Bowdenzüge
- 472a, 472b
- Befestigungen
- 473a, 473b
- Kettenzug
- 48a, 48b
- Reinigungsvorrichtungen
- 481a, 481b
- Gelenk
- 5
- Kopfelement
- 51
- Gewindestift
- 52
- Mutter
- 53
- Ring
- 6
- Silo
- 61
- Seitenwand
- 62
- Silodecke
- 63
- Befüllrohr
- 7
- Führungselement
- 71
- Führungsstift
- 72a, 72b
- Schrauben