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Die Erfindung betrifft eine Trampolinbahn.
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Bekannte Trampolinbahnen weisen im Wesentlichen einen einem herkömmlichen Trampolin entsprechenden Aufbau auf, das heißt sie weisen eine Rahmenkonstruktion auf, auf welcher ein Sprungtuch aufgespannt ist. Ein Unterschied zu herkömmlichen Trampolinen besteht darin, dass die Trampolinbahn eine in Relation zu ihrer Breite erheblich vergrößerte Länge aufweist, die typisch mehrere Meter beträgt. Eine Person, die eine solche Trampolinbahn nutzt, kann dann entlang der vom Sprungtuch gebildeten Bahn eine Mehrzahl von Sprüngen ausführen.
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Aufgrund der typischen Eigenschaften von Trampolinen sind derartige Trampolinbahnen relativ langsam, das heißt sie sind ungeeignet für eine schnelle Abfolge von Sprüngen, wie sie insbesondere im Wettkampfbereich üblich und erforderlich sind.
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Daher werden für Einsatzbereiche, in welchen eine schnelle Abfolge von Sprüngen realisiert werden sollen, sogenannte Tumblingbahnen eingesetzt. Im Gegensatz zu Trampolinbahnen sind Tumblingbahnen nicht mit Sprungtüchern sondern mit Fiberglasstäben oder Luftkammern aufgebaut, die eine sehr harte und straffe Sprungfläche ausbilden. Mit derartigen Tumblingbahnen können in sehr schneller Abfolge Mehrfachsprünge ausgeführt werden. Nachteilig ist jedoch, dass durch die harte Federung der Tumblingbahn eine hohe Gelenkbeanspruchung der die Tumblingbahn nutzenden Personen auftritt. Damit sind entsprechende Gesundheitsrisiken verbunden. Schließlich besteht auch eine erhöhte Verletzungsgefahr bei der Nutzung derartiger Tumblingbahnen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trampolinbahn mit wesentlich niedriger Bauhöhe sowie einer erhöhten Funktionalität bereitzustellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Trampolinbahn umfasst ein eine Bahn bildendes, mittels Federn an einer Rahmenkonstruktion gelagertes Spruchtuch, dessen Tuchhöhe im Bereich von 20 cm bis 45 cm liegt. Die mit den Federn generierte Tuchspannung ist an die Tuchhöhe so angepasst, dass bei Sprüngen auf dem Sprungtuch kein Bodenkontakt des Sprungtuchs gegeben ist.
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Die erfindungsgemäße Trampolinbahn verbindet die Vorteile herkömmlicher Trampolinbahnen mit den Vorteilen von Tumblingbahnen. Dadurch, dass die erfindungsgemäße Trampolinbahn ein mit Federn verbundenes Sprungtuch aufweist, können auf diesem deutlich gelenkschonendere Sprünge durchgeführt werden, als dies bei Tumblingbahnen der Fall ist, die Sprungflächen aus Fiberglasstäben oder Luftkammern aufweisen, die eine nur sehr geringfügige eintauchtiefe für den Springer zulassen und damit als sehr hart und verletzungsfördernd anzusehen sind.
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Weiterhin können bei der Benutzung der Trampolinbahn schnelle und dynamische Bewegungsabläufe realisiert werden, das heißt die erfindungsgemäße Trampolinbahn ist trotz ihrer gelenkschonenden Eigenschaften auch sehr schnell und dynamisch und weist somit in dieser Hinsicht einer Tumblingbahn entsprechende Eigenschaften auf.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht in der Kombination einer im Vergleich zu bekannten Trampolinbahnen erheblich geringeren Tuchhöhe im Bereich von 20 cm bis 45 cm sowie einer an diese Tuchhöhe angepassten Tuchspannung derart, dass bei Sprüngen auf dem Sprungtuch dieses nicht in Kontakt mit dem Boden kommt, auf welchem die Trampolinbahn aufgestellt ist. Dadurch werden Verletzungsgefahren für den Nutzer der Trampolinbahn vermieden.
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Durch die geringe Tuchhöhe weist dementsprechend die erfindungsgemäße Trampolinbahn eine geringe Bauhöhe auf. Dadurch weist die erfindungsgemäße Trampolinbahn ein geringes Gewicht auf und kann aufgrund des kompakten Aufbaus auch leicht transportiert werden. Auch ist das Handling der Trampolinbahn in Hallen durch die geringe Bauhöhe und das niedrigere Gewicht erheblich erleichtert. Schließlich weist die erfindungsgemäße Trampolinbahn infolge der geringen Bauhöhe einen geringen Raumbedarf bei der Lagerung auf. Weiterhin kann die Trampolinbahn auch einfach in einem Hallenboden versenkt werden. Eine Grubenkonstruktion ist deutlich billiger, da die Bauhöhe niedrigere Gruben erlaubt.
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Auch bei der Nutzung der Trampolinbahn bringt die geringe Rahmenhöhe erhebliche Vorteile. Durch die geringe Tuchhöhe ist eine entsprechend geringe Sturzhöhe gegeben, wodurch die Verletzungsgefahr bei Stürzen auf der Trampolinbahn reduziert ist.
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Ein weiterer vorteilhafter, die Verletzungsgefahr vermindernder Effekt der geringen Tuchhöhe besteht in der verbesserten Seitenabsicherung der Trampolinbahn, welcher durch in den Turnhallen vorhandenen Standardmatten, insbesondere Standardweichbodenmatten, einfach und schnell realisiert werden kann, insbesondere wenn die Trampolinbahn in einer Halle aufgestellt ist. Besonders vorteilhaft hierbei ist, dass die Standardweichbodenmatten nahezu dasselbe Höhenniveau wie die Trampolinbahnen selbst haben, das heißt zwischen der Trampolinbahn und den Matten entstehen nahezu keine Absätze, die zu Verletzungen führen können. Da die Matten nahezu dasselbe Höhenniveau wie die Trampolinbahn aufweisen, können Personen einem die Trampolinbahn nutzenden Athleten ohne weiteres, insbesondere ohne weitere Erhöhungen wie Podeste, Hilfestellungen geben.
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Die Länge und Breite der Trampolinbahnen können je nach Anwendungsfall applikationsspezifisch vorgegeben werden, wobei vorteilhaft die Breite des Sprungtuchs im Bereich von 80 cm bis 150 cm liegt und die Länge des Sprungtuchs wenigstens 5 m, vorzugsweise wenigstens 10 m beträgt.
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Um die erforderliche, erhöhte Tuchspannung des Sprungtuchs der erfindungsgemäßen Trampolinbahn zu generieren, können vorteilhaft Federn mit hohen Vorspannungen eingesetzt werden. Diese Maßnahme zur Erhöhung der Tuchspannung kann ohne großen konstruktiven Aufwand durchgeführt werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist die Tuchspannung durch eine hohe Anzahl von Federn pro Längeneinheit erhöht, wobei der Abstand zwischen benachbarten Federn kleiner als 5 cm ist und besonders vorteilhaft der Abstand zwischen benachbarten Federn im Bereich von 2 cm liegt.
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Auch diese Maßnahme lässt sich ohne großen konstruktiven Aufwand auf einfache Weise umsetzen.
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Als weitere Zusatzmaßnahme sind zur Erhöhung der Tuchspannung die längsseitigen Enden des Sprungtuchs mittels flexibler Bänder, Schnüre oder Kabel an Segmenten der Rahmenkonstruktion verspannt.
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Durch dieses Verspannen des Sprungtuchs an dessen längsseitigen Enden kann insbesondere eine Feineinstellung der Tuchspannung vorgenommen werden, die jederzeit auch nachjustiert werden kann.
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Das Sprungtuch der erfindungsgemäßen Trampolinbahn kann gemäß einer ersten Ausgestaltung aus einem Gewebe bestehen. Vorteilhaft besteht das Gewebe aus Polyamid, Polyester, Polypropylen, Nylon, Dynema oder sonstigen dehnungsarmen Fasern, wobei optional das Gewebe zur Erhöhung der UV Beständigkeit eine Polyvinylchlorid-Beschichtung aufweist.
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Alternativ besteht das Sprungtuch aus einer Anordnung von gekreuzten Bändern, wobei vorteilhaft die Breiten der Bänder im Bereich von 4 mm bis 13 mm liegen und die Bänder aus Polyamid, Polyester, Polypropylen, Dynema oder Mischgeweben mit dehnungsarmen Fasern bestehen.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist diese an einem längsseitigen Ende einen in die Konstruktion vollkommen integrierten Einsprungbereich auf, wobei im Einsprungbereich das Sprungtuch eine Schrägfläche ausbildet.
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Insbesondere schließt der Einsprungbereich des Sprungtuchs übergangslos an einen Sprungbereich des Sprungtuchs an, wobei das Sprungtuch im Sprungbereich in einer horizontalen Ebene verläuft und in dem daran anschließenden Einstiegsbereich das Sprungtuch, ausgehend von der Ebene des Sprungbereichs bis auf den Bereich von Füßen der Rahmenkonstruktion, mit welchen die Trampolinbahn auf eine Unterlage aufsteht, abfällt.
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Dadurch wird barrierefreies Einspringen auf die Trampolinbahn ermöglicht, so dass auch Kinder und Jugendliche die Trampolinbahn gut nutzen können. Wesentlich hierbei ist, dass der Einsprungbereich nahtlos an den eigentlichen Sprungbereich der Trampolinbahn anschließt, so dass ein die Trampolinbahn nutzender Athlet übergangslos und harmonisch seine Übungsteile auf der Trampolinbahn starten und weiter durchführen kann. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass der schräg verlaufende Einsprungbereich und der anschließende in einer horizontalen verlaufenden Ebene Sprungbereich von einem durchgehenden Sprungtuch der Trampolinbahn gebildet sind, so dass dem Athleten eine durchgängige, homogene Sprungfläche zur Durchführung seiner Übungen geboten wird. Ein separates Holzsprungbrett, das oft zur Niveauüberwindung von Anlaufbahn auf die Trampolinbahn eingesetzt werden muss, ist mit dieser Konstruktion entbehrlich.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Trampolinbahn.
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2: Draufsicht auf die Oberseite der Trampolinbahn gemäß 1.
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3: Draufsicht auf einen Teil der Unterseite der Trampolinbahn gemäß 1.
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Die 1 bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Trampolinbahn 1. Die Trampolinbahn 1 weist eine Rahmenkonstruktion, bestehend aus einem Rahmen 2 und daran gelenkig gelagerten Fußteilen 3 auf. In dem Rahmen 2 ist ein Sprungtuch 4 gelagert. Die Rahmenkonstruktion besteht aus Metallprofilen oder dergleichen.
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Das im Rahmen 2 gelagerte Sprungtuch bildet eine langgestreckte Bahn. Die Länge der Bahn und damit des Rahmens 2 beträgt mehrere Meter, wobei typischerweise die Länge wenigstens 5 m beträgt, vorzugsweise aber auch mehr als 10 m und bis zu etwa 20 m betragen kann. Die Breite des Sprungtuchs beziehungsweise des Rahmens 2 liegt typischerweise im Bereich zwischen 80 cm und 150 cm.
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Die so ausgebildete Trampolinbahn 1 bildet ein Sportgerät auf welchen ein Athlet, sich in Längsrichtung der Bahn bewegend, mehrere Übungsteile hintereinander absolvieren kann.
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Um einen rutschfesten Halt der Trampolinbahn 1 auf dem Boden zu gewährleisten, können an den Unterseiten der Fußteile 3 rutschfeste Fussbodenschoner oder dergleichen vorgesehen sein.
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Zur Ausbildung eines Einsprungbereichs ist am vorderen längsseitigen Ende der Trampolinbahn 1 ein Einsprungbereich vorgesehen. Wie aus 1 ersichtlich, bildet in diesem Bereich das Sprungtuch 4 eine Schrägfläche, die zum vorderen Rand der Trampolinbahn 1 hin kontinuierlich abfällt. Der schräglaufende Einsprungbereich geht in einen Sprungbereich über, in welchem das Sprungtuch 4 in einer horizontalen Ebene verläuft. In diesem Sprungbereich weist die Trampolinbahn 1 eine Höhe im Bereich von 20 cm bis 45 cm auf.
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Damit das Sprungtuch 4 sowohl den schräg verlaufenden Einsprungbereich als auch den horizontal verlaufenden Sprungbereich ausbilden kann, ist der das Sprungtuch 4 haltende Rahmen 2 entsprechend ausgebildet. Im Sprungbereich verläuft der Rahmen 2 in einer horizontalen Ebene, was durch die Lagerung des Rahmens 2 mittels auf einem Boden stehender Fußteile 3, welche im Wesentlichen identisch ausgebildet sind, erreicht wird.
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Am Übergang zwischen Sprunghöhe und Einsprungbereich ist der Rahmen 2 von in einem stumpfen Winkel aufeinander zulaufenden Rahmenteilen ausgebildet. Der Rahmen 2 verläuft im Sprungbereich schräg nach unten, wobei der vordere Rand des Rahmens 2 am Vorderende der Trampolinbahn 1 auf einem Rahmenrohr 5 aufliegt. Damit ist das Sprungtuch 4 im vorderen Randbereich der Trampolinbahn 1 bis dicht über den Boden gezogen. Mit dem so gebildeten Einsprungbereich wird ein nahezu barrierefreies Einspringen auf die Trampolinbahn 1 ermöglicht.
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Um einen einfachen Transport und eine platzsparende Lagerung der Trampolinbahn 1 zu ermöglichen, kann die Rahmenkonstruktion klappbar ausgestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich können an den Fußteilen 3 Rollen vorgesehen sein.
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Wie aus 3 ersichtlich, welche einen Teil des vorderen Randbereichs der Trampolinbahn 1 zeigt, ist das Sprungtuch 4 mittels Federn 6, vorzugsweise Stahlfedern, an dem Rahmen 2 gelagert. Zur Erzielung einer erhöhten Tuchspannung sind, wie aus 3 ersichtlich, die Federn 6 in geringen Abständen, im vorliegenden Fall in Zwischenabständen von 2 cm, dicht hintereinander angeordnet. Diese dichte Anordnung von Federn 6 erstreckt sich über die gesamte Länge der Trampolinbahn 1, so dass das Sprungtuch 4 mit einer hohen Tuchspannung am Rahmen 2 gelagert ist. Die Tuchspannung kann weiterhin durch hohe Vorspannungen der Federn 6 erhöht werden. Um die Tuchspannung weiter zu erhöhen, ist das Sprungtuch 4 an seinen längsseitigen Enden jeweils mit einem Gummikabel 7 am Rahmen 2 verspannt. Anstelle von Gummikabeln 7 können auch andere flexible Kabel oder auch flexible Bänder oder Schnüre verwendet werden.
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Durch die so erzielte Tuchspannung ist gewährleistet, dass ein Athlet trotz der geringen Bauhöhe der Trampolinbahn 1 das Sprungtuch 4 bei Durchführen von Übungen nicht so weit durchdrücken kann, dass das Sprungtuch 4 Bodenkontakt bekommt.
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Das Sprungtuch 4 selbst besteht im vorliegenden Fall aus einem schiebefesten Gewebe, welches insbesondere aus Polyamid, Polypropylen oder Nylon besteht oder sonstigen dehnungsarmen Fasern. Prinzipiell kann das Gewebe auch mit einer Polyvinylchlorid-Beschichtung vorgesehen sein.
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Alternativ kann das Sprungtuch 4 aus einer Anordnung von gekreuzt angeordneten Bändern bestehen, wobei die sich kreuzenden Längs- und Querbänder vorzugsweise miteinander vernäht sind. Die Bänder bestehen aus Polyamid oder Polyester. Bevorzugt werden Bänder mit Breiten im Bereich von 4 mm bis 13 mm eingesetzt. Bevorzugt kommen Bänder mit Breiten von 4 mm, 5 mm, 6 mm oder 13 mm zum Einsatz.
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Wie die Draufsicht auf die Trampolinbahn 1 gemäß 2 zeigt, sind im Bereich der längsseitigen Ränder der Trampolinbahn 1 am Rahmen 2 befestigte Abdeckungen 8 vorgesehen, mittels derer die Federn 6 abgedeckt werden, um so eine Gefahr von Verletzungen zu vermeiden. Weiterhin ist ein sich in Längsrichtung des Sprungtuchs 4, in dessen Mitte verlaufender, vorzugsweise farbiger Markierungsstreifen 9 vorgesehen, der zur Orientierung des Athleten während der Durchführung von Übungen auf der Trampolinbahn 1 dient.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trampolinbahn
- 2
- Rahmen
- 3
- Fußteil
- 4
- Sprungtuch
- 5
- Rahmenrohr
- 6
- Feder
- 7
- Gummikabel
- 8
- Abdeckung
- 9
- Markierungsstreifen