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Die Neuerung betrifft eine Wärmeübertrageranordnung für ein Wärmesystem zur Beheizung einer Schienenweiche, ein Wärmesystem für eine Schienenweiche und eine Schienenweichenanordnung mit einem Wärmesystem und/oder mindesten einer Wärmeübertrageranordnung. Schienenweichen oder Weichen sind definitionsgemäß Gleiskonstruktionen zur Spurteilung und -vereinigung.
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Weichen werden bei spurgeführten Verkehren eingebaut, um Schienenwege zu verzweigen, Nebengleise an- oder abzuschwenken, Überholstrecken zu ermöglichen, Teilabschnitte zu umfahren usw. Weichen sind demnach Gleiskonstruktionen, die Schienenfahrzeugen den Übergang von einem Gleis auf ein anderes Gleis ohne Fahrtunterbrechung ermöglichen. Dabei werden bewegliche Teile einer Weiche hin und her bewegt, um somit eine Richtungsänderung innerhalb von Gleisen einzuleiten.
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Die Besonderheit von Weichen besteht unter anderem darin, dass eine Zungenschiene (auch kurz Zunge genannt) je nach gewünschter Lage der Weiche an eine Backenschiene (auch Vignolschiene genannt) angelegt oder von ihr entfernt festgehalten wird. Die Zungenschiene gleitet dabei über mindestens einen Gleitstuhl mit einer Gleitstuhlplatte. Die Gleitstuhlplatte ist eine erhöhte Auflagefläche im Bereich des Gleitstuhls, auf der sich die Zungenschiene hin- und herbewegen kann.
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Insbesondere in Osteuropa und den GUS-Staaten ist eine Variante des Gleitstuhls üblich, die nicht einstückig hergestellt oder ausgeführt ist. Bei dieser Variante des Gleitstuhls werden die Gleitstuhlplatte für die Führung einer Backenschiene und eine Grundplatte für die Befestigung einer Backenschiene separat gefertigt und anschließend miteinander verbunden. Die Verbindung zwischen Gleitstuhlplatte und Grundplatte kann etwa formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig erfolgen.
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Es ist wichtig, Weichen mit einer möglichst hohen Verfügbarkeit vorzuhalten. Funktionieren Weichen nicht ordnungsgemäß, so entstehen für den Betreiber unangemessen hohe Kosten durch Verspätungsminuten und Umleitungen bzw. Umfahrungen. Um die Verfügbarkeit und Funktionsfähigkeit von Weichen auch bei niedrigen Temperaturen sicherzustellen, sind Weichen häufig mit Heizungen oder Wärmesystemen ausgestattet, um insbesondere eine Vereisung beweglicher Teile zu verhindern.
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Es gibt Bestrebungen, wartungsintensive Weichen gegen wartungsarme zu ersetzen, doch bleiben die Heizungen und die Schmierstellen an Antrieben, Verschlüssen und Gelenken als Wartungspunkte erhalten.
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Es gibt Weichenheizungen, die mit Heißwasser, heißem Dampf, Gas, elektrisch oder mit Wärmepumpen betrieben werden. Die Wartung und Instandhaltung ist sehr aufwändig und kostenintensiv und deshalb für die Betreiber wenig erstrebenswert. Fakt ist neben dem erhöhten Gefährdungspotential aber auch, dass die Eis- und Schneefreihaltung mit den bekannten Systemen enorme Energie- und Wartungskosten verschlingt.
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Die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Weichenheizungen hängt maßgeblich ab vom Wärmeübergang zwischen den Heizleitungen und den zu beheizenden Weichenteilen.
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Aus der
DE 20 2005 021 255 U1 und der
EP 01645688 A2 ist eine Heizvorrichtung mit einem an einer Schienenseite befestigbaren, stirnseitig geschlossenen Abdeckkasten bekannt, der sich im wesentlichen zwischen Schienenkopf und Schienenfuß erstreckt und in dem Heizelemente angeordnet sind, die mit einer außerhalb des Abdeckkastens vorgesehenen Heizvorrichtung in Verbindung stehen. Die Heizelemente sind im Abdeckkasten durch zumindest zwei, ein flüssiges Heizmedium, vorzugsweise Wasser, führende Kanäle gebildet, die in einen dem Schienenprofil angepassten Körper aus gut wärmeleitendem Material, vorzugsweise Aluminium, eingebettet sind. Der Abdeckkasten ist gegen den Schienenkopf und den Schienenfuß wärmeisoliert und abgedichtet sowie an seiner Innenseite mit einem Wärmeisoliermantel versehen.
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Aus der
EP 0247693 A1 ist es bekannt, die Schienenfüße der Weiche im Bereich der Zungenvorrichtung von unten mittels eines speziellen metallischen Leitungsblocks für geheizte Flüssigkeiten zu erwärmen.
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Die
WO 2009/109664 beschreibt ein Wärmesystem zur Beheizung von Eisenbahnweichen, bei dem eine mit Flüssigkeit durchströmte Heizleitung mit mindestens einer Wand in Wärme leitendem Kontakt mit einem Schienenteil steht und mit einem Leitungssystem verbunden ist, das vorzugsweise vom Untergrund über eine zirkulierende Flüssigkeit Wärme bezieht.
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Das Wärmesystem gemäß der
WO 2009/109664 hat gezeigt, dass bekannte Vorrichtungen für den Winterbetrieb von Weichen nicht bei allen Witterungsbedingungen eine ausreichende Betriebsbereitschaft gewährleisten. Hierdurch entstehen für den Betreiber, neben den Kosten durch Fahrplanabweichungen, zusätzliche Wartungskosten sowie unangemessen hohe Kosten durch Verspätungsminuten und Umleitungen bzw. Umfahrungen.
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Aufgabe der Neuerung ist es, auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen eine hohe Betriebsbereitschaft von Schienenweichen zu ermöglichen. Dabei sollen eine Wärmeübertrageranordnung, ein Wärmesystem und einen Schienenweichenanordnung bereitgestellt werden, die leicht herzustellen und gut zu montieren sind und einen effizienten Heizbetrieb ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch eine Wärmeübertragungsanordnung, ein Wärmesystem und einen Schienenweichenanordnung gemäß der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist eine Wärmeübertrageranordnung für ein Wärmesystem zur Beheizung einer Schienenweiche mittels eines strömbaren Heizmediums vorgesehen. Die Schienenweiche umfasst mindestens einen Gleitstuhl. Mindestens ein Wärmeübertrager ist in wärmeübertragendem Kontakt mit dem mindestens einen Gleitstuhl an dem mindestens einen Gleitstuhl angebracht oder anbringbar. Somit kann Wärme direkt von dem Wärmeübertrager auf den Gleitstuhl übertragen werden, um diesen und damit wärmeleitend verbundene Komponenten zu erwärmen Ein wärmeübertragender Kontakt kann einen wärmeleitenden Kontakt bedeuten. Es ist vorstellbar, dass ein wärmeübertragender Kontakt direkt oder indirekt über ein wärmeleitfähiges Zwischenelement mit guter Wärmeleitfähigkeit vermittelt wird, etwa über eine Wärmeleitpaste. Eine Schienenweiche kann Weichenschienen aufweisen, etwa Backenschienen und Zungenschienen. Weichenschienen kann jeweils mindestens ein Gleitstuhl zugeordnet sein. Jedem Gleitstuhl kann mindestens oder genau eine Wärmeübertrageranordnung zugeordnet sein. Eine Gleitstuhlplatte kann allgemein dazu ausgebildet sein, eine Zungenschiene bewegbar zu lagern und/oder eine Backenschiene auf ihrer der zugeordneten Zungenschiene liegenden Seite zu halten. Für Backenschienen sind verschiedene Profilformen bekannt. In Westeuropa sind die Profile S49, S54 und UIC-60 verbreitet, wohingegen in Osteuropa und Russland das höhere Profil S65 bzw. R65 üblich ist. Die Neuerung ist aber nicht auf die genannten Profilformen beschränkt, sondern eignet sich für alle gängigen Weichenschienen, wie beispielsweise Backenschienen (auch Vignolschienen genannt), Rillenschienen oder Zungenschienen.
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Der Wärmeübertrageranordnung, insbesondere dem Wärmeübertrager kann ein Heizmedium zuführbar sein, über welches Wärme zugeführt wird. Vom Wärmeübertrager wird jeweils die Wärme dem Gleitstuhl zugeführt, wobei der Wärmeübertrager mit mindestens einer Fläche der Gleitstuhlplatte und/oder mindestens einer Fläche der Grundplatte in wärmeleitendem Kontakt steht oder bringbar ist.
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Der mindestens eine Gleitstuhl kann eine Gleitstuhlplatte und eine Grundplatte aufweisen. Die Grundplatte kann an einer festen Unterlage wie einer Schienenschwelle befestigt sein. Es ist vorstellbar, dass die Gleitstuhlplatte an der Grundplatte befestigt ist. Insbesondere kann die Gleitstuhlplatte oberhalb der Grundplatte angeordnet sein, etwa um eine erhöhte Lagerung füer eine Zungenweiche bereitstellen zu können und/oder um einen Schienenfuß einer Backenschiene von oben festklemmen oder halten zu können. Zwischen der Gleitstuhlplatte und der Grundplatte kann eine Ausnehmung oder ein Aufnahmeraum ausgebildet sein. Ein solcher Aufnahmeraum kann durch eine Aussparung in der Gleitstuhlplatte und/oder eine Aussparung in der Grundplatte gebildet sein. Es ist vorstellbar, dass die Aussparung in der Gleitstuhlplatte auf der der Grundplatte zu gerichteten Seite der Gleitstuhlplatte ausgebildet ist und/oder unten offen ist. Der Wärmeübertrager kann allgemein über eine geeignete Befestigungseinrichtung an dem Gleitstuhl befestigt oder befestigbar sein, insbesondere an der Gleitstuhlplatte und/oder der Grundplatte. Die Befestigungseinrichtung kann etwa eine Verschraubung und/oder Verklebung und/oder Vernietung und/oder Verschweißung und/oder eine Verlötung und/oder eine andere geeignete Einrichtung umfassen.
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Der Wärmeübertrager der Wärmeübertrageranordnung ist vorzugsweise unterhalb der Gleitstuhlplatte des mindestens einen Gleitstuhls anordenbar. Dabei kann ein in einer unten offenen Aussparung in der Gleitstuhlplatte angeordneter Wärmeübertrager als unterhalb der Gleitstuhlplatte angeordnet angesehen werden.
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Bei einer Variante kann der Wärmeübertrager in einem Aufnahmeraum aufgenommen oder aufnehmbar sein. Der Aufnahmeraum kann durch mindestens eine Aussparung in der Gleitstuhlplatte und mindestens eine Aussparung in der Grundplatte ausgebildet sein. Die Aussparungen können die oben beschriebenen Aussparungen sein.
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Es kann mindestens ein Wärmeleitelement zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und der Gleitstuhlplatte und/oder zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und der Grundplatte angeordnet oder anordenbar sein. Als Wärmeleitelement kann etwa eine Wärmeleitpaste und/oder eine geeignete Einrichtung mit guter Wärmeleitfähigkeit vorgesehen sein. Ein solches Wärmeleitelement kann insbesondere aus einem Metall oder einer Metalllegierung bestehen, etwa aus Kupfer oder Messing.
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Der mindestens eine Wärmeübertrager kann in mindestens einer Aussparung in der Gleitstuhlplatte angeordnet oder anordenbar sein. Somit ist eine platzsparende Montage möglich. Der Wärmeübertrager kann an einer Wandung der Aussparung und/oder an der Grundplatte befestigt sein.
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Insbesondere kann in der Aussparung in der Gleitstuhlplatte mindestens ein Wärmeleitelement zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und der Gleitstuhlplatte angeordnet oder anordenbar sein. Über das Wärmeleitelement kann eine gute Wärmeleitung sichergestellt werden. Das Wärmeleitelement kann ein oben beschriebenes Wärmeleitelement sein.
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Es kann ein Wärmeisolationselement zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und einer Bahnschwelle angeordnet oder anordenbar sein, an welcher der Gleitstuhl angebracht oder anbringbar ist. Auf diese Art kann ein unerwünschter Wärmeabfluss von dem Wärmeübertrager über die Schwelle verhindert oder verringert werden. Die Schwelle kann eine Unterlage sein, an welcher insbesondere eine Grundplatte des Gleitstuhls befestigt sein kann.
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Bei einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Wärmeübertrager über Verbindungsleitungen mit einem Wärmemedium versorgt wird oder versorgbar ist. Die Verbindungsleitungen können Teil eines Wärmesystems sein. Die Verbindungsleitungen können über geeignete Fluidanschlusseinrichtungen mit dem Wärmeübertrager verbunden oder verbindbar sein, die am Wärmeübertrager und/oder der Verbindungsleitungen vorgesehen sein können.
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Insbesondere können die Verbindungsleitungen als Schlauchleitungen oder Rohrleitungen ausgebildet sein. Somit können einfach zu montierende und herzustellende Verbindungsleitungen eingesetzt werden.
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Allgemein kann der mindestens eine Wärmeübertrager einen Hauptkörper, mindestens einen Deckel, mindestens ein Befestigungselement, mindestens einen Anschluss und mindestens einen Kanal umfassen. Insbesondere die Verwendung eines Hauptkörpers mit Deckel kann zu vereinfachter Montage beitragen, insbesondere hinsichtlich des Anschlusses von Verbindungsleitungen.
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Im montierten Zustand des Wärmeübertragers am Gleitstuhl ist es vorteilhaft, die Kontaktfläche zwischen Wärmeübertrager und Gleitstuhl, bevorzugt zwischen Wärmeübertrager und Aussparung der Gleitstuhlplatte und/oder Aussparung der Grundplatte, mit einem Wärmeleitelement zu versehen, um einen guten Wärmeübergang vom Wärmeübertrager auf den Gleitstuhl zu gewährleisten. Ein Verkleben des Wärmeübertragers mit dem Gleitstuhl kann aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten des Wärmeübertragers und des Gleitstuhl zu schädlichen Spannungen im Wärmeübertrager bis hin zur Zerstörung desselben führen können. Auch eine Demontage des Wärmeübertragers zu Wartungszwecken wird erleichtert, wenn der Wärmeübertrager und der Gleitstuhl mit Gleitstuhlplatte und Grundplatte nicht miteinander verklebt werden.
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Der Wärmeübertrager umfasst vorzugsweise folgende Elemente: Mindestens einen Hauptkörper, mindestens einen Deckel, mindestens ein Befestigungselement, mindestens einen Anschluss und mindestens einen Kanal, der vom Heizmedium durchströmbar ist. Zur besseren Abdichtung zwischen Hauptkörper und Deckel ist optional mindestens ein Dichtelement zwischen Hauptkörper und Deckel angeordnet.
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Der mindestens eine Anschluss für die Verbindungsleitungen kann im Hauptkörper des Wärmeübertragers oder im Deckel des Wärmeübertragers angeordnet sein.
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Als optionales Dichtelement zwischen Deckel und Hauptkörper des Wärmeübertragers ist eine aushärtende Flüssigdichtmasse oder ein Dichtelement auf Elastomerbasis vorgesehen. Das Dichtelement ist vorzugsweise an den Kontaktflächen von Deckel und Hauptkörper angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform kann das mindestens eine Befestigungselement mindestens ein Dichtelement umfassen.
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Im montierten Zustand des Wärmeübertragers ist es weiterhin vorteilhaft, den Wärmeübertrager in einem Hohlraum anzuordnen, welcher eine Aussparung in der Gleitstuhlplatte und einer Aussparung in der Grundplatte umfasst. Alternativ kann der Wärmeübertrager in einem Hohlraum angeordnet sein, welcher lediglich aus der Aussparung in der Gleitstuhlplatte besteht. Diese Montageformen bieten aufgrund der Kapselung des Wärmeübertrager in den Aussparungen von Gleitstuhlplatte und Grundplatte einen optimalen Schutz des Wärmeübertragers vor mechanischen und korrosiven Umwelteinflüssen. Der Wärmeübertrager ist im Gleitstuhl lösbar fixiert und somit Reparatur- und Servicemaßnahmen zugänglich.
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Der mindestens eine Wärmeübertrager der Wärmeübertrageranordnung ist in mindestens einer Aussparung in der Gleitstuhlplatte und mindestens einer Aussparung in der Grundplatte angebracht oder anordenbar. Vorteilhaft ist die Anordnung mindestens eines Wärmeleitelements zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und der mindestens einen Aussparung in der Gleitstuhlplatte und zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und der mindestens einen Aussparung in der Grundplatte.
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Der mindestens eine Wärmeübertrager der Wärmeübertrageranordnung ist weiterhin in mindestens einer Aussparung in der Gleitstuhlplatte anbringbar oder anordenbar. Hierbei ist vorteilhaft, mindestens ein Wärmeleitelement zwischen dem mindestens einen Wärmeübertrager und der mindestens einen Aussparung in der Gleitstuhlplatte anzuordnen.
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Am Gleitstuhl zwischen dem Wärmeübertrager und der Bahnschwelle (auch Weichenschwelle genannt) kann ein Wärmeisolationselement angeordnet sein. Dieses Wärmeisolationselement kann aus handelsüblichen Isolationsmaterialien für die Wärmedämmung bestehen, wie beispielsweise mineralischen Fasern wie Steinwolle, Glaswolle oder organischen Schäumen wie Polyethylen, Polystyrol, Polyurethan oder auch Materialien, deren Volumen zum größten Teil (etwa über 80 Vol-%) aus Poren besteht.
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Der mindestens eine Wärmeübertrager kann aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen. Aluminium und seine Legierungen eignen sich gut für die Fertigung von Gussteilen, insbesondere Druckgussteilen. Darüber hinaus besitzt Aluminium bekanntermaßen ein gutes Wärmeleitungsvermögen, wodurch es sich gut als Material für einen Wärmeübertrager eignet. Weitere Materialien mit guten Wärmeleitungseigenschaften sind als Werkstoffe für den Wärmeübertrager ebenso einsetzbar, insbesondere gut wärmeleitende Metalle und deren Legierungen, wie beispielsweise Kupfer oder Messing.
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Es ist ferner ein Wärmesystem für eine Schienenweiche mit mindestens einer hierin beschriebenen Wärmeübertrageranordnung vorgesehen. Insbesondere können mehrere Wärmeübertrageranordnungen zu einem Wärmesystem zusammengeschaltet werden. Das Wärmesystem kann weiterhin einen Heizkreislauf umfassen, wobei der Heizkreislauf einen Primärkreislauf und einen Sekundärkreislauf umfassen kann. Als Wärmequelle für das Heizmedium im Primärkreislauf werden vorzugsweise erneuerbare Energien, wie beispielsweise Erdwärme, verwendet. Das Heizmedium im Sekundärkreislauf wird durch den Primärkreislauf mittels eines Primär-Sekundär-Wärmeübertragers erwärmt. Über Verbindungsleitungen des Sekundärkreislaufs, die als Rohr- oder Schlauchleitungen ausgebildet sein können, werden die Wärmeübertrager des Wärmesystems mit dem temperierbaren Heizmedium versorgt.
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Darüber hinaus ist eine Schienenweichenanordnung mit mindestens einer hierin beschriebenen Wärmeübertrageranordnung und/oder einem hierin beschriebenen Wärmesystem vorgesehen. Die Schienenweichenanordnung kann Backenschienen und Zungenschienen aufweisen. Ferner kann die Schienenweichenanordnung mehrere Gleitstühle aufweisen. Zumindest einem der Gleitstühle, mehreren Gleitstühlen oder gar allen Gleitstühlen können jeweils mindestens eine hierin beschriebene Wärmeübertrageranordnung zugeordnet sein.
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Die Neuerung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht der Wärmeübertrager-Anordnung im Bereich der Gleitstühle,
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2 eine Draufsicht eines Gleitstuhls mit daran angeordnetem Wärmeübertrager,
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3a eine Seitenansicht des Wärmeübertragers,
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3b eine Schnittansicht des Wärmeübertragers,
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3c eine Draufsicht des Wärmeübertragers,
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4a eine erste Schnittansicht des Gleitstuhls mit darin angeordnetem Wärmeübertrager,
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4b eine zweite Schnittansicht des Gleitstuhls mit darin angeordnetem Wärmeübertrager und
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4c eine Draufsicht des Gleitstuhls mit darin angeordnetem Wärmeübertrager.
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Die 1 zeigt eine Draufsicht eines als Wärmesystem anzusehenden Wärmeübertragersystems an den Gleitstühlen 4 mit Gleitstuhlplatten 5 und Grundplatte 6. Das Wärmeübertragersystem umfasst mehrere Wärmeübertrageranordnungen, welche jeweils einen Wärmeübertrager 10 aufweisen, wobei ein Heizmedium über Verbindungsleitungen 12 durch die Wärmeübertrager 10 strömt oder zu strömen vermag. Die Verbindungsleitungen 12 werden jeweils über Anschlüsse 11 mit zugeordnetem Wärmeübertrager 10 verbunden. Gezeigt ist in 1 eine Reihenschaltung der Wärmeübertrager 10, es ist aber auch einen Parallelschaltung der Wärmeübertrager 10 möglich. Bei einer solchen Parallelschaltung können die Wärmeübertrager 10 nicht nacheinander, sondern parallel mit dem Wärmemedium versorgt werden, etwa über eine Sternschaltung. Die Verbindungsleitungen 12 sowie die in die Gleitstühle 4 integrierten Wärmeübertrager 10 liegen unterhalb der Zungenschiene 2. Die Gleitstühle sind auf handelsüblichen Bahn- oder Weichenschwellen 3 montiert, wobei die Schwellen beispielswese aus Stahl (Querschwelle, Bauform Y), Weichholz (Kiefer und Lärche), Hartholz (Buche und Eiche), Spannbeton oder Kunststoff ausgeführt sein können.
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Die 2 zeigt eine Draufsicht eines Gleitstuhls 4 mit daran angeordnetem Wärmeübertrager 10 mit Verbindungsleitungen 12 und Anschlüssen 11. Der Wärmeübertrager 10 ist in den Gleitstuhl 4 integriert. Das Heizmedium durchströmt die Verbindungsleitungen 12 sowie die über die Anschlüsse 11 angeschlossenen Wärmeübertrager 10 und gibt die Heizwärme über den Wärmeübertrager 10 an den Gleitstuhl 4 ab. Der Wärmeübertrager ist über die Aussparung 7 der Gleitstuhlplatte 5 und/oder die Aussparung 8 der Grundplatte 6 in wärmeleitendem Kontakt mit dem Gleitstuhl 4.
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Die 3a bis 3c zeigen einen Wärmeübertrager 10 in Seitenansicht, Schnittansicht und Draufsicht, wobei 3b die Schnittansicht entlang der Achse A-A aus 3a darstellt. Der Wärmeübertrager 10 umfasst einen Hauptkörper 20 und einem Deckel 21, welcher über mindestens ein Befestigungselement 22 am Hauptkörper 20 angebracht ist. Zur besseren Abdichtung zwischen Hauptkörper 20 und Deckel 21 ist optional ein nicht gezeigtes Dichtelement zwischen Hauptkörper 20 und Deckel 21 angeordnet.
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Den Wärmeübertrager 10 durchziehen Kanäle 23, durch die das Heizmedium geleitet wird. Der Wärmeübertrager 10 wird vorteilhafter Weise aus einem gut wärmeleitenden Material ausgeführt, um die Wärmeübertragung vom Heizmedium auf den Gleitstuhl 4 zu begünstigen. Vorzugsweise wird der Hauptkörper 20 und der Deckel 21 des Wärmeübertragers 10 aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen ausgeführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel strömt das Wärmemedium über einen der beiden Anschlüsse 11 in den Wärmeübertrager ein, wird im Kanal 23 in Richtung Deckel geleitet, strömt im Bereich des Deckels 21 über eine Querverbindung 24 in den weiteren Kanal 23 und verlässt den Wärmeübertrager 10 über den weiteren Anschluss 11. Die Kanäle 23 werden vorzugswiese durch Bohrungen im Hauptkörper 20 gebildet. Die in 3b gezeigten Kanäle 23 können gebohrt oder gefräst werden, wobei sich die Durchmesser der Bohrungen überlappen. Bevorzugt haben die Bohrungen aus fertigungstechnischen Gründen unterschiedliche Durchmesser. Alternativ können der Hauptkörper 20 und der Deckel 21 im Gussverfahren gefertigt werden.
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Die 4a zeigt eine erste Schnittansicht des Gleitstuhls 4 mit darin angeordnetem Wärmeübertrager 10. Die mit einer Strichlinie dargestellte Backenschiene 1 ist dabei auf der Grundplatte 6 des Gleitstuhls 4 angeordnet. Der Gleitstuhl 4 umfasst die Grundplatte 6 und eine Gleitstuhlplatte 5, wobei die Gleitstuhlplatte 5 auf der Grundplatte 6 aufliegt und die Gleitstuhlplatte 5 die Grundplatte 6 an der Auflagefläche 9 kontaktiert. Die Aussparung 7 der Gleitstuhlplatte 5 und die Aussparung 8 der Grundplatte 6 bilden zusammen einen Hohlraum, in dem der Wärmeübertrager 10 angeordnet ist und der Wärmeübertrager 10 die Grundplatte 6 und die Gleitstuhlplatte 5 kontaktiert.
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Die Wärme des Heizmediums wird über den Wärmeübertrager 10, welcher im Wesentlichen aus Hauptkörper 20 und Deckel 21 gebildet wird, auf den Gleitstuhl 4 übertragen, insbesondere auf die Grundplatte 6 und/oder die Gleitstuhlplatte 5. Vorteilhaft für den Wärmeübergang ist die Anordnung eines (nicht gezeigten) Wärmeleitelements zwischen Wärmeübertrager 10 und Gleitstuhl 4 bzw. zwischen der Aussparung 7 der Gleitstuhlplatte 5 und der Aussparung 8 der Grundplatte 6 und dem Wärmeübertrager 10.
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Die 4b zeigt eine zweite Schnittansicht des Gleitstuhls 4 mit dem darin angeordneten Wärmeübertrager 10. Die Schnittansicht zeigt insbesondere die Lage des Hauptkörpers 20 des Wärmeübertragers 10 im Gleitstuhl 4. Die Aussparung 7 der Gleitstuhlplatte 5 und die Aussparung 8 der Grundplatte 6 bilden zusammen einen Hohlraum, in dem der Wärmeübertrager 10 angeordnet ist. Im Wärmeübertrager 10 befinden sich die Kanäle 23, durch die das Heizmedium geleitet wird. Die Kanäle 23 werden vorzugswiese durch Bohrungen im Hauptkörper 20 gebildet.
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Die 4c zeigt eine Draufsicht des Gleitstuhls 4 mit dem darin angeordneten Wärmeübertrager 10. Die Aussparung 7 der Gleitstuhlplatte 5 und die Aussparung 8 der Grundplatte 6 bilden zusammen einen Hohlraum, welcher den Wärmeübertrager 10 aufnimmt. Der Wärmeübertrager 10 wird über an ihm angeordnete Verbindungsleitungen 12 mit dem Heizmedium versorgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Backenschiene
- 2
- Zungenschiene
- 3
- Bahnschwelle
- 4
- Gleitstuhl
- 5
- Gleitstuhlplatte
- 6
- Grundplatte
- 7
- Aussparung Gleitstuhlplatte
- 8
- Aussparung Grundplatte
- 9
- Auflagefläche
- 10
- Wärmeübertrager
- 11
- Anschluss
- 12
- Verbindungsleitung
- 20
- Hauptkörper
- 21
- Deckel
- 22
- Befestigungselement
- 23
- Kanal
- 24
- Querverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005021255 U1 [0009]
- EP 01645688 A2 [0009]
- EP 0247693 A1 [0010]
- WO 2009/109664 [0011, 0012]